Schaden an der Gaskastenklappe.

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POK ETC 646
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von POK ETC 646 »

Hallo zusammen,

ich vermute mal, dass die Klappe mit einfachen Blechschrauben befestigt ist. Ich trau mich jetzt nicht da mal eine rauszuschrauben, denn wenn es da auch schon korrodiert, was anzunehmen ist, bekomm ich die Schraube nicht mehr rein.
Nylonschrauben sind hier sicher nicht erlaubt, weil sie nicht die nötige Zugfestigkeit haben. Die wird es sicher auch nicht mit Blechgewinde geben.
Die Änderung von Hymer bei der neuen Klappe klingt schon mal nicht schlecht. Fragt sich welche rostfreien Schrauben da verwendet wurden, hoffentlich kein Edelstahl. Da kommen eigentlich nur Aluschrauben infrage, wobei auch hier wieder das Problem der Zugfestigkeit besteht. Eventuell dürfen die da offiziell nicht verbaut werden (es könnte ja die Klappe während der Fahrt abhanden kommen - was passiert denn, wenn das bei einer korrodierten passiert ?). Größere Schrauben aus 7075 Legierung sollten aber stark genug sein, nur die gibt es am Ende auch nicht mit Blechgewinde.

Sobald ich Bilder von meiner Klappe machen kann, stelle ich die hier ein.
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drhofmann
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von drhofmann »

Straßenraeuber hat geschrieben:
drhofmann hat geschrieben: Eine Verstärkung an der inneren Klappenwand im Bereich der Befestigungspunkte der Halterung konnte ich nicht erkennen.
Vielleicht kanst Du Deine Werkstatt dazu befragen. Werden die Klappen mittlerweile anders gebaut, besser gegen Kontaktkorrosion geschützt? Oder lässt man das einfach unverändert weiter so laufen und verkauft den Kunden halt für teuer Geld Ersatz, wenn es soweit ist?
Hallo, Strassenräuber, meine Werkstatt konnte oder wollte mir dazu keine Auskunft geben und hat mich an den Technischen Kundendienst der HYMER KG verwiesen. Sobald ich von dort eine Nachricht bekomme, berichte ich wieder.
drhofmann
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von drhofmann »

Es sind keine Blechschauben sondern Zylinderschrauben mit Mutter, welche die von der Innenwand der Klappe ausgehenden Befestigungselemente (diese sind mit einer Art Kugelkopf dort fixiert, den man aber erst sieht, wenn er inf. Korrosion herausgerissen ist.) mit den von der Gaskastenwand ausgehenden Scharnieren mit der hydraulischen Aufstellhilfe (eine Art Stoßdämpfer wie bei manchen Kofferraumdeckeln) verbinden. Dort schaut man normalerweise ja nicht hin, man sieht nur bei jedem Öffnen der Gaskastenklappe weiße Brösel auf dem schwarzen Boden des Gasflaschenkastens. Das sind die Spuren des korrodierten Aluminiums.
POK ETC 646
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von POK ETC 646 »

Danke für die genaue Beschreibung. Die Muttern sind also mit dem "Kugelkopf" im Blech fixiert? Dann kann man da aber selbst wohl wenig dran umbauen. Da eine andere Schraube reindrehen macht nicht unbedingt Sinn. Aber vielleicht bringt es ja schon was den Kontakt zum Scharnier zu unterbrechen?

Ich dachte die ganze Zeit naiv, dass die weißen Brösel von dem Talkum sind das ich in die Dichtung gespritzt hatte, weil sie verklebt war. Das Aluminiumoxid ist dem Talkum aber auch verblüffend ähnlich.
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gromit ETC 456
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von gromit ETC 456 »

Mal interessehalber gefragt: Sind eigentlich die Teile des Klappenmechanismus aus verzinktem Blech?
ThomasC
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von ThomasC »

Edelstahl

Ich werde kleben - keine metallische Verbindung mehr.
Thomas - Triton 420, BJ 2005
gromit ETC 456
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von gromit ETC 456 »

Sind die Schrauben zwischen Mechanismus und Klappe auch Edelstahl? Sieht auf dem ersten Bild von Straßenraeuber nicht danach aus...

An unteren Rand der Klappe, wo das Kantenprofil anliegt, ist das auch Korrosion?
Straßenraeuber
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von Straßenraeuber »

gromit ETC 456 hat geschrieben:Sind die Schrauben zwischen Mechanismus und Klappe auch Edelstahl? Sieht auf dem ersten Bild von Straßenraeuber nicht danach aus...
Das sind verzinkte Schrauben.
gromit ETC 456 hat geschrieben:An unteren Rand der Klappe, wo das Kantenprofil anliegt, ist das auch Korrosion?
Ja, am unteren Rand der Klappe ist auch Korrosion. Und zwar genau unterhalb der Klappenbefestigung. Das dürfte so vor sich gehen, dass erst an der Verschraubung wegen fehlender Isolierung gegen das Alublech der Klappe Kontaktkorrosion beginnt, durch die langsam rostenden Schrauben noch erheblich verstärkt und beschleiunigt wird, bis schließlich die Korrosionsprodukte an dieser Stelle z.B durch Feuchtigkeit an der Klappeninnenwand runter bis zum Klappenrand weiter getragen werden. Wenn dort das umlaufende Profil auch noch schlampig gegen eindringene Feuchtigkeit isloiert wurde, kann das Korrosionsprodukt eindringen und das Alublech auch hier zerstören.

