Was bringt die AKS wirklich?

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Eribasse
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Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Eribasse »

Liebe Freunde des Tourings,
Ich hätte da mal eine Frage, beider mich die Suchfunktion doch nicht so richtig weiter gebracht hat:
Was würde eine AKS bei unserem Triton bringen? Dieser liegt mit normaler Kupplung gut auf der Straße und wir waren damit auch schon tief unten in Frankreich. Vom Schlingern auch bei hohen Geschwindigkeiten keine Spur, allerdings haben wir uns bei den Bergabfahrten auch an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten. Ich habe bisher noch nie ein Fahrzeug mit AKS gefahren. Ist der Wechsel auf eine AKS tatsächlich für jemanden von Euch dann trotz der ohnehin guten Straßenlage ein echter Gewinn gewesen?

Herzlichen Dank, Linus
——————————————————
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yoho
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von yoho »

Unser Zugfahrzeug hat eine weiche Federung. Der gesamte, 600 Liter große Kofferraum sitzt hinter der Hinterachse. Und unter dem Kofferraumboden ist noch ein 65-Liter-Tank angeschraubt.
Die AKS hat deutlich Ruhe in das Gespann gebracht. Vor allem, bei Nickbewegungen, die einen vorher ziemlich durchgerüttelt haben. Und überholende Lastwagen oder Kleintransporter bringen den Touring nicht mehr aus der Spur. Schlimmstenfalls neigt er sich mal etwas in der Federung.
poldi07 ETC 576
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von poldi07 ETC 576 »

...ich habe die Winterhoff-Kupplung seit einiger Zeit wegen der 100er-Zulassung am Odin. Das Gespann liegt seitdem wesentlich ruhiger, die Seitenwindempfindlichkeit hat deutlich abgnommen. Schlussendlich soll die AKS aber im Grenzbereich, den man hoffentlich nie erreicht, mehr Sicherheit bringen. Klar läuft der Odin jetzt auch mit 120km/h sauber hinterher, nur dafür ist die AKS nicht gedacht. Entspannteres Fahren bewirkt sie aber sicherlich.
Grüsse Poldi07
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neja
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von neja »

Ich hatte die Winterhoff-ASK meines Puck L nach der ersten Campingtour abgebaut und gegen eine normale Kupplung getauscht, weil die ASK bei schlechterem Untergrund Geräusche machte und ich keine Lust auf Austausch von Belägen usw. hatte.

Fahrtechnisch kein Unterschied spürbar, was aber immer von Zugwagen, der Beladung und der Geschwindigkeit abhängig ist.
Selbst mit meinem ehemaligen Gespann (Troll ohne ASK plus Opel Corsa B), hatte ich keine Probleme mit einer Schlingertendenz. Hatte mal mit max. 120km/h getestet).
(Das war letztendlich auch der Grund, weswegen ich die ASK an meinem jetzigen Puck L ohne vorherigen Test o.ä. gewechselt habe)

Wenn du meinst, dass dein Gespann ohne ASK auch bei gut 100km/h noch ruhig läuft und sich auch durch Seitenwindeinflüsse nicht übermässig beeindrucken lässt, gibt es m.E. keinen Grund für eine ASK.

Wenn dein Auto eventuell etwas zu leicht ist und nicht über ein Anhänger-ESP verfügt, wäre eine ASK natürlich eine Maßnahme, um an der deutschen 100km/h-Regelung teilnehmen zu können.
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Ollerzausel
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Ollerzausel »

Jedes Gespann hat eine spezifische sog. kritische Geschwindigkeit, bei der durch äußere Einflüsse angeregte Schwingungen nicht mehr von selbst abklingen. Das Gespann kann sich "aufschaukeln", unkontrollierbar werden und bestenfalls umkippen. Die "Antischlingerkupplungen" verschieben diesen Wert nach oben, so daß bei rationaler Fahrweise das Risiko sinkt, diese Geschwindigkeit zu erreichen.
JensP
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von JensP »

Wobei ich mir immer die Frage stelle, ob das nicht ähnlich wirksam ist wie eine Hasenpfote in der Hosentasche:
Da reiben 2 Beläge an einer Kugel von 50 mm Durchmesser und daran hängen 1 bis 2 Tonnen Gewicht an einem 2 Meter langen Hebel.
Wenn man das mit den Hebelgesetzen betrachtet, dann kann das nicht funktionieren.
Gut - wenn ich Hersteller von Kupplungen wäre und könnte die Kupplung für 300 statt 30 Euro verkaufen - dann funktioniert das auf jeden Fall :PM:
In den 80‘ern gab es mal den Orismaten mit 2 massiven Flacheisen, die mit Abstand rechts und links der Kupplung verschraubt wurden. Das klang irgendwie einleuchtender.

