Diaabend - Magazin 2012
Re: Diaabend - Magazin 2012
Nicht nur Deutschland. Ich bin ja nun nicht so reiseerfahren wie mancher hier, genau genomen kann ich nur Kroatien mit Frankreich vergleichen. In Frankreich hat mich oft das Maß an Überorganisation genervt. Ich schrieb's schon woanders, manchmal kam ich mir dort wie in einem riesigen Disney-Touri-Land vor. Auch noch an dem allerletzten Feldweg steht ein Hinweisschild, natürlich entweder pitoresk aus Holz geschnitzt, oder aus Emaille, aber selbstverständlich 'autentisch' retro. Natürlich stehen in den Bistros schmiedeeiserne Stühlchen vor schmiedeeisernen Tischchen.
Das seltsame, im Einzelnen gefällt mir das natürlich gut. Wenn zwei Bistros nebeneinander lägen, eins wäre hübsch gemacht, vor dem anderen stünden olle Plastestühle, dann würde ich bestimmt das erste wählen. Auch mag ich ein beschauliches mittelalterliches Dörchen lieber als Träume in Beton. Aber im Übermaß nervt es.
Früher habe ich mich immer über die Deutschen Ländler geärgert, die ihre Dörfer verschandeln. Da wird eine Baumarkt-Alutür in das 300 Jahre alte Bauernhaus gezimmert, oder die Sandsteinmauer mit Kunststoff verblendet. Die (Süd-)Franzosen schienen mir da wesentlich mehr Stilbewußtsein zu haben. Mittlerweile sehe ich das immer mehr anders.
In der Stadt gibt es ein ähnliches Phänomen. An sich heruntergekommene Stadtviertel mit einem hohen Bevölkerungsanteil in prekären Lebensverhältnissen, mit Herkunft aus der ganzen Welt, werden von Menschen mit besserer Einkommenssituation als lebenswert entdeckt und dann 'schön' gemacht. D.h. Gründerzeitfassaden werden saniert, graue Hinterhöfe begrünt, Spielplätze errichtet usw. Jede Maßnahme in jeder Hinsicht begrüßenswert. Nur am Schluss, wenn auch die letzte Schmuddelecke entfernt ist, wirkt das Viertel künstlich und tot.
@gorgoran
Ja, hatte ich auch, und wie. Aber auf dem Hinweg ging es bergab, da fährt man dann halt weiter, und weiter, ....
Das seltsame, im Einzelnen gefällt mir das natürlich gut. Wenn zwei Bistros nebeneinander lägen, eins wäre hübsch gemacht, vor dem anderen stünden olle Plastestühle, dann würde ich bestimmt das erste wählen. Auch mag ich ein beschauliches mittelalterliches Dörchen lieber als Träume in Beton. Aber im Übermaß nervt es.
Früher habe ich mich immer über die Deutschen Ländler geärgert, die ihre Dörfer verschandeln. Da wird eine Baumarkt-Alutür in das 300 Jahre alte Bauernhaus gezimmert, oder die Sandsteinmauer mit Kunststoff verblendet. Die (Süd-)Franzosen schienen mir da wesentlich mehr Stilbewußtsein zu haben. Mittlerweile sehe ich das immer mehr anders.
In der Stadt gibt es ein ähnliches Phänomen. An sich heruntergekommene Stadtviertel mit einem hohen Bevölkerungsanteil in prekären Lebensverhältnissen, mit Herkunft aus der ganzen Welt, werden von Menschen mit besserer Einkommenssituation als lebenswert entdeckt und dann 'schön' gemacht. D.h. Gründerzeitfassaden werden saniert, graue Hinterhöfe begrünt, Spielplätze errichtet usw. Jede Maßnahme in jeder Hinsicht begrüßenswert. Nur am Schluss, wenn auch die letzte Schmuddelecke entfernt ist, wirkt das Viertel künstlich und tot.
@gorgoran
Ja, hatte ich auch, und wie. Aber auf dem Hinweg ging es bergab, da fährt man dann halt weiter, und weiter, ....
Achte immer auf den Horizont!
