Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

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Flonkowski
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Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von Flonkowski »

Hallo,
ich bin neu hier im Forum und noch kein Besitzer eines Touring.

Ursprünglich hatten wir (2 Erwachsene, 2 Kinder) einen Wilk Stern de Luxe Baujahr 1980, den wir aber in unserer zwischenzeitlich umgebauten Garage nicht mehr unterbringen. Jetzt planen wir gerade einen Touringkauf und stoßen immer wieder auf Fragen, die sich auf der offiziellen Homepage des Herstellers nicht beantworten lassen. Bei meiner Suche im Forum habe ich auch keine klare Antwort gefunden.

Grundriss wird wohl ein 540 werden, da wir da auch die Möglichkeit haben zu viert entspannt am Tisch zu sitzen. Geschlafen werden soll quer im Touring (3 hinten, 1 vorne). Die Variante mit dem 530 und einem Stockbett oder dem Hängebett von Hymer finden wir nicht so prickelnd. Als Zugfahrzeug haben wir einen California Beach, der uns ja zur Not noch weitere Schlafmöglichkeiten geben könnte.

Aktuell geht es mir um die Hecksitzgruppe des 540, bzw. die Option mit den Längsbetten. Was genau sind die Unterschiede? Den Fotos und Angaben entnehme ich Folgendes:

Original: Sitzgruppe komplett in Bezugsstoff. Tisch hängt hinten in einer Schiene und wird vorne mit einem Bein abgestützt - analog zu Bugtisch. Tisch ist relativ kurz.
Fragen: Ist ein Lattenrost unter den Sitzflächen oder eine Holzklappe? Wie wird die Lücke zwischen den Sitzflächen geschlossen? Mit dem Tisch und einem weiteren Brett? Hat jemand Erfahrungen bezüglich Komfort? Ist der Tisch wirklich zu kurz, wie er aussieht? Hat jemand Erfahrung mit einem längeren Tisch, z.B. Marke Eigenbau, der über die komplette Länge geht?

Längsbetten: Sitzflächen sind nicht mit Bezugsstoff versehen. Tisch ist frei stehend und variabel in der Position, aber auch sperrig. Lattenrost unter Matratze. Lücke zwischen den Matratzen wird mit "Lattenrostrollo" geschlossen. Zusätzlich ein Schränkchen ganz hinten im Heck, somit auch Rundsitzgruppe möglich.
Fragen: Hat jemand Erfahrung damit, auf einem Längsbett quer zu schlafen?

Längs werde ich bei 190cm Körperlänge wohl nie darin schlafen, daher weiß ich nicht, ob sich der Aufpreis für die Längsbetten rechnet. Es geht mir aber hauptsächlich darum, ob man die original Sitzgruppe zu einer halbwegs vernünftigen Schlafwiese umbauen kann.

Ich bin gespannt auf Eure Antworten und bedanke mich schon mal im Voraus.

Liebe Grüße aus Karlsruhe,
Florian
Roman
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Re: Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von Roman »

Hallo Florian, willkommen hier von mir.

So richtig habe ich keine Ahnung, weil ich mehr bei den Oldtimern unterwegs bin, aber weil die Neuwagenfahrer sich ausschweigen, versuche ich es mal.

Den 540er finde ich gar nicht mehr auf der Hymerseite. Gibt's den noch? Aber ich habe nicht lange gesucht auf der extrem unübersichtlichen Seite. Eine Meisterleistung der Werbeagentur, doch doch.

Zu deinen Fragen: Traditionell gibt es Quer- und Längsschläfer unter den Tourings. Früher kamen für Personen über 1.85 eh nur die Längsschläfer in Frage, weil (fast) alle Tourings 200 cm breit waren und somit die Querbetten maximal 1.88 Länge hatten. Das gilt übrigens auch für ältere Trolle, auch wenn die 540 heißen, also Vorsicht! Der Troll ist erst seit ein paar Jahren 210 cm breit. Ich habe einen Querschläfer, bin 1.84 groß, das geht mehr so schlecht als recht. Über Längsschläfer kann ich aus der Praxis nichts sagen, aber das allgemeine Schwarmwissen sagt: Über 1.90 heißt Längsschläfer. Somit ist der 540er schon mal die richtige Wahl.