Grüße
Jens
Alle sagten das geht nicht - dann kam einer und wusste das nicht - und machte das dann.
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Piratentroll
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Piratentroll »

Moin,

Die Geschichte der 100er-Zulassung ist eine Geschichte der Missverständnisse.

Selbst hier im Forum hält sich beharrlich der Irrglaube, eine Antischlingerkuplung habe etwas mit der 100er-Zulassung zu tun.

Nachzulesen auch im bekannten Werk „ Die Spinne in der Juka-Palme und andere unglaubliche Phänomene“

Die tatsächlichen technischen Voraussetzungen für die Zulassung sind:

1. Das Zugfahrzeug/Auto ist mit ABS ausgestattet.
2. Der Anhänger ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h geeignet und bauartbedingt zugelassen.
3. Die Anhängerreifen sind für 120 km/h ausgelegt und haben wenigstens den Geschwindigkeitsindex L
4. Die Reifen sind jünger als sechs Jahre

Außerdem müssen bestimmte Masseverhältnisse zwischen Anhänger und Zugfahrzeug eingehalten werden.

Das war es.

Glück Auf!
Zuletzt geändert von Piratentroll am 18.11.2018, 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Schrauber
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Schrauber »

Ollerzausel hat geschrieben: 18.11.2018, 16:51 ... Die "Antischlingerkupplungen" verschieben diesen Wert nach oben, so daß bei rationaler Fahrweise das Risiko sinkt, diese Geschwindigkeit zu erreichen.
Mit dem Puck ist die Geschwindigkeit legal sowieso nicht zu erreichen, nicht mal in Frankreich :wink:
Schrauber
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Schrauber »

Wieso wird das eigentlich AKS abgekürzt und nicht ASK?
neja
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von neja »

Piratentroll hat geschrieben: 18.11.2018, 17:33 Moin,

Die Geschichte der 100er-Zulassung ist eine Geschichte der Missverständnisse.

Selbst hier im Forum hält sich beharrlich der Irrglaube, eine Antischlingerkuplung habe etwas mit der 100er-Zulassung zu tun.

Nachzulesen auch im bekannten Werk „ Die Spinne in der Juka-Palme und andere unglaubliche Phänomene“

Die tatsächlichen technischen Voraussetzungen für die Zulassung sind:

1. Das Zugfahrzeug/Auto ist mit ABS ausgestattet.
2. Der Anhänger ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h geeignet und bauartbedingt zugelassen.
3. Die Anhängerreifen sind für 120 km/h ausgelegt und haben wenigstens den Geschwindigkeitsindex L
4. Die Reifen sind jünger als sechs Jahre

Außerdem müssen bestimmte Masseverhältnisse zwischen Anhänger und Zugfahrzeug eingehalten werden.
und genau beim letzten Punkt, kann eine ASK durchaus einen Einfluss darauf haben, ob man den Anhänger mit 100km/h in D ziehen darf oder nicht....die Massenverhältnisse sind nun mal zusätzlich Bestandteil der 9. AusnahmeVO.


Mit der Zulassung des Anhängers haben die Massenverhältnisse nichts zu tun.
Das ist richtig.
Mit der Zulassung des Gespanns schon und ohne ZugFz nützt mir ein zugelassener Anhänger wenig, denn allein fährt der nicht....
Zuletzt geändert von neja am 18.11.2018, 18:13, insgesamt 3-mal geändert.
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neja
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von neja »

Schrauber hat geschrieben: 18.11.2018, 17:35
Ollerzausel hat geschrieben: 18.11.2018, 16:51 ... Die "Antischlingerkupplungen" verschieben diesen Wert nach oben, so daß bei rationaler Fahrweise das Risiko sinkt, diese Geschwindigkeit zu erreichen.
Mit dem Puck ist die Geschwindigkeit legal sowieso nicht zu erreichen, nicht mal in Frankreich :wink:

selbst mit dem Troll-O, gezogen vom Corsa B mit 65PS, war das in Frankreich nicht mal praktisch zu erreichen, denn bei 120km/h war der Zugwagen am Ende seiner Möglichkeiten...…


Zur Abkürzung "AKS".

Da musst du mal die Firma Alko fragen, denn deren Kupplungen haben dieses Kürzel in der Bezeichnung.

