70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

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Schrauber
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70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Schrauber »

Nach dem die originale Trumatic SB 1800 nicht mehr funktioniert hat, habe ich mich für den Austausch gegen eine neue Heizung entschieden, anstatt noch irgendwelche Reaparaturversuche an dem 42 Jahre alten Teil durchzuführen. Da ich die Heizung auch ohne Stromanschluss nutzen können will, kam nur das aktuelle Nachfolgemodell von Truma infrage, die S 2200. Auch wenn die Bezeichnung etwas anderes suggeriert: Die Heizleistung ist mit 1850 W fast identisch mit den 1800 W der alten SB 1800. Die Abmessungen sind auch in etwa gleich, sodass keine grundsätzliche Änderung des Einbauorts erforderlich ist. Wobei ich mich für die S 2200 P entschieden habe, das "P" steht für Piezozünder, es gibt auch das ansonsten identische Modell mit Zündautomatik. Vorher/nachher:
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Das größte Problem beim Austausch: Die alte Heizung hatte einen Bodenkamin, d.h. dass sowohl Zuluftansaugung als auch Abgasaustritt unter dem Fahrzeugboden lagen!
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Die neue Heizung kann wahlweise mit Wandkamin oder Dachkamin betrieben werden. Beim Dachkamin wird die Zuluft unter dem Fahrzeugboden angesaugt, beim Wandkamin wird die Zuluft ebenfalls über den "Wandkamin" angesaugt. Da beim Dachkamin je nach Anordnung ein oder zwei "Dreiecksfenster" im Hubdachstoff hätten dauerhaft verschlossen werden müssen, habe ich mich für den Wandkamin entschieden. Und ob ich zwei Löcher in die Wand sägen muss oder ein Loch ins Dach: beides tut weh, aber es führt ja kein Weg daran vorbei, wenn der Puck auch in Zukunft eine Heizung haben soll.

Mit der Entscheidung für den Wandkamin war auch klar, dass ich das Modell mit Bedienknopf rechts und Abgasführung links brauche, damit die Abgas- und Zuluftleitung den Schrankraum nicht teilen sondern seitlich an der Schrankwand liegen. Auch für den Gasanschluss war das geschickter, zumal da noch ein Problem dazu kommt: Die Gasanlage hat einen Betriebsdruck von 50 mbar, die neue Heizung braucht aber 30 mbar. Also musste auch noch ein Druckminderer vor der Heizung eingebaut werden, da der Gasherd nach wie vor mit 50 mbar betrieben wird ...

Bevor ich in den folgenden Postings den Austausch im Einzelnen beschreibe, hier ein erstes Resumee zum Vergleich alt/neu: Der Piezozünder ist bei der S 2200 wesentlich leiser (bei der Alten hat die Mechanik des Zünders in Verbindung mit der Blechverkleidung immer sehr laut "geknallt", ähnlich laut wie die Schiebetür eines alten VW-Busses!), es zündet gleich beim ersten Drücken und man muss den Bedienknopf nur wenige Sekunden gedrückt halten, bis die Heizung anbleibt. Allerdings ist der Piezozünder direkt über dem Boden, man muss also zum Einschalten vor der Heizung auf die Knie gehen, und der Bedienknopf (Regler) liegt auch sehr tief. Also mal eben von der Bettkante/Sitzbank aus anmachen ist nicht mehr. Das Sichtloch in der Verkleidung ist aus unerfindlichen Gründen seitlich versetzt zum Schauglas im Wärmetauscher, sodass man nicht nur auf die Knie gehen muss, sondern auch genau peilen muss und dabei den Kopf dabei rechts an den Unterschrank der Spüle drücken. Bei der Alten konnte ich an einem deutlichen Pfeifen/Heulen hören ob sie angesprungen ist, das bietet die Neue auch nicht mehr.

Die Beschreibung des Austauschs folgt wie gesagt in den nächsten Postings.
Roman
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Roman »

Warum hast du dich für den Piezo-Zünder entschieden und nicht für die Zündautomatik? Ich hab ja auch eine mit Piezo, finde das aber eher nervig.
Achte immer auf den Horizont!
Schrauber
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Schrauber »

Aber erst mal musste ich ja herausbekommen, was ich alles bestellen muss. Das war gar nicht so einfach, gelungen ist es letztlich, indem ich die Informationen aus dieser Bedienungsanleitung inklusive Einbauanleitung kombiniert habe mit Produktbezeichnungen, Fotos und Beschreibungen diverser Internethändler.

