Hauptschalter für den Mover, wo?

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neja
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von neja »

na ja, die Technik ist bei Truma halt anders....
So würde der Mover immer im Werk eingebaut.
...aber nur dann, wenn werkseitig zumindest keine Reich-Mover verbaut werden.
Auf meine Frage erklärte mir der freundliche Herr bei der Übergabe des Trolls, dass das Steuergerät ohne Stromversorgung ist, wenn ich den Stecker nicht in die Buchse an der Deichsel einstecke - was ja logisch ist.

...da kannte sich die der freundliche Herr wohl nicht so wirklich aus und logisch ist es auch nicht, denn das Truma-Steuergerät wird auch ohne dass du den 13-pol-Stecker in die Sicherheitsdose steckst mit Spannung versorgt, wenn kein zusätzlicher Hauptschalter o.ä. dies verhindern würde.
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Rollmops
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von Rollmops »

Vielen Dank für die Daten zur Strombelastung, die sind mir sehr hilfreich. Mein Problem ist dass ich die Löcher in den Boden auf der linken Seite gebohrt habe. Das hat seinen Grund: beim Kauf zeigte man mir dort die vorgesehene Schlaufe für den Moveranschluss im Batteriekabel zur Autarkstation. Die Batterie ist auf der rechten Seite, hätte ich dort gebohrt wäre alles ok. Dann wäre selbstverständlich auch das Steuergerät dort.
Hymer verkauft den Troll auch ohne Autarkpaket. Dafür ist sicherlich der Anschluss links richtig, weil da ein eigener Akku für den Mover eingebaut werden kann.
Ich sehe jetzt 3 Möglichkeiten:
A) ich tausche die 40 A-Sicherung an der Batterie gegen eine 150 A-Sicherung, verstärke die bestehende ca. 1.5 m lange Leitung von der Batterie in den linken Stauraum auf 16 oder 20 Quadrat. (Mit 120 A hab ich nicht gerechnet).
Dorthin kommt das Steuergerät und eine 40A Sicherung zur Autarkstation.
B)ich spendiere das Geld für eine Lithiumbatterie (Reich MPP) und lasse ansonsten alles wie es ist
C) ich stopfe die bereits gebohrten Löcher wieder zu bohre auf der rechten Seite neue Löcher und verlege das Steuergerät in das dortige Batteriefach.

Eine andere Sache beschäftigt mich, nämlich die Kabellängen vom Steuergerät zu den Movern. Reich liefert sehr lange Kabel, für den Troll viel zu lang. Empfiehlt weiter gleiche Längen zu den beiden Movern (damit der WoWa in der Spur bleibt.120A!). Da nun die Batterie nicht in der Mitte des Troll steht, müsste man um die Symmetrie zu erreichen einen Strang aufwickeln, für einen Techniker unvorstellbar.
Hat jemand damit Erfahrung? Läuft der Troll aus der Spur wenn die Batterie nachlässt?
Roman
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von Roman »

Rollmops hat geschrieben: 12.04.2020, 23:44 C) ich stopfe die bereits gebohrten Löcher wieder zu bohre auf der rechten Seite neue Löcher und verlege das Steuergerät in das dortige Batteriefach.
???? Selbstverständlich stopft man die Löcher und bohrt neue, wo es technisch sinnvoll ist. Nenne mir einen Grund, warum man das nicht tun sollte? Es wäre doch völliger Wahnsinn, sich - wie auch immer - nach zwei Löchern im Boden zu richten.

Schau dir mal deinen Boden an! Das ist eine Sperrholzplatte mit diffusionsoffenem Lack behandelt. Diffusionsoffen heisst auf Deutsch, es kann Wasser durch. Dein Boden ist qua Konstruktion sozusagen undicht. Es ist nicht sinnvoll, ihn dauerhaft Feuchtigkeit auszusetzen, denn er wird sich damit vollsaugen. Im Kern stecken 20-25mm Styropor, ebenfalls ein Material, das Wasser aufnehmen kann. Wenn du in die bestehenden Löcher eine Ladung Sika drückst, sind das die dichtesten und wasserfestesten Stellen deines ganzen Bodens. :wink:
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von neja »

zu Lösung A:
Das kannst du machen, aber dann ist die Geschichte mit dem Not-Schalter/Relais, wie schon beschrieben, nicht so günstig gelöst, denn dieser Schalter gehört ja in die neue 16mm²-Leitung und trennt somit nicht nur das Mover-Steuergerät von der Batterie, sondern auch die Autarkstation des WoWa.
Besser wäre es, die Zuleitung für das Moversteuergerät schlichtweg extra von der Batterie her, inkl. 150A-Sicherung und Notschalter, zu verlegen.

