Diaabend Auvergne
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Re: Diaabend Auvergne
Jetzt Du schon wieder ,
ist es nicht wurscht ob Picasso seine Sylvette oder Jaqueline in Kreise, Dreiecke Trapeze und andere geometrische Figuren so zerlegt daß doch wieder vom Betrachter ein wieder erkennbares Gesicht entsteht oder Arcimboldo dies mit Gemüse macht.
Die Knollennase sollte Dir als Immi-Kölner doch geläufig sein, siehst, selbst das Prekariat reduziert auf das Wesentliche der Grundform
ist es nicht wurscht ob Picasso seine Sylvette oder Jaqueline in Kreise, Dreiecke Trapeze und andere geometrische Figuren so zerlegt daß doch wieder vom Betrachter ein wieder erkennbares Gesicht entsteht oder Arcimboldo dies mit Gemüse macht.
Die Knollennase sollte Dir als Immi-Kölner doch geläufig sein, siehst, selbst das Prekariat reduziert auf das Wesentliche der Grundform
Der Troll im Koffer
Reinhard
Reinhard
Re: Diaabend Auvergne
Ich glaube, so wichtig ist das auch gar nicht. Man merkt dabei, Kunst, bildende Kunst ist gar nicht so abgehoben, wie es manchmal scheint. Meist ist das Problem, dass etwas neu, ungewohnt ist, dann gibt ein großes Geschrei. Picasso z.B. Oder Miro. Nach ein paar Jahren hängt sich jeder den Picasso als Kunstdruck in den Ikea-Rahmen und den Miro als Muster auf der Bettwäsche.
Bei meiner Oma hing ein Druck von Van Goghs Sonnenblumen überm Fernseher. Ein paar Jahrzehnte vorher hätte man den als entartet verbrannt, wenn er nicht schon so wertvoll gewesen wäre. Meine Oma war gelernte Schneiderin und Bandarbeiterin bei AEG von Beruf.
Ist wie bei der Musik. Mein Vater hörte gerne Wagner und Operette. Abba geißelte er als Wegwerfmusik. Wie man sich doch irren kann.
Genauso gilt für die Bildende Kunst das gleiche wie für die Musik. Vieles, was da so gezeigt oder vorgeführt wird, ist einfach - äh - schlecht. Langweilig. Uninspiriert. Doof. Was will uns der Künstler damit sagen? Eventuell einfach nix, weil er nichts zu sagen hat.
Bei meiner Oma hing ein Druck von Van Goghs Sonnenblumen überm Fernseher. Ein paar Jahrzehnte vorher hätte man den als entartet verbrannt, wenn er nicht schon so wertvoll gewesen wäre. Meine Oma war gelernte Schneiderin und Bandarbeiterin bei AEG von Beruf.
Ist wie bei der Musik. Mein Vater hörte gerne Wagner und Operette. Abba geißelte er als Wegwerfmusik. Wie man sich doch irren kann.
Genauso gilt für die Bildende Kunst das gleiche wie für die Musik. Vieles, was da so gezeigt oder vorgeführt wird, ist einfach - äh - schlecht. Langweilig. Uninspiriert. Doof. Was will uns der Künstler damit sagen? Eventuell einfach nix, weil er nichts zu sagen hat.
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Re: Diaabend Auvergne
Ich habe kein Problem damit, wenn nach dem Diaabend nun eine Diskussion über Photo Ästhetik entsteht, nur zu.Roki ETC 317 hat geschrieben:Schließe mich road-movie an, auch weil ich selbst Verursacher bin.
Gruss,
Sven (wieder in Holland)
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Re: Diaabend Auvergne
Ich danke sehr für die lobenden Worte für mein Bild. Folgende Frage ist i.d. Szene bestimmt schon ausreichend beantwortet: Angenommen, man würde mein Bild als Kunst durchgehen lassen. Jetzt hat das Bild aber die damalige Freundin als Schnappschuss aus dem fahrenden Bus gemacht. Was eine gewisse Ironie beinhaltet, da ich mir bei meinen Bilder schon immer (vor allem zu Analogzeiten) viele Mühe bei meinen Bildern gemacht habe. Ich habe auch durchaus einige (für mich) schöne gemacht, aber mein Lieblingsbild ist dann doch der unprofessionelle Zufallschnappschuss des Laien (sie hatte bestimmt auf ein scharfes Bild gehofft ). Also, was sagt die wissenden Zunft: Kann das dann noch Kunst sein? Oder entsteht die Kunst bei der Auswahl oder doch erst im Auge des Betrachters?
Re: Diaabend Auvergne
Klar ist das Kunst. Was soll es denn sonst sein? Immer, wenn einer was gestaltet auf Papier, Bildschirm, Leinwand oder im Raum als Skulptur, um etwas darzustellen um seiner selbst willen, ist das Kunst. Egal ob ein Bild eines Dreijährigen, ein Best-Camping-Bild oder ein Picasso-Gemälde. Was soll es denn sonst sein?