Re: Diaabend - Magazin 2012
Aber weiter mit den Dias, der Frühling droht (Frühling, hast du gehört, du DROHST!). Also der Frühling droht, das ist als sprachliches Stilmittel zu begreifen, und darum will ich hier mal zum Ende kommen.
Ich möchte hier keinem Pašmanesen beleidigen, ganz und gar nicht, und auch keine eingefleischten Pašman-Fans. Ich will’s mal so ausdrücken: Die Insel ist auf ihre ganz eigene Weise sehr speziell.
Der Reisende findet dort eine spektakuläre Müllkippe, die mit den Kornaten im Hintergrund sicherlich ihres Gleichen sucht, tolle Betonruinen, grandiose Dauercampingplätze und eine schwer erreichbare Pfuhlbucht, aber zu einer generelle Reiseempfehlung kann ich mich dann doch nicht durchringen.
Für uns hatte die Sache auch einen Vorteil. Wir sind jetzt schon sehr oft in Kroatien gewesen. Immer fährt man durch Slowenien durch und immer sagt man sich, hier müssten wir unbedingt mal Zwischenstation machen. Nur – wer am Mittelmeer ist, das Licht und die Düfte genießt, die Hitze spürt, den blauen Himmel sieht den Sound Zikaden hört, dem fällt es sehr schwer, dieses Paradies zu verlassen. Darum haben wir vorletztes Jahr, obwohl fest geplant, die Abfahrt Tag um Tag verschoben und dann den Slowenienaufenthalt ganz gestrichen.
Dieses Mal hatte das Paradies Ecken und Kanten, darum fiel der Abschied nicht so schwer. Das Ziel in Slowenien heißt meist Soca. Das ist ein wilder Fluss in den Julischen Alpen. Da wollten wir natürlich auch hin.
Für gewöhnlich halten viele bei Bled. Ein Slowene, den wir dort kennengelernt hatten, kommentierte Bled, in dem er sich gestisch den Finger in den Hals steckte. Da sind natürlich nicht nach Bled gefahren.
Der Slowene riet zu dem Platz Camping Zlatorog am Bohinjsko See (deutsch: Wocheiner See), der liegt ein paar Kilometer von Bled entfernt.
Dahin sollte nun unsere nächste Etappe gehen.
Die google-Route
Letzte Einkäufe im Supermarkt von Pašman
Warten auf die Fähre.
Nochmal: Fähre fahren in Kroatien ist nicht schwer. Hat eher was von einer Rhein- oder Mainfähre. Vorfahren, Ticket kaufen, warten und Auffahren. Letzteres ist simpler als an einer Tanke an die Zapfsäule zu fahren.
Zadar, Hafen. Mancher verbringt seine Freizeit hierauf.
Andere wohnen im Alltag hier.
Fahrt durch Zadar…
… und das Umland. Über den Bergkamm dort vorne müssen wir rüber.
Endlich wieder Autobahn.
Komische kleine Wohnwagen sieht man manchmal. Noch selten in Kroatien, aber immer öfter.
Da müssen wir wieder…
Ich könnte zählen, wie oft wir diesen Berg genommen haben, bin aber jetzt zu faul dazu. Ist eine Gelegenheit, kurz innezuhalten und Revue passieren zu lassen. Spätestens hier war mir klar, das war die letzte Reise nach Kroatien, erst mal. Zu oft hatten wir Déjà-vu-Erlebnisse. Nein, eigentlich keine Déjà-vu-Erlebnisse, sondern der profane Bruder ‚Kennen wir schon‘.
So, genug gejammert, weiter! Sowas kennen wir auch!?
Fahr’n Fahr’n auf der Autobahn. Mache ich ja gerne.
Merkwürdige Farnfelder. Sind mir aber auch schon letztes Jahr aufgefallen.
Autobahnfahrten sind schwer bildlich wieder zu geben. Diese Atmosphäre stundenlanger Lethargie. Landschaften, Autos, Landschaften…
Mal ein Tunnel
Raststätte Plitvice. Zweimal haben wir hier schon gerastet. Das sechste Bild hier ist im Jahr davor entstanden, dort, wo wir auf der Wiese liegen.
Wir verlassen Kroatien.
