Was bringt die AKS wirklich?

Reifen, Achse, Deichsel, Bremse, Beleuchtungseinrichtung, TÜV, StVO, Versicherung
Chrisi40
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Chrisi40 »

Meine Erfahrungen dazu.
Mein Triton ohne AKS, hat sich in den 60.000km die ich damit gefahren bin nie aufgeschaukelt, obwohl ich beim Überholen oft bis über 130km/h gefahren bin. Stützlast ca. 30kg.
Mein neuer Troll mit AKS hat sich in 1200km bereits 2x aufgeschaukelt. Kritischer Geschwindigkeitsbereich ab ca. 105km/h beim Überholen von LKW + Wind. Stützlast ca. 70kg.
Bei beiden WW wurde die Zuladung möglichst ideal positioniert - unten und im Bereich der Achse.
Ich bin noch am überlegen woran das liegen könnte, da ich damit nicht zufrieden bin. Es kann ja nicht sein, das es sich mit einem 33 Jahre alten Wohnwagen besser, als mit einem Neuen fährt.
Die AKS ist also nur eine der Faktoren die sich auf das Fahrverhalten eines Gespannes auswirken können.
LG
Chrisi
Eribasse
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Eribasse »

Oh, vielen Dank für die kleine Diskussion. Ich kann zusammenfassen, wenn es jetzt nicht schaukelt, dann ist eine ASK (oder auch AKS) nicht so dringend nötig. Könnte aber im Grenzbereich dann doch ein Sicherheitsplus bringen.
Also dann, vielleicht doch noch mal ein Euros in die gute Eribaschaukel investieren...
——————————————————
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Roman
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Roman »

Chrisi40 hat geschrieben: 21.11.2018, 19:09 Meine Erfahrungen dazu.
Mein Triton ohne AKS, hat sich in den 60.000km die ich damit gefahren bin nie aufgeschaukelt, obwohl ich beim Überholen oft bis über 130km/h gefahren bin. Stützlast ca. 30kg.
Geht uns mit unserem Troll, 78er, auch so. Allerdings mit Stützlast zwischen 50 und 60kg. 30kg sind zu wenig, dann wippt er. Wobei ich den Status der Gummifedern in der Achse gar nicht wissen will und wie alt die Stoßdämpfer sind, weiß ich auch nicht. Jedesmal, wenn ich den TÜV machen lasse, sagt der Freundliche: "Aber vorm nächste Mal müssen die Stoßdämpfer neu!" Sogar bei einem Radikalmanöver blieb der Troll stabil. In Spanien überholte uns ein irrer Busfahrer, der nicht realisiert hatte, dass wir ein Gespann und kein Busschen sind. Er scherte also genau dort vor dem Troll wieder ein, wo der Kangoo fuhr. Nur weil ich das Steuer Richtung Standstreifen verrissen habe, sind wir an der Katastrophe vorbei gekommen. Aber sogar das Manöver hat der Troll klaglos mitgemacht, obwohl er ordentlich gerissen hat dahinten. Wir waren allerdings nur mit knapp über 80km/h unterwegs, wegen Spanien.
Mein neuer Troll mit AKS hat sich in 1200km bereits 2x aufgeschaukelt. Kritischer Geschwindigkeitsbereich ab ca. 105km/h beim Überholen von LKW + Wind. Stützlast ca. 70kg.
Bei beiden WW wurde die Zuladung möglichst ideal positioniert - unten und im Bereich der Achse.
Ich bin noch am überlegen woran das liegen könnte, da ich damit nicht zufrieden bin. Es kann ja nicht sein, das es sich mit einem 33 Jahre alten Wohnwagen besser, als mit einem Neuen fährt.
Die AKS ist also nur eine der Faktoren die sich auf das Fahrverhalten eines Gespannes auswirken können.
Wenn man den ganzen Videos auf youtube und der Theorie, wie sich Heck- und Bug-lastiges Beladen auf die Fahrstabilität auswirkt, glauben schenken darf, dann ist das eigentlich logisch. Die Achskonstruktion hat sich in den letzten 60 Jahren nicht verändert. Dafür sind die Wagen deutlich schwerer geworden. So ein neuer Troll wiegt ja schnell mal 400kg mehr als ein alter Triton. Das Mehrgewicht konzentriert sich ja nicht idealtypisch über der Achse, sondern verteilt sich mehr oder weniger auf den ganzen Wagen. Also ist deutlich mehr Masse vorne und hinten als beim alten Triton. Dazu ist der Troll noch länger, also die Gewichte noch weiter von der Achse entfernt. Das ist im Prinzip das gleiche, wie wenn ich an den alten Triton hinten noch 100kg Fahrräder ranhänge, zum Ausgleich 100kg auf die Deichsel stelle und die restlichen 200kg im Wagen gleichmäßig verteile. Unter der Voraussetzung, dass Achse und Chassis das tragen dürften. Kein Wunder, wenn der dann nicht so stabil hinterherläuft wie ein Wagen mit 800kg.
Achte immer auf den Horizont!
neja
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von neja »

@Roman:
Dafür sind die Wagen deutlich schwerer geworden. So ein neuer Troll wiegt ja schnell mal 400kg mehr als ein alter Triton. Das Mehrgewicht konzentriert sich ja nicht idealtypisch über der Achse, sondern verteilt sich mehr oder weniger auf den ganzen Wagen. Also ist deutlich mehr Masse vorne und hinten als beim alten Triton. Dazu ist der Troll noch länger, also die Gewichte noch weiter von der Achse entfernt.

