Schrauben Unterboden

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Thommyturtle
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Schrauben Unterboden

Beitrag von Thommyturtle »

Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich es selbst machen. Allerdings haben wir uns aufgrund des recht günstigen Preises für die Montage eines Reich Movers entschieden. Alles ist auch recht fein geworden. Allerdings ist mir aufgefallen, dass vor dem Eindrehen der Schauben in den Unterboden keinerlei Dichtmasse verwendet wurde. Eine Nachfrage ergab, dass dies bei Holzböden - im Gegensatz zu GFK-Unterböden - auch nicht nötig sei.
Allerdings würden sich manche Kunden die "Schraubstellen" wohl nachträglich mit einem Dichtmittel behandeln - wie gesagt: Nötig sei dies aber nicht.
Wie beurteilt Ihr das - gibt es hier Erfahrungswerte? Beim Betrachten der vom Werk angeschraubten Schellen für Gas- und Wasserleitungen ist mir übrigens aufgefallen, dass diese, zumindest augenscheinlich, ebenfalls keinerlei Dichtmittel erkennen lassen.

Wünsche Euch allen einen schönen Adventsabend,

Thommy
carlotz ETC 517
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von carlotz ETC 517 »

In unserem Troll, Bj.2009, sind z.B. die Winkel für den Abwassehahn mit reichlich Dichtmasse befestigt. Dafür sind die Schrauben in Länge und Stärke dem filigranen Bastelbereich zuzuordnen...
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Geht die Sonne auf im Westen, musst du deinen Kompass testen.
Roman
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von Roman »

Der Boden ist aus Holz, also alles, nur nicht wasserdicht. Spritzwasser macht in feucht, er trocknet dann wieder ab. Ein bisschen Dichmasse um die Schrauben wäre irgendwie sinnlos.
Achte immer auf den Horizont!
tomruevel_neu
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

die äußere Schicht ist doch wassserabweisend imprägniert.
D.h. das Holz wird nicht naß.

Wenn ich jetzt Schrauben in den Boden hineindrehe dann ist doch an der Stelle die Imprägnierung durchbrochen!!????
Und damit auch der Schutz vor Feuchtigkeit.

Die Schraubenlöcher oder sonstige Durchbrüche abzudichten würde dem doch abhelfen.
Oder?
Roman
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von Roman »

Hast du mal Parkett, lackiert mit diffusionsoffenen Parkettlack, feucht gewischt? Das Holz wird sofort dunkel. Entweder kommt Wasssr durch oder keins. Wenn du willst, dass eingedrungenes Wasser wieder abtrocknet, dann kommt auch welches rein. Wenn du deinen Boden mit wasserabweisendem Zeugs streichst, tötest du ihn über kurz oder lang.

Viel Spritzwasser gibt es eh nicht daunten. Wir sind mal 7000 Kilometer mit einem Loch hinter der Heizung und hinter dem Rad gefahren. Als das abgefallen ist während der Fahrt, hat es den Boden zerschlagen. Es waren auch Starkregenfahrten dabei. Durch das Loch kam fast nichts. Auch die Truma sitzt mit Spiel in einem Loch im Boden. Wenn es dort unten zu nennenswerter Nässeeinwirkung käme, wäre der Boden nicht aus Sperrholz.
Achte immer auf den Horizont!
tomruevel_neu
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

zu der Imprägnierung äußere ich mich jetzt nicht, dazu gibt hier im Forum genug Substanzielles zu lesen.

Was das Loch im Boden für die Heizung angeht.
Das ist ja nicht einfach ein Viereck aus dem Boden gesägt.
Dort wird von oben eine Rahmen aus Blech eingesetzt.
Und der Rahmen wird zum Boden hin außen mit einer Kittnaht abgedichtet.
Da bleibt nichts offen.
zeeber
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von zeeber »

Der Boden ist nach außen dampfdiffusionsoffen. Der Ausschnitt für die Truma, da ist nichts offen, was Spritzwasser angeht, das soll nur nach unten abtropfen und nicht in den Bodenaufbau kommen.
Solange an der Sperrholzoberfläche nur kurzfristig Spritzwasser anliegt und dieses dann abtropfen und wegtrocknen kann gibt es kein Problem.
Eigentlich müssen Schrauben, anliegende Scheiben und Blechstreifen am Bodensperrholz nicht eingedichtet sein, da das Wasser sich im Sperrholz verteilen würde und verdunstet. Aber schaden tut eine Sperrschicht zwischen Holz und Metall auch nicht, denn die Kapillarwirkung würde unterbunden.
Das der Boden nicht versieget werden sollte ist ja eh jedem klar.
tomruevel_neu
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von tomruevel_neu »

zeeber hat geschrieben: 05.12.2021, 23:39Aber schaden tut eine Sperrschicht zwischen Holz und Metall auch nicht, denn die Kapillarwirkung würde unterbunden.
Moin,

genau das ist der Weg den Wasser nimmt.
Bei zwei dicht aneinanderliegenden Flächen.
Und das Sperrholz ist schon saugfähig.
Thommyturtle
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von Thommyturtle »

