Camper Klischees
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Re: Camper Klischees
Heute: Der Campwerker
Campwerker sind unschwer an ihrem Gespann zu erkennen. Es besteht aus einem Transporter und einem Hobby. Der Hobby oft jüngeren Baujahres. Der Transporter trägt eine große Firmenaufschrift mit dem Namen des Campwerkers oder seines Chefs. Auch das Gewerk, in dem der Campwerker tätig ist und der Firmensitz sind angegeben, z.b. Max Mustermann, Kleinkleckersdorf, Trockenbau, Bautenschutz, Schädlingsbekämpfung ... Der Campwerker selbst trägt ein mit Werbung seines Großhändlers beschriftetes T-Shirt. Von denen scheint er mehrere zu besitzen. Man sieht ihn in keinem anderen.
Erste Aktivität des Campwerkers nach dem Eintreffen auf dem Platz ist die Entladung einer oder mehrere Bierkisten, sowie die Verkostung dieser Ladung. Das Öffnen der Flaschen erfolgt stets mit einem Hammer. Der Aufbau beschränkt sich auf das Aufstellen des Zugfahrzeugs und des Hobbys in einem 90° Winkel. In diesem Winkel wird ein Gartenpavillion 3 x 3 m errichtet. Treffen mehrere untereinander bekannte Campwerker gleichzeitig ein, bilden sie eine Wagenburg aus Zugfahrzeugen und Hobbys. Die Pavillions stehen dann in der Mitte.
Der interessierte Betrachter kann an den vom Campwerker auf seinem Standplatz verwendeten Detaillösungen erkennen, welch große Improvisationsfähigkeit dieser bei der Nutzung seines beruflichen Equipments für Freizeitaktivitäten entwickelt. Angefangen bei den mörtel- oder farbbehandelten Kabelrollen und Verlängerungskabeln, über Esstische aus Böcken und Schalbrettern, bis zu dem Sonnendach aus Bauplane. Eine wichtige Rolle bei der Ausstattung des Campwerkers spielen auch Kartons. Diese sind allgegenwärtig und dienen der Lagerung von Vorräten und Zubehör.
Während seines Aufenthalts ist der Campwerker eher in den Abend- und Nachtstunden aktiv. Wenn er nicht gerade wichtige Gespräche mit dem Handy zu führen hat, sitzt er - ggf. zusammen mit den anderen in der Wagenburg lebenden Campwerkern - unter dem Pavillion. Bei eintretender Dunkelheit wird ein Baustrahler in Betrieb genommen. Als Blende dient ein Stück Karton. Gemeinsam verkosten sie weiter die Ladung und berichten von ihren Erlebnissen mit Auftraggebern, Behörden, Banken und ihren abgeschlossenen und anstehenden Projekten.
Campwerker sind unschwer an ihrem Gespann zu erkennen. Es besteht aus einem Transporter und einem Hobby. Der Hobby oft jüngeren Baujahres. Der Transporter trägt eine große Firmenaufschrift mit dem Namen des Campwerkers oder seines Chefs. Auch das Gewerk, in dem der Campwerker tätig ist und der Firmensitz sind angegeben, z.b. Max Mustermann, Kleinkleckersdorf, Trockenbau, Bautenschutz, Schädlingsbekämpfung ... Der Campwerker selbst trägt ein mit Werbung seines Großhändlers beschriftetes T-Shirt. Von denen scheint er mehrere zu besitzen. Man sieht ihn in keinem anderen.
Erste Aktivität des Campwerkers nach dem Eintreffen auf dem Platz ist die Entladung einer oder mehrere Bierkisten, sowie die Verkostung dieser Ladung. Das Öffnen der Flaschen erfolgt stets mit einem Hammer. Der Aufbau beschränkt sich auf das Aufstellen des Zugfahrzeugs und des Hobbys in einem 90° Winkel. In diesem Winkel wird ein Gartenpavillion 3 x 3 m errichtet. Treffen mehrere untereinander bekannte Campwerker gleichzeitig ein, bilden sie eine Wagenburg aus Zugfahrzeugen und Hobbys. Die Pavillions stehen dann in der Mitte.