zu Lösung B:
Die Moverlösung wäre dann quasi eine komplette parallele 12V-Anlage an die z.B. auch das beiliegende Ladegerät angeschlossen werden muss.
Vorteil: ein Notschalter ist unnötig.
Nachteile: komplette zweite Stromversorgung, extra Platzbedarf für Batterie und Ladegerät, mit knapp 400€ sehr teuer, wenig Reserven, wenn es mal länger und anstrengender wird.
Für 100€ mehr bekommt man ein Victron PeakPowerPack (ebenfalls LiFe, ähnliche Funktionalität(inkl. Lademöglichkeit während der Fahrt und Netz-Ladegerät) mit 40Ah und kann dann die alte Autark-Batterie in Rente schicken. Das spart zudem einige Kilo und etwas Platz.

Zu C:
Durch ein paar bereits vorhandene Löcher würde ich mich nicht unbedingt von einer sinnvolleren Lösung abhalten lassen.

Zu den Motorzuleitungen:
Ich würde mir zuerst das Steuergerät in endgültiger Position montieren.
In der Bedienungsanleitung steht der Rest:
Danach das Kabel des am weitest entfernten Motors provisorisch einziehen und passend kürzen. Das Kabel zum anderen Motor wird dann exakt auf die gleiche Länge gekürzt. Die Originallänge muss ja nicht beibehalten werden.
Die Kabel zu den Motoren müssen nun mal gleich lang sein, um eine Geradeausfahrt auch bei größerer Belastung zu gewährleisten.
Da nun die Batterie nicht in der Mitte des Troll steht...
Wo die Batterie steht, ist diesbezüglich egal. Für die Länge der Motorzuleitungen spielt ausschließlich die Position des Mover-Steuergerätes eine Rolle und auch dieses Steuergerät wird vermutlich in keinem Wohnwagen mittig angeordnet sein.
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von Rollmops »

Hallo miteinander, die Corona-Ostern boten viel Zeit für unser Hobby, leider nur zum Basteln. Vielen Dank für Eure Beiträge. Neja sogar hat Punkt für Punkt meine Änderungsvorstellungen kommentiert, dafür besonderen Dank. Ich werde es jetzt so angehen:
Das Steuergerät wird in den Batterieraum links verlegt, dort ist auch der linke Mover mit ca. 50 cm 1,5 mm2 angeklemmt. Bei einem Strom von 40 A verliere ich 142 mV. Für den rechten Mover bohre ich ein weiteres Loch im rechten Staukasten, das 5 mm2-Kabel wird gekürzt zu einem selbst gebastelten Klemmklotz geführt. Von dort geht es dann weiter mit 16 mm2 im Innenraum über eine Länge von 1.7 m zum Steuergerät. Die Querschnitts-Erhöhung zum weiter entfernten Mover bringt mir einen Gewinn von über 0.3 Volt bei einer Last von 40 A.
Damit wäre beide Mover einigermaßen symmetrisch versorgt. Den Hauptschalter (Conrad 1491454) in der Batterieleitung zum Steuergerät und die 150 A Sicherung werde ich neben der vorhandenen 40A-Sicherung anbringen. Der mitgelieferte Natoknochen ist mir zu weit ausladend beim Betteinstieg, die Fernsteuerung mittels Relais kommt dann später.
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neja
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von neja »