Ein bisschen Heimat. (fragt sich nur, wie lange noch)
Ich mag diese Schilderpanoramen auf der Autobahn.
Nestbau im Auto. Die Jungs richten sich ein.
Slowenien sieht ganz anders aus als Kroatien. Weil der Staat früher auch zu Jugoslawien gehört hat, zähle ich zumindest Land irgendwie noch zum Balkan. Das passt aber überhaupt nicht. Die Ösis hier unter den Lesern mögen mir verzeihen oder auch schlagen, aber für mich als alten Piefke sieht es da aus wie in Österreich. Landschaftlich, architektonisch, preislich übrigens auch. Slowenien ist sauteuer.
Fast da.
Ich möchte hier keinem Pašmanesen beleidigen, ganz und gar nicht, und auch keine eingefleischten Pašman-Fans. Ich will’s mal so ausdrücken: Die Insel ist auf ihre ganz eigene Weise sehr speziell.
Der Reisende findet dort eine spektakuläre Müllkippe, die mit den Kornaten im Hintergrund sicherlich ihres Gleichen sucht, tolle Betonruinen, grandiose Dauercampingplätze und eine schwer erreichbare Pfuhlbucht, aber zu einer generelle Reiseempfehlung kann ich mich dann doch nicht durchringen.
Für uns hatte die Sache auch einen Vorteil. Wir sind jetzt schon sehr oft in Kroatien gewesen. Immer fährt man durch Slowenien durch und immer sagt man sich, hier müssten wir unbedingt mal Zwischenstation machen. Nur – wer am Mittelmeer ist, das Licht und die Düfte genießt, die Hitze spürt, den blauen Himmel sieht den Sound Zikaden hört, dem fällt es sehr schwer, dieses Paradies zu verlassen. Darum haben wir vorletztes Jahr, obwohl fest geplant, die Abfahrt Tag um Tag verschoben und dann den Slowenienaufenthalt ganz gestrichen.
Dieses Mal hatte das Paradies Ecken und Kanten, darum fiel der Abschied nicht so schwer. Das Ziel in Slowenien heißt meist Soca. Das ist ein wilder Fluss in den Julischen Alpen. Da wollten wir natürlich auch hin.
Für gewöhnlich halten viele bei Bled. Ein Slowene, den wir dort kennengelernt hatten, kommentierte Bled, in dem er sich gestisch den Finger in den Hals steckte. Da sind natürlich nicht nach Bled gefahren.
Der Slowene riet zu dem Platz Camping Zlatorog am Bohinjsko See (deutsch: Wocheiner See), der liegt ein paar Kilometer von Bled entfernt.
Dahin sollte nun unsere nächste Etappe gehen.
Die google-Route
Letzte Einkäufe im Supermarkt von Pašman
Warten auf die Fähre.
Nochmal: Fähre fahren in Kroatien ist nicht schwer. Hat eher was von einer Rhein- oder Mainfähre. Vorfahren, Ticket kaufen, warten und Auffahren. Letzteres ist simpler als an einer Tanke an die Zapfsäule zu fahren.
Zadar, Hafen. Mancher verbringt seine Freizeit hierauf.
Andere wohnen im Alltag hier.
Fahrt durch Zadar…
… und das Umland. Über den Bergkamm dort vorne müssen wir rüber.
Endlich wieder Autobahn.
Komische kleine Wohnwagen sieht man manchmal. Noch selten in Kroatien, aber immer öfter.
Da müssen wir wieder…
Ich könnte zählen, wie oft wir diesen Berg genommen haben, bin aber jetzt zu faul dazu. Ist eine Gelegenheit, kurz innezuhalten und Revue passieren zu lassen. Spätestens hier war mir klar, das war die letzte Reise nach Kroatien, erst mal. Zu oft hatten wir Déjà-vu-Erlebnisse. Nein, eigentlich keine Déjà-vu-Erlebnisse, sondern der profane Bruder ‚Kennen wir schon‘.
So, genug gejammert, weiter! Sowas kennen wir auch!?
Fahr’n Fahr’n auf der Autobahn. Mache ich ja gerne.