Der interessierte Betrachter kann an den vom Campwerker auf seinem Standplatz verwendeten Detaillösungen erkennen, welch große Improvisationsfähigkeit dieser bei der Nutzung seines beruflichen Equipments für Freizeitaktivitäten entwickelt. Angefangen bei den mörtel- oder farbbehandelten Kabelrollen und Verlängerungskabeln, über Esstische aus Böcken und Schalbrettern, bis zu dem Sonnendach aus Bauplane. Eine wichtige Rolle bei der Ausstattung des Campwerkers spielen auch Kartons. Diese sind allgegenwärtig und dienen der Lagerung von Vorräten und Zubehör.
Während seines Aufenthalts ist der Campwerker eher in den Abend- und Nachtstunden aktiv. Wenn er nicht gerade wichtige Gespräche mit dem Handy zu führen hat, sitzt er - ggf. zusammen mit den anderen in der Wagenburg lebenden Campwerkern - unter dem Pavillion. Bei eintretender Dunkelheit wird ein Baustrahler in Betrieb genommen. Als Blende dient ein Stück Karton. Gemeinsam verkosten sie weiter die Ladung und berichten von ihren Erlebnissen mit Auftraggebern, Behörden, Banken und ihren abgeschlossenen und anstehenden Projekten.
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Re: Camper Klischees
ACHTUNG! Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten
Ebenso bin ich verantwortlich für das was ich schreibe,aber nicht wie Ihr es versteht!
ansonsten:
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ansonsten:
Re: Camper Klischees
Den Campwerker kenne ich noch in einer besonderen Ausformung, dem Edelcampwerker. In freier Wildbahn habe ich den Edelcampwerker nur als Schreiner angetroffen.
Der Edelcampwerker zieht keinen Wohnwagen, er campiert immer in seinem Betriebsfahrzeug, meist ein Bus der Firma Ford. Im Gegensatz zum gemeinen Campwerker, der die Firmenbeschreibung mehr oder weniger praxisorientiert auf das Fahrzeug hat auftragen lassen, hat der Edelcampwerker viel Mühe sowohl auf die Gestaltung als auch die Textung des Werbeaufdruck verwendet. Wir können davon ausgehen, dass es sich hier um ein Kompensationsgeschäft mit dem befreundeten Designer handelt, für den der Edelcampwerker Möbel oder Entwürfe fertigt.
Auch wenn das natürlich jedweder Camper-Etikette widerspricht, es lohnt, einen schnellen Blick in den Bus des Edelcampwerkers zu riskieren. Hier hat er es nämlich krachen - und seiner Handwerkskunst ungehemmt freien Lauf gelassen. Das ist Möbelbau vom Feinsten, selbstverständlich modular aufgebaut und in kürzester Zeit entnehmbar, auf das das Camp- zum Nutzfahrzeug gewandelt werde – und umgekehrt. Trotzdem passen sich alle Container den Gegebenheiten an, geschwungen sind Seiten und Laden, fein gearbeitet das Holz und wertig die Beschläge.
Der Edelcampwerker sitzt vor dem Bus mit der Lebensgefährtin auf hölzernem Campgestühl aus garantiert nachhaltiger Produktion und trinkt gerne Rotwein aus biologischem Anbau. Auf dem Tischchen im Glase ein Windlicht aus Bienenwachs. Zu Gast scheint auch häufig der gestaltende Geschäftspartner (der den Busaufdruck entworfen hat) zu sein, welcher der Richtung Stilcamper zuzuordnen ist und in dessen Nähe ich den Edelcampwerker auch verorten würde. Der Stilcamper grenzt sich allerdings vom Edelcampwerker ab, indem er Bio-Rotwein ablehnt und das ironisch immer gerne durchblicken lässt. Den Edelcampwerker ärgert das.
