Stahlträger durchgerostet

Wände, Dach, Tür, Fenster, Möbel, Unterboden
Karen
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Stahlträger durchgerostet

Beitrag von Karen »

Hallo, wir haben uns letzten Sommer einen 99er Troll gekauft. Dass die Außenklappen nicht richtig dicht und evtl auch nicht original sind war klar, aber wir wollten ihn trotzdem.
Beim Versuch, sie "mal eben abzudichten" kam dann ein etwas größerer Schaden ans Licht.
Der Stahlträger ist unterhalb de Klappe plus 10 cm an den Seiten durchgegammelt.
Ist das irgendwie ein statisches Problem?
Gibt es einen Trick, die Korrosion zu stoppen? Selbst wenn die Klappen dicht sind, kommt ja Spritzwasser an/in den Rahmen.
Ich tippe übrigens nur und baue nicht. (Falls die Fragen blöd gestellt sind.) :mrgreen:

LG Karen
Christian ETC 171
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von Christian ETC 171 »

welcher Träger? der äussere Hilfsträger 20*20mm?
Fotos?
Der hat schon eine gewisse statische Bedeutung. Wenn der durch ist, wirft die Aluhaut beim hochkurbeln Wellen...
Gruss,............................Bild Christian
GT-PETRI ETC 479
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von GT-PETRI ETC 479 »

DER wird es sein:"in/an den Rahmen"

Wenn es ordentlich gemacht werden soll: neues Rohr einschweißen (lassen)

Für den TÜV: mit Sikaflex ein paar Blechstreifen ankleben

Die 2. Lösung ist m.E. nur eine Notlösung, so wie Damals als wir nach "kreative" klamme Azubis waren.

Macht es ordentlich, dann habt ihr länger Spaß daran :wink:



Grüße, Thomas
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schnezi
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von schnezi »

Aus meiner Sicht gibt es nur eine vernünftige Lösung: ein Stück neues Rohr einschweißen
schnezi
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Karen
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von Karen »

Danke für eure Antworten!
Mein Mann hat sich jetzt soweit durchgegraben, dass er gesehen hat, dass unter dem vergammelten noch ein zweiter Träger ist, somit hat sich die Frage wohl auch erledigt. (Hoffe ich jetzt mal...)

LG Karen
Roman
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von Roman »

Wenn es ein Träger ist, den man von unten sehen kann (du sprachst von Spritzwasser), dann wird der TÜV-Mann grantig.

Ich habe immer noch nicht kapiert, wo sich der Schaden befindet. Aber wenn da schon so lange Wasser eingedrungen ist, dass das Profil durch ist, würde ich untersuchen, ob nicht noch Schlimmeres passiert ist. Stichwort Schimmel hinter der Verkleidung und vorallem unter dem PVC. Der kann hochgradig gesundheitsgefährdend sein, außerdem gammelt es dann unbemerkt weiter und irgendwann ist der Boden durch - so wie es fast allen Tourings irgendwann ergeht - eben auf genau diese Weise. Außerdem könnte es sein, dass die Klappe gar nicht der Ursprung der Undichtigkeit ist, sondern ein Fenster weiter oben, oder sonst was. Das Wasser läuft hinter der Verkleidung unbemerkt nach unten und richtet dann dort die Schäden an. Das wäre meiner Meinung nach viel wichtiger als das Stückchen fehlender Stahl. Daran wird der Touring nicht zerbrechen.
Achte immer auf den Horizont!
schnezi
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von schnezi »

Außerdem ist mir eigentlich kein Träger am Touring bekannt der einen Zweiten innenliegend hat (ob da schon mal dran "rumgepfuscht" wurde?)
schnezi
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tomruevel
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von tomruevel »

Moin,

einen doppelten Träger gibt es.
Unter dem Türausschnitt.
Unter dem normalen rundumlaufenden ist noch ein weiterer Träger mit größerem Querschnitt.

Ein statisches Problem ergibt sich schon durch einen geschwächten/durchgerosteten Träger.
Der Aufbau verwindet sich anders bzw. mehr als vorgesehen.
Dadurch reißen beispielsweise Schrauben aus den Möbeln, geleimte Verstärkungen brechen ab, Möbel drücken sich mehr als üblich in die Wandverkleidung/-bespannung und beschädigen diese.
Oder Risse in der Beplankung.
Das alles muß nicht zwingend passieren, die Chance ist aber gegeben.

