Allègre – Haute Loire
Deutlich nördlicher im département Haute Loire liegt Allègre, für uns also schon wieder auf dem Heimweg und ein weiterer Glückstreffer mit einem reizenden Camping Municipal, mit viel Platz und geradezu begeisterter Leitung.
Allègre ist wieder so ein Ort der auf der Kippe steht (gefühlt). Es gibt einen kleinen Supermarkt, ein paar Geschäfte und ein Neubaugebiet, aber wird das reichen?
Über dem Ort thronen die Reste einer Burg, vor Jahrhunderten abgebrannt und für weiteren Hausbau ihrer Steine beraubt, mit Ausnahme eines einzigen aufrechten Tores:
Der Maitre des Campingplatzes sprühte schier vor Ausflugsempfehlungen, so dass wir uns für den nächsten Tag viel vornahmen:
La Chaise Dieu, gotische Kathedrale mit Papstgrab und Fresken eines gruseligen Totentanzes:
Eine kleine Wanderung:
Eine Abtei deren Namen ich vergessen habe:
Eine Fahrt entlang der Allier vorbei am Schloss Lavoute-Chilhac
Und noch anderes mehr, was mein Aufnahmevermögen an diesem Tag aber überschritt. Am nächsten Tag lag ich flach, ob es mir wirklich einfach zu viel war oder ein Virus weiß ich nicht, ich mochte jedenfalls keine weiteren Kathedralen oder Schlösser sehen und wurde erst abends zur „Soiree Campeurs“ wieder munter, die der Campingplatz Wirt (für 11 Euro pro Person – tout compris) veranstaltete.
Es gab einen Aperitif und vier rustikale Gänge, Wein aus dem Kanister und erhöhte sprachliche Anforderungen an mich. Den spitzen Begeisterungsschreien meiner französischen Sitznachbarinnen („Ah Cologne!) hatte ich unvorsichtigerweise entgegengesetzt, Köln sei durchaus nicht überall schön und weitgehend sogar potthäßlich und ungepflegt. Da saß ich nun in der Falle und musste erklären was ich meinte, was ich dann – bis hin zur Beschreibung der Sanierung des Opernhauses - nach besten Kräften mit meinem löchrigen Französisch auch getan habe, aber wohl ohne Erfolg, sie fanden Köln immer noch merveilleux….
Die Abfahrt am nächsten Morgen brachte noch einen unerwarteten Knalleffekt, weil ich schnell noch (um gelegentlichem Knacksen aus der Anhängerkupplung zu begegnen) die Beläge der ASK mit Waschbenzin gesäubert hatte … nur dass es nicht Waschbenzin sondern die Flasche Grillanzünder (mit schwedischer Aufschrift) war, die daneben stand…
Sollte mal jemand eine knarzende Kupplung und kein Waschbenzin haben - ich kann bestätigen, dass Grillanzünder kein Ersatz ist – die Beläge klebten schier auf der Kupplungskugel und das ganze machte beim Losfahren einen dermaßenen Radau von Knackgeräuschen, dass alle anderen Camper aus den Wohnwagen stürzten und die Vögel und Tiere des Waldes das Weite suchten.
Zum Schluss dieses Abschnittes noch der berühmteste Käse der Region, der Fourme d’Ambert, zu dem man interessanterweise Weißwein trinkt:
Wird fortgesetzt…