Edelcampwerker scheinen gerne freie Jazz-Musik zu hören. Ich konnte sie zuletzt auf dem entsprechenden Festival in Moers in gehäufter Zahl beobachten.
Der Edelcampwerker zieht keinen Wohnwagen, er campiert immer in seinem Betriebsfahrzeug, meist ein Bus der Firma Ford. Im Gegensatz zum gemeinen Campwerker, der die Firmenbeschreibung mehr oder weniger praxisorientiert auf das Fahrzeug hat auftragen lassen, hat der Edelcampwerker viel Mühe sowohl auf die Gestaltung als auch die Textung des Werbeaufdruck verwendet. Wir können davon ausgehen, dass es sich hier um ein Kompensationsgeschäft mit dem befreundeten Designer handelt, für den der Edelcampwerker Möbel oder Entwürfe fertigt.
Auch wenn das natürlich jedweder Camper-Etikette widerspricht, es lohnt, einen schnellen Blick in den Bus des Edelcampwerkers zu riskieren. Hier hat er es nämlich krachen - und seiner Handwerkskunst ungehemmt freien Lauf gelassen. Das ist Möbelbau vom Feinsten, selbstverständlich modular aufgebaut und in kürzester Zeit entnehmbar, auf das das Camp- zum Nutzfahrzeug gewandelt werde – und umgekehrt. Trotzdem passen sich alle Container den Gegebenheiten an, geschwungen sind Seiten und Laden, fein gearbeitet das Holz und wertig die Beschläge.
Der Edelcampwerker sitzt vor dem Bus mit der Lebensgefährtin auf hölzernem Campgestühl aus garantiert nachhaltiger Produktion und trinkt gerne Rotwein aus biologischem Anbau. Auf dem Tischchen im Glase ein Windlicht aus Bienenwachs. Zu Gast scheint auch häufig der gestaltende Geschäftspartner (der den Busaufdruck entworfen hat) zu sein, welcher der Richtung Stilcamper zuzuordnen ist und in dessen Nähe ich den Edelcampwerker auch verorten würde. Der Stilcamper grenzt sich allerdings vom Edelcampwerker ab, indem er Bio-Rotwein ablehnt und das ironisch immer gerne durchblicken lässt. Den Edelcampwerker ärgert das.
Edelcampwerker scheinen gerne freie Jazz-Musik zu hören. Ich konnte sie zuletzt auf dem entsprechenden Festival in Moers in gehäufter Zahl beobachten.
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Re: Camper Klischees
und dann gibt es noch den eher praktisch-pragmatisch orientierten Campwerker, man trifft ihn überwiegend in Ostdeutschland:
er kommt mit dem 5t-LKW (VW-MAN, Zwillingsbereifung), ein kleiner Queck-Aero dahinter, hängt tiefer als Fegers Troll zu schlimmsten Zeiten.
Diskussionen um Heckfahradträger hat der nicht nötig, die Fahrräder werden einfach alle hintereinander an den Leiterträger hinter dem Führerhaus gelehnt und festgezurrt.
Grundversorgung (Kisten Bier) auf der Ladefläche, sonstiges Urlaubsgepäck in zwei grossen Zargesboxen auf der Ladefläche.
Auf dem Doppel-Beifahrersitz meistens noch ein Kindersitz.
Und die verschärfte Version davon: Den Wohnwagen (kleiner, älterer Tabbert), Achse fehlt, gleich mit dem Gabelstapler auf die Ladefläche gehievt, Bordwände zu und ein grosser Verzurrgurt drum.... Während des Campings werden die Bordwände halb heruntergeklappt, es entsteht ein kleiner Balkon rundrum. Eine Stehleiter daneben, damit man überhaupt in den Wohnwagen kommt.
er kommt mit dem 5t-LKW (VW-MAN, Zwillingsbereifung), ein kleiner Queck-Aero dahinter, hängt tiefer als Fegers Troll zu schlimmsten Zeiten.
