... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Reisen, Urlaub, Campingplätze
Christian G ETC 582
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... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von Christian G ETC 582 »

Reisebericht Südtirol 2020

Vom Donnerstag 15.10.2020 bis Freitag 23.10.2020 waren wir mit unserem Eriba Wohnwagen, einem Touring Troll GT 550, in Bozen, im schönen Südtirol.

Der Wetterbericht änderte sich in der Tendenz für die nächsten Tage dauernd, nun ja, wir nehmen es so, wie es kommt. Um 3:00 stehen wir auf und sind um 4:00 unterwegs. Es ist erfreulich wenig auf der A9 los. Nur einmal bedrängt mich ein großer überholender Sattelzug in einer Baustelle mit Überholverbot für LKW, obwohl ich mehr als die erlaubten 80 kmh fahre. Aber ich lasse ihn nicht vor mir rein.

Das Navi ist programmiert und meine Frau hält zusätzlich ausgedruckte Wegepläne griffbereit. So sind auch die Tankstellen vor der österreichischen Grenze eingezeichnet. Vollgetankt geht es weiter. Wir sind verpflichtet wegen der Corona-Auflagen durch Österreich ohne Halt zu fahren. Unsere Route führt über den 1057 m hohen Zirler Berg. Wohnwagengespanne dürfen die 16 % Steigung nur bergab fahren. Über den Brenner kommen wir zügig nach Sterzing.

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Wir sind mehr als eine Stunde zu früh dran, denn den Campingplatz in Bozen darf erst um 12:00 betreten werden. Also fahre ich bei Sterzing von der Autobahn ab und will die abwechslungsreichere Landstraße nehmen. Im Navi wird nun die Autobahn gesperrt und die kürzeste Strecke nach Bozen angewählt. Oh, wir denken nun durch das Eisacktal zu fahren, doch es geht sehr eng stetig bergauf. Das Navi hat uns auf die Strecke über die kürzeste Strecke nach Bozen, das 2211 m hohe Penser Joch geschickt und ich muss lange auf eine Wendemöglichkeit für unser Gespann warten.

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Trotzdem erreichen wir kurz vor 12:00 den Campingplatz Moosbauer bei Bozen.

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Für 28 € erwerben wir die 7 Tage gültige Mobilcard des Südtiroler Verkehrsverbundes. Die vielen Eintragungen in die Rückseite der Mobilcard zeugen vom optimalen Einsatz der Karte.

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So können wir die ganze Zeit das Auto stehen lassen und nutzen die Busse, sogar bis Meran, die Bahn bis nach Brixen und viele Bergbahnen.

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Am Morgen liegt oft Nebel im Tag von Bozen ...

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… und er löst sich nur langsam auf.

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Der Campingplatz liegt inmitten von riesigen Apfelbaumplantagen und eine Apfelblüten ist noch da …

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… und auch noch andere Pflanzen blühen am Wege.

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In ein paar Minuten erreicht man vom Campingplatz die Durchgangsstraße nach Meran und hier ist auch die Bushaltestelle des alle 30 Minuten fahrenden Busses. In 10 Minuten ist man dann im Zentrum von Bozen und da steht der in der ursprünglichen romanischen Form 1180 geweihte Bozener Dom.

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1471 wurde das Langhaus in der heutigen Form fertiggestellt …

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… und auch aus dieser Zeit stammt die spätgotische Kanzel aus Sandstein.

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Vor dem Dom steht ein Brunnen und an das Kreuz auf der Abdeckung hat Jemand einen gefundenen Schlüsselbund aufgehängt. Ob das besser als das Fundamt funktioniert?

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Wir laufen oft durch die verwinkelten engen Gassen der Altstadt und betrachten die Auslagen der kleinen Geschäfte in den Lauben.

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Wer da rechts im Hause wohnt hat einen längeren Anmarsch über die Treppe.

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Am Ende der einen Laubengasse steht in einer Vitrine eine Krippe. Ich liebe Krippen und schaue mir die Darstellung mit den Heiligen Drei Königen genau an.