Rollmops hat geschrieben: 15.04.2020, 11:09 Hallo miteinander, die Corona-Ostern boten viel Zeit für unser Hobby, leider nur zum Basteln. Vielen Dank für Eure Beiträge. Neja sogar hat Punkt für Punkt meine Änderungsvorstellungen kommentiert, dafür besonderen Dank. Ich werde es jetzt so angehen:
Das Steuergerät wird in den Batterieraum links verlegt, dort ist auch der linke Mover mit ca. 50 cm 1,5 mm2 angeklemmt. Bei einem Strom von 40 A verliere ich 142 mV. Für den rechten Mover bohre ich ein weiteres Loch im rechten Staukasten, das 5 mm2-Kabel wird gekürzt zu einem selbst gebastelten Klemmklotz geführt. Von dort geht es dann weiter mit 16 mm2 im Innenraum über eine Länge von 1.7 m zum Steuergerät. Die Querschnitts-Erhöhung zum weiter entfernten Mover bringt mir einen Gewinn von über 0.3 Volt bei einer Last von 40 A.
Damit wäre beide Mover einigermaßen symmetrisch versorgt. Den Hauptschalter (Conrad 1491454) in der Batterieleitung zum Steuergerät und die 150 A Sicherung werde ich neben der vorhandenen 40A-Sicherung anbringen. Der mitgelieferte Natoknochen ist mir zu weit ausladend beim Betteinstieg, die Fernsteuerung mittels Relais kommt dann später.AA961EDA-D08E-4ADD-8EFB-912D2AA11F8F.jpeg
Die Geschichte mit der Verkabelung verstehe ich nicht so ganz und kann auch nicht so recht nach vollziehen, weswegen du nicht schlichtweg die werkseitig vorgesehenen Motor-Steuergerätverkabelungen verwenden willst.

Wieso willst du den linken Mover mit 1,5mm² verkabeln? Was soll das oder ist das ein Schreibfehler?
Gerechnet hast du m.E. mit 5mm².

rechts willst du das 5mm²-Kabel kürzen....
Soweit ich es verstanden habe, handelt es sich bei der werkseitigen Verkabelung um 6mm². Das wäre dann auch ein Standard-Querschnitt und damit solltest du rechnen. 5mm²-Kabel gibt es normal eher nicht.

Für die linke Seite ergibt sich dann 0,12V Spannungsverlust bei 40A.

Für die rechte Seite ergibt die 1,7m lange 16mm²-Zuleitung 0,153V
Dazu kommt das gekürzte 6mm²-Stück, dessen Länge du nicht angegeben hast und es kommt mindestens der Kontaktwiderstand an der Verbindungstelle zwischen 16 und 6mm² hinzu. Bei 50cm Kabel mit 6mm² wären wir bei 40A dann bei 0,153V plus 0,12V plus zusätzlicher Kontaktwiderstand.
Ob man 16mm² am Steuergerät überhaupt direkt klemmen kann, weiß ich nicht und denke mal, dass das nicht geht. Daher kommt vermutlich noch einmal ein Kontaktwiderstand hinzu.

Ohne es genau spezifizieren zu können (die Kontaktwiderstände weiß man vorher nicht und die rechte 6mm²-Zuleitung hast du keine Länge angegeben.) steht eines fest:

Die Gesamtzuleitung vom Steuergerät zum rechten Motor hat einen deutlich größeren Widerstand (vermutlich mehr als doppelt so groß), als die zum linken Motor.
Sofern das werkseitige 6mm²-Kabel am rechten Motor ebenfalls auf z.B. 50cm gekürzt ist, ist ein beidseitiger, gleicher Leitungswiderstand sogar unmöglich, egal wie groß der Widerstand der dazwischen gesetzten 1,7m Leitung ist.

Warum machst du dir das Leben so schwer und bastelst zudem noch zwei potentielle Fehlermöglichkeiten (erhöhte Übergangswiderstände) in Form von Verbindungsstellen in die eine Zuleitung?
Bringe beide Zuleitungen exakt gleich auf rund 2,2m (das würde laut deinen Angaben ja ungefähr reichen) und gut ist...das ist die völlig übliche Einbauweise und vom Mover-Hersteller in der Weise vorgesehen.

Nur dann kannst du wirklich sehr sicher sein, auf beiden Seiten den gleichen Leistungswiderstand zu haben und nur dann machen die Motoren, vor allem bei großer Last, so ca das Gleiche.

PS:
eine Bemerkung noch zu Kabelquerschnitten:
Die Angabe in mm² ist immer nur ein Nennwert und man kann bei realen Kabeln die üblichen Formeln für die Widerstandsberechnung nur als Überschlag betrachten.