Diskussionen um Heckfahradträger hat der nicht nötig, die Fahrräder werden einfach alle hintereinander an den Leiterträger hinter dem Führerhaus gelehnt und festgezurrt.
Grundversorgung (Kisten Bier) auf der Ladefläche, sonstiges Urlaubsgepäck in zwei grossen Zargesboxen auf der Ladefläche.
Auf dem Doppel-Beifahrersitz meistens noch ein Kindersitz.
Und die verschärfte Version davon: Den Wohnwagen (kleiner, älterer Tabbert), Achse fehlt, gleich mit dem Gabelstapler auf die Ladefläche gehievt, Bordwände zu und ein grosser Verzurrgurt drum.... Während des Campings werden die Bordwände halb heruntergeklappt, es entsteht ein kleiner Balkon rundrum. Eine Stehleiter daneben, damit man überhaupt in den Wohnwagen kommt.
Gruss,............................ Christian
Re: Camper Klischees
Ich glaub, ich muss doch auch mal in den Osten fahren.
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Re: Camper Klischees
Ich lach mich schlapp Den haben wir bisher noch nicht angetroffen, sonst hätte ich Bilder ... Sozusagen "MAN-Liner" oder "Absetzkabine" für - ehm - Sparfüchse (Mittellose)?Christian ETC 171 hat geschrieben:Und die verschärfte Version davon: Den Wohnwagen (kleiner, älterer Tabbert), Achse fehlt, gleich mit dem Gabelstapler auf die Ladefläche gehievt, Bordwände zu und ein grosser Verzurrgurt drum.... Während des Campings werden die Bordwände halb heruntergeklappt, es entsteht ein kleiner Balkon rundrum. Eine Stehleiter daneben, damit man überhaupt in den Wohnwagen kommt.
@Roman: Warst Du noch nie im Osten? Das gibbet doch nicht. Komm her, hier kannst Du Deinen Horizont auf jeden Fall erweitern. In welche Richtung, wird sich dann zeigen ... Und wenn Du Tipps brauchst, kann ich Dir ein paar richtig trostlose Ecken nennen
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Re: Camper Klischees
Dann mal auf zum nächsten Typus:
Ich stelle vor: der Globetrotter (Oberkathegorie: Individualisten)
Der Globetrotter ist im allgemeinen an seinem Fahrzeug zu erkennen. Er bevorzugt eindeutig Fahrzeuge aus Bundeswehrbeständen.
Also Mercedes LS1620 mit Sanitätsaufbau oder Unimog mit Funkcontainer oder Festaufbau. Wichtig ist, dass das Fahrzeug über Allradantrieb verfügt. Das Fahrzeug ist grundsätzlich in der original Wüstentarnfarbe gehalten. Der Innenausbau wurde in liebevoller Eigenarbeit gestaltet, bevorzugt wird Metallbauweise eingesetzt.
Als Vorzelt dient Abends ein passendes Tarnzelt. Man versammelt sich dann um ein schönes Lagerfeuer, sitzt auf ausrangierten Munitionskisten und spielt, der Allgemeinheit völlig unbekannte, uralte afrikanische Brettspiele. Wenn der Globetrotter wissen möchte was in der Welt los ist, so tut er das per Weltempfänger und Deutschlandfunk über Kurzwelle, auch wenn er in Buxtehude steht. Grundsätzlich sucht er sich auf dem Campingplatz eine Ecke aus, welche garantiert nur mit eingelegter Geländeuntersetzung incl. Allrad und Differentialsperre zu erreichen ist. Notfalls muss hierfür auch schon mal die Kiesbank im angrenzenden Flüßchen herhalten.