Zum Bettenbau. Beim Touring spielt der Tisch dabei keine Rolle, außer dass er überflüssig im Weg herumsteht. Bei den neueren Modellen kann er, glaube ich, wenigstens unterm Bett gelagert werden. Zum Bett werden die Sitzpolster in der Mitte zusammenschoben. In die Lücken links und rechts werden die Rückenlehnen gepresst. Wir sprechen vom "Polsterpuzzle". Ich würde ja gerne sagen, über die Liegequalität sind die Meinungen geteilt, aber leider sind sich die meisten einig: Bescheiden. Man kann sie verbessern, in dem ein dicker Topper draufgelegt wird, aber der muss dann, wenn die Sitzgruppe gemacht ist, irgendwo untergbracht werden, also im Zugfahrzeug. Ich möchte hier aber daran erinnern, dass es sich immer noch um Camping handelt, andere pennen auf Isomatten und die Liegeflächen in VW-Bussen sieht mir auch eher spartanisch aus.
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Flonkowski
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Re: Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von Flonkowski »

Hallo Roman,

vielen Dank für Deine Antwort.
Das Puzzlespiel kenne ich von unserem alten Wilk. Aber worauf lagern die Kissen? Die müssten doch auf einer Platte aufliegen oder irgendwie anders abgestützt werden?

LG, Florian
mozarella
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Re: Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von mozarella »

Ich fände es praktischer, wenn der Tisch als stabile Stütze unter den Kissen sein würde. Denn dann könnte man nicht die Sitzkissen in die Mitte schieben sondern die Rücken-Polster. Vorteil wäre, man könnte trotz Bett-Umbau die Stauräume öffnen (also Sitzkissen und Klappen zusammen nach obenklappen).
Wenn die Rückenlehnen auf den Stauklappen liegen und die Sitzpolster in der Mitte, dann müßte man beides erstmal entfernen, um in den Stauraum zu kommen.
Aber anscheinend haben die Entwickler bei Hymer anders gedacht
Roman
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Re: Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von Roman »

Beim 78er lliegen die Rückenlehnen auf einer Klappe aus Holz. Vermutlich ist das heute auch noch so.
Achte immer auf den Horizont!
neja
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Re: Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von neja »

Wenn ich mich an unseren Troll-O von 1996 erinnere, war es völlig egal, wie herum ich mit ca 1,87m auf dem großen Bett gelegen habe:
Weder längs noch quer ging es nicht, ohne dabei an zu stoßen bzw. sich eingeengt zu fühlen.
Nur wenn man bei der Größe von ca 1,87m die Füße anzieht (ca rechtwinklig zum Unterschenkel) kann man, auch rein theoretisch, genau in die Fläche passen.
Von daher: Wer 1, 87m groß ist, sollte schon ganz gerne 2m effektive, begrenzungsfreie Länge zur Verfügung haben, gerade im Urlaub.....

Einzige Ausnahme wäre es gewesen, wenn ich in Längsrichtung über der Ritze (genau mittig) gelegen hätte, da dort die Füße zwischen der Inneneinrichtung "Auslauf" gehabt hätte.
Mit dem "Restplatz" links oder rechts neben mir, wäre meine Frau aber nicht einverstanden gewesen, zudem es dann für sie recht schwierig wäre nachts mal das Bett zu verlassen.

Die Kinder konnte man auch nicht lange mit dem vorderen, ca 1,2m breiten Schlafplatz begeistern. Der Platz direkt am Bug ist auch für etwas größere Kinder kein Vergnügen, so dass das größere Kind letztendlich, wenn es möglich war, immer in einem Igluzelt geschlafen hatte.
Für ein Kind war der Platz vorn ok.

Aus dieser Erfahrung heraus (und ohne Kinder....) ist es denn später ein Puck L geworden. Da gibt es auf der gesamten rechten Seite neben einer grundsätzlich etwas längeren Liegefläche zusätzlich Platz für die Füße.