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Während noch hier in Oberfranken diskutiert wird, ob die Darstellung eines dunkelhäutigen Heiligen Drei-Königs, Balthasar, zulässig sei, wird er hier noch ganz offen dargestellt. Und wie !!! Der bärtige König hat anscheinend eine Hormon-Kur durchgemacht und dabei recht stattliche Brüste entwickelt.

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Es lohnt sich immer wieder über den täglichen Bozener Markt zu gehen, …

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… irgendetwas einzukaufen …

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… und dann beim Wohnwagen eine zünftige Brotzeit mit den Schätzen wie Speck, Käse und Vinschger Paarl mit Rotwein zu machen.

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Noch interessanter ist der Bauernmarkt am Samstag. Hier kaufen überwiegend die Bozener ein und das Angebot ist überwältigend.

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Auf dem Platz vor dem Bozener Dom findet ein Erntefest mit Blasmusik und vielen Ständen statt, …

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… aber wir sind unterwegs zur nahen Talstation zur Seilbahn auf den Ritten …

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… und schnell liegt Bozen uns zu Füssen.

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An den Hängen liegen einzelne einsame Bauernhöfe …

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… und auf dem 900 – 1300 m hohen Bergrücken fahren wir mit der Schmalspurbahn von Oberbozen …

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… bis nach Klobenstein.

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Ein kurzer Spaziergang am Ortsrand …

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… bringt mich an den steilen Abbruch des Plateaus und ein tolles Panorama liegt vor mir. Leider ist es recht dunstig.

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Dann geht es wieder mit der Schmalspurbahn zurück …

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… und nach einem delikaten Essen unterschiedlicher Speck-, Spinat- und Käseknödeln in Oberbozen mit der Seilbahn hinunter.

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Am Campingplatz wird dann an Hand der vorbereiteten Blätter die nächste Tour besprochen und die von zu Hause mitgebrachten Postkarten geschrieben. Dazu gibt es natürlich Südtiroler Rotwein und einen Grappa.

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Anmerkung: Unsere fertiggeschriebenen Postkarten gebe ich am Samstag gleich in der Rezeption ab und bezahle dort das Porto. Die Poststellen haben wegen Corona geschlossen und man bekommt keine Briefmarken mehr, die werden durch einen Stempel ersetzt. Nach einer Laufzeit von 16 (!) Tagen kommen die Postkarten in Deutschland an. Ein Postreiter im Mittelalter hätte bei geschicktem Pferde- und Reiterwechsel und 24-Stundendienst die Post nach 4 Tagen zugestellt.
Am nächsten Tag bringt uns ein Bus durch das Etschtal nach Kaltern, vorbei am Schloss Sigismund aus dem Jahre 945 …

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… zur Talstation der Mendelbahn. Auf einer Strecke von 2.370 m fährt die aus dem Jahr 1903 stammende Standseilbahn mit einer durchschnittlichen Steigung von 39% in 12 Minuten 854 m hinauf auf den Mendelpass mit 1354 m Höhe.

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Von hier geht der Blick weit über das Etschtal ...

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… und nach einem kleinen Rundgang bringt uns die Bahn wieder ins Tal.

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Am Wegesrand ins Zentrum von Kaltern wächst ein farbenfroher wilder Wein. Dem Genuss können wir widerstehen.

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In einem großen Park ist ein Lehrpfad mit den unterschiedlichen in Südtirol angebauten Weinsorten angelegt , …

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… alle Trauben sind reif …

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… und schmecken köstlich. Den Genuss lassen wir uns nicht entgehen und man spürte manchmal wirklich den Unterschied zwischen den verschiedenen Trauben.

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Christian G ETC 582
Christian G ETC 582
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Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von Christian G ETC 582 »

Am nächsten Tag bringt uns der Bus Richtung Meran zur Talstation der Seilbahn Burgstall-Vörran. Die Wanderung ist als: „Leichte Wanderung. Für alle Fitnesslevel. Leicht begehbare Wege. Kein besonderes Können erforderlich.“ beschrieben. Soweit mein vorbereiteter Tourenplan, mit dem ich meine Frau überzeugte.

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Die Seilbahn bringt uns in 5 Minuten hinauf auf den Tschögglberg, ein Plateau auf 1000 bis 1500 m mit tief eingeschnittenen Tälern.

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Unter uns liegt das Passeiertal.