Der Globetrotter trinkt sein Bier ausschliesslich aus matt lackierten 1/2 Liter Dosen und ernährt sich von Fertignahrung aus dem Angebot von Expeditionsaustattern. Der Wasservorrat befindet sich in 25ltr Kanistern und hat einen leichten Beigeschmack von Schweröl. Geheizt wird mit Petroleumdrucköfen, beleuchtet mit ebensolchen Lampen.
Interessant am Globetrotter ist auch, dass er zwar ein voll wohntaugliches Gefährt mit sich führt, aber nur in seltenen Ausnahmefällen auch in diesem schläft. Das tut er normalerweise mit seinem Expeditionsschlafsack auf einem alten Feldbett welches, ihr ahnt es schon, selbstverständlich aus Bundeswehrbeständen stammt.
Im gegensatz zu den hier schon beschriebenen Individualisten, ist der Globetrotter recht gesellig. Das liegt wohl daran, dass er viel erlebt und somit viel zu erzählen hat.
Das Gespräch mit einem Solchen kann mann ganz einfach eröffnen. Zum Beispiel könnte man, bei -3°C, folgendes zu Ihm sagen: " Heute Abend ist aber etwas frisch hier draussen" darauf wird der, in ein olivfarbenes Netzhemd gekleidete, Globetrotter in etwa wie folgt antworten. " Na ja, das geht doch noch, das ist doch noch gar nichts im Vergleich zu unserer letzten Reise in der Sahara, wissen Sie, das war auf dem alten Salzweg nach Timbuktu, wir hatten da einen tollen Tip von ein paar befreundeten Rif-Kabylen in Marokko bekommen, also da mussten wir uns einfach auf den Weg machen, weil wissen Sie da gibt es ja diese uralten Felszeichnungen, von denen ja noch keiner so richtig weiss wer die gemacht hat, aber unser Mustafa, der mit seinem Kamel extra mitgekommen war hatte da eine ganz interessante Theorie...................usw, usw.
Sie können Ihn auch fragen wo es hier nach Peking geht, worauf er antworten wird: " Also gaaanz einfach, Ost-Süd-Ost 3 Monate lang..............aber passen sie unbedingt auf, gleich hinter Samarkand waren wir mal an einer Tankstelle und wollten Diesel fassen, der dortige Scheich Mustafa Kemal ibn Maharid, hatte uns die wegen der guten Preise ans Herzgelegt, also was soll ich sagen, an der Grenze zu Tadschikistan mussten wir dann festellen, dass die uns Schweröl verkauft hatten und das zum Preis von Schiffsdiesel..........der Blitz Allahs möge sie beim Sche....en treffen ..........usw, usw.
Nur eines sollte man nie tun, nie solltet ihr zulassen, dass eure Ehefrauen sich in trauter Weinrunde allein unterhatlen.
Sonst müsstet iher zur großen Enttäuschung erfahren, dass der Globetrotter über den Schwarzwald nie hinausgekommen ist...........
LG Francois
Ich stelle vor: der Globetrotter (Oberkathegorie: Individualisten)
Der Globetrotter ist im allgemeinen an seinem Fahrzeug zu erkennen. Er bevorzugt eindeutig Fahrzeuge aus Bundeswehrbeständen.
Also Mercedes LS1620 mit Sanitätsaufbau oder Unimog mit Funkcontainer oder Festaufbau. Wichtig ist, dass das Fahrzeug über Allradantrieb verfügt. Das Fahrzeug ist grundsätzlich in der original Wüstentarnfarbe gehalten. Der Innenausbau wurde in liebevoller Eigenarbeit gestaltet, bevorzugt wird Metallbauweise eingesetzt.
