Die Ausführungen von "gromit ECT 456" haben mich jetzt auch noch mal dazu veranlasst zum Thema weiter zu forschen.
Dabei reift die Erkenntnis, dass es so einfach tatsächlich nicht ist. Kontaktkorrosion gibt es im Prinzip ja, aber...
Dabei widersprechen sich die Einschätzungen, ob Alu und Stahl harmonieren, teilweise etwas. Immerhin nur zwischen kein Problem und wenig Problem.
Beim Problem der Klappe hier mit den 6 kleinen Schrauben im Verhältnis zur großen Alufläche (die Kontaktfläche der Schrauben zum Alu sind sehr klein) hat die starke Korrosion der Aluminiumplatten wohl doch noch andere Ursachen.
Hier noch ein paar Gedanken zum Thema:
Das alles ist deutlich komplizierter, als man sich das schnell mal so vorstellt. Beim Stöbern im www bin ich auf einen interessanten Artikel zum Thema gestoßen (
http://www.beizgmbh.de/documents/Edelst ... chkeit.pdf). Darin steht, dass die Potentialspannungen zur Beurteilung ungeeignet sind und nur Korrosionsuntersuchungen bringen da Aufschluss.
Besonders interessant sind dann folgende Aussagen in dem Artikel:
Ergebnisse von Kontaktkorrisionsuntersuchungen nach bzw. in Anlehnung an DIN 50 919 für nicht rostende Stähle:
Bei allen Kontaktkorrisionsuntersuchungen haben die austenitischen nicht rostenden Stähle in Werkstoffkombinationen mit - Aluminium und Aluminiumlegierungen keine bzw. keine technisch relevanten Massenverluste durch Kontaktkorrosion erlitten. Die in den Werkstoffkombinationen mit nicht rostenden Stählen unedleren Partner, wie z.b. die un- und niedrig legierten Stähle, Zink und seine Legierungen, Aluminium und seine Legierungen weisen dagegen häufig deutlich höhere Massenverluste durch den leitenden Kontakt mit den nicht rostenden Stählen auf als bei freier Korrosion. Das bedeutet, dass die Gefahr von Schäden durch Kontaktkorrosion vom Grundsatz her oft gegeben ist.
Also leidet das Alu schon im Kontakt mit Stahl.
Weiter steht dann in dem Artikel:
Liegen bei guter Leitfähigkeit des angreifenden Mediums ungünstige Flächenverhältnisse (große Kathode/, kleine Anode) vor -z.b. Aluminium- oder Zink - bzw. verzinkte Schrauben in großflächigen Blechen aus nicht rostendem Stahl- kann es schon nach kurzem Betriebszeiten durch die Auflösung der Schrauben zu gravierenden Korrisionsschäden kommen. Umgekehrt sind z.b. nicht rostende Schrauben in Aluminiumblechen problemlos anwendbar.
Für wenn sind jetzt hier die Stahlschrauben im Alu kein Problem, für die Schrauben, oder für das Alu? Das die Schrauben da kein Problem haben ist ja logisch.
Und weiter:
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Kontaktkorrisionsschäden an nicht rostenden Stählen praktisch nicht vorkommen, dass aber der unedlere Partner in der Werkstoffkombination mit nicht rostenden Stählen erhebliche Kontaktkorrisionsschäden erleiden kann.
Kontaktkorrisionsschäden von Werkstoffpaarrungen mit nicht rostenden Stählen in der Atmosphäre sind unter normalen Bedingungen nicht möglich, da ein leitendes Medium, eine der notwendigen Voraussetzungen für den Ablauf von Korrisionsreaktionen, fehlt. Liegen Verschmutzung, hygroskopische oder dauer- feuchte Ablagerungen, selbstsaugende Dichtungen oder „dauerfeuchte" Spalte vor, so sind auch unter den Bedingungen einer sonst unbedenklichen atmosphärischen Beanspruchung Schäden durch Kontaktkorrosion möglich.
Alles nicht so einfach. Soll das bedeuten, dass die 6 kleinen Schrauben in der Klappe gar kein Problem darstellen? In dem Artikel ist dann in Tabelle 3 das Alu AlMg1 im Zusammenspiel mit VA-Stählen zu finden mit einer Abtragungsrate von 0,04 mm pro Jahr mit 0,6 %iger Salzlösung als Elektrolyt, das ist nicht gerade viel.
Warum löst sich dann das Alu der Klappen so schnell auf?
Ist es doch vorwiegend ganz normale Korrosion durch Feuchtigkeit im Kern der Klappe?
Weswegen auch die Schraube bei mir nicht außen, sondern innen verrostet ist?
Was bedeuten würde, dass die hauptsächliche Ursache für die Korrosion eine nicht ausreichende Abdichtung der Platte zum aufgesetzten Rahmen ist?
Sprich: der Reparaturvorschlag von „gromit ETC 456“ würde zur Behebung des Schadens und keiner weiteren Korrosion führen (verschraubt mit Edelstahlschrauben)?
Und: wenn Hymer die neuen Klappen nicht supergut abdichtet gammeln die genauso weg?
Blöd bei dem ganzen ist, dass zur wirkungsvollen Behebung und Vermeidung der Korrosion, gerade so massiv an der Klappe, schon die Ursache dafür bekannt sein müsste.
Es ist wohl ein spezielles Problem der Klappe. Am ganzen Wagen ist die Alu-Außenhaut ja auch auf einem Stahlrahmen montiert und da korrodiert nichts.