Dank euch!
Ja, ich glaube, um mir ein einigermaßen objektives Urteil über die Qualität der CP in Portugal zu machen, habe ich viel zu wenige kennengerlernt. Ist ja auch immer die Frage, wie man was bewertet - und mit welchem Standard vergleicht. In
Salema habe wir auf dem vielleicht schönsten CP meiner Campinglaufbahn gestanden. Betreiber war halt ein Holländer. Der Touriscampo bei Lagos war nicht mein Fall, das ist eher so eine Art Camping-Ressort, Freizeitanlage, das mag ich halt nicht.
Der Campismo de Monsanto in Lissabon war OK, besonders für einen Großstadtplatz. Nur, wenn man ehrlich ist, wie fast alle von uns besuchten CP überteuert. Auch der Platz hat mehr gekostet als der Großstadtplatz Berger hier in Köln. Nur dass der top Sanitäranlagen bietet und der in Lissabon vergammelte. Ist halt doof, wenn man fast immer durch eine Überschwemmung waten muss, von der man nicht weiß, ob sie aus der defekten Dusche oder vom defekten Urinal stammt. Jeder zweite Wasserhahn kaputt und verrottete Leitungen unter der Decke.
Nicht falsch verstehen, ich kann damit leben, aber nicht für 50 Euro am Tag. Wohlgemerkt in einem Land, in dem das KILO Reis beim Lidl 75 Cent kostet und man beim Essengehen bei vier Personen, frischem Fisch und Fleischplatten, Wein, Getränke ordentlich Trinkgeld geben muss, damit die Rechnung auf 40 Euro rund ist.
Arbeitskraft kann hier nicht sehr viel kosten, trotzdem wird sie auf den CP oft nicht - oder sinnfrei eingesetzt. Vorne am Eingang bewachen fünf Mann Security das Drehkreuz, aber das Klo putzt leider keiner.
Auf vielen CP hat man das Gefühl, er wurde geplant von Leuten, die nie selbst Camping machen. Camping Orbitur in S. Pedro de Moel liegt z.B. direkt in den Dünen am Meer. Man kann das Meer rauschen hören. 50 Meter Fußweg - wenn es den Zaun nicht gäbe, der einen zwingt eine Straße ca. 1 Kilometer in den Ort und dort 200 weiter parallel zum Platz an der Küstenstraße wieder einen Kilometer zurück zu fahren zum Strand. Der Platz kostete übrigens mehr als derjenige, den wir zwei Jahre vorher fast 1000 Kilometer nördlich an der Côte d'Argent in Frankreich besucht hatten. Nur das der in Frankreich überfüllt und der in Portugal zu zwei Drittel leer stand.
Zum Freistehen noch ein wichtiger Satz: Wir trafen letztes Wochenende Portugalfahrer, (Bullicamper), die der Meinung waren, Wildcampen sei verboten in Portugal (stimmt), und würde, wenn man 'unvorsichtig sei', gerne mal empfindlich bestraft. Oft aber geduldet. Eine Aussage, die ich jetzt nicht sehr ermutigend empfand; ich weiß halt nicht, was dran ist. Wer es also versuchen möchte, besser vorher nochmal genauere Auskünfte einholen.
Das war jetzt wieder nur Gemecker, dabei ist es ein ganz großartiger Urlaub gewesen. Das lag besonders an den Portugiesen und ihrem tollen Land. Ich versuche allerdings immer anspruchsloser zu werden, was die CP betrifft. Wobei ich deutlich besser mit Gammel leben kann als mit künstlichen Welten samt Bespaßung und Kennzeichnung mittels Bändchen am Handgelenk. Und ob nun ein Platz 30 oder 50 Euro kostet, ist doch letztendlich auch egal, es ist der Urlaub und leider nur eine sehr kurze Zeit.
Wo wir dieses Jahr hinfahren, wissen wir wie immer noch nicht. Angedacht ist Frankreich ohne Küsten, die Pyrenäen und/oder die Picos de Europa. Wobei, immer wenn ich hier von Albanien lese, kriege ich die große Sehnsucht nach dem europäischen Südosten. Ich weiß nicht, ob das mit einem nagelneuen Auto so eine gute Idee ist. Wobei, die Karre ist ja versichert
Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe? Laut dem Routenplaner von googlemaps ist es von Köln aus an die Algarve genauso weit wie nach Istanbul