Hm, so richtig eindeutig schlau bin ich noch immer nicht.
Weiß denn jemand etwas dazu, ob Hymer ab Werk die Schrauben in Dichtmasse schraubt?
Was ist denn von besagtem Vorschlag zu halten, die Schraubstellen nachträglich großflächiger zu "versiegeln"?
Piratentroll
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von Piratentroll »

Moin,

wenn Schrauben ordnungsgemäß angebracht sind, schließen sie im Holz formschlüssig ab. Bei Feuchtigkeit quillt Holz auf, würde sich also noch dichter um das Gewinde presssen.

Aus meiner "Tischlersicht" wäre da nix zu machen, zur Beruhigung könntest du aber ohne damit irgendwelchen Schaden anzurichten, die Schraubenköpfe mit Dekalin oder auch Zinkspray zudecken. Schützt die Srauben vor Korrosion. Mehr ist nicht zu tun.

Glückauf
„per aspera ad astra.“
Wahlspruch der Sternenflotte

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gisli
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von gisli »

ich würde die schrauben mit mike sanders fett eindrehen, erstens dichtet das ab und zweitens rosten die schrauben nicht fest und lassen sich so auch jahre später problemlos wieder entfernen. den rest der montageteile und die montagestellen pinsele ich auch damit ein. farbe, egal welcher art hat den nachteil dass sie unterrostet werden kann weil sie genau genommen eine "kunststoffbeschichtung" ist. diese methode praktiziere ich seit 35 jahren und kann sagen dass eine damit behandelte stelle nicht mehr rostet.
tomruevel_neu
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

jetzt fehlt nur noch jemand der Globuli empfiehlt :PM:
Skandinavienreisender ETC 585
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von Skandinavienreisender ETC 585 »

@Thommyturtle
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Hymer als Serienproduzent unter jede Schraube am Boden oder im Rahmen "Dichtmittel" aufträgt, um einen längerfristigen Erhalt des "beschraubten Materials" zu erreichen. Das würde ja den Preis nochmals um mindestens 1k€ hochtreiben...
Grüße
Tilo

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Triton Bj.'84
Thommyturtle
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von Thommyturtle »

Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 06.12.2021, 10:02 @Thommyturtle
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Hymer als Serienproduzent unter jede Schraube am Boden oder im Rahmen "Dichtmittel" aufträgt, um einen längerfristigen Erhalt des "beschraubten Materials" zu erreichen. Das würde ja den Preis nochmals um mindestens 1k€ hochtreiben...
Da Dichtmittel auch an anderen Stellen eingesetzt werden, finde ich den Gedanken naheliegend.
Viel spannender ist aber die Frage, inwiefern das überhaupt notwendig ist.
Wie Piratentroll ja bereits schrieb und der Mover-Monteuer ebenfalls beteuerte, gibt es durchaus die begründete Auffassung, dass das ohne zusätzliches Dichtmittel bestens passt.
trollmeister
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Re: Schrauben Unterboden

Beitrag von trollmeister »

Piratentroll hat geschrieben: 06.12.2021, 08:06 Moin,

wenn Schrauben ordnungsgemäß angebracht sind, schließen sie im Holz formschlüssig ab. Bei Feuchtigkeit quillt Holz auf, würde sich also noch dichter um das Gewinde presssen.

Aus meiner "Tischlersicht" wäre da nix zu machen, zur Beruhigung könntest du aber ohne damit irgendwelchen Schaden anzurichten, die Schraubenköpfe mit Dekalin oder auch Zinkspray zudecken. Schützt die Srauben vor Korrosion. Mehr ist nicht zu tun.

Glückauf
Schließe mich als Tischler hier an und auch Romans Ausführungen sind richtig. Fett auf die Schraube ist okay, meinetwegen auch ans Gewinde. Alles andere, vor allem Versiegelungen des Bodens aller Art, schädlich. Es gibt mit der Zeit Risse im Lack, Wasser kann reinkriechen aber nicht mehr ablüften.
Troll dich, mach mal Urlaub, es grüßt: Der Trollmeister
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