Beispiel 6mm²-Kabel (Litze, als aus mehreren Einzeldrähten bestehend):
Da gibt es z.B. den grundsätzlichen Unterschied zwischen Cu-Leiter-blank und Cu-Leiter verzinnt und es gibt Unterschiede bezüglich der Anzahl der Einzeldrähte.
Eine 6mm²-Litze mit blankem Leiter und wenigen Einzeldrähten (z.B. 7) hat einen Widerstand pro Kilometer laut DIN EN 60228 von 3,08 Ohm.
Eine 6mm²-Litze mit verzinntem Cu-Leiter und vielen Einzeldrähten (z.B. 768) hat einen Widerstand pro Kilometer von 3,39 Ohm.

Unterschiede von gut 10% sind also völlig normal und das, was die üblichen Formeln berechnen (z.B. genau 3 Ohm/km) stimmt eigentlich nie, denn zudem kommt kaum ein 6mm²-Kabel auf genau 6mm² Querschnitt.

Da man im Zweifel keine genauen Angaben zum Kabel hat, kann man daher auch nichts genau berechnen. Zumindest reicht die Genauigkeit der allgemeinen Umrechnungsformeln nicht, wenn es ziemlich exakt drauf ankommt.

Wenn du nur die werkseitigen Kabel benutzt spielt das keine Rolle, denn die Kabel sind (so ist zu vermuten...) links und rechts gleich. Da bedarf es dann nur noch einer gleichen Länge um auf ziemlich exakt gleiche Widerstände der Zuleitungen zu kommen.
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Rollmops
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von Rollmops »

Vielen Dank, die 1.5 sind ein Schreibfehler. Ich habe mit
5 mm2 gerechnet, ich wollte mal ganz genau sein. Die 72 Einzeladern haben 0.3 mm Durchmesser. Das ergibt 5.09 mm2.
Was mich einfach stört ist, wenn man im WW unnötige Leitungsschlaufen unterbringt, die noch dazu Leistung verbraten, die dann dem Mover fehlt. Von Reich wurde mir empfohlen in der Mitte des WW ein einzelnes Loch zu bohren und von dort aus mit beiden Moverkabeln das Steuergerät anzugehen. Das wäre beim Troll erstens schlecht möglich und auch nur eine künstliche Leitungsverlängerung (wenn das Steuergerät nicht zentral sitzt).
Ich muss das Ganze nochmal überdenken, evtl. auch messtechnisch erfassen, zur Not in den sauren Apfel beißen, ich bin ja nicht der Erste „Mover-Fahrer“.
Roman
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von Roman »

Rollmops hat geschrieben: 16.04.2020, 12:19 Von Reich wurde mir empfohlen in der Mitte des WW ein einzelnes Loch zu bohren und von dort aus mit beiden Moverkabeln...
Das stelle ich mir aber unpraktisch vor, mitten im Gang zwei so dicke Kabel liegen zu haben. Da stolpert man dauernd drüber. Und sieht auch nicht so gut aus. :ALAAF:
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von Rollmops »

:lol: so war das sicher nicht gedacht, gemeint ist bestimmt die Mittellinie, das wäre auch unter der Ritze im Bett
neja
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von neja »

Rollmops hat geschrieben: 16.04.2020, 12:19 Vielen Dank, die 1.5 sind ein Schreibfehler. Ich habe mit
5 mm2 gerechnet, ich wollte mal ganz genau sein. Die 72 Einzeladern haben 0.3 mm Durchmesser. Das ergibt 5.09 mm2.
Was mich einfach stört ist, wenn man im WW unnötige Leitungsschlaufen unterbringt, die noch dazu Leistung verbraten, die dann dem Mover fehlt. Von Reich wurde mir empfohlen in der Mitte des WW ein einzelnes Loch zu bohren und von dort aus mit beiden Moverkabeln das Steuergerät anzugehen. Das wäre beim Troll erstens schlecht möglich und auch nur eine künstliche Leitungsverlängerung (wenn das Steuergerät nicht zentral sitzt).
Ich muss das Ganze nochmal überdenken, evtl. auch messtechnisch erfassen, zur Not in den sauren Apfel beißen, ich bin ja nicht der Erste „Mover-Fahrer“.
Bei 72 Einzeldrähten mit jeweils 0,3mm Durchmesser, handelt es sich m.E. nicht um ein Kabel, welches man mit 6mm²-Kabel, wie es in der Reich-Anleitung zu lesen ist, beschreiben darf.
Wirft kein gutes Licht auf die Fa. Reich, wenn sie bereits bei solchen "Feinheiten" spart. Wer weiß, wobei die zusätzlich nicht so sehr auf Qualität geachtet haben...

