Unterboden Eriba Pan Bj.1975

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Tatiful
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Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von Tatiful »

Hallo zusammen,

ich habe einen kleinen schnuckeligen Eriba Pan Baujahr 1975. Mir ist aufgefallen das der Unterboden anfängt sich leicht zu lösen bzw. das Holz mürbe ist. Er ist aus Holz und mit einem schwarzen Lack übermalt (Unterbodenlack?!)
Wir waren nun bei einer Werkstatt und die meinten zu uns, auf den bestehenden Unterboden einfach dünne Holzplatten (die von beiden Seiten Wasserdicht ist drauf kleben und verschrauben. Und die Lücken mit Sikaflex füllen. Nun meine Frage, wo bekomme ich solches Holz her? Hat da jemand schon Erfahrungen damit gemacht? Oder kann ich normales Holz nehmen und es durch einen Lack wasserdicht machen?

Vll hat auch jemand eine ganz andere herangehensweise?

Vielen Dank im vorraus :)
Roman
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von Roman »

Der Plan birgt Risiken. Dein Boden blättert, nach aller Theorie, wegen der schwarzen Farbe, die da jemand draufgepinselt hat. Das kommt so: Du kriegst das Holz nie komplett dicht. Durch Risse im Lack dringt Wasser ein, zieht unter die wasserdichte Lackschicht und kann nicht mehr verdunsten. Das Holz gammelt, quillt auf und du hast das Ergebnis. Holz muss atmen, sprich, Wasser muss wieder abtrocknen können. Wenn du jetzt eine dünne wasserfeste Platte draufklebst, hast einen organischen Kern aus Holz, Styropor (zieht Wasser) zwischen zwei wasserdichten Versiegelungen. Oben liegt der PVC drauf. Feuchtigkeit wird von den Seiten immer in die Bodenplatte ziehen können. Die liegt nicht an dem Alublech innen an, dort hast du eine 35mm hohe Fuge. Wenn Wasser innen am Alu runterläuft, und sei es nur Kondenzwasser, dann sammelt es sich dort, zieht in den Boden, der dann anfängt zu faulen. Im Fachjargon heißt es dann: Der Boden ist weich. Er gibt dann leicht nach, wenn du auf den PVC drückst.

Am besten wäre sicherlich, die schwarze Pampe abzukratzen, die losten Schichten auch und den Rest mit diffusionsoffenem Lack zu streichen.
Zuletzt geändert von Roman am 17.04.2021, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Tatiful
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von Tatiful »

Vielen Dank für deine Antwort damit man es vll besser versteht hab ich mal Bilder gemacht! Also der schwarze Lack ist noch am Unterboden dran, der löst sich eigentlich auch nicht sondern eher das Holz löst sich es bröselt bei Berührung einfach ab. Nass ist der Boden nicht!
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Roman
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von Roman »

Ist das Sperrholz, also mehrere Schichten kreuzweise verleimt, oder Spanplatte? So sieht es auf dem Bild aus. Das Holz ist trocken, weil der Lack mit dem Holz wegbröselt und es wieder trocknen konnte.
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Piratentroll
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von Piratentroll »

Moin,

der Boden sieht nicht original aus. Eher so, als wenn der original Boden aus Sperrholz -aus welchen Gründen auch immer- gegen einen aus OSB-Platte ausgetauscht wurde. Das wäre ein ungeeignetes Material. OSB ist zwar feuchtigkeitsresistent da wasserfest verleimt, grundsätzlich aber eben doch nicht auf Dauer wirklich wasserfest. Die Oberfläche der Platte ist geschliffen und lackiert. Da wurde von unter dann der Unterbodenschutz draufgepinselt. Vermutlich gibt es da schon ein Haftungsproblem Lack <---> Unterbodenfarbe. Da ist ein Eindringen von Wasser nicht eine Frage von ob, sondern nur von wann.

Durch das Spritzwasser unter dem Wagen wird die Oberfläche der OSB-Platte immer rauer, da die oberen Holzfasern aufquellen.
Das heißt aber nicht, dass du da was machen musst, außer es zu beobachten.