Merkwürdige Farnfelder. Sind mir aber auch schon letztes Jahr aufgefallen.
Autobahnfahrten sind schwer bildlich wieder zu geben. Diese Atmosphäre stundenlanger Lethargie. Landschaften, Autos, Landschaften…
Mal ein Tunnel
Raststätte Plitvice. Zweimal haben wir hier schon gerastet. Das sechste Bild hier ist im Jahr davor entstanden, dort, wo wir auf der Wiese liegen.
Wir verlassen Kroatien.
Ein bisschen Heimat. (fragt sich nur, wie lange noch)
Ich mag diese Schilderpanoramen auf der Autobahn.
Nestbau im Auto. Die Jungs richten sich ein.
Slowenien sieht ganz anders aus als Kroatien. Weil der Staat früher auch zu Jugoslawien gehört hat, zähle ich zumindest Land irgendwie noch zum Balkan. Das passt aber überhaupt nicht. Die Ösis hier unter den Lesern mögen mir verzeihen oder auch schlagen, aber für mich als alten Piefke sieht es da aus wie in Österreich. Landschaftlich, architektonisch, preislich übrigens auch. Slowenien ist sauteuer.
Fast da.
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Re: Diaabend - Magazin 2012
Bin gespannt auf Slowenien !
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- Registriert: 04.06.2011, 02:21
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Re: Diaabend - Magazin 2012
......"der lange Weg, der vor uns liegt........führt Stück für Stück ins Paradies!" TonSteineScherben
Das ist ja Paradieshopping! Oder ist Slovenien gar kein Paradies?????
Will sagen: Auch ich bin ein Flitzebogen.
Das ist ja Paradieshopping! Oder ist Slovenien gar kein Paradies?????
Will sagen: Auch ich bin ein Flitzebogen.
Viele Grüße aus Köln,
Christoph
Christoph
Re: Diaabend - Magazin 2012
Also, um es mal ehrlich zu sagen, sehr viel haben wir von Slowenien, oder auch nur vom Triglav-Nationalpark nicht gesehen. Bei der Tourerei mit Kindern muss man zwischendurch auch mal EasyGoing machen. Wir haben einen Tag im Auto gesessen und zwei volle Zeit in Slowenien gehabt. Da macht man keine großen Tagestouren mehr. Immerhin lagen noch fast 1000 Kilometer Heimfahrt vor uns.
Bei der Recherche zu Hause habe ich einige schöne CP an der Soča gefunden, die sich Bildern ganz großartig präsentierten. Allerding lagen die allesamt recht weit abseits der Heimfahrt-Strecke und – hüstel – im Hochgebirge. Uns steckte noch eine nicht sehr angenehme Erinnerung an die Route Nationale in den Haute Alpes in den Knochen. In Kroatien mussten wir auch sehr oft sehr steile Steigungen bewältigen, bis zu 12%, aber immer nur ein paar Kilometer, dann geht es wieder bergab.
In der Rechtfertigung hier schwingt sicherlich auch ein wenig Bedauern von mir mit. Ich hätte gerne noch mehr gesehen.
Camping Zlatorog am Bohinjsko See
Aber genug gequatscht, so sah es denn aus am Morgen, als ich aus dem Hubdachfenster geschaut habe.
So, wenn ich ein bisschen höher geschaut habe.
Schöner Stellplatz.
Camping Zlatorog sieht weit in weiten Teilen so aus.
Zelter können so stehen.
Kofferfahrer eben so. Jeder wie er will.
Liegt direkt am See.
Der Strand.
Feuerstelle, und dann auch noch offen! Dass wir das noch mal erleben durften. In Kroatien besteht überall strengstes Grillverbot. Man kann trotzdem häufig Löschflugzeuge bei der Arbeit betrachte.
Was haben wir gemacht? Gebadet und Paddelboot gefahren.
Wasser ist klar und kalt.
Der CP vom Wasser aus gesehen.
Berge hier…
...Berge dort
Mittags ist der Strand nicht mehr so leer….
…wie am Morgen.
Der Blick von Unterwasser noch oben.
War ein paar Monate mein Desktophintergrund.