Laut Norm würde ein 6mm²-Kabel mit 0,3mm Einzeldrähten davon 84 besitzen und somit auf 5,94mm² kommen.
(wäre mal interessant zu wissen, wie das beim angeblichen 10mm²-Kabel von Reich zwischen Steuergerät und Batterie aussieht...)

Welchen genauen Widerstand das 16mm²-Kabel hat, welches du als Zwischenstück angedacht hattest, weißt du vermutlich ebenfalls noch nicht und kannst daher auch nicht genau damit kalkulieren.

Egal:
Für den rechten Mover bohre ich ein weiteres Loch im rechten Staukasten, das 5 mm2-Kabel wird gekürzt zu einem selbst gebastelten Klemmklotz geführt. Von dort geht es dann weiter mit 16 mm2 im Innenraum über eine Länge von 1.7 m zum Steuergerät. Die Querschnitts-Erhöhung zum weiter entfernten Mover bringt mir einen Gewinn von über 0.3 Volt bei einer Last von 40 A.
Damit wäre beide Mover einigermaßen symmetrisch versorgt.
Du hattest in deiner Rechnung (immer noch) nicht genannt, wie lang das 6mm²(5)mm²-Kabelstück auf der rechten Seite ist und du hast den Einfluss dieses Kabelstücks (inkl. der zusätzlichen Kontaktwiderstände) in deiner Widerstandberechnung der rechten Seite nicht beachtet, sondern nur den Widerstand von 50cm-5mm²-Kabel links, dem Widerstand von 1,7m - 16mm²-Kabel rechts (den du noch gar nicht genau kennst...) gegenüber gestellt. Das ist in jedem Fall ein dicker Fehler in deiner Kalkulation und eine symmetrische Versorgung der beiden Mover ist damit ausgeschlossen.

Links und rechts hast du mit dieser Lösung daher deutlich unterschiedliche Gesamt-Leitungswiderstände und daher ist deine Lösung nicht mehr spiegelbildlich. Sie widerspricht daher der Einbauanweisung von Reich und wird unter Belastung zu leicht unterschiedlichen Raddrehzahlen bei Geradeausfahrt führen. Links und rechts wird dadurch übrigens unterschiedlich viel Leistung durch die Zuleitungen verbraten.

Die originalen Anschlusskabel sind sogar in ungekürzter Länge für den Antrieb geeignet. Die Leistung die dort verbraten wird, ist offenbar einkalkuliert.
Mit deiner ungleichmäßigen Lösung sparst du bei 40A Belastung gegenüber der Werkslösung nach meiner groben Schätzung keine 30W, also bei 5 Minuten movern um die 0,3Ah (inkl. Peukerteffekt) der Batterie.

Sofern man die Kabel nicht direkt an den Motoren wechseln kann (16mm² wird z.B. ohnehin kaum funktionieren), hast du nur die Wahl:

Entweder machst du es laut Betriebsanleitung (und damit nebenbei auch laut ABE des Movers...), hast gleiche Raddrehzahlen und verbrätst etwas mehr Leistung oder du hast eine unterschiedliche Leistung und damit unterschiedliche Raddrehzahlen und sparst ca 0,3Ah bei 5 Minuten movern.