Nimm den PVC an der passenden Stelle im Touring hoch.
Kein Schimmel, keine Feuchtigkeit? Gut, nix zu machen.
Schimmel und Feuchtigkeit? Schlecht, Boden austauschen.

Sollte es so sein wie ich vermute und es noch nicht durchgegammelt sein, wäre es ratsam, den Boden vor weiterem "Erosionen" zu schützen. Das Aufbringen einen Schutzplatte ginge, wenn du z.B. wasserfestes Bootsbausperrholz formschlüssig aufbringst. Das wäre dann mit einem entsprechenden Holzschutz zu versehen.

Ist der Boden durchgegammelt, bleibt nur der Austausch.

Glückauf
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tomruevel_neu
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

wie schon geschrieben sieht das nicht nach dem üblichen Sperrholz aus.

Ansonsten wäre eine neue Lage Holz von unten wahrscheinlich eh nur Kosmetik.
Weil, es hat ja einen Grund warum das vergammelt.
Da würde ich einfach mal von Feuchtigkeit ausgehen.
Und die kommt bei einem Caravanboden nie von unten bzw. von außen.
Sondern immer von oben.
Piratentroll
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von Piratentroll »

Warum die Feuchte von unten kommt, hatte ich ausgeführt. Daran ändert ein pauschaler "Einwurf", sie kommt nie von unten, nichts.
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bummeltroll
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von bummeltroll »

Piratentroll hat geschrieben: 18.04.2021, 10:13 sieht nicht original aus.
Eher ... OSB-Platte Das wäre ein ungeeignetes Material. OSB ist zwar feuchtigkeitsresistent da wasserfest verleimt, grundsätzlich aber eben doch nicht auf Dauer wirklich wasserfest. Die Oberfläche der Platte ist geschliffen und lackiert. Da wurde von unter dann der Unterbodenschutz draufgepinselt. Vermutlich gibt es da schon ein Haftungsproblem Lack <---> Unterbodenfarbe. Da ist ein Eindringen von Wasser nicht eine Frage von ob, sondern nur von wann.

Durch das Spritzwasser unter dem Wagen wird die Oberfläche der OSB-Platte immer rauer, da die oberen Holzfasern aufquellen.
Das heißt aber nicht, dass du da was machen musst, außer es zu beobachten.

genau :thumbs:

Als ich das Bild beim ersten Mal flüchtig gesehen habe, dachte ich an eine Sauerkrautplatte

Bild

:mrgreen:

VG
bummeltroll
Roman
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von Roman »

Wenn das wirklich eine OSB-Platte ist, stellt sich Frage, was da jemand reingezimmert hat. Grob überschlagen dürfte eine 22 mm OSB-Platte 30 kg mehr wiegen als der originale Boden. Ich habe nur einen 79er Katalog gefunden im Archiv. Da steht was von Zuladung 120 kg bis 200 kg. Letzteres vermutlich mit Auflastung.

Ich würde die Kiste mal auf eine Waage fahren. Wenn du jetzt noch Holzplatten drunterschraubst, fährt noch weniger Gepäck mit.
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Schrauber
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von Schrauber »

Das Foto sieht für mich so aus, dass es nicht einmal OSB ist, sondern eine "einfache" Spanplatte. Die ist so ungeeignet für den Einsatzzweck, dass sie durch Spritzwasser auch von unten verwittern kann. Wenn sie von oben noch belastbar ist, wird es auch eher so sein, denn wenn Nässe von oben zu so einem Bild an der Unterseite führt, muss die Platte m.E. schon morsch sein.

Wenn die Platte noch stabil ist (mal von unten mit einem Schraubenzieher reinstechen!), wäre es theoretisch möglich, von unten dünne Platten zum Schutz aufzubringen. In der Praxis wird das aber ein ganz schöne Frickelei, die sauber einzupassen. Aber sicher einfacher, als den Boden zu tauschen.
Auf keinen Fall darf die Konstruktion nach unten (dampf)dicht werden! Also keinen Lack, Unterbodenschutz oder dichte Platten. Denn Wasser kann immer mal reinkommen, dann muss es auch wieder raus können.