Eines jedenfalls ist klar: es handelt sich um Kontaktkorrosion zwischen Materialien, die Hymer nicht, wie es nötig wäre, gegeneinander isoliert hat.
Ein gravierender Konstruktionsmangel!!
Straßenraeuber
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von Straßenraeuber »

drhofmann hat geschrieben:Es sind keine Blechschauben sondern Zylinderschrauben mit Mutter, welche die von der Innenwand der Klappe ausgehenden Befestigungselemente (diese sind mit einer Art Kugelkopf dort fixiert ... ) mit den von der Gaskastenwand ausgehenden Scharnieren... verbinden.
Ich verstehe es nicht:
Sind in der Klappe selbst Befestigungselemente eingelassen, die dort mit soetwas wie einem Kugelkopf befestigt sind?
Ich glaube, mir wäre eine Zeichnung hilfreich :D
Straßenraeuber
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von Straßenraeuber »

ThomasC hat geschrieben:Edelstahl

Ich werde kleben - keine metallische Verbindung mehr.
Stellst Du bitte Bilder ein, wenn Du das gemacht hast? Ich glaube auch, dass Kleben die Lösung wäre. Zumindest in den Fällen, wo die Zerstörung noch nicht so weit fortgeschritten ist, wie bei meinem Familia.

Abgesehen davon wundert es mich, dass im Forum nicht mehr Klappenopfer betroffen sind.
gromit ETC 456
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von gromit ETC 456 »

Ich halte mal fest:
- Die Klappe ist aus einer Dibond-Platte
- Die Mechanik soll aus Edelstahl sein oder doch verzinkter Stahl? Bei drhofmann ist es lackiert, wird also kein Edelstahl sein...
- Die Schrauben sind zumindest bei den älteren aus verzinktem Stahl
- Unten im Spalt des umlaufenden Profils ist auch Korrosion, aber nur Kontakt mit der umlaufenden Alu-Leiste.

Was ist denn:
- die Länge der Schrauben bzw. die Dicke des Dibonds der Klappe?
- Was ist das für eine Schaubenaufnahme in der Platte, Sie ist ja nicht nur ins Blech und Schaum des Dibonds geschraubt? Woraus? Hat jemand mal ein Detailfoto? Das [img=download/file.php?id=55277&mode=view]Foto[/img] hat leider eine zu geringe Auflösung.
Straßenraeuber
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von Straßenraeuber »

gromit ETC 456 hat geschrieben:Ich halte mal fest:
- Die Klappe ist aus einer Dibond-Platte
- Die Mechanik soll aus Edelstahl sein oder doch verzinkter Stahl? Bei drhofmann ist es lackiert, wird also kein Edelstahl sein...
- Die Schrauben sind zumindest bei den älteren aus verzinktem Stahl
- Unten im Spalt des umlaufenden Profils ist auch Korrosion, aber nur Kontakt mit der umlaufenden Alu-Leiste.
Genau so! Die Haltearme sind aber -zumindest bei meinem Familia- sicher aus verzinktem Stahl. Ebenso die Schrauben, die in die Dibondplatte eingedreht sind. Die interessante Frage ist tatsächlich: wie halten die im weichen Dibondkern. Da mnuss es eine Verstärkung geben.

Rausgedreht habe ich noch keine der Schrauben, weil ich befürchten muss, dass mir dann der ganze Sch... entgegegnkommt. Erst muss mal geklärt werden, wie das reguliert wird. Ohmei ohmei, es ist der Wahnsinn. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte ein 60.000 € Wohnmobil, bei dem eine ganze Seitenwand aus Verbundmaterial langsam wegfault...
DSCN1177.JPG
POK ETC 646
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von POK ETC 646 »

So, jetzt auch die Bilder von meiner Gaskastenklappe am Triton 418, Baujahr 2011.
Die Bilder gleichen sich natürlich alle, weil ja überall das gleiche Problem ansteht.

Die Befestigungsschraube hat ein M5 Gewinde und saß beim Rausdrehen fest, nach dem wieder rein Drehen kann sie nicht mehr fest gedreht werden, sie dreht durch. Das Gegengewinde ist also schon defekt.