Als Vorzelt dient Abends ein passendes Tarnzelt. Man versammelt sich dann um ein schönes Lagerfeuer, sitzt auf ausrangierten Munitionskisten und spielt, der Allgemeinheit völlig unbekannte, uralte afrikanische Brettspiele. Wenn der Globetrotter wissen möchte was in der Welt los ist, so tut er das per Weltempfänger und Deutschlandfunk über Kurzwelle, auch wenn er in Buxtehude steht. Grundsätzlich sucht er sich auf dem Campingplatz eine Ecke aus, welche garantiert nur mit eingelegter Geländeuntersetzung incl. Allrad und Differentialsperre zu erreichen ist. Notfalls muss hierfür auch schon mal die Kiesbank im angrenzenden Flüßchen herhalten.
Der Globetrotter trinkt sein Bier ausschliesslich aus matt lackierten 1/2 Liter Dosen und ernährt sich von Fertignahrung aus dem Angebot von Expeditionsaustattern. Der Wasservorrat befindet sich in 25ltr Kanistern und hat einen leichten Beigeschmack von Schweröl. Geheizt wird mit Petroleumdrucköfen, beleuchtet mit ebensolchen Lampen.
Interessant am Globetrotter ist auch, dass er zwar ein voll wohntaugliches Gefährt mit sich führt, aber nur in seltenen Ausnahmefällen auch in diesem schläft. Das tut er normalerweise mit seinem Expeditionsschlafsack auf einem alten Feldbett welches, ihr ahnt es schon, selbstverständlich aus Bundeswehrbeständen stammt.
Im gegensatz zu den hier schon beschriebenen Individualisten, ist der Globetrotter recht gesellig. Das liegt wohl daran, dass er viel erlebt und somit viel zu erzählen hat.
Das Gespräch mit einem Solchen kann mann ganz einfach eröffnen. Zum Beispiel könnte man, bei -3°C, folgendes zu Ihm sagen: " Heute Abend ist aber etwas frisch hier draussen" darauf wird der, in ein olivfarbenes Netzhemd gekleidete, Globetrotter in etwa wie folgt antworten. " Na ja, das geht doch noch, das ist doch noch gar nichts im Vergleich zu unserer letzten Reise in der Sahara, wissen Sie, das war auf dem alten Salzweg nach Timbuktu, wir hatten da einen tollen Tip von ein paar befreundeten Rif-Kabylen in Marokko bekommen, also da mussten wir uns einfach auf den Weg machen, weil wissen Sie da gibt es ja diese uralten Felszeichnungen, von denen ja noch keiner so richtig weiss wer die gemacht hat, aber unser Mustafa, der mit seinem Kamel extra mitgekommen war hatte da eine ganz interessante Theorie...................usw, usw.
Sie können Ihn auch fragen wo es hier nach Peking geht, worauf er antworten wird: " Also gaaanz einfach, Ost-Süd-Ost 3 Monate lang..............aber passen sie unbedingt auf, gleich hinter Samarkand waren wir mal an einer Tankstelle und wollten Diesel fassen, der dortige Scheich Mustafa Kemal ibn Maharid, hatte uns die wegen der guten Preise ans Herzgelegt, also was soll ich sagen, an der Grenze zu Tadschikistan mussten wir dann festellen, dass die uns Schweröl verkauft hatten und das zum Preis von Schiffsdiesel..........der Blitz Allahs möge sie beim Sche....en treffen ..........usw, usw.
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LG Francois
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Re: Camper Klischees
Ich frage mich auch oft, wie die das machen. Mit so einem ewig lautem und durstigen Unimog muss ja man erst mal nach Afrika kommen. Da hin und zurück und der Urlaub ist vorbei.F_frenchman hat geschrieben:Sonst müsstet iher zur großen Enttäuschung erfahren, dass der Globetrotter über den Schwarzwald nie hinausgekommen ist...........
LG Francois
Aber es gibt sie wirklich.
Hier ein Wandlungskünstler
http://www.jonsonglobetrotter.de/page2.php
Und hier das Forum
http://www.afrika-virus.de
Mich faszinieren aber auch die Geschichten von den Leuten, die mit ganz normalen Autos um die Welt fahren. Geht auch - kostet halt nicht so viel
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- Wohnort: Wiederholungskölner... ;-)
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Re: Camper Klischees
DAS nenne ich "autark"...!