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Eine große Wandertafel zeigt uns das Plateau und wir werden den mit Pfeilen markiertem Wanderweg 13 folgen.

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Die Ortschaft Vörran liegt hinter uns …

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… und erst geht es auf guten Wegen dahin.

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Die Bauernhöfe halten traditionell Ziegen …

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… aber mit der Ruhe ist es vorbei als ein Bergbauer mit dem Gebläse das Gras zusammenwirbelt und ein Rechen nicht mehr zum Einsatz kommt. Aus mit Tradition.

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Der Tschögglberg besteht überwiegend aus Porphyr-Gestein und ist somit vulkanischen Ursprungs. An einem steilen Wegesrand hat das abfließende Wasser das verwitterte Material ausgewaschen. Es sind ganz kleine Erdpyramiden entstanden. Mit Fantasie kann man Türme und Häuser erkennen und sehr modern - der leere Fruchtbecher einer Eichel dient als Schüssel.

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Immer wieder geht der Blick hinunter ins Passeiertal und zu den schneebedeckten Bergen.

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Der Weg wird dann über lange Strecken sehr steil, nur noch ein Steig mit glitschigem lehmigen Boden und großen Blocksteinen. Von wegen „Leicht begehbar …“ und ich halte meine Frau fest, damit sie an den steilen Passagen nicht abrutscht.

Danach wachsen Pilze am Waldrand …

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… und steht ein zweifarbiger Efeu.

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Ewig lange zieht sich dann der Weg bergab zur Bergstation Mölten hin. Unten im Tal trinken wir erst mal einen Rotwein.

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Am nächsten Tag wollen wir nach Brixen. Also mit dem halbstündlich abfahrenden Bus erst mal zum Bahnhof Bozen. Dann fährt uns der Zug vor der Nase weg. Alle Stunden fährt eine Bahn Richtung Norden. Nur habe ich ein kleines * übersehen, so manche Verbindung ist nicht von unserer Mobilcard gedeckt. Was machen wir mit zwei Stunden Wartezeit?

Also nehmen wir einen anderen Bus, fahren zur Talstation der Seilbahn auf den Kohlern. Sie überwindet in 5 Minuten 835 m Höhe und bringt uns auf 1100 m Höhe.

Von einem Aussichtsturm mit 172 Stufen bietet sich eine grandiose Aussicht über das Tal von Bozen.

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Leider liegt viel im Dunst verborgen.

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Zwei Stunden später sind wir wieder im Bahnhof und nun startet ein Zug mit Gültigkeit für Mobilcard-Nutzer nach Brixen.

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Ich erhoffe mir viele Ausblicke auf das Tal und die über uns verlaufende Autobahn, jedoch verläuft die Bahnstrecke überwiegend in Tunneln und nicht ist mit vielen Fotos.

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In Brixen laufen wir vom Bahnhof ins Zentrum und durch den Hofgarten …

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… gelangen wir auf den Domplatz. Dort begrüßt uns ein Corona-bewusster Hund …

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… und stehen nun
vor dem Brixner Dom. Vorläufer dieser Anlage entstanden vor 900 und die jetzige Form wurde 1237 geweiht.

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Um 1750 wurde das Innere des Domes im Stil des Südtiroler Barocks umgestaltet.

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Der Kreuzgang südlich des Domes gehört zu den bedeutsamsten Kunstdenkmälern Südtirols.

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Die Bemalung fand im ganzen 15.Jahrhundert statt.

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Nach einem Spaziergang entlang der schönen Häuser des Domplatzes bis zur Eisack …

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… geht es durch alte Gassen zurück zum Bahnhof.

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Bei einem weiteren Ausflug bringt uns der Bus vorbei an der Burg Runkelstein zur Talstation von Jenesien.

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Von der Seilbahn aus blickt man von der anderen Seite ins Bozener Tal.

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Da am späten Nachmittag noch klares Wetter ist, fahre ich alleine nach Bozen und nochmal auf den Ritten.

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Die untergehende Sonne färbt alles noch etwas herbstlicher ein.

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Mit letztem Licht geht es wieder hinunter nach Bozen.

