MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fés

Reisen, Urlaub, Campingplätze
Christian G ETC 582
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MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fés

Beitrag von Christian G ETC 582 »

MAROKKO 2013 Teil 1
……. am Atlantik entlang bis Fés

Warum Marokko ? Warum Marokko jetzt ? Erstens werden wir älter und so eine Tour verlangt nicht nur von den Fahrzeugen erhöhte Leistungen und zweitens, wer weiss, wie lange noch Marokko ein verhältnismäßig sicheres Land bleiben wird ?

Ich möchte hier von unserer diesjährigen 9-wöchigen Tour berichten.

An- und Abreise von Zell im Fichtelgebirge bis zum neben Gibraltar gelegenen Algeciras gestalteten wir selber. Ab dort war es im Bereich Marokkos eine geführte Reise, wo den Teilnehmern der Gruppe viele Freiheiten gelassen werden, kein Konvoi gefahren werden muss …… Wir hatten 2012 bei unserer Island-Tour mit dem gleichen Anbieter schon Erfahrungen gesammelt.

Ich gliedere meinen Bericht in vier Themen auf und lehne mich dabei an den Ablauf meiner vier inzwischen fertigen Fotobücher an (Format 30 x 30 cm, je 82 Seiten). Hier ist das Bildmaterial etwas anders, denn viele persönliche Bilder lasse ich hier weg.

So sehen meine Fotobücher aus :

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Der Umfang dieses Themas geht bis einschließlich Fés.

Am Dienstag 22.1.2013 holen wir den Wohnwagen bei -5°C durch 4 cm hohen Neuschnee aus der Garage und starten um 7:53. Über Würzburg – Karlsruhe geht es nach Mühlhouse. Bei frostigem Schmuddelwetter versagt unsere Scheibenwaschanlage. In Frankreich wollen wir ab Mühlhouse Landstraße fahren und prompt führt uns das Navi durch eine 210 cm hohe Unterführung. Doch unser Touring ist laut Schein 220 cm hoch… Ich suche mir die höchste Stelle der etwas schrägen Unterführung aus, natürlich auf der Gegenfahrbahn. Seltsamerweise hat keiner gehupt. Und es geht. Danach fahre ich erst mal wieder auf die Autobahn …..

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Nach 778 km stehen wir auf dem Campingplatz bei Vignoles. Da die Stellflächen alle aufgeweicht sind müssen die wenigen Camper hintereinander auf den Wegen parken. Nach -5°C am Morgen können wir auch quer über die steinhart gefrorenen Stellflächen losfahren.

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Zum Frostschutz brennen überall in den Weinbergen offene Feuer. Wir folgen dem zugefrorenen Canal du Central durch ein sehr malerisches Tal.

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Über Blanzy – Diogin – Montlucon – Gueret – Limoges – Anguleme erreichen wir nach 606 km Bordeaux. Am 3. Tag scheint bei den Dune de Pyla die Sonne. Wie Ameisen steigen Kinder auf die größte Düne Europa, 114 m hoch und 3 km lang.

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Bis Labourheyre fahren wir zwischen Küste und Autobahn. Dort versorgen wir uns mit Brot, Wein, Schinken, Eier und Käse. Nach einer endlosen Autobahnbaustelle und zahllosen Kreisverkehren in Spanien stehen wir nach 339 km am Campingplatz in Zarautz. Erst nach einem ausgiebigen Gewitter können wir aus dem Auto.

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Am nächsten Morgen scheint die Sonne. Die geplante Route entlang der Küste ist wegen Erdrutsch gesperrt, so müssen wir auf kleinen Nebenstraßen im Landesinneren fahren. Abstecher zur Küste bei Bermeo mit dem Cabo Matxitxako und das Museum in Altamira bleiben auf dem Programm. Trotz genauer Vorbereitung sind die nächsten Campingplätze und alle Alternativen zu Straßen gesperrt oder nicht auffindbar und so stehen wir nach 363 km um 18:48 (es ist schon finster) ohne Campingplatz an einer vielbefahrenen Straße in Llanes.