Ich persönlich würde ohnehin nur noch Längsschläferbetten in Camping-Fz nehmen, denn es ist kein besonderer Spaß, unabhängig davon, ob die Liegelänge stimmt, nachts über den Partner klettern zu müssen.
GT230/Puck L
Wolfg. von Reth
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Re: Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von Wolfg. von Reth »

Obwohl ich in besten Zeiten nur 1,84 m lang war, haben wir uns bei unserem beiden Tritons immer für die Version mit Längsbetten entschieden. Der Liegetest mit Querbetten war vernichtend. Wir kamen uns vor wie in einer Sardinenbüchse. Heute haben wir in unserem Feeling ein Bett von 2,00 x 1,80. Natürlich hätte auch eine Breite von 1,60 m gereicht. Grundsätzlich sollte man im Urlaub nicht schlechter schlafen als zu Hause, sonst ist das keine Erholung.

Wolfgang
carlotz ETC 517
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Re: Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von carlotz ETC 517 »

neja hat geschrieben: 26.10.2021, 10:29 ...denn es ist kein besonderer Spaß, unabhängig davon, ob die Liegelänge stimmt, nachts über den Partner klettern zu müssen.
Och...noch vor paar Jahren hatte das durchaus seinen Reiz :roll:
Bild
Geht die Sonne auf im Westen, musst du deinen Kompass testen.
neja
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Re: Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von neja »

...die meisten Touring-Eigner dürften eher zu den "Silberrücken" zählen und da kommt es nachts (eventuell häufiger...) drauf an, verletzungsfrei und ohne zu stören das Clo zu erreichen.
GT230/Puck L
Roman
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Re: Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von Roman »

Die kaufen dann den 542. Der TO scheint noch in der reproduktiven Phase zu sein. :mrgreen:
Achte immer auf den Horizont!
trolloholic
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Re: Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von trolloholic »

mozarella hat geschrieben: 25.10.2021, 21:21 Ich fände es praktischer, wenn der Tisch als stabile Stütze unter den Kissen sein würde
:thumbs:
Einige Bugsitzgruppen werden auch heute noch teilweise mit Tisch zur Bettstatt umgebaut.
Das extra Fach für den Tisch im Bettstaukasten ist wirklich ein Schritt zurück.
mozarella hat geschrieben: 25.10.2021, 21:21 man könnte trotz Bett-Umbau die Stauräume öffnen (also Sitzkissen und Klappen zusammen nach obenklappen).
Wenn die Rückenlehnen auf den Stauklappen liegen und die Sitzpolster in der Mitte, dann müßte man beides erstmal entfernen, um in den Stauraum zu kommen.
Aber anscheinend haben die Entwickler bei Hymer anders gedacht
das hat auch damit zu tun, daß bei einigen Modellen die Sitzpolster Federkernpolster sind, während die Rückenlehnen "nur" Schaumkern besitzen.
Die Federkern-Segmente haben natürlich zwingend eine Sperrholzplatte als Basis. Schaumkern nicht.

Ein leichtes Hochklappen der ca 14 cm starken Polster bei geschlossener Liegefläche (Bettfläche voll hergestellt)
ist in RL nicht so einfach, weil das Polster ja nicht nach hinten (hier seitlich) weg kann.

nebenbei:
Das alles wird dem Themenstarter klar sein, denn er besitzt jahrelange Wohnwagen-Erfahrung.
Vermutlich weiß er deshalb auch schon längst ohne jedwede Erinnerung,
daß er dabei Camping praktiziert hat. :mrgreen:

tiefenentspannte Grüße!
trolloholic
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
Trollman
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Re: Troll 540 - Unterschied Hecksitzgruppe und Längsbetten

Beitrag von Trollman »

carlotz ETC 517 hat geschrieben: 26.10.2021, 11:33
neja hat geschrieben: 26.10.2021, 10:29 ...denn es ist kein besonderer Spaß, unabhängig davon, ob die Liegelänge stimmt, nachts über den Partner klettern zu müssen.
Och...noch vor paar Jahren hatte das durchaus seinen Reiz :roll:
Ich weiß, und jetzt braucht man einen Scherpa und Sauerstoff.
dodging the reaper :thumbs:
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