Albanien und Umgebung

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Roman
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Albanien und Umgebung

Beitrag von Roman »

Auf mehrfachen Wunsch mache ich hier mal einen Albanien-Thread auf.

Nach den positiven Erfahrungen letztes Jahr in Bosnien Herzegowina und Montenegro wollen wir uns dieses Jahr weiter in den Balkan wagen: Angedacht ist Albanien als Ziel. Schon vergangenen Sommer haben mein Sohn und ich eine Tagestour um den Skadar-See gewagt, der eine Teil liegt in Montenegro (der schönere), der andere in Albanien. Mein erster Eindruck war fasziniert. Während Bosnien und vor allem Montenegro aus mitteleuropäischer Perspektive eher vertraulich wirkte, war Albanien, selbst der kurze Eindruck, schon sehr fremd, exotisch. Darum will ich auch dahin. Ich erhoffe mir eine Prise Abenteuer und Exotik, genau das, was ich in den letzten Jahren in Frankreich und Nordspanien nicht mehr finden konnte. Dem Abenteuer sehe ich auch gelassen entgegen, wenn die Leut in Albanien so sind wie die in Bosnien und Montenegro, nämlich extrem gastfreundlich und aufgeschlossen. Wir wurden dort überall mit offenen Armen begrüßt. Sicherlich auch, weil dort der Tourismus erst in den Anfängen steckt und jeder Gast mit Handschlag begrüßt wird. Kein Vergleich zu irgendeinem anderen Land, in dem ich bis jetzt gewesen bin. Erinnerte ein bisschen an Ferien auf dem Bauernhof oder Gasthof in Österreich früher.

Vorbereitet oder geplant haben wir noch nichts. Darum kann ich für Albanien keine Tipps geben. Ich habe ein bisschen Sorge, dass der Troll ein Klotz am Bein wird und man mit dem Kangoo nicht weit kommt in den Bergen des Nordens. Die Berge des Nordens soll gerade die Kante sein, wo es besonders reizvoll ist. Es heißt, ein Geländewagen sei dort nützlich.

Ich habe übrigens gelesen, dass das albanische Tourismus-Amt ausdrücklich zum Wildcampen einlädt. Sie haben halt keine Campingplätze und hätten trotzdem Camper im Land. Hoffentlich poste ich jetzt keine Gerüchte in die Welt, ich bin gerade zu faul zum Googeln.
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auge
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Re: Albanien und Umgebung

Beitrag von auge »

Hi Roman,

Albanien find ich ein besonders lohnenwertes Ziel. Wir waren 2016 dort und es hat in uns diese Initialzündung verursacht mehr "entdecken" zu wollen als nur zu reisen.
Es ist wohl wahr, dass die bergige Gegend scheinbar sehr spannend ist. Auch wir sind aufgrund des Gespanned dort nicht hingekommen. Da gabs einige so OffRoad Camper in Albanien die das ganze Land erforschen können.
Wirklich gefallen hat uns neben Shkodra besonders der Süden des Landes (Ab dem Lloghrapass - oder wie der heisst). Die Küste ist unglaublich schön.

Generell haben wir die Menschen sehr gastfreundlich und nett erlebt.

Tirana ist eine Stadt die man nur gesehen haben muss wenn man auf sowas steht. Nämlich darauf dass es eher spannend als schön ist.

Der OhridSee ist auf der Mazedonischen Seite spannender wie ich finde. Und die Gegend von Ohrid über Korca Rtg. Griechenland (2018) gibt nicht all zu viel her. Korca selber hat uns aber recht getaugt.

Der CP in Himare ist so ein Platz wo ich einfach nochmals hin muss. Weil der Strand cool und die Lage fein ist aber vor allem weil Denis ein super netter Typ ist und man fast zur Familie gehört wenn man ein paar Tage bleibt.

Den Kilometerschnitt sollte man so wie in Bosnien anlegen. Es kann ein wenig mühsam sein.

In der Nähe von Shkodra gibts ein paar Täler mit netten Badeplätzen. Postribe Tal.

Aber hier kommen sicher noch viele weitere Tipps und Ideen. Wild Campen ist nicht unseres daher kann ich da nix sagen.
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stormy_weather
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Re: Albanien und Umgebung

Beitrag von stormy_weather »

Na, das wird voll werden da unten, wir wollen da nämlich auch hin...

Ich will aber auch nach Bosnien, über dessen haarsträubende Geschichte ich grad gelesen habe.

Gruß,

Sven
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Hecki
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Re: Albanien und Umgebung

Beitrag von Hecki »

Einen Albanien-Urlaub sollte man wohl aufs nächste Jahr verschieben.