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Heute gibt es im Wohnwagen Pizza. Ein Fertigprodukt aus dem Kühlfach wird mit Zwiebeln, Paprika, Pilzen, Oliven und vielen Gewürzen unseren Vorstellungen entsprechend verbessert und schmeckt uns gut.

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Am Donnerstag benützen wir den Bus Richtung meran und von dort weiter nach Algund. Wegen des Giro d`Italia fallen viele Busse aus und wir erreichen nicht den Einstieg in den Waalweg.

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So laufen wir nur durch die Berghänge von Algund.

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Dann spazieren wir noch durch die Lauben von Meran. Viele kleine Geschäfte sind in den letzten Jahren geschlossen worden. Nun sind größere Einheiten in den Lauben eröffnet worden und der Charakter der Lauben ist nicht mehr so schön. Große Fensterfronten anstelle kleiner Läden.

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Ja, so manches hat sich in den letzten Jahren geändert. Südtirol ist bunter geworden, im Farbton etwas dunkler. Den Neuen begegnet man überall, im industriell geprägten Bozen allerdings viel mehr als im touristischen Meran und sie machen sich manchmal sehr breit, als wären sie die neuen Herren im Lande, wie hier im Bus.

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Als wir von Meran zurück kommen, gehe ich auf dem Weg zur Toilette an der Rezeption vorbei. Dort sehe ich einen Aushang, dass ab Samstag 0:00 jeder aus Südtirol/Bereich Bozen nach Deutschland Zurückkehrende erst mal für 14 Tag zu Hause in Quarantäne gehen muss.

Das wollen wir nicht. Wir haben schon eine Quarantänezeit während unserer Corona-Erkrankung hinter uns.

Also nehmen wir erst mal das Auto und kaufen Parmesan, Speck, Brot und Wein ein. Dann wird das Vorzelt abgebaut. Alle Nachbarn werden über die neuen Quarantänebestimmungen informiert, kaum einer hat es gewusst.

Freitag früh verabschieden wir uns zwei Tage zu früh von Bozen und fahren nach Hause.

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Wir werden sicher wieder nach Südtirol fahren.


Anmerkungen zu Corona-Maßnahmen/Beschränkungen:

Durch Österreich musste man ohne Halt durchfahren, also keine Toilettenpause oder Tanken.

In Italien/Südtirol trug man in den Geschäften, in Bus und Seilbahn Maske, auch an den Ständen auf den Märkten. In den Gaststätten war es so wie zu Hause, wenn man saß, konnte man die Maske abnehmen.

Am Campingplatz bestand Maskenpflicht in den sanitären Anlagen und in der Rezeption. Dort durften nur zwei Personen eintreten. Als einmal ein zusätzlicher Gast dies missachtete verließ die Rezeptionsangestellte sofort durch den Hinterausgang den Raum und sagte, sie käme erst wieder, wenn nur zwei da wären. Das war konsequent und die Dame erklärte höflich ihr Vorgehen.
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Christian G ETC 582
oldbox ETC 434
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Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von oldbox ETC 434 »

moin,
danke für den schönen Reisebericht !
Weiterhin viel Spaß auf euren Reisen, wir freuen uns dann über den Nachspann -- :D
Gruß oldbox
" Die Lüge wird zur Weltordnung gemacht. "

Franz Kafka. aus dem Roman- Der Prozess-
Basje ETC 645
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Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von Basje ETC 645 »

..Vielen Dank,
wie immer...wunderschöne Fotos...in dieser besch......Zeit
___________
Gruß Basje
Triton 430
Ed ETC 334
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Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von Ed ETC 334 »

Ein toller Reisebericht

mit tollen Bildern und Kommentaren.

Danke !
Gruß aus Köln

Ed
braathoven
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Registriert: 15.09.2007, 12:25

Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von braathoven »

Nur einmal bedrängt mich ein großer überholender Sattelzug in einer Baustelle mit Überholverbot für LKW, obwohl ich mehr als die erlaubten 80 kmh fahre. Aber ich lasse ihn nicht vor mir rein.