Ich schreibe daher immer allgemein (quasi firmenneutral) von "ASK".
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von neja »

JensP hat geschrieben: 18.11.2018, 17:26 Wobei ich mir immer die Frage stelle, ob das nicht ähnlich wirksam ist wie eine Hasenpfote in der Hosentasche:
Da reiben 2 Beläge an einer Kugel von 50 mm Durchmesser und daran hängen 1 bis 2 Tonnen Gewicht an einem 2 Meter langen Hebel.
Wenn man das mit den Hebelgesetzen betrachtet, dann kann das nicht funktionieren.
Gut - wenn ich Hersteller von Kupplungen wäre und könnte die Kupplung für 300 statt 30 Euro verkaufen - dann funktioniert das auf jeden Fall :PM:
In den 80‘ern gab es mal den Orismaten mit 2 massiven Flacheisen, die mit Abstand rechts und links der Kupplung verschraubt wurden. Das klang irgendwie einleuchtender.

Grüße
Jens
Es geht nur darum, Schwingungen etwas zu dämpfen; es geht nicht darum, eine starre Verbindung her zu stellen....dazu müssen keine Mega-Momente übertragen werden.

Die Orismaten waren schlichtweg deutlich unpraktischer als die heutigen Reibdämpfer für die AHK.

Was da ca mit einer 50mm-Kugel möglich ist, kannst an vielen Fahrradträgern für die AHK feststellen. Mein mit 2 E-Bikes beladener AHK-Träger hat innerhalb von 10 Jahren, obwohl nur eine Reibverbindung vorhanden ist, nie schlapp gemacht.....
GT230/Puck L
Piratentroll
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von Piratentroll »

OT Neja:

„Mit der Zulassung des Anhängers haben die Massenverhältnisse nichts zu tun.
Das ist richtig.
Mit der Zulassung des Gespanns schon und ohne ZugFz nützt mir ein zugelassener Anhänger wenig, denn allein fährt der nicht....“

Theoretisch.

Das Zugfahzeug ist für die Zulassung irrelevant.

Mit einen ungeeigneten Zugfahrzeug darf ich nicht mal einen Anhänger für Fahrräder ziehen.
„per aspera ad astra.“
Wahlspruch der Sternenflotte

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trolloholic
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von trolloholic »

@piratentroll
Piratentroll hat geschrieben: 18.11.2018, 22:51 Das Zugfahzeug ist für die Zulassung irrelevant.
vs
Piratentroll hat geschrieben: 18.11.2018, 17:33 1. Das Zugfahrzeug/Auto ist mit ABS ausgestattet.

Außerdem müssen bestimmte Masseverhältnisse zwischen Anhänger und Zugfahrzeug eingehalten werden.


@neja
korrekt :thumbs:

Allen eine schöne Woche!
trolloholic
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
neja
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Re: Was bringt die AKS wirklich?

Beitrag von neja »

Piratentroll hat geschrieben: 18.11.2018, 22:51 OT Neja:

„Mit der Zulassung des Anhängers haben die Massenverhältnisse nichts zu tun.
Das ist richtig.
Mit der Zulassung des Gespanns schon und ohne ZugFz nützt mir ein zugelassener Anhänger wenig, denn allein fährt der nicht....“

Theoretisch.

Das Zugfahzeug ist für die Zulassung irrelevant.

Mit einen ungeeigneten Zugfahrzeug darf ich nicht mal einen Anhänger für Fahrräder ziehen.
Theoretisch.
Anhänger fahren auch praktisch kaum ohne Zugfahrzeug....

Das Zug-FZ ist für die Zulassung des Gespanns für 100km/h gem. der 9.AusnahmeVO, die hier ausschließlich angesprochen war, eindeutig relevant. Da beißt die Maus keinen Faden ab...

Damit man mit einem Gespann in D 100km/h fahren darf ist die Zulassung des Anhängers gem. der 9.AusnahmeVO eine Bedingung.
Die zweite Bedingung ist, dass das ZugFz gem. dieser VO zum Anhänger passt und, wie man immer wieder feststellen wird:
Ohne ZugFz geht es nun mal nicht.....

Wenn das ZugFz dazu führt, dass das Gespann gem. 9.AusnahmeVO in D keine 100km/h fahren darf, ist es trotzdem nicht ausgeschlossen (sogar eher wahrscheinlich...), dass mit dem Gespann trotzdem (bis 80km/h) gefahren werden darf. Das ZugFz ist dann also durchaus grundsätzlich geeignet, nur eben nicht gem. der 9.AusnahmeVO und es gibt nicht selten Fälle, wo eine ASK in einem solchen Fall das Zünglein an der Waage ist und dazu führen kann, dass das Gespann dann doch 100km/h fahren darf.
GT230/Puck L
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