D.h. zügig instandsetzen damit es nicht zu Folgeschäden kommt.
schnezi
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von schnezi »

Weis schon welchen Du meinst, das kleine Vierkantrohr ist aber eigentlich außen auf dem Großen aufgeschweißt (war zumindest bei unserem so), von da sieht man ja eigentlich beide von unten ohne zu graben (auch wenn der kleinere etwas unter dem Einstiegsblech versteckt ist
schnezi
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gromit ETC 456
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von gromit ETC 456 »

Karen hat geschrieben: Der Stahlträger ist unterhalb de Klappe plus 10 cm an den Seiten durchgegammelt.
Ist das irgendwie ein statisches Problem?
Gibt es einen Trick, die Korrosion zu stoppen? Selbst wenn die Klappen dicht sind, kommt ja Spritzwasser an/in den Rahmen.
Tach Karen,

- die Träger rosten meistens nicht von außen nach innen, sondern von innen nach außen durch. Daher wird wahrscheinlich Wasser durch Schraubenlöcher in das Rund- oder Vierkantrohr eingedrungen sein (z.B. durch ein Schraubenloch) und der Rost hat innen sein Werk begonnen, da die Rohre innen nicht korrosionsgeschützt sind. Spritzwasser ist egal, da das relativ schnell abtrocknet und die Rohre außen lackiert sind.

- Es ist unwahrscheinlich, dass nur eine Stelle durchgerostet ist. Dein Mann soll mal das Rahmenrohr mit einem Hammer abklopfen, dann wird er wahrscheinlich noch an anderer/anderen Stelle(n) fündig.

- Der äußere, dünne Rahmen an der Blechhaut ist nicht tragend, sondern hält nur das Blechkleid in Form und hält den äußeren Bodenbereich. Das weiß der TÜV aber nicht, daher wird er das immer bemängeln. Schweißen ist angesagt.

- Die Sache mit der Feuchtigkeit in Boden, Wand also in Styropor und unter der Wandverkleidung hat Roman schon erwähnt. Wand ist aber bei neueren Modellen nicht so kritisch, da die Wandverkleidung im Gegensatz zum PVC der 60er/70er diffusionsoffen ist und besser abtrocknet. Aber guck unbedingt unter den PVC-Bodenbelag, da wirst Du auf jeden Fall fündig.

- Für detaillierte Hilfe stell mal Fotos der Stelle ein.

Gromit
bummler
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von bummler »

gromit ETC 456 hat geschrieben:... - die Träger rosten meistens ... von innen nach außen durch. ... , da die Rohre innen nicht korrosionsgeschützt sind.
Bei unserem Touring (Bj. 99) sind die Rohre außen nicht lackiert, sondern lediglich mit einem Unterbodenschutz eingepinselt (der in den ersten Monaten an so manchen Stellen abfiel, weil man vergessen hatte, die Rohre vorher zu entfetten). Das wurde auf Garantie nachgeholt.

Ich krieche alle 2 Jahre unter den Touring, um das Rosten von außen zu bekämpfen ("offene Wunden" behandeln und losen U-Schutz abbürsten und neu auftragen). Innen würden die Rohre beim Zusammenkloppen in der Elsaß-Großgarage mit einer rosthemenden Lösung gespült, hat man mir mal bei einem der Garantieaufenthalte dort erklärt (deswegen seien das braune Wasser, was nach längerer Regenfahrt aus den offenen Schweißnähten tropfe ebenso wie die gelb-braunen Flecken um die Rohre keinesfalls Anzeichen von Rost, sondern lediglich ein Hinweis auf die großzügige Verwendung dieser Flüssigkeit). Trotzdem wurden die laut Zeichnung des Herstellers vorgesehenen, aber nicht vorhandenen Belüftungsbohrungen nachträglich auf Garantie angebracht (die Fotos wurden davor angefertigt).

Die Fotos entstanden nach der ersten größeren Tour (Norwegen) etwa 6 Monate nach Kauf (fabrikneu).

bummler
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gromit ETC 456
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von gromit ETC 456 »

Ich kann nur für unseren 67er und den 91er sprechen. Die Rohre waren/sind außen lackiert. Beim 67er mit grauem Rostschutz der sehr gut hält und beim 91er mit braunem Lack, der schnell unterrostet wird. Innen sind die Rohre bei beiden blank.

Kritisch ist meist immer der Rost von innen bedingt durch das Klima in den Rohren, der dauerhaften Feuchtigkeit und der Anreicherung von Mineralsalzen.

Wenn bei den Tourings, die ich kenne (ich kenne keine nach Bj. 95), braune Flüssigkeit heraustropft, ist das immer Wasser mit Rost. Von einer werksseitigen, wirksamen Konservierung der Hohlräume habe ich bisher noch nichts gesehen - wäre ja auch sehr aufwändig: man müsste jedes Rohr anbohren und mit Korrosionsschutz fluten.
t-beyer
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von t-beyer »

bummler hat geschrieben:Trotzdem wurden die laut Zeichnung des Herstellers vorgesehenen, aber nicht vorhandenen Belüftungsbohrungen nachträglich auf Garantie angebracht
bummler
Das finde ich ja nun sehr interessant. Liegt hierin und in der Tatsache, dass vor allem durch die Schraublöcher der nicht abgedichteten unteren Abschlussleiste Wasser eintritt die Erklärung für die früher oder später auftretende Durchrostung des Hilfsrahmens?