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Christian G ETC 582
toyeri ETC 428
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von toyeri ETC 428 »

Hallo Christian!
Vielen Dank für den 1. Teil Eurer Reise. Einfach mal wieder Klasse. :thumbs:
Wir sind neugierig und freuen uns schon auf die Fortsetzung.
Servus, Marianne & Dieter
Christian G ETC 582
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von Christian G ETC 582 »

Am 5.Tag geht es schon um 7:05 los, bei der stark frequentierten Straße war kein Schlaf mehr möglich. Ein schöner Sonnenaufgang belohnt uns und bei blauem Himmel wandern wir bei Oviedo zur Santa Maria del Narano aus dem 10.Jh. Die Kirche ist leider geschlossen, obwohl selbst die Öffnungszeiten an der Türe etwas anderes aussagen.

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Unterwegs sehen wir viele auf Mäusesteinen stehende Speicher und so manchen wohl mit EU-Mitteln geförderten Autobahnneubau.

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Über einen 650 m hohen Pass geht es endlos bergab zum Meer bei Luarca. Bereits um 13:30 haben wir 222 km hinter uns.

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Ich steige vom Campingplatz in den alten Ortskern beim Hafen hinab, vorbei an einer modernen Kirche. Im Wohnwagen hören wir die ganze Nacht den wild tobenden Atlantik an der Costa Verde.

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Am 6.Tag biegen wir bei regnerischem Wetter vom Meer auf Höhe von Mondonedo ins Landesinnere nach Santiago de Compostela ab. Der Abstellplatz als Campingplatzersatz bei einem Hotel kann nicht benutzt werden, wir suchen ewig und finden zumindest einen Parkplatz in Nähe zum Zentrum für unser Gespann. Auf einem mit Jakobsmuscheln markierten Pilgerweg laufen wir im strömenden Regen durch die Altstadt zur Catedral de Santiago.

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Auf der Rückseite der Kathedrale wird lauthals demonstriert. Um diese Jahreszeit sind nicht viele Pilger unterwegs. Wir müssen weiter auf der Suche nach einem Campingplatz. Oft sehen wir auf der Strecke Espigueiros, das sind kleine Vorratsspeicher und viele Friedhöfe, die sehr kahl wirken, wie Bienenhäuser.

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Wir sind ungeplant nach 382 km um 16:58 bei Caminha in Portugal. Nun müssen wir unsere Uhren eine Stunde zurückstellen. Pilze wachsen auf dem feuchten Campingplatzgelände. Am Abend gibt es reichlich eine tolle Suppe. Am 7.Tag sind es nur 102 km bis Porto. Die Nacht kostet hier am Campingplatz 10 € bei 10 Ampere Stromanschluss, der reicht aber nicht, bei 16 Ampere sind 3 € mehr fällig. Zur Vorab-Erkundung fahre ich mit dem Bus alleine nach Porto hinein.

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Christian G ETC 582
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von Christian G ETC 582 »

Als ich aus Porto zurückkomme, muss der Wohnwagen auf dem Campingplatzgelände umziehen, es stehen Baumfällaktionen an. Alles riecht nach Eukalyptus. Noch ein paar Bilder von heute aus Porto. Ich habe ein Yellow-Bus-Ticket für 48 Stunden gekauft, da kann ich mal in Ruhe von einem zweistöckigen Bus die Stadt anschauen.

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Neben dem Bahnhof sind schöne Azulejos in der Wartehalle.

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Am nächsten Tag fahren wir gemeinsam nach Porto, zuerst mit dem Bus 906 durch steile enge Gassen, dann mit dem Yellow-Bus. Mit dem Kopfhörer werden wir über Sehenswürdigkeiten informiert.

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Zu Fuss folgt dann ein ausgedehnter Stadtbummel. Die Straßen sind sehr sauber, in Spanien war das ganz anders.