Kleine Einmann-Segelboote, habe ich noch nie gesehen vorher.
Keine Mücken!
Wunderschöner Flecken, um eine Pause zu machen dem Weg von Kroatien-Deutschland. Der See liegt nicht weit von der Strecke entfernt. Bestimmt gibt es aber spannendere Plätze in Slowenien.
Über ganz Slowenien kann ich gar nichts sagen, aber für die Kante gilt: Vom einstigen Jugoslawien ist nicht die Spur übrig geblieben. Man kommt sich vor wie in Österreich oder den deutschen Alpen. Irgendwie ist alles genauso wie zu Hause, außer der Landessprache. Das Brot ist dunkel und vollkorn, alles Bio, die Produkte die gleichen, usw. Jeder Platz mit z-Pflaster gepflastert, ordentliche Blumenrabatte, alpin übliche Naturholz-Geländer überall. Jemand sagte hier schon mal das Wort Königssee-Style..
Jeder Weg ist touristisch erschlossen.
Hier geht es zu einem Wasserfall. Aber nur mit Eintritt. Gibt es in D einen natürlichen Wasserfall, für dessen Zugang man Geld bezahlen muss? Das waren nun keine Unsummen, die man sich nicht leisten könnte, aber es bleibt ein Geschmäckle dabei.
Wenigstens hat uns der Mann an der Kasse geraten, nicht dahin zu gehen und nicht zu zahlen, weil mangels Wasser nicht viel beim Fallen zu betrachten war.
Slowenien ist teuer. Das ist mir schon im Netz aufgefallen. Ich wage zu behaupten, dasselbe bekommt man in der Hautes Provence deutlich günstiger.
Für den CP haben wir fast 50 Euro bezahlt. Ich will nicht sagen, die Sanitäranlagen waren dreckig, aber vollkommen überlastet und lustlos gewartet. Morgens Anstehen beim Pinkeln, vom den Kloschüsseln gar nicht zu reden. So etwas kenne ich von Kroatien nicht.
Aber genug gemeckert. Ich zeige einfach noch ein paar Bilder:
Ich sag das böse Wort: NEID!
Interessantes Campingfahrzeug aus England.
Tags drauf, die Aussicht aus dem Hubdachfenster. Ja, so kenne ich sie, die Alpen.
So sieht der See dann aus.
#
Die Familie hat sich im Troll verbunkert. Ich habe mich zu einer kleinen Wanderung aufgemacht.
Auf einmal fällt der Himmel auf die Erde und ich konnte mich in diese Kapelle, oder wie man das nennt, retten.
Dort habe ich dann gefühlte zwei Stunden auf die begossenen Kreuze gestarrt, über mich und die Welt nachgedacht und dann mein T-Hemd ausgezogen, um nach Hause zum Troll zu gehen. Da habe ich dann im August die Truma angeworfen. Das ist die Crux mit diesen Alpen.
Bei der Recherche zu Hause habe ich einige schöne CP an der Soča gefunden, die sich Bildern ganz großartig präsentierten. Allerding lagen die allesamt recht weit abseits der Heimfahrt-Strecke und – hüstel – im Hochgebirge. Uns steckte noch eine nicht sehr angenehme Erinnerung an die Route Nationale in den Haute Alpes in den Knochen. In Kroatien mussten wir auch sehr oft sehr steile Steigungen bewältigen, bis zu 12%, aber immer nur ein paar Kilometer, dann geht es wieder bergab.
In der Rechtfertigung hier schwingt sicherlich auch ein wenig Bedauern von mir mit. Ich hätte gerne noch mehr gesehen.
Camping Zlatorog am Bohinjsko See
Aber genug gequatscht, so sah es denn aus am Morgen, als ich aus dem Hubdachfenster geschaut habe.
So, wenn ich ein bisschen höher geschaut habe.
Schöner Stellplatz.
Camping Zlatorog sieht weit in weiten Teilen so aus.
Zelter können so stehen.
Kofferfahrer eben so. Jeder wie er will.
Liegt direkt am See.
Der Strand.