Ich würde mal sagen an der Klappe ist nichts mehr zu retten. Eine Bearbeitung ist viel zu aufwendig. Das Alublech hat auch sicher an den stärksten Korrosionsstellen schon Löcher.
Die Idee mit dem Festkleben klingt gar nicht so schlecht, hält das auch fest genug?
Um Geld zu sparen könnte ich natürlich dergestalt dran rum basteln:
Klappe auf die Scharniere kleben, da die Gewinde in der Klappe sicher alle mehr oder weniger defekt sind und zusätzlich mit Nylonschrauben fixieren. Die Schrauben dann nur noch zur Fixierung bei der Verklebung. Die Korrosionsschäden bearbeiten und dann mal schaun was weiter passiert.

Der Rahmen ist nicht magnetisch, also wohl aus Aluminium. Mich wundert, dass da die Korrosion zuerst auftritt. Die einzigen Punkte für Kontaktkorrosion sind doch nur an den Schrauben. Wenn es mal los geht mit der Zersetzung geht es anscheinend ziemlich schnell voran. Beim Frühjahrsputz Anfang Juni dieses Jahr nach der ersten Ausfahrt habe ich von all dem noch nichts gesehen.

Die Scharniere sind magnetisch, also wohl verzinkter Stahl, ebenso die Schrauben.
Dateianhänge
Obere Befestigungsbohrung rechts
Obere Befestigungsbohrung rechts
Obere Schraube rechts rausgedreht
Obere Schraube rechts rausgedreht
Innen unten links
Innen unten links
Untere Befestigungsschraube rechts
Untere Befestigungsschraube rechts
Innen rechts unten
Innen rechts unten
Innen rechte Seite
Innen rechte Seite
Klappe außen links unten (der einzige Schaden außen zur Zeit)
Klappe außen links unten (der einzige Schaden außen zur Zeit)
Honda HRV/Triton 418, Bj 2012
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drhofmann
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von drhofmann »

Vielen Dank für die eindrucksvollen Fotos. Typisch sind die Durchrostungen an der Unteren Klappenseite am Rahmen.
gromit ETC 456
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Re: Schaden an der Gaskastenklappe.

Beitrag von gromit ETC 456 »

Das Problem ist, dass die Lochkorrosion, wie ihr sie habt nicht so einfach ist.

Eigentlich besteht ein Dibond oder das Deckblech aus 0,3-0,9 mm Blechen aus AlMg1/AW 5005. Die Legierung ist richtig verbaut sehr Resistent gegen Korrosion.

Der Lochfraß geht gerne von innen nach außen, was auch hier gut sein kann, da die Beschichtung relativ intakt ist. Der Kontakt mit Eisen oder Edelstahl reicht alleine eigentlich nicht für Lochfraß aus, da das Flächenverhältnis Aluminiumoberfläche zu Stahl/Edelstahloberfläche ausreichend groß ist. Es kann sein, dass einerseits der Kleber zwischen Alu und Schaum des Dibonds die Korrosion begünstigt (ist bei vielen organischen Klebern der Fall. Auch unten an der Klappe ist ja Lochkorrosion ohne Schrauben). Andererseits bietet der feuchte Schaum beim Dibond und die Spaltsituation bei Blech und Dibond die Möglichkeit einer bevorzugten Korrosion, die die Bildung einer passiven Al2O3 Oxidschicht verhindert. Das was ihr als weißes Pulver seht, ist Aluminiumhydroxid.

Um die Korrosion zu stoppen muss das Elektrolyt (also die Feuchtigkeit) weg und die befallene Stelle bis aufs frische Blech abgeschliffen/ausgeschnitten werden. Dann liegt ja auch der feuchte Schaum frei und kann weggekratzt werden. Das könnt ihr dann z.b. mit Epoxidharz oder mit einem Reparaturblech füllen.

Die Klappe an die Mechanik zu kleben, wird nicht lange halten, da die Festigkeit gegen Aufreißen von z.b. Sika/PU Kleber zu klein ist und die Kräfte aufgrund des Hebels zum Handgriff zu groß sind. Ich würde wahrscheinlich durch die Klappe durchbohren und eine eine Senkkopfschraube sauber einsetzen. Ihr könnt ruhig Edelstahl nehmen, verzinkter Stahl opfert die Zinkschicht schnell auf und liegt dann in der Spannungsreihe beim Edelstahl. Die Spalte zur Klappenmechanik und im Schraubloch sauber mit Sika abdichten, damit keine Feuchtigkeit eindringt und den Schraubenkopf mit Lack abdecken. Unten an den Klappen müsst ihr auch bei, am besten vorsichtig den Rahmen abnehmen, trocknen, sauberschleifen und den Rahmen mit satt Sika/PU Kleber in der Nut des Rahmens wieder montieren. So kann keine Feuchtigkeit eindringen und auch wenig korrodieren. Silikon würde ich im Baumarkt lassen.

P.S. Da bleibe ich lieber beim "ehrlichen" 60er Altblech.
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