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Auch hier gibt es Hausbesetzer. Krebs oder Krabben sind ganz eingebacken. Bei der Fussgängerampel wird die noch grüne Zeit in Sekunden angezeigt. Das Männchen läuft teilweise, das sieht ganz ulkig aus.

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Beim Yellow-Bus ist auch ein Besuch in einer Portweinkellerei eingeschlossen und wir melden uns für eine Deutsch-Sprachige Führung an. Für uns alleine macht Bernado eine Führung durch den Keller mit den vielen Portweinfässern und dann eine Portweinprobe. Drei Flaschen nehmen wir dann auch noch für zu Hause mit.

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Christian G ETC 582
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von Christian G ETC 582 »

Am 9.Tag sind wir in Richtung Lissabon nach Süden unterwegs. Auf der Strecke gibt es viel zusehen, deshalb planen wir nach 239 km in Nazaré eine Übernachtung ein. Das Navi ist maut- und abgabenfrei programmiert und führt uns auf stark frequentierten Straßen zäh vorwärts.

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Unterwegs sehen wir in Bathala das 1388 gegründete Mosteiro de Santa Maria da Vitória. 1438 wurde die Kirche vollendet. Der 80 m lange und 32,5 m hohe Innenraum ist leer und wirkt dadurch sehr still und majestetisch. Wir sind fast alleine. Außen faszinieren die vielen excellenten Steinmetzarbeiten, besonders die Wasserspeier.

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Schon 23 km danach kommt das Mosteiro de Alcobaca. Nach der Gründung 1154 war die Zisterzienserabtei bereits 1222 überwiegend fertiggestellt. Im 13 Jh. war sie die erste öffentliche Schule Portugals.

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Die frühgotische Hallenkirche ist 106 m lang, 21,5 m breit und 20 m hoch. Daneben sind 5 Kreuzgänge und viele große Räume mit schönen Gewölben.

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Am Abend blieb meiner Frau genug Zeit für ein liebevoll zubereitetes Abendessen.

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Moose und Flechte wachsen auf allen Bäumen in der Nähe zum Atlantik. Am 10.Tag nach einem schönen Sonnenaufgang machen wir einen Abstecher zum Strand von Nazaré.

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43 km später parken wir in Obidos neben einem Aquädukt, den Katharina von Österreich 1575 erbauen ließ. Ganz alleine stehen wir auf dem großen Platz. Im Sommer geht es hier hoch her, der Ort entspricht in etwa Rothenburg ob der Tauber.

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Der Stadtkern des malerischen Städtchens ist von einer 13 m hohen zinnengekrönten und turmbewehrten Mauer umgeben. Man kann die Stadt auf dieser Mauer mit einer Länge von 1570 m auf und ab umlaufen. Ich finde nur zwei Stellen, um von der Mauer abzusteigen und muss dann erst mal meine Frau in dem Gewirr der mittelalterlichen Gassen wieder finden.

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Die Pfarrkirche Santa Maria wurde im 17.Jh. ganz mit Azulejos ausgekleidet. Das Kastell von Obodos stammt von 1148.

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Der kleine Ort Gibraltar ist noch weit von diesem Ziel entfernt, doch auch hier steht am Ortseingang eine automatische Radarüberwachung. Wer zu schnell ist, muss an einer kurz darauf stehenden Ampel bei Rot längere Zeit sinnlos (?) warten.

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82 km später, nur noch 30 km nordwestlich von Lissabon liegt Mafra mit seinem riesigen ehemals königlichen Klosterpalast, der ausgedehntesten Anlage seiner Art auf der iberischen Halbinsel. Der Klosterpalast Palácio National de Mafra sollte den Madrider Escorial an Größe und Prunk übertreffen. Und das hat er in unseren Augen auch geschafft, er hat uns viel besser gefallen. Nur nach 13 Jahren Bauzeit wurde der Bau 1730 eingeweiht. Die Glockentürme sind 68 m hoch, die Front 251 m lang und 221 m breit. In Mafra erstreckt sich die durchgehende und voll möblierte Saalflucht über 250 m und alles, wo die königliche Familie wohnte, ist überaus kostbar ausgestattet. Der Wohnbereich für die 300 Mönche und 150 Nonnen direkt daneben ist jedoch sehr spartanisch.