Feuerstelle, und dann auch noch offen! Dass wir das noch mal erleben durften. In Kroatien besteht überall strengstes Grillverbot. Man kann trotzdem häufig Löschflugzeuge bei der Arbeit betrachte.
Was haben wir gemacht? Gebadet und Paddelboot gefahren.
Wasser ist klar und kalt.
Der CP vom Wasser aus gesehen.
Berge hier…
...Berge dort
Mittags ist der Strand nicht mehr so leer….
…wie am Morgen.
Der Blick von Unterwasser noch oben.
War ein paar Monate mein Desktophintergrund.
Kleine Einmann-Segelboote, habe ich noch nie gesehen vorher.
Keine Mücken!
Wunderschöner Flecken, um eine Pause zu machen dem Weg von Kroatien-Deutschland. Der See liegt nicht weit von der Strecke entfernt. Bestimmt gibt es aber spannendere Plätze in Slowenien.
Über ganz Slowenien kann ich gar nichts sagen, aber für die Kante gilt: Vom einstigen Jugoslawien ist nicht die Spur übrig geblieben. Man kommt sich vor wie in Österreich oder den deutschen Alpen. Irgendwie ist alles genauso wie zu Hause, außer der Landessprache. Das Brot ist dunkel und vollkorn, alles Bio, die Produkte die gleichen, usw. Jeder Platz mit z-Pflaster gepflastert, ordentliche Blumenrabatte, alpin übliche Naturholz-Geländer überall. Jemand sagte hier schon mal das Wort Königssee-Style..
Jeder Weg ist touristisch erschlossen.
Hier geht es zu einem Wasserfall. Aber nur mit Eintritt. Gibt es in D einen natürlichen Wasserfall, für dessen Zugang man Geld bezahlen muss? Das waren nun keine Unsummen, die man sich nicht leisten könnte, aber es bleibt ein Geschmäckle dabei.
Wenigstens hat uns der Mann an der Kasse geraten, nicht dahin zu gehen und nicht zu zahlen, weil mangels Wasser nicht viel beim Fallen zu betrachten war.
Slowenien ist teuer. Das ist mir schon im Netz aufgefallen. Ich wage zu behaupten, dasselbe bekommt man in der Hautes Provence deutlich günstiger.
Für den CP haben wir fast 50 Euro bezahlt. Ich will nicht sagen, die Sanitäranlagen waren dreckig, aber vollkommen überlastet und lustlos gewartet. Morgens Anstehen beim Pinkeln, vom den Kloschüsseln gar nicht zu reden. So etwas kenne ich von Kroatien nicht.
Aber genug gemeckert. Ich zeige einfach noch ein paar Bilder:
Ich sag das böse Wort: NEID!
Interessantes Campingfahrzeug aus England.
Tags drauf, die Aussicht aus dem Hubdachfenster. Ja, so kenne ich sie, die Alpen.
So sieht der See dann aus.
#
Die Familie hat sich im Troll verbunkert. Ich habe mich zu einer kleinen Wanderung aufgemacht.
Auf einmal fällt der Himmel auf die Erde und ich konnte mich in diese Kapelle, oder wie man das nennt, retten.
Dort habe ich dann gefühlte zwei Stunden auf die begossenen Kreuze gestarrt, über mich und die Welt nachgedacht und dann mein T-Hemd ausgezogen, um nach Hause zum Troll zu gehen. Da habe ich dann im August die Truma angeworfen. Das ist die Crux mit diesen Alpen.
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Re: Diaabend - Magazin 2012
Klaro gibts das auch in D - Beispiel Eistobel im Allgäu.Roman hat geschrieben:.... Gibt es in D einen natürlichen Wasserfall, für dessen Zugang man Geld bezahlen muss? .....
sDaggele mitm Puck(eldimuckl) grüßt ausm Wilden Süden = wo andere urlaubern
Leben ist eine durch 6 übertragene chronische Krankheit mit tödlichem Ende
(Nico Semsrott)
Wenn no älle wäred wie i sei sodd
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(Nico Semsrott)
Wenn no älle wäred wie i sei sodd
Re: Diaabend - Magazin 2012
Das finde ich doof. Nicht wegen des Geldes, soviel ist es ja nicht, eher symbolisch. So ein Wasserfall ist Gemeingut. Ein Naturdenkmal. Für den Kölner Dom muss man auch keinen Eintritt bezahlen.