Re: Camper Klischees
Der gehört hier nicht hin. Hier geht es Camper-Klischees, das ist ein echter Camper, so wie der hier: http://www.myhomeismycar.com/
Vermutlich kennen die beiden sich, oder sie würden sich gut verstehen.
Vermutlich kennen die beiden sich, oder sie würden sich gut verstehen.
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Re: Camper Klischees
Naja, der Camping-Vatti, eine häufig anzutreffende Art auf Dauercampingplätzen im Ruhrpott, war in seinem Leben eigentlich noch nie auf Achse. Als kleiner Junge durfte er einmal mit seinem Vater und einem kleinen 2 Mann Baumwollzelt zum Nachtangeln an den Niederrhein. Damals träumte er von Freiheit und Erfolg. Seit er seinen Volksschulabschluss gemacht hat, wohnt er allerdings in einem kleinen Tabbert, anfangs auf einer Wiese, welche später zum Campingplatz wurde. Der typische Campingvatti war schon da, "bevor alles anfing". Anfangs lag der Tätigkeitsbereich nur im Bier trinken und Rasen mähen, später kamen noch der Duschmarkenverkauf sowie ein Sanobub Eis-Kiosk hinzu. Seit es die Firma Sanobub nicht mehr gibt, werden ausschließlich aus Polen Importierte Zigaretten verkauft. Dem Campingvatti sind alle Türen rund um die Uhr offen zu halten. Er muss ständig Kontrolle über sämtliche Elektro, Wasser und Abwasseranschlüsse haben. Auch muss er die Stellplätze auf gemähten Rasen und Sauberkeit überprüfen.
Ein Neuankömmling darf es sich nicht herausnehmen, sein Stromkabel selber anzuschließen, nein, er muss es vom Campingvatti fachgerecht verlegen, und an die 6 Ampere Steckdose von 1964 anschließen lassen.
Ab 22 Uhr ist Nachtruhe, der Campingvatti geht auf einen Spaziergang mit seinem Großpudel Bello, um Mitternacht wird überprüft, ob auch wirklich alle Lichter verloschen sind.
Ein Neuankömmling darf es sich nicht herausnehmen, sein Stromkabel selber anzuschließen, nein, er muss es vom Campingvatti fachgerecht verlegen, und an die 6 Ampere Steckdose von 1964 anschließen lassen.
Ab 22 Uhr ist Nachtruhe, der Campingvatti geht auf einen Spaziergang mit seinem Großpudel Bello, um Mitternacht wird überprüft, ob auch wirklich alle Lichter verloschen sind.
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Re: Camper Klischees
Ich schrei mich weg................
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Ebenso bin ich verantwortlich für das was ich schreibe,aber nicht wie Ihr es versteht!
ansonsten:
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ansonsten:
Re: Camper Klischees
Achja: Unverheiratete Paare müssen auch in getrennten Zelten oder Wohnwagen schlafen.
Das ergibt doch nochmal genug Stoff für weitere Klischees
Das ergibt doch nochmal genug Stoff für weitere Klischees
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Re: Camper Klischees
ja,ich merke,ich bin zuwenig auf dem CP,ich glaube die Tagesausflüge werden vorläufig aus Studienzwecken ausfallen
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Re: Camper Klischees
Interessant ist es wenn Vatti auch gleichzeitig der CP-Betreiber ist:
So geschehen vor ca 20 Jahre am Neckar.Aufpassen mußte man immer wenn er sich auf sein Minirad schwang und die Damenwaschräume "kontrollierte"
So geschehen vor ca 20 Jahre am Neckar.Aufpassen mußte man immer wenn er sich auf sein Minirad schwang und die Damenwaschräume "kontrollierte"
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