Ich frage mich aber vor allem, wie da überhaupt eine Spanplatte hinkommt? Original kann das nicht sein, es muss also schon mal jemand den Boden rausgenommen und ausgetauscht haben! Ist das nur an einer Stelle so, wenn ja: wo? Oder sieht der gesamte Unterboden so aus?
tomruevel_neu
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von tomruevel_neu »

Piratentroll hat geschrieben: 18.04.2021, 10:47 Warum die Feuchte von unten kommt, hatte ich ausgeführt. Daran ändert ein pauschaler "Einwurf", sie kommt nie von unten, nichts.
Moin,

wenn Dir das zu pauschal ist kann ich das ja gerne präzisieren.

Von Spritzwasser während der Fahrt wird der Boden natürlich mal naß.
Oberflächlich.
Das kommt wie viele mal im Jahr vor?
Und wie lange braucht der Boden bis er dann wieder abgetrocknet ist?
Das kann man mit wenigen Stunden ansetzen.

Wasser, was bei den üblichen Undichtigkeiten von Caravans, von oben durch den Aufbau in die Bodenplatte läuft durchfeuchtet den Boden komplett.
Über Wochen, Monate oder gar Jahre.
Das macht schon einen Unterschied.

Und es ist unnütze Arbeit den vergammelten Boden irgendwie zurechtfummeln zu wollen.
Während es von oben immer noch reinregnet.
wanderbaustelle
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von wanderbaustelle »

Corona ist auch hier schuld!
aus Pauschalreisenden werden Pauschalratende

:ALAAF:
Roman
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von Roman »

Ich denke, Schrauber hat recht. Das sieht fast aus wie eine 0815-Spanplatte, bei der reicht wohl die normale Luftfeuchtigkeit, damit die draußen irgendwann aufquillt.
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Piratentroll
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von Piratentroll »

tomruevel_neu hat geschrieben: 18.04.2021, 15:43
Piratentroll hat geschrieben: 18.04.2021, 10:47 Warum die Feuchte von unten kommt, hatte ich ausgeführt. Daran ändert ein pauschaler "Einwurf", sie kommt nie von unten, nichts.
Moin,

wenn Dir das zu pauschal ist kann ich das ja gerne präzisieren.

Von Spritzwasser während der Fahrt wird der Boden natürlich mal naß.
Oberflächlich.
Das kommt wie viele mal im Jahr vor?
Und wie lange braucht der Boden bis er dann wieder abgetrocknet ist?
Das kann man mit wenigen Stunden ansetzen.

Wasser, was bei den üblichen Undichtigkeiten von Caravans, von oben durch den Aufbau in die Bodenplatte läuft durchfeuchtet den Boden komplett.
Über Wochen, Monate oder gar Jahre.
Das macht schon einen Unterschied.

Und es ist unnütze Arbeit den vergammelten Boden irgendwie zurechtfummeln zu wollen.
Während es von oben immer noch reinregnet.
Auf dem Bild ist der Boden weder vergammelt noch durchfeuchtet sondern es ist lediglich die Oberfläche aufgequollen.

Ich weiß nicht, aufgrund welcher Profession du hier den Ratgeber machst.

Als Tischler empfehle ich die von mir genannte Vorgehensweise. Das Bild ist eindeutig.
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zeeber
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Re: Unterboden Eriba Pan Bj.1975

Beitrag von zeeber »

Als „alter“ Schreiner kann ich dem Pirat und Schrauber nur beipflichten.
Einzig würde ich keine extra Schale drüber decken.
Dann werden Probleme und Schäden nur verdeckt oder zu spät schwere Schäden sichtbar. Von dem weiteren Gewicht ganz zu schweigen.
Der Unterbodenschutz muss dampfdiffusionsoffen sein,
Nachbehandlung mit Owatrol oder ähnlichem.
Ich würde erst mal genauer untersuchen was das für eine Platte ist.
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