Mariehamn, Lumparland, Lemland
Lumparland ist mitnichten die Heimat von Lukas dem Lokmotivführer und auch nicht der letzte Arbeitsplatz von Berti Vogts, es ist einfach nur eine weitere Insel ohne jegliche Sehenswürdigkeit. Zwar mit einem hübschen Kirchlein aber ohne Campingplatz und auch ohne schönen anderen Platz zum Übernachten (wir haben zumindest keinen gefunden).
Vielleicht hatten wir aber auch genug von der ganzen Einsamkeit und endeten letztlich auf dem Stadtcampingplatz im Hauptort Mariehamn, und das auch noch am letzten Abend des "Rockoff" Festivals. Da hatten wir nun Trubel genug, bis 23 Uhr schallte aus der Stadtmitte das charakteristische "Unk Unk Unk" der Bässe herüber und wir hatten arge Befürchtungen was die Nachtruhe anging.
Aber weit gefehlt, auf dem Platz blieb es ruhig und bis in den frühen Morgen entstand auf dem Platz diese wundervolle 'gemeinsame' Camping Atmosphäre. Hier wurde noch leise bei Kerzenschein erzählt, da kommen noch verspätete Konzertbesucher zurück, und dazwischen schon Friede. Es war eine ganz wunderbare Nacht.
Mariehamn ist eine Kleinstadt, mehr nicht, aber hat natürlich hauptstädtische Ambitionen.
Es gibt eine Art Parlamentsgebäude…
Ein überdimensioniertes Gymnasium…
Und ein Segelschiff im Hafen
Besonders aber eine Vielzahl hübscher Holzhäuser, die mir alle gefielen
Hübsch, wenn mir auch etwas zu touristisch aufgepeppt ist der alte Hafen, mit malerischem Kirchlein an der Molenspitze
Und sicher ist es schön, wenn in einem alten Werftgebäude jetzt benachteiligte Jugendliche hölzerne Segelschiffe bauen aber ach, ich weiß auch nicht, ich werde alt.
Südlich liegt Järsö, so etwas wie der Vorgarten von Mariehamn, mit einer kleinen, durch Andreaskreuze gekennzeichneten Wanderrunde.
Am gegenüber liegenden Ufer eines kleinen Sunds erkennt man was eine sehr noble Hotelanlage sein könnte, wir wurden neugierig. Die kilometerlange Zufahrt allerdings wird begleitet von zunehmend deutlicher werdender Beschilderung, dass man sich nun wirklich auf Privatgelände befände und nichts hier zu suchen habe – also kein Hotel.
Google Maps enthüllt neben Gebäuden auch ein Tennisstadion (!) und in der Tat ist die Halbinsel das traute Heim eines sehr reiche Menschens, Anders Wiklöfs.
Wesentlich willkommener waren wir im Café der "Stickstugan". Das Kunsthandwerk war zwar nicht mein Fall, aber der Kuchen schon.
Am Südende der Nachbarinsel Lemland gibt es eine weitere schöne Naturlandschaft mit einem Vogelbeobachtungsturm, den ich aber (im Gegensatz zu meiner Frau) nicht erklommen habe
Und am Nordende das Anwesen eines
früher sehr reichen Mannes, Erik Petter Eriksson, der am Ende der Zeit der Segelschiffe so viele aufkaufte wie er bekommen konnte und damit in Konkurrenz zu den Dampfschiffen noch einige Zeit gute Geschäfte machte
Zwischen Lemland, Lumparland und dem "Festlands" Aland liegt eine eigenartige "inselfreie" Wasserfläche, die einmal von einem Meteoriten verursacht wurde. Jetzt bewiesen, nachdem das immer schon vermutet worden war.
Wo das war, weiß ich nicht mehr, aber es war ein sehr leckeres Restaurant!
Wird fortgesetzt…