Achte immer auf den Horizont!
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Re: Diaabend - Magazin 2012
Kölner Dom mit dem lütten Turm - kann man/frau da überhaupt rauf ?Roman hat geschrieben:... Für den Kölner Dom muss man auch keinen Eintritt bezahlen.
Höchster Kirchturm der Welt kostet jedenfalls.
Belassen wirs dabei, hab nur Deine Frage aufgenommen und will nicht Deinen wirklich TOLLEN Reisebericht verwässern.
sDaggele mitm Puck(eldimuckl) grüßt ausm Wilden Süden = wo andere urlaubern
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Wenn no älle wäred wie i sei sodd
Re: Diaabend - Magazin 2012
OK, für den Wasserfall rauf würde ich auch noch gerne zahlen.
Ich war noch nicht oben, ich bin auch nicht schwindelfrei. Was aber empfehlenswert sein soll, hat meine Frau mitgemacht, ist eine Führung auf den Dachboden und das Dach des Kölner Doms. Auf der Kreuz-Quer-Schiff-Dingsbums-Gewölbe-Decke, die von unten schon irre hoch aussieht, und unter dem Dach, ist ein Dachboden, auf dem allerlei Gerümpel steht. Uralte Werkzeuge, neue Werkzeuge der Dombauhütte, das Ding wird ja pausenlos renoviert, damit es nicht zusammenfällt. Kostet natürlich auch einen Euro. Das halte ich für gerechtfertigt.
Aber um einen Wasserfall oder eine alte Kirche von unten oder innen anzusehen, abkassieren? Ich weiß nicht.
Ich war noch nicht oben, ich bin auch nicht schwindelfrei. Was aber empfehlenswert sein soll, hat meine Frau mitgemacht, ist eine Führung auf den Dachboden und das Dach des Kölner Doms. Auf der Kreuz-Quer-Schiff-Dingsbums-Gewölbe-Decke, die von unten schon irre hoch aussieht, und unter dem Dach, ist ein Dachboden, auf dem allerlei Gerümpel steht. Uralte Werkzeuge, neue Werkzeuge der Dombauhütte, das Ding wird ja pausenlos renoviert, damit es nicht zusammenfällt. Kostet natürlich auch einen Euro. Das halte ich für gerechtfertigt.
Aber um einen Wasserfall oder eine alte Kirche von unten oder innen anzusehen, abkassieren? Ich weiß nicht.
Achte immer auf den Horizont!
Re: Diaabend - Magazin 2012
Slowenien ist teuer. Das hört man allenthalben.
Und das ist auch der Grund warum Camping Zlatorogso so schlechte Bewertungen abbekommt.
Ansich gefällt mir das Gelände ganz gut. Ich gehöre zu denen, die für ein naturbelassenes Gelände mehr zahlen würden.
Klingt pervers, ist aber so. Von H-Verbund Steine habe ich schon in D die Schnauze voll. Selbst in der Türkei ist man nicht mehr vor denen sicher.
Aber der Cp liegt wirklich traumhaft. Was kann man über das Kientel dort sagen ? Gemsicht ? Wie sieht es mit Dauercampern aus ?
Und zum Thema Eintritt kann ich nur sagen, dass ich mir wie ein Idiot vorkomme, wenn ich für Naturdenkmäler Eintritt zahlen muß. Dafür gibt es viele Beispiele.
Und das ist auch der Grund warum Camping Zlatorogso so schlechte Bewertungen abbekommt.
Ansich gefällt mir das Gelände ganz gut. Ich gehöre zu denen, die für ein naturbelassenes Gelände mehr zahlen würden.
Klingt pervers, ist aber so. Von H-Verbund Steine habe ich schon in D die Schnauze voll. Selbst in der Türkei ist man nicht mehr vor denen sicher.
Aber der Cp liegt wirklich traumhaft. Was kann man über das Kientel dort sagen ? Gemsicht ? Wie sieht es mit Dauercampern aus ?