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Vorläufer von Billard und Kicker stehen auch schon da.

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Christian G ETC 582
Roman
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von Roman »

Uff! Sehr sehr geil! Wahnsinns Fotos! Super auch die Kommentare.

Ich glaube, wir erlauben uns Teile deiner Tour als Vorbild zu nehmen dieses Jahr. Natürlich nicht Marokko.
Achte immer auf den Horizont!
Christian G ETC 582
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von Christian G ETC 582 »

Am nächsten Morgen, 11.Tag, fahren wir erst mit Bus, dann mit Bahn und Umsteigen ohne jegliche Sprachkenntnisse nach Lissabon rein. Unser erstes Ziel ist das Mosteiro dos Jerónimus in Belem. Die Kirche ist 92 m lang und 25 m hoch. So eine tolle Netzgewölbedecke habe ich noch nie gesehen.

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Ein interaktives Theaterstück über den Bau der Anlage und das Leben in dieser Zeit wird durch Schauspieler für eine große Jugendgruppe vorgeführt. Jede Säule im Kreuzgang ist mit einem anderen Motiv bei den Steinmetzarbeiten verziert.

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Am Schluss kommt man nochmals in erhöhter Position über dem Eingangsgewölbe aus dem oberen Kreuzgang durch die Kirche und dann ist man leider raus.

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Mit Bahn und Bus geht es weiter ins Zentrum von Lissabon. Von dem großen Platz Praca dos Restauradores, wo demonstriert wird, gehen wir in die Unterstadt.

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Oft wird sehr leckeres Gebäck angeboten. In einer Seitenstraße steht der Elevador do Carmo, der alte Lift in die Oberstadt.

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Wir versuchen uns an einem Mittagessen in landestypischer Kost mit gegrillten Sardinen (fast nicht ausgenommen) und Tintenfischen. Neben uns essen ein paar Handwerker eine deftige Kost aus Schlachtschüssel, diversen Würsten, Schweinsohren auf Reis und großen Bohnen mit Mohrrüben und Krautgemüse.

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Auch Schattenseiten sind da, nur in schwarze Plastiktüten gewickelt, schleicht diese Gestalt durch die Straße, manche Plätze sind voll in Beschlag genommen von dunkelhäutigen Menschen aus den ehemaligen Kolonien.

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Manch interessante Kirche liegt auf unserer Erkundungsstrecke. Neben den Hauptstraßen sieht Lissabon oft viel verkommener aus. Viele Gehwege und Plätze sind mit kunstvollen Mosaiken mit Kopfsteinpflaster belegt.

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Vor der Rückfahrt kaufen wir noch luftgetrocknete Speckwürste, die dünn aufgeschnitten sehr lecker schmecken.

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Unterwegs stehen viel Korkeichenwälder. Dieser Baum ist mit 2 gekennzeichnet, das bedeutet, er ist 2012 geschält worden.

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Über die 17 km lange Tejo-Brücke verlassen wir am 12.Tag Lissabon und finden bei Milfontes den einzigen offenen Campingplatz auf der Strecke gegen Süden. Um diese Jahreszeit sind kaum Plätze offen und noch seltener sind Alternativen: Oft sind vermeintlich offene Plätze doch zu. Die kurze Tagesdauer lässt auch nicht viel Spielraum, wenn man das Ziel bei Tageslicht erreichen will.

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In Milfontes wandere ich zum Strand, eine kleines Dorf mit einer hübschen, leider verschlossenen Kirche. Die Toilettenanlagen sind hier die besten der ganzen Reise. Außerhalb der Saison kostet die Übernachtung auf Campingplätzen pauschal für zwei Personen mit unserem Gespann und Strom im Schnitt um 16 €.

