Hubdachreparatur 91‘er Triton

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JensP
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Hubdachreparatur 91‘er Triton

Beitrag von JensP »

Was Neues aus der Reihe „Zugeschaut und Mitgebaut. “

Wie aus zahlreichen Beiträgen bekannt, haben die Tourings aus den frühen 90‘ern Probleme mit dem Hubdach. Vermutlich wurden damals aus Sparsamkeitsgründen die Hubdächer mit einer Lage weniger Glasfaser laminiert und neigen dazu aus der Form zu geraten.
Ich hatte vor Jahren sich zu einer pragmatischen Lösung gegriffen (viewtopic.php?f=23&t=15156#p171766) die tadellos funktioniert hat.
Ein weiteres Problem lag aber darin, dass das Hubdach vorne und hinten hochstand und bei Regenfahrten das Wasser den Hubdachstoff durchnässte.

Ein paar Schadenbilder:
Das Dach ist sichtbar verformt
Das Dach ist sichtlich aus der Form geraten
Das Dach ist sichtlich aus der Form geraten
Die Spitze steht hoch
Die Spitze steht nach oben
Die Spitze steht nach oben
Die Scheren stehen so schief, dass sich das Dach nur mit Gewalt schliessen lässt
Schiefe Schere
Schiefe Schere
Nach langer Meditation (man könnte auch sagen ich hattte keine Lust) überkam mich dann plötzlicher Aktionismus.
Zuletzt geändert von JensP am 26.07.2019, 15:07, insgesamt 2-mal geändert.
Alle sagten das geht nicht - dann kam einer und wusste das nicht - und machte das dann.
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JensP
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Hubdachreparatur 91‘er Triton - Teil 2

Beitrag von JensP »

Also an einem Samstagmorgen die untere Aluleiste vom Hubdachstoff gelöst:
Leiste Lösen
Leiste Lösen
Und den Stoff aus der oberen Kederleiste gezogen:
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Bis dahin: keine 2 Stunden :D
Dann versucht die vergammelten Schrauben zu lösen. Welches Hasenhirn verschraubt zu dünnes GFK mit Schloßschrauben??? Also mit dem Dremel die Schrauben vorsichtig abgeflext - weitere 3 Stunden :evil:
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JensP
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Hubdachreparatur 91‘er Triton - Teil 3

Beitrag von JensP »

Danach das Dach auf 2 Balken gelegt (Diese vorher auf 2 Böcke - geht zwar auch ohne, ist aber besser für den Rücken).
Dann das Dach durch Gewicht und Keile wieder in die vom Konstrukteur ursprünglich erdachte Form gebogen:
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Hubdachreparatur 91‘er Triton - Teil 4

Beitrag von JensP »

Die Innenseite des Hubdaches habe ich mit Folie angeklebt, weil die Kunstharzpantscherei wahrscheinlich nicht ohne kleckern abgehen wird.

Bei IhBäh hatte ich 2 Quadratmeter 580 g/qm Glasfasergewebe und 3 kg Epoxidharz bestellt.
Beides viel zu viel! 1/3 hätte auch ausgereicht.

Also: die alten Schraublöcher von außen ankleben und die Postion der Scheren anzeichnen (roter Edding geht zwar, würde ich aber nicht mehr nehmen - sieht man später)
Anzeichnen
Anzeichnen
Danach die Glasfaser zuschneiden, einlegen und mit dem Harz gut tränken
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Dabei darauf achten, dass der Bereich auf den das Gummiprofil aufgeschoben wird nicht laminiert wird.
Zudem habe ich da wo die Scheren verschraubt werden eine gerade Fläche geschaffen.
Da ich nicht wusste wie stabil das Ganze wird, habe ich 2-lagig gearbeitet.
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JensP
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Hubdachreparatur 91‘er Triton - Ende

Beitrag von JensP »

Da ich ja meine vor Jahren montierten Aluleisten (siehe oben) gelassen habe, habe ich nur die Spitze und das Ende, sowie je 15 cm auf allen Längsseiten verstärkt.

Nach dem Aushärten habe ich das Dach dann noch poliert und wieder montiert. Die Schraublöcher habe ich bei aufgelegtem Hubdach durch die Scheren gebohrt und vernünftige Edelstahlschrauben genommen.

Resultat:
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Und am 4 Tag betrachtete er sein Werk und sah: es war gut :D

Die Beulen in der Dachfläche sind zwar nicht ganz weg, aber das Gummiprofil liegt gut auf dem Dach auf und das Hubdach lässt sich mit wenig Kraft vernünftig schließen!

Auch bei Fahrten durch kräftigen Regen bleibt der Hubdachstoff trocken.

Ich hoffe, das hilft jemandem.

Grüße
Jens
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neja
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Re: Hubdachreparatur 91‘er Triton

Beitrag von neja »

:thumbs: sehr gut....
GT230/Puck L
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