Ich würde es so machen, wie es vermutlich bei 99% der eingebauten Reich-Mover der Fall sein dürfte.....
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von Rollmops »

Vielen Dank, mein Problem ist dass mein Troll noch 10 km entfernt im Winterlager in einer Halle steht. Ich war gestern dort habe rechts im Batteriefach ein 14 mm Loch gebohrt für das 5mm2 Moverkabel auch das Steuergerät befestigt. Jetzt weiß ich die Länge die du vermisst hast, es sind ziemlich genau 55cm. Ich rechne mit 40 A Moverstrom beidseitig, also Geradeausfahrt. Dann verliere ich auf diesem Teilstück (1.1m) 0.157 Volt. Jetzt kommt mein 5/16er Klemmblock, dessen Widerstand mit 2 Kabelschuhen ( gepresst und gelötet) direkt aufeinander, kaum kleiner gemacht werden kann. Das folgende 16 mm2 Kabel hat eine Länge von 1.2 m, bei 40 A verliere ich 0.107 V bis zum Anschluss am Steuergerät, also in Summe 0,264 V. (Das Steuergerät ist übrigens für M6-Kabelschuhe vorgesehen). Der 5 mm2-Strang vom linken Mover bis zum Steuergerät ist 95cm lang, aber noch nicht abgeschnitten, also noch variierbar. Dort verliere ich rechnerisch 0,271 V und erreiche damit nahezu Symmetrie.
Reich sagt in der Montageanleitung: Kabel möglichst kurz, aber gleich lang. Ich habe das auch nochmal durchgerechnet mit 2 m rechts, (gezwungenermaßen muss ich es links genauso machen, also 1.1 m „verstecken“).
Dann komme ich auf einen Spannungsabfall von 0.57 Volt,
also etwas mehr auf das doppelte.
Das sind nur die sekundären Kabel am Steuergerät, die Batterie liefert 80 A, ( ich gehe davon aus dass das Steuergerät mit Pulsbreiten-Modulation relativ verlustfrei ist, leider gibt es dazu keine Unterlagen). Das mitgelieferte Batteriekabel schätze ich auf 10 mm2, ich komme vielleicht mit 1 m aus, darin liegt noch die Sicherung und der Schalter. Ich fürchte das kommen nochmal 0.2 V zusammen.
Als absoluter WW-Anfänger, ich habe noch nie gemovert, habe ich keine Ahnung wie der Troll auf 1 bis 2 V Unterspannung reagiert.
Ich gebe dir völlig recht, wenn das funktioniert sollte man sich an die Vorgaben des Herstellers halten, die Betriebserlaubnis wurde mit Sicherheit einschließlich der Verkabelung erteilt, da gibt es noch weitere Aspekte wie die EMV-Zulassung, wo ich schon leidvolle Erfahrungen machen musste.
Bevor ich anfange zu verlegen wäre ich dir dankbar wenn du nochmal nachrechnen könntest. Der Troll war aufgebockt, steht seit gestern wieder auf den Rädern. Wenn ich ihn demnächst hier habe will ich anfangen.
neja
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von neja »

Die Rechnung für die beiden veränderten Zuleitungen ist m.E. soweit richtig.

Da man aber weder das 16mm²-Kabel genau "kennt", noch weiß, wie sich die zusätzlichen Kontaktstellen auf der rechten Seite auswirken, müsste man rechts fertig installieren und links auf den korrekten Wert durch Messung anpassen (was etwas schwierig werden könnte...).

Links musst du jetzt zudem etwas Kabel verstecken, da die Leitungslänge von vorher 50 auf jetzt 95cm angewachsen ist.
Ohne Kabel "verstecken" zu müssen, geht es nicht.

Du sparst mit der jetzigen Maßnahme ca 12W pro Seite und das auch nur, wenn der Mover recht stark belastet ist. Eine Stromaufnahme von 2 x 40A sollte eher die Ausnahme sein und ist auf keinen Fall die Durchschnittsstromaufnahme beim Movern.

Von daher stellt sich jetzt, da du zudem ohnehin linksseitig Kabel verstecken musst, noch mehr die Frage, ob sich das lohnt.
Ich würde eher auf genaue Symmetrie achten.
Dazu reicht simples Messen mit dem Zollstock. Damit genüge ich den Vorgaben des Herstellers und damit auch den Vorgaben der ABE.

Wenn du noch unbedingt etwas "machen" willst, dann kümmere dich um die Zuleitung von der Batterie zum Steuergerät. Da kommt es nicht auf Symmetrie an und es könnte durchaus sein, dass die, laut Reich, 10mm²-Querschnitt in der Realität keine 10mm² sind.