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Christian G ETC 582
mikegold
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von mikegold »

Mal wieder sehr gute Bilder! Nazare und Cascais war ich vor 15 Jahren. Habe ich gut in Erinnerung daran. Vor allem die älteren Fischerfrauen mit den hochgekrempelten Röcken.
Christian G ETC 582
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von Christian G ETC 582 »

Am 13.Tag unserer Reise führt uns die Landstraße wieder an vielen Korkeichen vorbei und nach manchem Abstecher zur Küste bis zum Cabo de Sao Vicente.

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Viele Störche überwintern hier und große Felder werden mit ewig langen fahrbaren Beregnungsanlagen bewässert.

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Am südwestlichsten Punkt der iberischen Halbinsel treffen wir auf mehr Touristen als auf der ganzen bisherigen Reise zusammen. Die Lufttemperatur erreicht 16°C.

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Nach einer längeren Irrfahrt finden wir den Campingplatz in Quarteira. Der vielgelobte Küstenabschnitt der Algarve ist völlig verbaut und der märchenhafte Blick aus den Prospekten auf das Meer und die Küste bleibt uns überwiegend verwehrt. Dafür ist im Wohnwagen im Kühlschrank Olivenöl ausgelaufen, eine lustige Sache, die von unsern Begleitern bestaunt wird. Das Öl ist unter den Küchenblock geflossen.....

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Wer solche Hecken an seiner Grundstücksgrenze pflegt, der braucht eigentlich keinen zusätzlichen Maschendrahtzaun. Ein schöner Sonnenuntergang färbt Strand und Meer.

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Da bei Sevilla die Campingplatzsituation sehr ungünstig ist, entschließen wir uns nach Cordoba zu fahren. Am 14.Tag verlassen wir also Potugal, die Uhren werden wieder eine Stunde umgestellt und nach 357 km stehen wir in Cordoba. Das ist mit 63 € für zwei Nächte der teuerste Platz der ganzen Reise, laut, Schotterfläche und ungepflegte Toiletten.

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Zu Fuss kann ich von hier neben einer lange Einfahrtstraße das alte Zentrum erreichen.

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Viele enge Gassen und die Einblicke in die Gärten und Häuser sind sehr reizvoll.

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Das Abendlicht mit der tiefstehenden Sonne verzaubert die ganze Altstadt.

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Am Rückweg blicke ich noch in viele Hauseingänge. Immer wieder ist auch der Turm der Kathedrale zu sehen.

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Bei Lampenlicht schaut der Campingplatz fast romantisch aus.

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Am nächsten Morgen gehen wir gemeinsam in die Altstadt, das ist nun ein ganz anderes Licht bei der Puente Romano über dem hochwasserführenden Guadalquivir.

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Dann kommt die Besichtigung der Mesquita. Diese Moschee entstand seit 785 in mehreren Bauabschnitten und ist wunderbar. Der nachträgliche Einbau der Kathedrale in dieses Kunstwerk 1523 unter Karl V. ist barbarisch und wirkt auf mich total deplaziert. Ich stelle bei der Bilderserie beide Bauteile vor.

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Das sind die zwei Bilder der Einbau-Kathedrale.

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Rund um die alten Mauern kehren wir zurück mit vielen Blicken rechts und links….

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In einem Park mit hohen Palmen blühen und fruchten seltsame Bäume.

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Eine hungrige Katze wird am Platz von uns gefüttert, prompt sitzt sie auf dem Wohnwagentritt und wäre sofort drinnen, aber wir nehmen sie nicht mit. Am 16.Tag geht es vom 124 m hoch gelegenen Cordoba nach dem netten Städtchen Ronda, 750 m hoch und dann auf vielen Kurven zum Mittelmeer hinab. Den lange gesuchten Campingplatz in Ronda finden wir am Schluss doch, aber da sind wir schon entschlossen weiterzufahren.