Zusammengefasst:
Das Gewichtsverhältniss des Gespanns ist durch den fetteren Wohnwagen schlechter geworden....
Da hilft nur eines:
Aufrüsten beim ZugFz, bis das Verhältnis wieder stimmt.
GT230/Puck L
neja
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von neja »

trollheizer hat geschrieben: 20.11.2018, 21:01 Um mir selbst einen Eindruck über die Reibkraft einer ASK zu machen, habe ich beim Vorgänger-Troll mal folgenden Versuch durchgeführt:
ASK-Typ: Winterhoff WS3000
Die Kugelstange der abnehmbaren Anhängekupplung wurde in die Kugelaufnahme der WS3000 eingesteckt ("angekuppelt") und dann der Hebel runtergedrückt (Schlingerschutz aktiviert). Wer jetzt glaubt, dass man die Kugelstange auch nur einen lausigen Millimeter bewegt bekommen hat, der irrt. Die Kugelstange saß in der Winterhoff wie festgeschweißt. Erst mit einem aus dem Keller herbeigeschafften 2-Zoll-Rohr von mehr als 1 m Länge (!), auf die Kugelstange als Hebel aufgesteckt, ließ sich die Stange unter hohem Krafteinsatz etwas bewegen. Dies nur mal so zu der Aussage, es handele sich ja nur um 2 kleine punktförmige Flächen...
na ja, es bleiben 2 kleine Flächen....
man kann sich, wenn man deine Angaben beachtet, dann ungefähr vorstellen, wie die Kontaktflächen beim Fahren (also geringe, aber ständige Bewegung) belastet werden.
Die Reibbeläge der Kupplung kann man für überschaubares (bei Winterhoff m.E. eher etwas mehr) Geld austauschen.

Gerade bei einer abnehmbaren oder gar schwenkbaren AHK ist das leider nicht so billig, denn da muss bei entsprechendem, erhöhten Verschleiß der Kugel durch so eine "Bremseinrichtung" ordentlich Geld in die Hand genommen werden.

Ob man es nun gut findet oder nicht:
Das Kugelgelenk einer AHK ist nie für so eine Dämpfungseinrichtung ausgelegt worden und verschleißt daher bei ASK-Betrieb schneller.
Bei Anhängern mit einfacher Kupplung soll man ja eigentlich sogar die Kugel fetten, damit der Verschleiß nicht so groß ist und bei den ASK's lässt man gewollt unter großem Druck auf der Kugel herum reiben...
So eine aktuelle ASK ist halt praktisch und von jedem 08/15-Fahrer schnell und sicher zu bedienen, deswegen gibt es die heute übliche Konstruktion.
GT230/Puck L
trollheizer
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von trollheizer »

@ neja: :thumbs:
Treffen sich zwei Finanzbeamte auf'm Flur. Fragt der eine: "Na, kannste auch nicht schlafen?"
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Chrisi40
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Chrisi40 »

@Roman:
Das mit der Gewichtsverteilung und dem höheren Gewicht ist richtig. Mein Triton hatte 680kg und der Troll 542 hat 1025kg gemessenes Leergewicht.
Der Troll mit Deichselradträgern hat dazu noch eine sehr schlechte Gewichtsverteilung. Beim Transport von 2 Rädern auf der Deichsel muss man zum Ausgleich schwere Dinge im Bettkasten relativ weit hinter der Achse verstauen.
Der Troll läuft auch nicht so ruhig hinten nach, wie der Triton (mit gefetteter AHK). Im Verdacht habe ich das Losbrechmoment der AKS bzw. die Reifen. Das werde ist bei Gelegenheit noch austesten.
Ich hätte gerne auf die AKS verzichtet. Wie sich die AKS auf die Lebensdauer der AHK auswirkt wird sich zeigen.
Ein weiteres Problem ergibt sich durch das hohe Gewicht bei Passfahrten. Der WW bremst bergab permanent wodurch die Bremsen heiß werden. Beim Triton hatte ich dieses Problem nie.
LG
Chrisi
yoho
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von yoho »

Ein weiteres Problem ergibt sich durch das hohe Gewicht bei Passfahrten. Der WW bremst bergab permanent wodurch die Bremsen heiß werden. Beim Triton hatte ich dieses Problem nie.
Da habe ich eher einen schlappen Auflaufdämpfer in Verdacht. Unser 1.100 Kilo Troll bremst bei Passfahrten nicht ständig mit. Die Autobremsen kommen allerdings, trotz guter Motor-Bremswirkung, schnell an ihre Grenzen.
neja
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von neja »

Das höhere Gewicht kann schon eine Rolle spielen, denn die Auflaufeinrichtungen sind ja nicht immer speziell auf ein bestimmtes Anhängergewicht abgestimmt, sondern m.E. meist nur für einen relativ großen Bereich des Anhängergewichts.

