Was bringt die AKS wirklich?

Reifen, Achse, Deichsel, Bremse, Beleuchtungseinrichtung, TÜV, StVO, Versicherung
Roman
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Roman »

Das war bei unserem alten Kangoo so. Ohne ASK zu leicht, um den Troll mit 100 km/h zu ziehen. Mit ASK hätte der gedurft. Bei dessen Motor war dauerhaft 100 eh zu schnell, so wir uns den ganze Kram gespart hatten. Der neue dürfte ohne ASK, aber zuerst habe ich es verpeilt, dem Troll einer entsprechende Zulassung zu verpassen, dann hat es sich nicht mehr gelohnt, weil wir nur noch die kurze Stecke von Köln nach Westen in Deutschland unterwegs waren. In der Eifel fährt man dazu weite Strecken Bundesstraßen. Für so ein Südtreffen wäre es vielleicht sinnvoll, wobei, ob sich der ganze Hickhack rentiert? Die Reifen sind bestimmt auch wieder älter als 6 Jahre. Der ganze 100er-Ausnahmeregel-Quatsch ist eh eine deutsche Bürokratie-Groteske. Wir sollten die franz. Autobahnregeln übernehmen. 130km/h maximal für alle, auch Wohnwagen. Die nicht mehr zeitgemäße 3,5-Tonnen-Einschränkung müsste noch reformiert werden.

Ich finde es absurd, dass ausgerechnet Wohnwagenfahrer am schützenden Gängelband gehalten werden. Jeder pickelige Spacko mit Testosteron-Überschuss bis zum Überlaufen darf seine Höchstgeschwindigkeit nach eigenem Ermessen bestimmen, egal ob auf zwei oder vier Rädern, aber den vermutlich vorsichtigsten und ängstlichsten Verkehrsteilnehmern überhaupt wird das nicht zugetraut.
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yoho
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von yoho »

Und am Ende fahren wir sowieso neunzig nach Navi (und hundert laut Säulentacho der Flosse), um nicht alle Nase lang von Lastwagen überholt zu werden, weil das anschließende Einscheren derselben schon den einen oder anderen Fast-Herzkasper bei mir ausgelöst hat. Wieso haben Berufskraftfahrer eigentlich kein Gefühl dafür, wie lang ihr Fahrzeug ist?
Piratentroll
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Piratentroll »

neja hat geschrieben: 19.11.2018, 11:45
Piratentroll hat geschrieben: 18.11.2018, 22:51 OT Neja:

„Mit der Zulassung des Anhängers haben die Massenverhältnisse nichts zu tun.
Das ist richtig.
Mit der Zulassung des Gespanns schon und ohne ZugFz nützt mir ein zugelassener Anhänger wenig, denn allein fährt der nicht....“

Theoretisch.

Das Zugfahzeug ist für die Zulassung irrelevant.

Mit einen ungeeigneten Zugfahrzeug darf ich nicht mal einen Anhänger für Fahrräder ziehen.
Theoretisch.
Anhänger fahren auch praktisch kaum ohne Zugfahrzeug....

Das Zug-FZ ist für die Zulassung des Gespanns für 100km/h gem. der 9.AusnahmeVO, die hier ausschließlich angesprochen war, eindeutig relevant. Da beißt die Maus keinen Faden ab...

Damit man mit einem Gespann in D 100km/h fahren darf ist die Zulassung des Anhängers gem. der 9.AusnahmeVO eine Bedingung.
Die zweite Bedingung ist, dass das ZugFz gem. dieser VO zum Anhänger passt und, wie man immer wieder feststellen wird:
Ohne ZugFz geht es nun mal nicht.....

Wenn das ZugFz dazu führt, dass das Gespann gem. 9.AusnahmeVO in D keine 100km/h fahren darf, ist es trotzdem nicht ausgeschlossen (sogar eher wahrscheinlich...), dass mit dem Gespann trotzdem (bis 80km/h) gefahren werden darf. Das ZugFz ist dann also durchaus grundsätzlich geeignet, nur eben nicht gem. der 9.AusnahmeVO und es gibt nicht selten Fälle, wo eine ASK in einem solchen Fall das Zünglein an der Waage ist und dazu führen kann, dass das Gespann dann doch 100km/h fahren darf.
Na dann sind die Positionen ja jetzt abschließend ausgetauscht.