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Nach 358 km stehen wir hinter Tarifa bei Valdequeras nahe am Meer.

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Der golgende Ruhetag lässt uns Zeit am Strand zu wandern und die vielfältigen Pflanzen zu bewundern. In der Sonne sind es am Donnerstag 7.2.2013 30°C.

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Christian G ETC 582
Roland Stöckli
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von Roland Stöckli »

Hallo Christian,
ganz toller Reisebericht und wunderschöne Fotos. Bei uns kommen viele Erinnerungen hoch, wir haben eine fast identische Reise vor 40 Jahren als ganz junges Ehepaar mit einem VW Bulli T1 während eines halben Jahres gemacht. Portugal hat uns auch sehr gut gefallen, nur war damals noch das letzte Jahr der Regierung Salazar und in Spanien Franco, das hiess mit der Polizei und Guardia Civil etwas vorsichtig sein. Dafür war die Algarve noch nicht verbaut und man konnte ruhig auf den Klippen campieren. Die Bevölkerung wahr äussert liebenswürdig und sehr gastfreundlich. Was uns auffällt sind die schönen grossen Plätze ganz ohne Autos, das war früher nicht so, alles vollgestellt.
In Marokko sind wir noch weiter südlich in die Sahara gefahren, was heute nicht mehr unbedingt ratsam ist. Wir sind ganz gespannt auf die Fortsetzung Deines Reiseberichtes.
Liebe Grüsse aus dem Süden Edith und Roland mit Triton BSW 82
Christian G ETC 582
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von Christian G ETC 582 »

So, für manchen von Euch wird es wohl nun interessanter…

Wir fahren an Gibraltar und vielen Windrädern vorbei. Denn am Freitag, den 8.2.2013, dem 18.Tag unserer Reise, treffen wir uns um 12:00 bei San Roque – etwas nördlich von Gibraltar- mit unserer Reisegruppe. Es sind 8 Einheiten –wir der einzige Wohnwagen- mit 14 Leuten. Schon bei den ersten Gesprächen zeigt es sich, daß die Teilnehmer sehr unterschiedlich vorbereitet sind. Einer hat nicht mal ausreichend Vorsorge für seine Reisekasse getroffen.

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Um 13:00 legt die Fähre im Hafen von Algeciras ab und um 14:00 sind wir in Ceuta, also in der spanischen Enklave auf afrikanischem Boden. Die Bilder von der spanischen Polizei, die Leute festnahm und in Handschellen abführte, musste ich wieder löschen…. Mehr ist mir, außer einem heftigen Schlag auf den Rücken -unter dem Text: ich bin von der Polizei-, nicht passiert.

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Die Ausreise aus der EU ist problemlos, jedoch dieEinreise nach Marokko recht bürokratisch, Formulare ausfüllen, Pässe abstempeln lassen, Auto uns Wohnwagen registrieren….. Es gibt so eine Art Schlepper, die einen gegen entsprechende Honorierung durchbugisieren. Aber dafür hatten wir unseren Reiseleiter. Geldwechseln stand an und ich musste den Touring versichern, da die grüne Versicherungskarte für Marokko nicht freigeschrieben ist. Kostete für 30 Tage 950 Dirham, also 90 €.

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Nach zwei Stunden sind wir endlich durch und fahren im Konvoi 49 km bis zum Campingplatz in Martil.

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Auf einer vierspurigen Straße mit vielen Kreisverkehren, die Küste ist total verbaut, manchmal mit tollen Palästen, machen wir einen Halt bei einem großen Einkaufszentrum, Marjane kurz vor Tétuan.

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Hier haben wir die erste Möglichkeit unsere erworbenen Dirham auszugeben. An das große Bündel Scheine im Geldbeutel muss man sich erst mal gewöhnen. Das Angebot entspricht dem von Zuhause. Das Obst und Gemüse ist deutlich billiger. Die vielen Würste sind überwiegend Puten- oder Hühnerfleisch, mal mit geschredderten Oliven, mal irgendetwas anderes.