Diese Leitung ist mit etwas mehr, als der Summe beider Einzelstromstärken belastet und führt daher bei den theoretisch angesetzten 80A und ca 1m Länge zu rund 0,3V Spannungsverlust, ohne dass die Wirkung des Schalters und der Sicherung beachtet wird.
Viel bringt das natürlich ebenfalls nicht und ein dickeres Kabel wirst du am Steuergerät direkt vermutlich nicht installieren können.
Als absoluter WW-Anfänger, ich habe noch nie gemovert, habe ich keine Ahnung wie der Troll auf 1 bis 2 V Unterspannung reagiert.
Es ist ja keine "Unterspannung"... und diese geringere Spannung tritt bei jedem Mover auf.
Der Movermotor ist auf die Spannung, die unter Last noch bei ihm ankommt, ausgelegt.
Dass das funktioniert, wenn man sonst keine Fehler gemacht hat, zeigt die Tatsache, dass offenbar alle Wohnwagen die schlichtweg gem. Installationsanleitung verkabelt sind, tendenziell richtig "reagieren".
Nahezu jeder hochbelastete 12/24V-Motor ist darauf ausgelegt, mit dieser "Unterspannung" wie vorgesehen zu funktionieren. Das gilt z.B. für Millionen von Starter-Motoren in unseren Fahrzeugen.

Wenn deine Batterie später einen schlechteren Allgemeinzustand (SOH) bekommt und/oder wenn du mit nur teilgeladener Batterie moverst (was ja durchaus vorkommen kann), ist die Spannung an den Motoren bei Last noch geringer und auch damit muss es noch irgendwie klappen.
Wenn du das verbessern willst (ist m.E. deutlich lohnender, als die genannten Kabel"spielereien"), dann solltest du eine, nicht ganz kleine, LiFe-Batterie verwenden.
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von Rollmops »

Ok, vielen Dank für deine guten Infos. Als nächstes werde ich mal den Troll vor unsere Haustür schleppen, da habe ich bessere Voraussetzungen um zu messen. Grüße aus dem Chiemgau
Rollmops
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von Rollmops »

Das mit dem zu geringen Kabelquerschnitt (5 statt 6 mm2) habe ich Reich geschrieben, ich gehe davon aus dass man das bisher gar nicht gemerkt hat. Damit kein falscher Eindruck entsteht, insgesamt ist die mechanische Qualität des Movers hervorragend. Es passt alles millimetergenau. Das Gehäuse ist rundum dicht. Die Elektrik möchte ich erst beurteilen nach der ersten Probefahrt. Die Montageanleitung könnte etwas detaillierter sein, deshalb musste ich teilweise Arbeitsschritte wiederholen. Aber in 4 Stunden hab ich’s alleine geschafft. Meine dringende Empfehlung ist (für den der es das erste mal macht), die Klemmhalterung (227-2168 k) zu verwenden. Die kostet zwar etwas mehr, aber man kann Montagefehler ausgleichen, auch später jederzeit nachjustieren.
Das Bohren in Rückenlage unter dem WW ist auch nicht jedermanns Sache, übrigens hat der Troll für die Befestigung des Movers eine spezielle Schiene. Es muss nicht gebohrt werden, schon gar nicht in den Rahmen.
neja
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Re: Hauptschalter für den Mover, wo?

Beitrag von neja »

Ja, beim neueren Troll geht das wohl, beim Puck L (und vermutlich allen älteren Tourings) geht es, jedenfalls so weit ich es übersehe, ohne Bohren leider nicht.
Das mit dem zu geringen Kabelquerschnitt (5 statt 6 mm2) habe ich Reich geschrieben, ich gehe davon aus dass man das bisher gar nicht gemerkt hat.
Das ist bezüglich Fa.Reich sehr nett geschrieben....ich gehe allerdings schon davon aus, dass die Fa. Reich beim Wareneingang über eine funktionierende Eingangskontrolle verfügt.
Bin mal gespannt, was die dir schreiben.
Davon, dass Kunden auf die Idee kommen könnten, die (immerhin 72) Einzeldrähte des verwendeten Kabels nachzuzählen und den Einzel-Durchmesser zu ermitteln, konnten die kaum ausgehen.
GT230/Puck L
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