Und so wird ein jeder selbst entscheiden müssen, wie er seine 100er Zulassung erhalten möchte.

Glück Auf!
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neja
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von neja »

Piratentroll hat geschrieben: 19.11.2018, 15:17 Und so wird ein jeder selbst entscheiden müssen, wie er seine 100er Zulassung erhalten möchte.

...und jeder wird dabei dann nicht umhin kommen, die diesbezüglich relevanten Eigenschaften seines Autos zu beachten.
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poldi07 ETC 576
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von poldi07 ETC 576 »

...bei mir verhält es sich mit der 100er-Zulassung so:
Volvo 850 Leergewicht 1365kg, Sprinter leer 2670kg, das Gesamtgewicht des Odin beträgt 1200kg.

Volvo:
ohne ASK am Odin:
1365kg x 0,8 = zul. Gesamtgewicht des Odin 1092kg - geht also nicht!

mit ASK am Odin:
1365kg x 1,0 = (theoretisches) zul. Gesamtgewicht des Odin 1365kg - geht also!

Sprinter:
ohne ASK am Odin:
2670kg x 0,8 = (theoretisches) zul. Gesamtgewicht des Odin 2316kg - geht also!

Es kommt also schlichtweg auf das Leergewicht der Zugfahrzeuge und das Gesamtgewicht des Wohnwagens an. Ausserdem gibt es noch einen Unterschied zwischen Wohnanhängern und Lastenhängern, nochmal anders sieht es bei Fahrzeugen mit einem speziellen fahrdynamischen Stabilitätssystem für den Anhängerbetrieb aus.

Nachzulesen hier:

https://www.ahrens-ullmann.de/INFOS-SER ... aussetzung
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von road-movie »

poldi07 ETC 576 hat geschrieben: 19.11.2018, 17:53Ausserdem gibt es noch einen Unterschied zwischen Wohnanhängern und Lastenhängern
Kann es sein, dass diese Unterscheidung neu ist? Vor Jahren ist sie mir noch nicht untergekommen.
poldi07 ETC 576
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von poldi07 ETC 576 »

...ich hatte mich erst dieses Jahr damit ernsthaft beschäftigt. In dem Link stand was von "neu seit...", nur funktioniert der grad nicht mehr.
Aber ich meine es war 2015... :cry:

Hier ist es auch beschrieben:

https://www.buzer.de/gesetz/6594/a91616.htm
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AKaH
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von AKaH »

road-movie hat geschrieben: 19.11.2018, 18:09Kann es sein, dass diese Unterscheidung neu ist?
Nein, das ist schon lange so.
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Sockentroll ETC 611 »

Ob ein Wechsel auf eine AKS bei jeder Gespannkombination wirklich "spürbar" ist bezweifle ich auch.

Ich vergleiche aber mal die Anhängerkupplung, also die Gelenkverbindung zwischen Zugfahrzeug und Anhänger, mit einem menschlichen Gelenk. Sitzen die Bänder um's Gelenk fest und straff ist die Bewegung stabiler :wink:
Gruß Matthias,

oder immer noch der Uro :wink:
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von neja »

road-movie hat geschrieben: 19.11.2018, 18:09
poldi07 ETC 576 hat geschrieben: 19.11.2018, 17:53Ausserdem gibt es noch einen Unterschied zwischen Wohnanhängern und Lastenhängern
Kann es sein, dass diese Unterscheidung neu ist? Vor Jahren ist sie mir noch nicht untergekommen.

Nein, wie AKaH schon schrieb: die Unterscheidung ist m.E. schon lange vorhanden gewesen, auch zu den Zeiten, als nur gesamte Gespanne gem. 9.AusnahmeVO zugelassen wurden. (Da war die 9.AusnahmeVO noch relativ neu...)
Zuletzt geändert von neja am 20.11.2018, 11:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von neja »

zu den Links:
Ich kann nur empfehlen, sich diesbezüglich schlichtweg an den aktuellen, originalen Text zur 9.AusnahmeVO STVO zu halten.