@bummler: Könntest Du Größe und Lage der vorgesehenen Belüftungs/Ablauf-Löcher hier veröffentlichen (Foto)? Sind werksseitig auch Drainagestopfen vorgesehen, damit kein Schmutz in die Rohre kommt?

Gruß
Thomas
bummler
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von bummler »

t-beyer hat geschrieben: @bummler: Könntest Du Größe und Lage der vorgesehenen Belüftungs/Ablauf-Löcher hier veröffentlichen (Foto)?
Ich schreibe ausschließlich über meinen Touring (Triton Modell 99) und nun mal etwas mehr im Detail: An meinem Wohnwagen war auffällig, dass beim schrägen Abstellen eine gelb-braune Flüssigkeit (siehe Foto 3 Postings weiter oben) aus den nicht schließenden Schweißnähten u. a. am Holm unter der Tür floss (siehe Foto 3 Postings weiter oben). Das konnte bei einem Garantieaufenthalt im Werk demonstriert werden. Dort meinte man, es handle sich nicht um Rost und auch nicht um aufgenommenes Wasser, sondern um wohl zu viel eingefülltes Rostschutzmittel. Man werde das beheben. Das zweite Foto 3 Postings weiter oben zeigt den abplatzenden U-Schutz (nicht Farbe) und direkt darunter das rostende Rohr ohne weiteren Schutz.

Nach der nächsten größeren Tour trat das aber wieder auf und Hymer bot weitere Garantiearbeit bei einer Vertragswerkstatt meiner Wahl an. Dort meinte man, die Ursache des Problems zu kennen. Laut Zeichnung müssten vor und hinter allen Verschweißungen des Rahmens 8 mm Bohrungen (mehr als 30 insgesamt??) vorhanden sein, damit Wasser (z. B. Kondenswasser) auslaufen und das Innere belüftet werde (keine Stopfen) . Da sie nicht vorhanden waren, wurden sie von der Werkstatt angebracht und das Innere der Rohre intensiv mit Pressluft ausgeblasen. Seitdem habe ich kein Austreten von Flüssigkeiten mehr beobachtet.

Morgen muss der Wohnwagen ohnehin aus der Garage (Auflastung um die Stützlast) - ich hoffe, ich denke an ein paar Fotos.
gromit ETC 456 hat geschrieben: man müsste jedes Rohr anbohren und mit Korrosionsschutz fluten.
Möglicherweise dienen diese vereinzelten (offensichtlich mit stumpfem Bohrer reingewürgt und nicht entgratet) Löcher diesem Zweck. Beispiel eines solchen VOR dem Setzen der Bohrungen durch die Werkstatt- Foto).

Gruß vom bummler
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gromit ETC 456
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Re: Stahlträger durchgerostet

Beitrag von gromit ETC 456 »

t-beyer hat geschrieben: Das finde ich ja nun sehr interessant. Liegt hierin und in der Tatsache, dass vor allem durch die Schraublöcher der nicht abgedichteten unteren Abschlussleiste Wasser eintritt die Erklärung für die früher oder später auftretende Durchrostung des Hilfsrahmens?
Das ist sehr wahrscheinlich. Selbst wenn unten Löcher vorhanden sind, reicht die verbleibende und durch die Schrauben nach sickernde Feuchtigkeit im Rohr aus, um es dauerhaft durchrosten zu lassen. Die 8mm Löcher reichen nicht aus, um das Rohr nach einem Regen zügig innen austrocknen zu lassen. Wenn Oberflächenrost vorhanden ist, saugt der auch die Fauchtigkeit auf und hält sie.

Dauerhafte Lösung ist die Abdichtung der Schrauben und der Alu-Leiste (unten, mitte und oben). Bei unserem Touring kann man genau sehen, welche Schrauben undicht sind - am Loch an der Unterseite des Stahlprofils wenn man dezent mit dem Hammer angeklopft. Wenn Du die Bohrlöcher hast und das Rohr trocken ist, unbedingt Hohlraumversiegelung ein sprühen.

@bummler: Diese Brühe kam nach dem Anbohren verschiedener Rohre des 91er Tritons auch raus. War aber definitiv kein Rostschutz, sondern stinkiges Rostwasser. Hat der Händler gesagt, was das für ein "zu viel eingefülltes Rostschutzmittel" sei?
Dauerhaft sind nur Sachen auf Öl/Fett/Wachs/evtl. Bitumenbasis. Die letzten drei fließen nicht mehr 'raus und Öl sieht anders aus.
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