@Roman:
Naja, das Thema hatten wir ja schon. Ich glaube ja, dass Du da eine, sagen wir es mal, gehobene Anspruchshaltung hast. Zwischen einem Corsa B samt Hänger und im 6. die Kassler Berge hochfahren gibt es bestimmt noch Zwischenlösungen. Ich dachte immer, der 6. und 7. Gang sei dazu da, hohe Geschwindigkeiten mit niedriger Drehzahl fahren zu können, also eine Energiespargeschichte. Wieso sollte man denn in den höchsten Gängen plötzlich Wohnwagen Berge hochziehen können? Die sind doch vermutlich für diesen Anwendungsfall gar nicht gemacht?
Klar, meine Anspruchshaltung ist mit den Jahren immer größer geworden.
Der Wechsel vom Octavia 3 zum jetzigen Yeti war auch noch eine merkliche Verbesserung:
Das Anfahrverhalten und die Laufruhe des Yeti mit dem Puck L sind definitiv besser und wenn ich lange Zeit mit dem Gespann fahre, möchte ich halt so wenig wie möglich haben, was mich nervt.
Soll ja Urlaub sein und kein Wettbewerb, wo es darum geht, zu beweisen, dass es mit grenzwertigen Gespannen auch irgendwie geht.
Mit einem Corsa B mit 65PS-Benziner würde ich selbst ohne Anhänger nicht mehr so unbedingt gerne fahren wollen.
Als der neu war, fand ich den dagegen sogar relativ flott.....die schlechten Sitze, die schlechte Federung usw. haben mich da auch nicht gestört.
Mit Yeti und Puck L ist die Möglichkeit bei der Beschleunigung ca so gut oder schlecht, wie mit dem Corsa B solo. Das ist für mich daher gerade noch akzeptabel. Weniger sollte es möglichst nicht sein....
Zum komfortablen Fahren auf langen Strecken mit maximal gerade 100km/h (natürlich wo es geht mit Tempomat...) gehört für mich dazu, dass ich (oder eine Automatik) nicht ständig bei jedem Huppel herunter und danach wieder hoch schalten muss. Bei kurzen Strecken, wo ich mit schwerem Trailer fahre, ist mir das egal.
Im Urlaub nicht.
Der 6. Gang des Hand geschalteten Benziners ist bei Yeti, Golf, Leon usw. nun mal so ausgelegt, dass der ab rund 65km/h voll, ohne Turboloch, genutzt werden kann. Das mache ich solo so und warum sollte ich mit WoWa davon abweichen, wenn es locker funktioniert?
Das Getriebe des Benziners ist, bis auf den dafür zu langen 1. Gang, der für die schlechtere Anfahrmöglichkeit verantwortlich ist, sehr gut, denn alle 6 Gänge sind selbst im normalen Gespann-Geschwindigkeitsbereich bis 80km/h vollständig nutzbar. Das ist bei gleich leistungsfähigen Diesel-Fz des VW-Konzerns eher nicht der Fall.
Bin erst vor kurzem einen Opel Meriva 2 mit 136PS-1,6L-Diesel gefahren. Ordentlich Wumms im schmalen Drehzahlband des maximalen Drehmoments, aber der 6. Gang ist unter 100km/h kaum solo zu gebrauchen.
Der erste Gang geht bei meinem Yeti bis ca 49km/h bei maximaler Nenndrehzahl (also bei immer noch voller Leistungsmöglichkeit des Motors).
Beim 2L-TDI Yeti geht der 1. Gang gerade mal bis 35km/h bei maximaler Nenndrehzahl.
Das erklärt einiges in Bezug auf die zul. Anhängelast bei 12%. Der 1. Gang ist bei dem Diesel effektiv (auf die Geschwindigkeit bezogen) viel kürzer.
Dieser Trick musste beim Diesel wegen des schmalen nutzbaren Drehzahlbandes und der Kupplungsschonung gemacht werden. Wenn der 1. Gang beim Diesel ebenfalls bis 49km/h gehen würde, wäre das Turboloch beim langsamen Fahren entsprechend viel deutlicher merkbar und die Kupplung könnte viele eher "verheizt" werden.
Ich käme gut damit klar, wenn der 1. Gang meines Yeti auch nur bis 35km/h ginge. Das würde die theoretische Zugkraft im 1. Gang um 40% erhöhen und damit hätte des Benziner im 1. Gang mehr Zugkraft, als der Diesel oder anders:
Die Kupplung würde beim Anfahren deutlich mehr geschont.
Letztendlich sind diese Fz aber nicht in erster Linie für den Zugmaschineneinsatz konzipiert, sondern als ganz normale Pkws und da ist ein längerer 1. Gang, sofern möglich, eben komfortabler.
Der 6. Gang ist bei den genannten Benziner-Autos kein Quasi-Overdrive, der erst bei 130km/h nutzbare Drehzahlen zustande bringt, wie es bei einigen Fz mit 8 bis 10-Gang-Automatik der Fall sein könnte/wird. Sowohl Yeti, als auch Caddy o.ä. sind zudem eher grundsätzlich wenig zum Spritsparen geeignet. Mit solchen Fz sollte man sich daher hauptsächlich im moderaten Geschwindigkeitsbereich bewegen und dazu sollte dann auch die Getriebeabstufung gut passen.
Beim Corsa B mit Troll-O kommt trotz ca nur 2,3T Gespanngewicht in den Kasseler Bergen mit beispielsweise 7% Steigung hinzu, dass, egal welchen der 5 Gänge ich auch bemühe, bei rund 70km/h bereits Schluss wäre.
(beim Corsa B wäre dazu der 2. Gang notwendig......)
Hügel im 2. oder 3. Gang bei astronomischen Drehzahlen fahren zum müssen, um überhaupt 70 oder 80km/h halten zu können ist definitiv kein komfortables Fahren mehr und relativ steile Hügel können überall vorkommen, selbst in Dänemark....
Da ist mir ein Auto, bei dem ich geschätzt 95% der Fahrstrecke wegen mangelnder Leistung und /oder schlechter Getriebeabstufung nicht zurück schalten muss, schon sehr angenehm.