Aktuell verweigert sowohl Bosnien-Herzegowina als auch Nordmazedonien bis auf unbestimmte Zeit Deutschen die Einreise, wenn sie sich nicht für mindestens 2 Wochen in Quarantäne begeben. Dies gilt auch für Deutsche, die sich bereits im Land aufhalten und ausreisen wollen. Die dürfen weitere 2 Wochen Urlaub in Quarantäne verbingen.
Bei Nordmazedonien habe ich das Gefühl, dass es sich bei Deutschen um eine Retour-Kutsche handelt, da Merkel und Macron Oktober letzten Jahres die EU-Beitrittsverhandlungen ohne triftigen Grund gecancelt haben, obwohl alle Anforderungen der EU erfüllt und nach der Umbenennung auch von Griechenland "abgesegnet" wurden.

In Albanien werden - vielleicht aus diesem Anlass - aktuell gleiche Restriktionen in Erwägung gezogen.

Zu Roman's eigentlichem Thema:
mit WoWa oder WoMo bleiben einem die schönsten Gegenden in Albanien, Montenegro und Nordmazedonien wohl noch für einige Jahre verschlossen, da die Highlights im Norden nur mit Offroad-fähigen Fahrzeugen oder einem Esel-Karren erreichbar sind.
Wir waren im September/Oktober 2019 insgesamt 6 Wochen in Albanien und Nordmazedonien mit Dachzelt unterwegs - davon ca. 80% im Norden in abgelegensten Gebieten.
CP darf man dort oder im Landesinnere bis auf wenige Ausnahmen nicht erwarten. Die findet man zu 99% nur an der Küste.
Entweder wild campen (erlaubt) oder bei einem Landwirt, einer Kneipe oder privat nachfragen, ob man dort stehen darf.
Wir haben es genossen - freundliche Menschen, die wir so noch in keinem anderen Land Europas angetroffen haben, grandiose Natur, himmlische Ruhe und weit und breit keine "weisse Flotte" in Sicht :lol:
Aber wirklich nichts für einen WoWa. Selbst einen Eriba wird es dort nach kürzester Zeit zerlegen.

Mein Tipp, falls man wirklich mit WoWa nach Albanien will:
bleibt ab Montenegro an der Küste mit Abstechern zum Shkodra- und Ohrid-See (Nordmazedonien) und dann vielleicht Richtung Igoumenitza und mittels Fähre nach Italien.
Hin und Zurück auf dem Landweg sollte man nicht unterschätzen. Ab Köln sind das insgesamt ca. 6.000 km. Und die Durchschnitts-Geschwindigkeit mit Hänger dürfte auf albanischen Strassen bei ca. 30km/h liegen.
Um die 15km in Bosnien-Herzegowina zu umgehen bleibt nur der Umweg mit Fähre über die Halbinsel Peljesac in Kroatien.

Angesichts COVID-19 würde ich es mir für 2020 nochmal reiflich überlegen. Es sei denn, man steht auf eine zwangsweise Verlängerung des Urlaubs um weitere 2 Wochen in einer fragwürdigen Unterkunft :mrgreen:
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Roman
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Re: Albanien und Umgebung

Beitrag von Roman »

So ein Mist. Es scheint so, als ob wir nun doch einen Niva oder Landy kaufen müssen. Das Leben ist voller Sachzwänge. Tschuldigung, Greta, aber wir können nichts dafür! Wenigstens ist das Benzin billig geworden. :mrgreen: :ALAAF:

Ne, mal im Ernst, unser Urlaub wird erst im Sommer stattfinden, mal sehen, wie sich die Lage bis dahin entwickelt hat. Ich denke, Bosnien und der ganze Balkan sind eher darauf angewiesen, dass Deutsche ins Land kommen als umgekehrt. Und wenn denn dann die Grenzen dicht sind, fahren wir eben woanders hin. Als Camper ist man ja flexibel. Ich will auch noch ins Donau-Delta und in die Karpaten.

Vor den 6000 Kilometern habe ich keine Angst, das ist bei uns eher üblich. Letztes Jahr, immerhin sind wir da ja auch bis Shkodra gekommen, waren es sogar deutlich weniger. In Bosnien hatten wir Straßen-mäßig überhaupt keine Probleme. Es schien mir aber so, als ob viele nagelneu gewesen sind. Vielleicht hat sich seit 2016 da einiges getan. Interessant: Viele der neuen kannte Google Maps noch gar nicht, wir wurden oft über das, was man bei uns Feldwirtschaftsweg nennen würde, geschickt, obwohl es schon eine gut ausgebaute Landstraße - so wie bei uns Bundesstraßen - gegeben hat.