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Am Campingplatz ist eigentlich alles voll, viele Überwinterer. Wir stehen auf der Straße. Toiletten sauber, die Duschen gehen auch ohne Kopf.

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Am 20.Tag fahren wir durch Morgennebel erst mal im Konvoi bis hinter Tétuan, dann fährt jeder frei. Wir machen einen Abstecher hoch hinauf nach Chefchauen, das uns von weitem mit seinen blau-weißen Häusern grüßt. Der Campingplatz in Martil liegt am Meer, Tétuan 90 m und Chefchaouen 600 m und dann unser Ziel Fés wieder auf 385 m Höhe. Es geht immer und manchmal recht heftig auf und ab, durch stark landwirtschaftlich genutztes Land mit vielen blühenden Mandelbäumen bis zu unserem Treffpunkt vor Fés.

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Aufgeladen wird soviel, wie nur etwa geht, ich habe manchmal Angst vor dem Überholen.

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Gepflügt mit teilweise noch mit alten Holzpflügen.

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Wir warten bei einer Tankstelle, bis alle da sind. Von einer Schreinerei fahren dauernd voll beladene Pritschenwägen weg, hier mit lauter Bettgestellen. Im Konvoi erreichen wir den Campingplatz auf der anderen Seite von Fés.

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Christian G ETC 582
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von Christian G ETC 582 »

Als wir am 20.Tag mit einem Bus und deutschsprachhiger Führung zur Sadtrundfahrt und Führung durch Fés starten ist unsere Windschutzscheibe vereist. Unser Führer hat lange weiße Unterhosen unter seiner Dschellaba an Entlang der Stadtmauer kommen wir zum Königspalast mit seinen imponierenden Toren, dann fährt uns der Bus hoch hinauf zu einem Aussichtspunkt auf Fés.

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Die weiße Fläche am Bild oben rechts sind lauter Grabsteine. Da liegt am Hang der große Friedhof mit der Quabba, dem Heiligengrab des Sidi Harazem.

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Danach besuchen wir im Töpferviertel eine Töpferei und Mosaikwerkstatt.

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Mühselig ist da akkurate Aufmalen des Dekors.

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Mit Hammer und Meißel, in für uns unbequemer Hockstellung, werden die einzelnen Mosaiksteine geformt. Die Höhe und Form der Rückseiten der Steine zeigen, welche Farbe vorliegt. Dann werden die Steinchen auf eine Schablone aufgelegt und von hinten mit Beton vergossen, von vorne verfugt.

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Durch das Stadtmauertor Bab Boujeloud betreten wir die Medina. Ohne Führer ist man im Gewirr der Gassen verloren.

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Da hängt mal bei einem Kamelkopf die Zunge raus, Hühner warten auf das Schlachten. Ich könnte Seitenweise erzählen und bald 6000 Bilder habe ich aussortiert, meist nicht weil sie schlecht sind, sondern weil es schlicht zu viel sind.

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An der Gassenseite haben Moscheen Holzverkleidungen im Sockelbereich. Da merken Blinde sofort, daß sie sich im Bereich einer der vielen Moscheen befinden. Da wir Moscheen nicht betreten dürfen, besuchen wir die Medersa Bou Inania, eine restaurierte Koranschule, die 1350 – 1357 erbaut wurde. Die Wände sind mit Fliesen verkleidet, darüber mit Mosaiken und Stuckarabesken verziert, die Holzschnitzereien, Vordach und Balken sind aus Zedernholz und der Hof ist mit Marmor- und Onyxfliesen ausgelegt.

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Weiter geht es durch die engen lauten Gassen und bei den Kupfer- Messing- und Goldschmieden kaufen wir eine Teekanne und ein passendes Tablett ein. Lange wird gehandelt. Unser Führer sagt, seit drei Monaten haben die Handwerker fast nichts verkauft, da keine Touristen da waren und sie brauchen unbedingt Geld.