:oops:
Auf die Bilder kannst du vielleicht stolz sein, aber darauf nicht...
Troll 1995
Christian G ETC 582
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Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von Christian G ETC 582 »

Hallo braathoven,

ich hoffte ja, irgendwer würde auf Deinen frechen Kommentar reagieren, nun habe ich lange genug gewartet und beisse selber in diesen sauren Apfel. Im Prinzip werte ich Deine Aussage als Abwertung und Verurteilung meines Verhaltens.

Ich fasse noch mal mein Verhalten zusammen: mitten in einer über 8 Kilometer langen Baustelle (also nicht am Anfang, wo man sich verspätet einordnen müsste) mit Begrenzung auf 80 Stunden Kilometer und Überholverbot für Lastwagen und auch Gespanne fahre ich in einer geschlossenen Kolanne (mit Sicherheitsabständen) rechts mit fast 90 Stundenkilometern. Da kommt von hinten ein Rambo mit seinem langen Sattelschlepper (über die Nationalität habe ich schon extra nichts gesagt) und überholt unter Missachtung des Geschindigkeitsverbotes und des Überholverbotes die ganze Kolonne. Ich halte konsequent einen Sicherheitsabstand, wie vorgeschrieben, zu meinen vorrausfahrenden Fahrzeugen ein. Dieser Abstand ist allerdings nicht zum Einfädeln für solch einen Rambo gedacht und ich mache den Abstand dann soweit zu, daß er nicht problemlos reindrängen kann. Der Typ hupt (ich natürlich auch, um ihn auf die Gefährdung aufmerksam zumachen) und zieht wiederholt nach rechts, um mich zum Abbrembsen zu nötigen. Ich weiche nicht, das dauert eine Zeitlang, dann fällt er zurück und hat sich wohl weiterhinten dann eingegliedert. Als die Baustelle zu Ende ist und ich wieder meine erlaubten gut 100 Stundenkilometerfahre, überholt er mich rasant. Das sind auch die Typen, die sich wohl an nichts halten und auch im Schadensfall Fahrerflucht begehen. Passiert ihnen doch nichts.

Bei solchen Zeitgenossen, die uns alle gefährden, hoffe ich immer auf die Ordnungshüter, die sie aus dem Verkehr ziehen und nicht nur nach Hinterlegen einer Sicherheitsleistung aus der Portokasse weiterdüsen lassen. Ich würde mich wieder so verhalten, auch wenn ich diesen Rambo damit behindere und ich vor Gericht durchaus Ärger bekommen würde.

Der Verdacht drängt sich auf, daß Du möglicherweise zu dieser Rambo-Klientel gehörst.

Nun gibts Ärger.
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Christian G ETC 582
Schrauber
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Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von Schrauber »

Der LKW-Fahrer hat mit dem beschriebenen Verhalten ganz klar einen Fehler gemacht und damit andere gefährdet. Du hast es ihm dann aber mit deiner Sturheit unmöglich gemacht, dieses Fehlverhalten zu beenden, hast also die Gefahrensituation verlängert und vielleicht auch verschärft.
Dass man in einer solchen Situation möglicherweise nicht korrekt reagiert, ist eine Sache - darauf aber auch noch stolz zu sein, eine andere! Und dann noch jemanden als der "Rambo-Klientel" zugehörig zu verdächtigen, weil er besonnenes und defensives Verhalten anmahnt ...
iemov
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Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von iemov »

Erstmal danke für die tollen Bilder und deinen interessanten Bericht. Ich finde, auf solche Anmerkungen wie auf den von "braathoven" reagiert man am Besten gar nicht, dann trollen sie sich irgendwann in ein anderes Forum. Sobald man sie zur Kenntnis nimmt, freuen sie sich doch nur. Es ist doch eigentlich bemitleidenswert, dass man aus einem schönen Reisebericht irgendetwas raussucht, über das man sich künstlich aufregen kann.
Unterwegs mit Troll LMT (1997)

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braathoven
Beiträge: 240
Registriert: 15.09.2007, 12:25

Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von braathoven »

Oha, dass das solche Wellen schlägt...

Ich denke, Schrauber hat mich verstanden. Genau so war es gedacht.

NB: wenn man sein Verhalten veröffentlicht in einem Forum, sollte man auch etwas Kritik vertragen können. :thumbs:
Troll 1995
Ulli_39
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Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von Ulli_39 »

Hallo und guten Tag,
"Wir haben schon eine Quarantänezeit während unserer Corona-Erkrankung hinter uns."
Und danach ab nach Bozen.
Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln und bin sonst sprachlos!!!

