Heute ist mal wieder Zeit um die Nachtaufnahmen der letzten Tage zu sortieren. Da von den angekündigten wolkenfreien Nächte keine Einzige auch so eingetroffen ist, habe ich angefangen, anhand der Windströmungen auf der Karte ein paar vielversprechende alternative Standorte ausfindig zu machen. Gleich in der vorletzten Nacht welche hier weitgehend bewölkt gewesen ist, bin ich zwei Zielpunkt mit dem Landy angefahren. Der zweite Standort war dann auch gleich der Passende, und fast wolkenfrei. Dort wollte ich gern ein paar Boote zur Gestaltung des Vordergrund im Bildausschnitt haben. Leider jedoch war die 'Lichtverschmutzung' durch die Beleuchtung der Kaianlage zu hoch, auch das Polarlicht war eher schwach und träge. Hinzu kam dann auch noch die Bewegungsunschärfe der an einer Muring treibenden Boote. Nach wenigen Aufnahmen wurde die Arbeit wieder geendet und ich bin die 70km zu meinem PUCK zurück gekehrt.
Gestern Abend war die Wolkenssutustion etwas besser, nur hier eben nicht, und ich habe mich wegen dem im Luv liegenden und vielversprechenden Motiv nach Nyksund begeben. Dort angekommen wurde sogleich von 4 am Lagerfeuer sich wärmenden Norwegern herzlich begrüßt und willkommen geheißen.
Schnell habe ich alles ausgepackt und komme nach wenigen Minuten mit den Aufnahmen beginnen. Ganz Wolkenfrei war der Himmel dort leider nicht, das Polarlicht über der kleinen Insel durch vereinzelte Wolken gestört. Richtung nordwesten sah es zwar besser aus, der Vordergrund aber zu Silhouette degradiert.
Lustlos habe ich dann mehrmals die Kamera allein gelassen und mich zu den Norwegern als wärmende Feuer gesetzt. Mit dem Funkauslöser in der Rechten, ein Glas Punsch in der linken Hand, und dem Feuer im Rücken konnte ich so bequem meine Kamera auslösen. Nur gelegentlich mußte ich das wärmende Feuer verlassen, um mein Stativ neu auszurichten, immerhin war es nur noch 1 Grad Celsius warm. Rund 4 Stunden später war der Zauber am Himmel dann auch schon vorbei, der Wind hatte gedreht, anstelle der grünen Lichter waren nun die Wolken in den Vordergrund getreten. Mit einer Einladung die Camper doch einmal auf Senja zu besuchen, habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Dabei sind die ersten 12km nicht mehr als eine bessere Schottepiste, und fast so schmal wie ein Singletrack, mit steilen Bergen an der Linken und dem Meer auf der rechten Seite. Bei Tag eine traumhaft schöne kurvenreiche Strecke, bei Dunkelheit aber alles andere.
Zurück im PUCK habe sofort die Heizung und zusätzliche eine der Gasflammen am Herd eingeschaltet, das Innenthermometer zeigte nur noch - 0.4 Grad Celsius und mir war saukalt.