So, langsam um hier mal wieder zu Potte zu kommen, mache ich weiter. Auch angestachelt durch die Bilder im
Bretagne-Thread, die mir wieder Lust auf diese Gegend gemacht haben.
Ich kann nur meine Aufforderung wiederholen: Zeigt her eure Bilder, sie wecken erst richtig Lust auf eine Gegend, bei mir zu mindestens. Außerdem sind sie viel zu schade, um auf Festplatten oder in Alben zu verstauben. Die Zeiten sind vorbei, früher war nicht alles besser
Aber zurück zum Dia-Projektor. Ich wollte mal die Insel Cres ein bisschen zeigen, darum denke ich, ich nehme euch mit auf den einen oder anderen Ausflug. Selbstverständlich kann das ein wenig langweilig werden, was aber sozusagen ein wesentliches Merkmal ist von Dia-Abenden.
Das Besondere an Kroatien im Allgemeinen und Cres im Besonderen sind die unzähligen traumhaften Badebuchten. An sehr viele kommt man ohne Boot überhaupt nicht heran, darum waren wir auf die per Straße erreichbaren angewiesen.
Ustrine
Zuerst geht nach
Ustrine. Der Reiseführer schreibt was über eine wunderbare Bucht mit Kieselstrand usw. blablabla.
Geparkt haben wir vor diesem für ländliche Gegenden in Kroatien typischen Funktionsbau. Davor sieht man ein Fahrzeug, bei dem es sich, wie hier vielleicht mancher voreilig vermuten möchte, keineswegs um einen in der Landschaft stehengelassenen Schrotthaufen handelt. Diese Autos werden hier noch genutzt, wenn auch nur auf privaten Wegen.
Im Reiseführer stand, man käme mit dem Auto nicht direkt zur Bucht, der Weg hinunter sei ein Privatweg und für Fahrzeuge (mit ordentlicher Straßenzulassung!) gesperrt.
Blick auf besagtes letztes Stück:
Schon der Abstieg war mörderisch. 32° im Schatten, den es nicht gab. (die Kinder rannten schon mal vor). Aber vor allem: Mit jedem Schritt war klar, den muss man auch wieder raufgehen!
Einmal mussten wir Platz machen, weil ein älterer Herr, freundlich grüßend, mit diesem Fahrzeug nach unten FUHR!
Das Ziel der Begierde. Ich dachte, ich spinne. Für diesen dämlichen Kiesel-Strand steige ich den Kilimandscharo hinunter, und vorallem – die Gewissheit - wieder rauf! Das Schlimmste: Die verzweifelte Hoffnung auf eine Gastronomie und ein großes kühles Karlovacko löste sich auf wie eine Fata Morgana. Wäre ich jetzt Bundespräsident, würde ich beim Verlagsbesitzer des Reiseführers anrufen und wenn er nicht da ist, ernste Konsequenzen auf dem AB androhen!
Die Aussicht
entschädigt ein bisschen.
Auf dem Bild sieht der Aufstieg gar nicht so schlimm aus. Da ganz oben steht unser Auto.
Oben angekommen, habe ich mich gefühlt wie Reinhold Messner nach der Südpol-Überquerung. Nur war es bei dem nicht so heiß. Das junge Gemüse war natürlich sofort wieder top fitt.
In der Wirtschaft im Hintergrund gab es zwar Bier, aber die Mehrheit wollte weiter. Scheiß Demokratie.
Und zwar zum Supermarkt in
Mali Lošinj
Davon habe ich keine Bilder, weil das nicht interessant ist, aber gut als Überleitung taugt. Lošinj sieht sich als eigene Insel, wobei das albern ist, es trennt das Eiland von Cres eine Art Kanal, wo gerade mal eine bessere Segelyacht durchpasst. Lošinj gilt als die attraktivere und schönere Ferieninsel, Cres nur so eine Art Transitstrecke dorthin. Von Lošinj habe ich nicht sehr viel gesehen, darüber kann ich nichts sagen, aber der Insel Cres tut man in gewisser Weise Unrecht. Richtig ist, Urbanität, Kultur, oder auch nur Einkaufsmöglichkeiten finden sich auf Cres eher nicht. In Cres Stadt gibt es einen Supermarkt der nicht größer ist als mancher Kiosk in Köln. Dazu einen Metzger und ein paar Läden. Für alle größeren Besorgungen, sei es der Ersatz einer geklauten Kaffeemaschine oder eines Kartenlesers für den Laptop ist von Cres aus eine längere Autofahrt auf die Nachbarinsel notwendig.
Die nächsten Bilder gibt es vom
Ausflug nach Veli Lošinj. Das ist ein nettes Kaff, in dem ich mir vorstellen könnte, auch mal ein paar Tage zu urlauben ohne Touring und mit einer komfortableren Anreise.
Veli Lošinj
Die Kirche
Der Hafen
Amateur fotografiert Amateur
Wie man sieht, geht die Sonne unter, Zeit zu fahren.
Abends sind wir Pizzaessen gegangen. Sagen wir es so: Es war ein toller Abend, aber daran war nicht unbedingt die Qualität der Küche beteiligt.
Anderntags stand der Ort
Beli im Norden der Insel auf dem Programm.
Beli
Ein paar Shots aus dem Auto, meine Lieblingsbeschäftigung beim Autofahren. Wenn meine Frau fährt, wenn ich fahre darf ich nicht, sonst wird sich ärgerlich.
Stadt Cres ist unten zu sehen.
Teile der Straße sind noch nicht neu gemacht.
Für Geographen vielleicht interessant, man überquert hier den 45. Breitengrad.
Blick in die Kvarner Bucht auf das Festland. Der kleine weißte Fleck ganz oben links ist die Fähre nach KrK.
Dann sind wieder weite Teile der Straße sehr gut ausgebaut. Interessant der schnelle Wechsel der Vegetation, hier sozusagen fast keine, hier biegt man auch ab zum Örtchen Beli, das in einem Wald liegt, der sich nicht so sehr von einem bei uns unterscheidet.
Beli
Wer dort wohnt, hat eine nette Aussicht. Trotzdem sind die meisten weggezogen. Von Aussicht alleine lebt sich’s auch nicht so gut.
Häuser in Beli:
Mit dieser tollen Elektroinstallation wollen wir uns verabschieden.
Aber wir haben was entdeckt:
Und zwar eine Wanderkarte. Das sollte Folgen haben.
Häuschen auf dem Heimweg.
Noch eins.
Wieder Bilder aus dem Auto: