Bettauflage Eriba Familia 1964 bzw. Eriba Faun

[TomBartels]

Moin,
wir sind gerade dabei, unseren Eriba Familia aus 1964 in Stand zu setzen. Einer der Vorbesitzer hat es sehr gut gemeint mit der Auflage für den Umbau des Bettes. Dafür hat er die Auflage für die Rundhölzer vergrößert und recht massive Dachlatten verwendet. Leider waren die Ausschnitte sehr grob mit der Stichsäge, Beil oder Küchenmesser ausgeschnitten worden, was auch das schöne Limba-Furnier arg in Mittleidenschaft gezogen hat. Wir haben daher beschlossen, unserer Rückwände zu opfern, da diese einen Wasserschaden hatten, um die großen Löcher zu verschließen und das kaputte Furnier auszuwechseln.

Ich würde daher gerne wissen, welchen Durchmesser haben die originalen Rundhölzer und die Ausschnitte in den Seitenwänden?
Hier mal ein paar Bilder, um das besser darzustellen.

Dies ist das einzige Bild, was ich gefunden habe, welches ganz unten im Bild das originale Rundholz und die Ausschnitte zeigt. Leider ist daraus nicht wirklich etwas für den Nachbau abzuleiten.

Auf dem Bild sind auch die großen Deckel für die Sitzkästen zu erkennen, die bei uns leider auch fehlen. Hat jemand die Maße und Bilder von den Deckeln, damit wir diese nachbauen können? Insbesondere würde ich gerne wissen, ob die Unterseite auch mit Holzstreben verstärkt war.

Besten Dank für eure Hilfe!

[Roman]

Hallo und willkommen hier von mir. Um es vorweg zu sagen, ich weiß es nicht genau. Aber ich vermute, es gab keine Stangen und damit keine Löcher. Das ist eine Erfindung, die in den 80ern oder 90ern aufkam.

Wenn es noch so ist wie bei meinem 78er Troll, dann haben die Sitzpolzter unten Sperrholzplatten, an die ein Alu-Bügel als Fuß geschraubt ist. Wenn das Polzter auf dem Staukasten liegt, hängt der Bügel vorne in der Luft. Schiebst du beide Polzter in die Mitte, stehen sie auf dem Boden.

Ich habe mal für jemand anderes meine zerlegte Bugsitzgruppe vermessen. Das Konzept ist das gleiche wie hinten:

viewtopic.php?p=256161#p256161

Bei vielen modernen Browsern siehst du die Fotos nicht mehr. Das liegt daran, dass sie per http eingebunden sind und nicht per https, wie es die Sicherheitsrichtlinien heute vorgeben. Mit dem Firefox sieht man sie noch. Sonst sich jedes Bild einzeln anzeigen lasse (rechtsklick), dann werden sie geöffnet.

[tomruevel_neu]

Moin,

doch doch, es gab diese Stangen, etwas Format sehr dicker Besenstil.

Und es gab nicht "die" Bettkastendeckel.
Es gab nur einen.

Ein Sitzpolster blieb beim Bettenbau auf dem Bettkasten liegen.
Das andere Sitzpolster wurde auf die Besenstiele gelegt.
Die beiden Rückenpolster wurden dann auf den einen Bettkastenkastendeckel gelegt.

Der Tisch übrigens, blieb dabei in seiner Halterung, die nichts anderes waren als Scharniere. Die mit einem Riegel blockiert wurden, damit sie nicht auseinander rutschen. Vor dem Bettenbau wurde Tisch dann etwas hochgeschwenkt und mit einem Gurt am Querstaukasten festgesetzt.

[Roman]

Dann waren also die zusammenschiebbaren Sitzpolster (Polster schreibt man s ) ohne Besenstiel eine Interims-Innovation, die sich nicht durchgesetzt hat. Unter einem hochgeklappten Tisch wollte ich nicht schlafen. Wenn der sich löst...

[TomBartels]

Moin,
ja das ergibt Sinn, tatsächlich ist auf dem letzten Bild was ich angehängt habe auch nur ein Bettkastendeckel zu sehen und ich konnte an der Querleiste an meiner Seitenwand auch nur auf der linken Seite die alten Schraubenlöcher der Scharniere sehen. Ich habe mich schon gefragt, warum es die nicht auf der rechten Seite gibt.

Das hilft mir schon mal weiter. Jetzt müsste ich nur noch wissen ob und wie der Deckel aufgebaut war und welchen Durchmesser und Länge der "Besenstiel" hat.

Das der Bettumbau im Vergleich zu anderen Versionen bei meinem Baujahr mit dem Rundholz war, da bin ich mir auch absolut sicher, da auf der Rückseite meiner Seitenwände werkseitig ja auch die Verstärkungen für den Ausschnitt der Rundhölzer angeracht sind und diese wurden nicht nachträglich aufgebracht.

[Miguel]

Interessant, ich hätte das gleiche gesagt wie Roman, denn bei meinem 73er Pan hat einer der Vorbesitzer ganz sicher die beiden sitzpolsterplatten mit federkern auf Schaumstoff umgerüstet und auf den Kopf gedreht. Dabei sind auch die Metallbügel verschwunden und es wurden ebenso mit dem Beil rechteckige Aussparungen in die Bettkasten Wände geschlagen. Jetzt dienen balsa Holz Bretter als Brücke über dem Gang. Eine Gelegenheit zum Hochbinden des Tisches und Scharniere an diesem gibt es nicht.

[trolloholic]

unseren Eriba Familia aus 1964 ...
Auflage für den Umbau des Bettes. Dafür hat er die Auflage für die Rundhölzer vergrößert und recht massive Dachlatten verwendet.
... welchen Durchmesser haben die originalen Rundhölzer und die Ausschnitte in den Seitenwänden?

Moin Tom und willkommen!

Der Faun Familia ist nochmal eine ganz spezielle Nummer.
Feines Teil!

Unser 64er Familia hat die Besenstieltechnik und nimmt den Tisch für die Bettstatt.
Nach Papier waren eigentlich bis 1965 die Polster unsymmetrisch zu legen.
Bei uns mit Bj 64 aber schon symmetrisch.
Im Katalog vom Jahr darauf (1965) wird es auch gut abgebildet:

Wahrscheinlich ist es wie allgemein üblich der Wechsel im Sommer.
So haben wir einen Familia Baujahr 64 und Modelljahr 65

Auch haben wir das Modell BS (also Bugsitzgruppe).
Im Bild oben ist die normale Bugbett-Version mit zweitem Bett (Stockbett)

Der Bugtisch wird bei uns auch als Bettunterkonstruktion verwendet und nicht hochgebunden.
Würde auch stören, wenn man das originale Einhängebett einlegen wollte.

(Zu den Ausschnitten und den Dimensionen der Unterkonstruktion könnte ich erst
Ende März etwas sagen, da gerade auf Dienstreise.)

Ich denke jetzt sind alle Klarheiten beseitigt.
Ein alter Touring war schon ab Werk oft eine Wundertüte.

Viel Erfolg!
trolloholic

[tomruevel_neu]

Moin,

wir hatten einen 1964er Faun Familia, der mit den beiden Betten übereinander im Bug.
Zugelassen irgendwann im Frühjahr 1964.

Die Hecksitzgruppe war symetrisch.
In Fahrtrichtung links gab es für das Sitzpolster oder das Einlegebrett an der Außenwand eine Auflage.
An dieser Auflage war eine weiter klappbare Auflage befestigt.
Die konnte man hochkappen und konnte so ein Teil der Liegfläche (als Kopfteil) anheben.

[Miguel]

Diese Klappe zum anschrägen des Kopfteils gibts 73 auch noch. Hab ich auch im Prospekt gelesen. Macht natürlich nur für querschläfer Liliputaner Sinn

[TomBartels]

Moin, vielen Dank für das herzliche Willkommen und vielen Dank auch an alle für die sehr hilfreichen Beiträge.

@ Trolloholic das wäre natürlich klasse, wenn du mir bei Gelegenheit die Maße für den „Besenstiel“ bereitstellen könntest, damit hätten wir ein Problem gelöst

Bei meinem Familia ist übrigens der Tisch mit den zwei Scharnieren zum Hochklappen verbaut. Dazu hat der Tisch auf der Rückseite eine Schlaufe montiert, die mit einem Karabinerhaken an einer dafür vorgesehenen Halterung an den Oberschränken befestigt werden kann. Tatsächlich sollte man beim Schlafumbau den Tisch jedoch ganz aushängen und auf den Boden legen, da er sonst halb im Raum hängt und auch die Heckscheibe halb verdeckt. Der Vorteil dieses Patents hat sich mir auch noch nicht erschlossen.

Interessant ist jetzt noch, ob man am bestehenden Aufbau erkennen kann, ob es sich um eine symmetrische oder unsymmetrische Anordnung der Polster handelt. Bisher dachte ich immer, das bei einem halben Deckel (symmetrischer Aufbau) die Auflage anders ist und es eine Vertiefung für die Leisten des Deckels gibt, damit am Ende eine ebene Oberfläche zu Stande kommt.

Bei meinem Eriba gibt es nur eine durchgehende Leiste (siehe oben), daher hätte ich jetzt auf die Version links großer Deckel getippt, da ich auch nur dort erkennen kann, dass mal ein Scharnier verbaut war.
Ob es da noch ein Kopfteil gab, wird sich wohl nicht mehr rausfinden lassen. Wenn da noch jemand ein Bild hat, wäre es super, dieses hier einzustellen.

[Troll67]

Moin

Die Deckel sind tatsächlich nur halb so breit wie die Staukästen und sind mit Scharnieren an der Außenwand befestigt. Der rechte Deckel (in Fahrtrichtung) ist dabei noch als Kopfteil aufstellbar.
Beide Deckel sind beim Kojenbau Auflagefläche der Rückenlehnen.

[Troll67]

Willst du eigentlich wirklich zurückbauen auf Sitzgruppe oder um optische Gründe wegen der Ausschnitte?

[tomruevel_neu]

Moin,

das ist ja witzig.

Diese Art der Bettkastendeckel war "später" bei den Tourings allgemein üblich.

[TomBartels]

Willst du eigentlich wirklich zurückbauen auf Sitzgruppe oder um optische Gründe wegen der Ausschnitte?

Ich will die Sitzgruppe so zurückbauen, wie sie original war, d.h. ich habe zuerst die riesen Ausschnitte wieder verschlossen und nun muss ich halt noch wissen, wie dick die Rundhölzer im Original waren, damit ich die neuen Ausschnitte anfertigen kann und ein geeignetes Rundholz besorgen kann. Das hat funktionale und optische Gründe.

[Troll67]

Es gab meiner Meinung nach in den 60er keine Querhölzer!
Es werden die Sitzflächen zusammengeschoben. Die „großen“ Sitzflächen haben je 3 Standbeine vorne.
Und dann wird die Liegefläche durch die Rücklehnen ergänzt, indem man sie auf die Halbdeckel der Staukästen legt