Und zum Thema Eintritt kann ich nur sagen, dass ich mir wie ein Idiot vorkomme, wenn ich für Naturdenkmäler Eintritt zahlen muß. Dafür gibt es viele Beispiele.
Re: Diaabend - Magazin 2012
Ich lach mich schlapp! Der türkische Einwanderer im Schwabenland ist durch Maloche bei Mercedes zu Wohlstand gekommen, baut ein Häuschen in Sindelfingen, und dann noch eins in der anatolischen Exheimat. Natürlich auch mit H-Verbundsteinen in der Einfahrt. Das nenne ich Kulturtransfer!mikegold hat geschrieben:Von H-Verbund Steine habe ich schon in D die Schnauze voll. Selbst in der Türkei ist man nicht mehr vor denen sicher.
Nein, ich wollte Camping Zlatorog nicht schlecht machen. Es ist ein ein wunderschöner CP, direkt an dem kristallklaren See. Keine Parzellen, man stellt sich hin wo was frei ist. Dauercamper gibt dort keinen einzigen, das geht gar nicht, möchte ich mal behaupten. Es ist ein Durchgangsplatz, auf dem die meisten für ein paar Nächte Halt machen. Das Publikum vollständig gemischt. Die Kofferfamilie, auf dem Weg ins kroatische Rundumbespaßungs-Ressort, WoMo-Rentner, junge und alte Zelter. Der von mir beneidete 4x4-Kangoo gehörte einem netten Franzosen, der alleine im Mini-Hightech unterwegs war. Neben uns hatte ein Dresdner seinen Bulli abgestellt, mit Kühlschrank und Außenküche, und ist von dort mit kleinem Zelt los auf eine Mountainbike-Tour in die Berge für ein paar Tage.
Ein Vorteil liegt eben an der Nähe zur der AB Ljubljana-Villach. Im Netz finde sich noch einige, vielleicht noch schönere CP an der Soca. Kleiner, familärer, richtig naturbelassen. Aber dafür muss man dann richtig in die Berge gurken. Billiger sind die nebenbeibemerkt auch nicht.
Achte immer auf den Horizont!
Re: Diaabend - Magazin 2012
"Hier geht es zu einem Wasserfall. Aber nur mit Eintritt. Gibt es in D einen natürlichen Wasserfall, für dessen Zugang man Geld bezahlen muss? "
Z.B die Breitachklamm.
Z.B die Breitachklamm.
Gruß aus Hessen - Lugi („Das Glück besteht nicht darin, sein Ziel zu erreichen, sondern auf dem Weg dahin zu sein."Ingva Kamprad)
Re: Diaabend - Magazin 2012
Wäre interessant, ob das einem Rechtsstreit standhalten würde. Gibt es bei uns nicht so was wie ein Wegerecht? Besitzer von Wäldern müssen den doch auch für Wanderer offen halten.
Achte immer auf den Horizont!
Re: Diaabend - Magazin 2012
H-Verbund Steine.
Findet man in der TR Weniger im Privatbereich als im öffentlichen Raum.
Mit Grau- und Lyonerfarben Steinen wird das eintönige Dessin auch gerne "aufgelockert".
Eingesetzt vor allem auf Gefällestrecken, wo sich der Asphalt ansonsten der Hangabtriebskraft ergeben müsste.
Siehe Foto von Istanbul.
Findet man in der TR Weniger im Privatbereich als im öffentlichen Raum.
Mit Grau- und Lyonerfarben Steinen wird das eintönige Dessin auch gerne "aufgelockert".
Eingesetzt vor allem auf Gefällestrecken, wo sich der Asphalt ansonsten der Hangabtriebskraft ergeben müsste.
Siehe Foto von Istanbul.
Re: Diaabend - Magazin 2012
Wow, sogar mit Poller! Die jetzt vielleicht noch im Schmiedeeisen-Look lackiert und rustikalen Ketten dazwischen. Dann käme man dem Kleinstadt-Sparkassen-Ambiente schon recht nahe. Für die Begrenzungs- und Rinnsteine bietet der Fachhandel bessere Lösungen, das ließe sich akkurater umsetzen.
Achte immer auf den Horizont!