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Das Tablett wird für uns auf der Rückseite mit Ort und Datum signiert. Solche Holzkörbe an den Häusern erlaubte den Frauen das Beobacheten der Vorbeigehenden ohne selbst gesehen zu werden.

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Vor den Türen zu den Moscheen sitzt oft ein Aufpasser, der verwehrt uns das Betreten und auch überhaupt einen Blick ins Innere.

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Zu jedem Bild könnte ich einen Kommentar abgeben, aber dann ufert das aus… Ab und zu kann man einen Blick in eine Moschee werfen, hier sieht man die Gläubigen bei den rituellen Waschungen und auch beim Gebet. Hier ist mal kein Aufpasser, das muss man ausnutzen.

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Wir nehmen ein Mittagessen mit sehr interessanten Gerichten zu uns, für marokkanische Verhältnisse zu einem wahnsinnigen Preis. Der Gast-Raum ist toll, der Brunnen auch, die Bedienung auch .... wie im Märchen.

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Nach den Vorspeisen bekam jeder das Bestellte, ich wollte eine Art warmen Kuchen mit Mandel und sonstwas Füllung, schmeckte wunderbar, links unten zu sehen.

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Der Nachtisch aus Ananas, Erdbeeren, Bananen mit Honig und Zimtzucker wird Komplett aufgegessen. Die Decke über dem Gastraum ist mit Stoffbahnen abgehängt.

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Bei den Tischlern werden Sänften für Hochzeiten hergestellt, zum einmaligen Gebrauch.

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Esel dienen hier immer noch als Transportmittel, nur die Eseltreiber wollen sich nicht mit fotografieren lassen.

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In einer Weberei wird natürlich eingekauft, zu verführerisch sind die Stoffe und auch die Preise.

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Der Besuch bei den Gerbern ist der krönende Abschluss eines Besuchs in der Medina von Fés. Mit einem frischen Minze-Zweig unter der Nase steigen wir eine enge Wendeltreppe durch einen Lederbasar – der auch verkaufen will - hinauf auf eine Aussichtsterasse. Leider sind die Lichtverhältnisse nicht sehr gut, der durchdringende Gestank verschwindet jedoch nicht mit der Sonne. Halb im Schatten liegen die Bottiche, weiss, wo die Häute gekalkt und bunt wo sie gefärbt werden. Auf den Dächern daneben werden die Häute zum Trocknen ausgebreitet und ständig gewendet.

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Das war nun der Teil 1, soll ich weitermachen ???

Wird sicher etwas dauern, denn da steckt Arbeit drinnen……
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Christian G ETC 582
Heinz ETC 505
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von Heinz ETC 505 »

wie, da fragst du noch? :lol:

die Meßlatte war ja nach dem Islandbericht hoch gesteckt und die Erwartungen und Vorfreude auf "Marokko" nicht gerade gering. Aber das Warten hat sich gelohnt, wieder mal sehr gelungene Fotos durch erklärende Kommentare zu einem fantastischen Reisebericht zusammengestellt :thumbs:
Also wir warten gerne....
Selbstverständlich Touring Troll, damit man auch im nächsten Urlaub wieder was zu schrauben hat!!
Roland Stöckli
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von Roland Stöckli »

ganz sicher weitermachen, meine Frau kriegt Gänsehaut beim sehen.
übrigens schmeissen die Marokkaner immer noch mit Steinen hinter den Touristen her? war früher üblich auf dem Land.
Wir freuen uns auf die Fortsetzung.
L.G. Edith und Roland
toyeri ETC 428
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Re: MAROKKO 2013 Teil 1 ..... am Atlantik entlang bis Fé

Beitrag von toyeri ETC 428 »

Ja Christian, bitte weitermachen.
Du kannst uns doch nicht den Mund wässrig machen
und dann fragen...soll ich???
Danke nochmals für Deine Mühe.
Servus, Marianne & Dieter
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