Eine andere Frage ist natürlich die nach der Qualität der Kunst. Vergleich wieder mit der Musik. Wenn ich 'Happy Birthday' singe, ist das Musik. Sehr sehr schlechte Musik, aber Musik. Und dann gibt es natürlich noch die Neunte von Beethoven oder die Beatles. Dazwischen Abstufungen ohne Ende.
So ist es auch in der Bildenden Kunst. Wo man jetzt dein Bild einordnen will, ist sehr subjektiv und hängt von Autoritäten ab, die das beurteilen.
Beispiel: Mein Kind studiert Kunst mit Schwerpunkt Fotografie. Sie hat in Japan Fotos gemacht mit dem Smartphone, von Hochhäusern, Treppenstukturen, Stockwerke im Feininger-Stil. Die Kommilitonen und die Dozentin fanden das doof, klassifizierten es als Amateur-Ästhetik ab. Hobby-Kunst also, schlechte Kunst, keine Kunst. Sie hat dann die Dinger trotzdem zur Zwischenprüfung eingereicht, es hat dann gereicht dafür.
Die Arbeiten der Zwischenprüfungen werden ausgestellt. Die Ausstellung hat ein alter Förderer der Hochschule besucht. Ein Kunstsammler. Der Witz beim Kunstsammeln besteht darin, möglichst früh unbekannte Künstler zu entdecken, ihre Bilder für einen winzigen Preis zu kaufen, die dann nach ein paar Jahren ihren Marktwert verhundertfachen werden. Wer das einige Male erfolgreich geschafft hat, ist natürlich in der Szene der King und wird selbst zur Autorität. Er wird Teil des Systems und 'macht' dann natürlich Künstler.
Der Typ, ein alter Sammler-Hase, hat die iPhone-Prints von den Japanischen Hochhäusern für ein paar Hundert Euro gekauft. Plötzlich wird aus einer mäßig beurteilten ZP-Arbeit Kunst. Natürlich haben die Professorin und auch die Kommilitonen gesagt, man soll sich nicht zu früh vom Markt beeinflussen lassen, sondern lieber sich Zeit lassen, um zu selbst zu finden.
Eine andere Frage ist natürlich die nach der Qualität der Kunst. Vergleich wieder mit der Musik. Wenn ich 'Happy Birthday' singe, ist das Musik. Sehr sehr schlechte Musik, aber Musik. Und dann gibt es natürlich noch die Neunte von Beethoven oder die Beatles. Dazwischen Abstufungen ohne Ende.
So ist es auch in der Bildenden Kunst. Wo man jetzt dein Bild einordnen will, ist sehr subjektiv und hängt von Autoritäten ab, die das beurteilen.
Beispiel: Mein Kind studiert Kunst mit Schwerpunkt Fotografie. Sie hat in Japan Fotos gemacht mit dem Smartphone, von Hochhäusern, Treppenstukturen, Stockwerke im Feininger-Stil. Die Kommilitonen und die Dozentin fanden das doof, klassifizierten es als Amateur-Ästhetik ab. Hobby-Kunst also, schlechte Kunst, keine Kunst. Sie hat dann die Dinger trotzdem zur Zwischenprüfung eingereicht, es hat dann gereicht dafür.
Die Arbeiten der Zwischenprüfungen werden ausgestellt. Die Ausstellung hat ein alter Förderer der Hochschule besucht. Ein Kunstsammler. Der Witz beim Kunstsammeln besteht darin, möglichst früh unbekannte Künstler zu entdecken, ihre Bilder für einen winzigen Preis zu kaufen, die dann nach ein paar Jahren ihren Marktwert verhundertfachen werden. Wer das einige Male erfolgreich geschafft hat, ist natürlich in der Szene der King und wird selbst zur Autorität. Er wird Teil des Systems und 'macht' dann natürlich Künstler.
Der Typ, ein alter Sammler-Hase, hat die iPhone-Prints von den Japanischen Hochhäusern für ein paar Hundert Euro gekauft. Plötzlich wird aus einer mäßig beurteilten ZP-Arbeit Kunst. Natürlich haben die Professorin und auch die Kommilitonen gesagt, man soll sich nicht zu früh vom Markt beeinflussen lassen, sondern lieber sich Zeit lassen, um zu selbst zu finden.
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Re: Diaabend Auvergne
Man könnte sagen. Der Moment hat das Bild durch deine Freundin machen lassen. Die Ort-Zeit-Ereigniskorrelation hat gestimmtroad-movie hat geschrieben:Ich danke sehr für die lobenden Worte für mein Bild. Folgende Frage ist i.d. Szene bestimmt schon ausreichend beantwortet: Angenommen, man würde mein Bild als Kunst durchgehen lassen. Jetzt hat das Bild aber die damalige Freundin als Schnappschuss aus dem fahrenden Bus gemacht. Was eine gewisse Ironie beinhaltet, da ich mir bei meinen Bilder schon immer (vor allem zu Analogzeiten) viele Mühe bei meinen Bildern gemacht habe. Ich habe auch durchaus einige (für mich) schöne gemacht, aber mein Lieblingsbild ist dann doch der unprofessionelle Zufallschnappschuss des Laien (sie hatte bestimmt auf ein scharfes Bild gehofft ). Also, was sagt die wissenden Zunft: Kann das dann noch Kunst sein? Oder entsteht die Kunst bei der Auswahl oder doch erst im Auge des Betrachters?