Ulli
Gespann: Citroen-SM Eriba PAN 72/63 und Jaguar XJS-12 Troll O-M 89/82
http://www.eriba-touring-club.de/ETC-Fo ... p?id=33738
Roman
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Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von Roman »

Wieso? Wenn sie die Erkrankung durchgemacht haben, gehören sie zu den Glücklichen, die mit hinreichender Wahrscheinlichkeit immun und nicht ansteckend sind. Je kürzer der Zeitraum nach der Genesung, um so wahrscheinlicher. Mir ist bekannt, dass es Fälle der Wiederinfektion gegeben hat. Ich gebe aber zu bedenken, dass auch ein Impfstoff nur eine 90%ige Sicherheit bieten wird. Wer 100% Sicherheit fordert, wird nach dem Stand der Dinge für den Rest seines Lebens mit Kontaktbeschränkungen und Quarantäne auskommen müssen. Das Virus wird nicht mehr weggehen.

Ich sehe an Christans Tour nach Bozen nichts moralisch Bedenkliches. Wenn nicht er, wer dann? Danke, dass Du uns dran teilhaben lassen, vermutlich wird es das letzte mal gewesen sein bei den Reaktionen. Von mir kommt auch nichts Persönliches mehr hier.
Achte immer auf den Horizont!
Christian G ETC 582
Beiträge: 379
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Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von Christian G ETC 582 »

Hallo Roman,

danke für Deinen Kommentar, den ich sehr gut finde und dem kaum etwas zuzufügen ist.

Ich werde bald 72 und wenn ich nicht jetzt noch was unternehme, wann dann? Ich hoffe, dass meine Frau und ich eine gewisse Immunität haben und ich verspreche es, hier dann zu berichten.

Leider ist unser Hoteltermin im Bayrischen Wald -heute wären wir angereist- den Coronabestimmungen zum Opfer gefallen. Unsere Kuba-Rundreise haben wir vom Dezember nach Februar verschoben. Geburtstagsfeiern wurden und werden abgesagt. Eine 100-tägige Weltreise im Dezember 2021 ist gebucht ... also wir bleiben auf Achse.

Bei unserer Islandrundreise konnten wir auf einem Wohnmobil lesen: "Wir gehen nicht ins Altersheim, wir ziehn uns noch ne Reise rein!" ... so wollen wir es auch halten solange wir noch laufen können.

Aber auch weiterhin werde ich hier Berichte einstellen, die Kommentare oder Kontakte auf meine subjektiven Darstellungen waren bisher überwiegend positiv und der Rest zumindestens anregend und zum Nachdenken führend.
ich troll ..... Bild ...... mich schon und grüße
Christian G ETC 582
Skandi
Beiträge: 49
Registriert: 26.10.2020, 16:15

Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von Skandi »

{Ja, so manches hat sich in den letzten Jahren geändert. Südtirol ist bunter geworden, im Farbton etwas dunkler. Den Neuen begegnet man überall, im industriell geprägten Bozen allerdings viel mehr als im touristischen Meran und sie machen sich manchmal sehr breit, als wären sie die neuen Herren im Lande, wie hier im Bus.}
-> dann verschonen Sie uns und dieses schöne Forum aber zukünftig bitte mit solchen bräunlichen und völlig daneben geratenen Kommentaren - ansonsten können wir in der Mehrzahl der Teilnehmer ganz sicher auf derartige Reiseberichte sehr gut verzichten. Ich musste 2x lesen und fasse es einfach nicht...
trolloholic
Beiträge: 6121
Registriert: 06.10.2012, 08:08

Re: ... mal kurz in Corona-Zeiten nach Bozen

Beitrag von trolloholic »

Christian G ETC 582 hat geschrieben: 22.11.2020, 14:00
ich troll mich schon und grüße Christian G ETC 582
wenn jeder sich selbst grüßt, wird es auch ein freundliches Forum
.... irgendwie :wink:
*scnr*

Gruß an alle; außer mich!
trolloholic
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
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