Die Auflaufeinrichtung meines Puck L ist (wenn ich mich recht erinnere...) bis 1300kg zugelassen. Da verwundert es dann nicht so sehr, dass die mit einem 800kg Puck bei Bergabfahrt nicht in gleicher Weise anspricht, wie mit einem 1300kg Anhänger.
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borcamper
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von borcamper »

Hallo Linus.
Ich kann deinen Eindruck nur bestätigen. Ich hatte bis Oktober einen TRITON 1993. In all den 25 Jahren habe ich keinerlei Gewackele erlebt. Nicht bei Brückenfahrten und Begegnungen mit Bus oder Laster. Mein Test bei 120kmh in Frankreich: Das Lenkrad absichtlich ein wenig kurz bewegt, der Wagen gingvhinten einmal kurz aus der Spur kam sofort wieder zurück und blieb wo er sein sollte: In der Spur!
Allerdings muß ich sagen, dass ich immer schon VW Golf-Diesel fahre. Deren Fahrwerke hervorragend zum Ziehen geeignet sind. Werkseitig sind in meinem Golf 2.0 Diesel aber auch, weil ich den direkt mit einer AHK bestellt hatte, allein wegen der AHK, zusätzlich zu den üblichen Systemen wie ABS usw. 4 weitere Bremsregelsysteme eingebaut. Wenn ich da manchmal Fabrikate sehe wie die auf den Autobahnen mit dem WoWa herumschlängern dann wird´s mir Angst und Bange. Da scheint manchmal selbst eine ASK nicht viel zu nutzen.
Nun haben wir einen neueren TROLL, 1200kg. Mein erster Eindruck bei der 250km langen Abholfahrt war, eine ASK ist auch hier nicht erforderlich (denn ich hatte die mal kurz gelöst) , aber schlecht ist die nicht. Bei dieser Länge und diesem Gewicht macht die sich schon positiv bemerkbar.
Gruß
Konrad
http://www.directupload.net/file/d/3851 ... 6l_jpg.htm]

Konrad
Es gibt keine Zeit, es ist alles nur in Bewegung!
Ekki ETC 11
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Ekki ETC 11 »

Hallo,

nun schreibe ich mal als Vielfahrer. Unser 98 ziger Triton ( mit ASK 3000 Winterhoff) lief definitiv besser. 130 km waren ohne Probleme zu fahren. Unser Troll ( mit Aks 1300) fährt sich gut bis 115 km danach unruhiger. Habe das Gefühl das die Winterhoff besser war...Auf jeden Fall möchte ich nicht mehr auf eine ASK verzichten.

LG

Ekki
Moni-Ekki Volvo Cabrio C 70-2009,Troll 530-2001
2009-ÜN-8500
2010-12850
2011-76-12100
2012-61-7800
2013-40-6600
2014-94-15150
2015-56-6800
2016-95-9740
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2018-90-15100
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Cucuron
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Cucuron »

Wenn man nicht gezwungen ist zu knausern (Familie, Kinder, Einkommensituation) kann die AKS doch keinesfalls schaden.
Meine Erfahrung ist, wie die vieler anderer, auch die, daß es neben der korrekten Beladung eben aufs Gesamtgewicht des Hängers im Verhältnis zum Zugfahrzeug ankommt.
Unser alter Troll O lief ohne AKS bei 120kmH ruhig hinter einem Renault Megane Kombi hinterher, der allerdings mit 4 Personen und bis unters Dach beladen war.
Ein leerer Troll 550 mit AKS verhielt sich ebenso. Im beladenen Zustand wurde es einem bei dieser Geschwindigkeit aber schon etwas mulmig.
Bei unserem Triton (2017) habe ich einen unfreiwilligen Versuch ohne AKS unternommen, da ich am Morgen schlicht vergessen habe die AKS zu aktivieren. Bei bis zu 120kmH hat sich das nicht nachteilig bemerkbar gemacht. Allerdings war das ein Kurzurlaub und die Beladung hielt sich in Grenzen.
Bei unsrer letzjährigen Bretagnetour, bei der der Triton nahe am zulässigen Gesamtgewicht von 1200kg lag, sah das anders aus, da hat man auch mit AKS das üblich ziehen beim überholen eines schnell fahrenden Busses bemerkt.
Im Zugwagenrechner gibt es ja die Möglichkeit den Punkt "Berechnung der Stabilität" aufzurufen, damit kann man sehr gut den ist-Zustand. bewerten, aber auch mit der Beladung herumspielen.
Ich schätze das für meinen Teil so ein, daß bei Werten unter 100% Fahrstabilität eine AKS auf jeden Fall hilft. Die sind mit den neuen schwereren Tourings u.U. schneller erreicht als man denkt.

Viele Grüße
Thomas
zieh lieber mit uns fort, sagte der Esel, etwas besseres als den Tod findest Du überall...
(Triton 410, 2017 und Froli Zona Mobil Festbettumbau)
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