Ob es Kunst ist, ist nicht die Frage. Es wurde ja nicht aus einem bewußt schöpferischen Antrieb heraus erstellt um eine, wie auch immer geartete Aussage zu treffen. Sondern hier wurde dem Zufall eine Chance gegeben und der hat euch mit einer hochverdichteten, fast 4 dimensionalen Momentaufnahme belohnt. Einfach freuen und weitermachen.
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Re: Diaabend Auvergne
Hallo Sven,stormy_weather hat geschrieben: ↑19.09.2017, 20:00 Cantal
Auf dem Weg weiter Richtung Süden machten wir an einem warmen Sommertag Station im Städtchen Brioude und ließen uns im Café nieder. Diese etwas bräsige Mittagsatmosphäre ist mir höchst angenehm. Es gibt einen guten Kaffee und/oder einen „Sirop“, man versucht sein Französisch (und seine Ohren) anhand der Gespräche am Nachbartisch zu schärfen, ein Hund geht vorüber, ein Citroen hält und ein Mann steígt aus, es passiert nichts, die Zeit steht still.
Der Mittelpunkt von Brioude ist die bunte, romanische Basilika St. Julien, beeindruckend sogar für Kölner (http://www.romanische-kirchen-koeln.de/), mit einem besonders schönen Boden aus Kieselsteinen.
Dieser Reisetag brachte uns noch bis ins Cantal ins Städtchen Allanche, heute eher ein Dorf mit unter 900 Einwohnern.
Landflucht ist ein Thema…
Die Anstrengungen die gemacht werden, die Infrastruktur und ein Dorfleben zu erhalten sind rührend, es gibt hübsche Neubaugebiete (und in der Ortsmitte Leerstand), es gibt Dorffeste und Markttage aber dennoch, die Bevölkerungszahl sinkt und sinkt, jedes Jahr um 10 oder 20 Einwohner.
Das Hotel „Modern“ ist zu, das kostet auch das Restaurant gegenüber Gäste. Dort kocht der Chef, seine Frau macht den Service und am Wochenende hilft die Tochter. Das geht, aber nur gerade so…
So preiswert Immobilien dort sind, ein Kauf will schon gut überlegt sein. Macht das vorletzte Cafe zu, zittert man um das letzte, ohne das der Ort zur Geisterstadt würde.
So weit ist es aber noch nicht. Es gibt einen Camping Municipal neben dem Sportplatz (mit Blick auf Wiesen und Weiden), auf dem morgens der Bäcker hupt und Baguettes anbietet, man kann essen gehen und einkaufen und Samstags ist immer irgendein Markt.
Das Cantal ist sicher eine der dünn besiedeltsten Regionen in Frankreich, wenn nicht überhaupt in Europa. Es gibt weite Hochebenen und schroffe Taleinschnitte aber gewiss keine Enge.
Wir sind fast eine Woche dort geblieben und haben eine Menge Ausflüge gemacht, zum Beispiel nach Saint Flour:
Murat:
Oder nach Salers:
Um diese Städtchen ist mir auch nicht bange, die sind groß genug, aber in den Dörfern dazwischen sieht es schon mau aus.
Der Plomb du Cantal ist die höchste Erhebung des Cantals, nach meiner Flachländer-Meinung ein recht hoher Berg, mit 1855 Metern.
Man fährt bis nah an den Gipfel und wandert dann das letzte Stück, mir war allerdings auch das zu heftig, ich bin auf halber Strecke ausgestiegen und auf der Alm liegen geblieben.
Wird fortgesetzt…
mir gefällt dein Reisebericht zur Auvergne so gut, dass wir in ca. 2 Wochen dort Station machen wollen. Wie ist denn der CP in Allanche bezüglich Sanitär und Platzgestaltung?
Grüße
Hartmut
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Re: Diaabend Auvergne
An die sanitären Anlagen habe ich keine Erinnerung mehr (ich war vielleicht auch nur auf dem eigenen Klo ). Die Stellplätze waren relativ groß, glaube ich, jedenfalls ein durchaus empfehlenswerter Platz ohne Schnickschnack.
Gruß,
Sven
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Sven
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Re: Diaabend Auvergne
warum sind die Fotos alle verschwunden?
Schade.
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___________
Gruß Basje
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Re: Diaabend Auvergne
Der Bilderdienst "Tinypic" bei dem die Bilder 'gehostet' waren hat pleite gemacht. Ich hoffe aber, dass ich (wir) das wieder reparieren können.
Gruß,
Sven
Gruß,
Sven
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Re: Diaabend Auvergne
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
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