Der ist nicht wirklich schwieriger zu verstehen, als entsprechende Hinweise von TÜV, Automobilclubs oder Firmen, ist aber in jedem Fall korrekt und vollständig.
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von AKaH »

neja hat geschrieben: 20.11.2018, 11:00 zu den Links:
Ich kann nur empfehlen, sich diesbezüglich schlichtweg an den aktuellen, originalen Text zur 9.AusnahmeVO STVO zu halten.
Genau so sehe ich das auch. Die Orginaltexte der §§ 1-8 finden sich z.B. hier (§1; für die folgenden Paragraphen auf "weiter" klicken).
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von maerzhase »

JensP hat geschrieben: 18.11.2018, 17:26 Wobei ich mir immer die Frage stelle, ob das nicht ähnlich wirksam ist wie eine Hasenpfote in der Hosentasche:
Da reiben 2 Beläge an einer Kugel von 50 mm Durchmesser und daran hängen 1 bis 2 Tonnen Gewicht an einem 2 Meter langen Hebel.
Wenn man das mit den Hebelgesetzen betrachtet, dann kann das nicht funktionieren.
Gut - wenn ich Hersteller von Kupplungen wäre und könnte die Kupplung für 300 statt 30 Euro verkaufen - dann funktioniert das auf jeden Fall :PM:
In den 80‘ern gab es mal den Orismaten mit 2 massiven Flacheisen, die mit Abstand rechts und links der Kupplung verschraubt wurden. Das klang irgendwie einleuchtender.

Grüße
Jens
Bedenke: Die Hummel kann gemäß den physikalischen Gesetzen nicht fliegen... :mrgreen:
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von trolloholic »

JensP hat geschrieben: 18.11.2018, 17:26 Wobei ich mir immer die Frage stelle, ob das nicht ähnlich wirksam ist wie eine Hasenpfote in der Hosentasche
schönes Bild! Geht auch ein Fuchsschwanz an der Antenne? :ALAAF:

btt:
JensP hat geschrieben: 18.11.2018, 17:26 Da reiben 2 Beläge an einer Kugel von 50 mm Durchmesser und daran hängen 1 bis 2 Tonnen Gewicht an einem 2 Meter langen Hebel.
Wenn man das mit den Hebelgesetzen betrachtet, dann kann das nicht funktionieren.
ähnlich erstaunlich ist, wie und dass über die Aufstandsflächen von Motorradreifen
(nur etwas größer als ein Bierdeckel) diese enormen, dort wirkenden Kräfte übertragen werden.
Und weil genau diese Fläche so gering ist, sind die Auswirkungen bei Haftverlust so fatal.
Aber normal funzt das eben.
Aber da reicht ein kleiner, nur tellergrosser Bitumenflicken und man fliegt ab.
Ist von Bernt Spiegel hier sehr gut erklärt.

Also die trockenen Kontaktflächen der Reibbeläge können da schon gut "bremsen".

Gruß
trolloholic
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von trollheizer »

Um mir selbst einen Eindruck über die Reibkraft einer ASK zu machen, habe ich beim Vorgänger-Troll mal folgenden Versuch durchgeführt:
ASK-Typ: Winterhoff WS3000
Die Kugelstange der abnehmbaren Anhängekupplung wurde in die Kugelaufnahme der WS3000 eingesteckt ("angekuppelt") und dann der Hebel runtergedrückt (Schlingerschutz aktiviert). Wer jetzt glaubt, dass man die Kugelstange auch nur einen lausigen Millimeter bewegt bekommen hat, der irrt. Die Kugelstange saß in der Winterhoff wie festgeschweißt. Erst mit einem aus dem Keller herbeigeschafften 2-Zoll-Rohr von mehr als 1 m Länge (!), auf die Kugelstange als Hebel aufgesteckt, ließ sich die Stange unter hohem Krafteinsatz etwas bewegen. Dies nur mal so zu der Aussage, es handele sich ja nur um 2 kleine punktförmige Flächen...
Gruß Lutz
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Troll 530 Silver (2017)
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