Irgendwie ist es schade, nicht in die Berge zu können. Geländewagen kaufen ist eine Sache. Geländewagen fahren im Gelände eine andere. Das habe ich halt noch nie gemacht. In Montenegro war die Küste schrecklich. Wir wollten dort ein paar Tage Badeurlaub machen - wir haben nichts gefunden. Es blieb nur die Flucht in die Schwarzen Berge, dort fand ich es toll. Auch mit WW. Die Straßen waren da manchmal nicht viel breiter als der Troll, aber sauber geteert und gepflegt. Man hatte den Eindruck, sie sind zu einer Zeit geplant worden, als die Autos noch deutlich zierlicher gewesen wwaren. Und jetzt sind sie halt wie sie sind, einen Ticken zu schmal. Montenegros Hinterland kann ich auch nur wärmstens empfehlen. Für den Badeurlaub sind wir dann zurück nach Kroatien gefahren, die Küste ist dort bei weitem nicht so ruiniert wie in Montenegro. Bosnien/Herzegowina und Montenegro fand ich sehr unterschiedlich. Dummerweise habe ich erst nach dem Urlaub das Buch "Die Stille ist ein Geräusch: Eine Fahrt durch Bosnien" von Juli Zeh gelesen. Ein Buch, was mich sehr beeindruckt hat, obwohl ich viele Bücher von Zeh entnervt abgebrochen hatte. Gerade habe ich Herkunft von Sasa Stanisic durch. Auch toll. Das eine ist aus der Außenperspektive geschrieben, also meiner, das andere aus der Innensicht. Leider war ich nicht in Visegrad (Stanisic kommt daher, seine Maffia-Oma lebte dort, von ihr handelt das Buch). Auch weil ich im Urlaub 'Die Brücke über die Drina' von Andric gelesen hatte und das Buch doof fand. Also muss ich nochmal nach Bosnien. Mich fasziniert Ex-Jugoslawien sehr. Nach Serbien und in die anderen Staaten, vor allem in den Kosovo, möchte ich auch noch. Leider kann ich die Sprache nicht.
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Hecki
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Re: Albanien und Umgebung

Beitrag von Hecki »

Die Küste in Montenegro ist m.E. ein absolutes „No go“ für Individualreisende. Dort können sich nur Pauschal-Touris wohlfühlen, die das Rimini-/Caorle-Flair mit zentimetergenau ausgerichteten Sonnenschirmen und Liegestühlen lieben.
Das betrifft auch die paar Kilometer Küste von Bosnien-Herzegowina.
Du musst mit WW ja auch nicht bis in den äußersten Norden von Ex-Jugoslawien, die wohl beeindruckendste Gebirgs-Region in Europa. Etwas abseits habt Ihr doch auch schon tolle Erfahrungen gemacht.
Vom Shkodra-See Richtung Nordmazedonien zum Ohrid-See gibt es auch traumhafte Landschaften und gastfreundliche Menschen.
Absolut empfehlenswert: Camping Rino südlich von Struga direkt am See gelegen. Dort bringt Dir sogar jeden Morgen jemand einen super leckeren Espresso an Deinen Stellplatz. Und nach der Ankunft sogar einen Raki - selbst morgens um 08:00 Uhr :thumbs:

Und vergiss das mit dem Niva oder Landy. Greta und ich/wir werden es Dir danken :mrgreen:
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stormy_weather
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Re: Albanien und Umgebung

Beitrag von stormy_weather »

Roman hat geschrieben: 11.03.2020, 20:59 ...Dummerweise habe ich erst nach dem Urlaub das Buch "Die Stille ist ein Geräusch: Eine Fahrt durch Bosnien" von Juli Zeh gelesen. Ein Buch, was mich sehr beeindruckt hat, obwohl ich viele Bücher von Zeh entnervt abgebrochen hatte. Gerade habe ich Herkunft von Sasa Stanisic durch. Auch toll. Das eine ist aus der Außenperspektive geschrieben, also meiner, das andere aus der Innensicht. Leider war ich nicht in Visegrad (Stanisic kommt daher, seine Maffia-Oma lebte dort, von ihr handelt das Buch). Auch weil ich im Urlaub 'Die Brücke über die Drina' von Andric gelesen hatte und das Buch doof fand. Also muss ich nochmal nach Bosnien. Mich fasziniert Ex-Jugoslawien sehr. Nach Serbien und in die anderen Staaten, vor allem in den Kosovo, möchte ich auch noch. Leider kann ich die Sprache nicht.
Julie Zeh kann ich auch nicht leiden und 'Die Brücke über die Drina' fand ich mndestens genauso doof wie Du :ALAAF: , möchte aber unbedingt über die Brücke laufen...

Andrics Lebensgeschichte ist faszinierend, als Revolutionär, Diplomat in Hitler Deutschland und schließlich Literatur Nobelpreisträger (https://www.deutschlandfunkkultur.de/mi ... _id=463322)

Gruß,

Sven
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Re: Albanien und Umgebung

Beitrag von auge »

Hecki hat geschrieben: 11.03.2020, 22:18 ...Camping Rino südlich von Struga direkt am See gelegen. Dort bringt Dir sogar jeden Morgen jemand einen super leckeren Espresso an Deinen Stellplatz. Und nach der Ankunft sogar einen Raki - selbst morgens um 08:00 Uhr :thumbs:

Und vergiss das mit dem Niva oder Landy. Greta und ich/wir werden es Dir danken :mrgreen:
Camping Rino ist wirklich cool. Auch sein Lokal am See gleich daneben ist gut zum Essen. Etwas insektenreich aber da kann man sich ja abhelfen.
Aber is halt nicht Albanien...
Der Weg vom Rino nach Korca war langweilig. Korca selber war aber besuchenswert.
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