Bestellt habe ich letztlich folgende Teile und es hat sich als richtig erwiesen:

- Heizung TRUMA S 2200 P mit Abgasrohranschluss links
- Wandkaminset TRUMA AKW 2
- Kaminkappe TRUMA für AKW 2
- 2 Meter Abgasrohr TRUMA AE 3 (nur in Meterschritten bestellbar, gut ein Meter hätte gereicht)
- 1 Meter Lüfterrohr TRUMA ø 65 mm (ebenfalls nur in Meterschritten bestellbar, weniger als ein halber Meter hätte gereicht)
- Doppelstütze TRUMA DSW

- Druckminderer von 50 mbar auf 30 mbar (ich habe woanders bestellt)
Schrauber
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Schrauber »

Roman hat geschrieben: 28.10.2018, 22:12 Warum hast du dich für den Piezo-Zünder entschieden und nicht für die Zündautomatik? Ich hab ja auch eine mit Piezo, finde das aber eher nervig.
War ein paarzig Euro billiger, und die Zündautomatik ist elektronisch und braucht eine Batterie, erschien mir also anfälliger ... ich bin mehr für die einfachen Lösungen :wink:
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Schrauber »

So, zurück zum Austausch:

Erst mal Ausbau der alten Heizung. Dabei habe ich mich in der Entscheidung bestätigt gefühlt, daran nicht mehr rumzudoktern. Das war alles ganz schön verrottet und ein Wiedereinbau nach eventuell erfolgreicher Reparatur der Heizung wäre ambitioniert gewesen. Danach war natürlich erst mal ein großes Loch im Boden:
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Ich habe eine Sperrholzplatte in Bodenstärke (10 mm) eingepasst und eine etwas größere Sperrholzplatte von unten drangesetzt, damit das hält. Das habe ich jetzt nicht mit Fotos dokumentiert, das sollte jeder auch so hinbekommen. Genauso wie das Bohren des Kondensatablauflochs und das Vorstechen der vier Befestigungsschrauben für die Heizung, dafür liegt der Heizung eine Schablone bei. Wobei eine der Schrauben genau in einen Stahlträger unter der Bodenplatte geht, da muss man dann entsprechend vorbohren.

Truma schreibt für die Einbausituation im Schrank zwingend den Einbaukasten für über 150 Euro vor. Aber es gibt ja schon einen vergleichbaren Einbaukasten, deswegen habe ich für mich entschieden, dass der ausreicht und angepasst werden kann. Aber das hier ist keine Einbauanleitung, sondern ein Erfahrungsbericht. Jeder muss selber überlegen was er tut und was er verantworten kann!
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Schrauber »

Jetzt zum Einbau des Wandkamins:

Für die hier beschriebene Einbausituation ist das Abgasrohr deutlich unter 75 cm lang, sodass der Mittelpunkt der Austrittsöffnung des Abgasrohrs nur mindestens 33 cm über dem Bodenniveau sein muss, auf dem die Heizung steht. Ich habe beim Anlegen der Schablone, die beim Wandkamin mitgeliefert wird, sicherheitshalber ein kleines Bisschen zugegeben …
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In der Einbauanleitung wird vorgegeben „Hohlräume im Bereich der Bohrungen mit Holz ausfüttern“. Ungenauer kann man es kaum beschreiben. Da aber zahlreiche Schrauben irgendwo hinein zu drehen sind und der Puck in diesem Bereich nichts außer Styropor zu bieten hat, habe ich eine 20 mm starke Sperrholzplatte, die etwas größer ist als der Wandkamin, in die Dämmebene eingesetzt.
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Auf der Höhe des Mittelpunkts des Abgasrohrs habe ich mit einem dünnen Metallbohrer nach außen durchgebohrt.
Außen habe ich dann eine Klebefolie, auf die ich die Montageschablone kopiert habe, auf das Blech geklebt.
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Mangels Helfer habe ich die hinterlegte Holzplatte von innen mit einer Latte gegen das Außenblech geklemmt, damit ich mit dünnen Holzschrauben Außenblech und Holzplatte an den Punkten für die Verschraubung der Rohrstutzen verschrauben konnte. Dann ein Loch zum Ansetzen der Stichsäge gebohrt, dann das 79-mm-Loch mit der Stichsäge mit einem für Aluminium geeigneten Sägeblatt ausgesägt.
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Vor dem Abziehen der Klebefolie habe ich noch die Löcher für die Befestigung des Wandkamins durch Ein- und Ausschrauben von dünnen Holzschrauben markiert, damit der Wandkamin später exakt sitzt!
Jetzt konnte ich die Stutzen für Zuluft- und Abgasrohr einbauen: Holzschrauben wieder raus, zur Abdichtung einen Silikonring auf den Flansch der Stutzen aufgebracht ...
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... und mit den mitgelieferten Schrauben in die durch die Holzschrauben „vorgebohrten“ Löcher montiert. Die beiden Stutzen sind unterschiedlich, der untere hat außen eine vertikale Fräsung.
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Ich hoffe, dass das Silikon die richtige Wahl war, in der Einbauanleitung ist nur eine Kartuschenpresse abgebildet, ohne weitere Angaben. Ich habe Silikon verwendet, das bis 160° temperaturbeständig ist.
Am Ende noch den Wandkamin außen drauf geschraubt …
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Mit Abdeckkappe
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… und innen die Bespannung ans Brett angeschlossen, einigermaßen dampfdicht mit Silikon, auf dem Foto noch ohne Anschluss, der ist erst auf späteren Fotos zu sehen:
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Schrauber
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Schrauber »

Den Gasanschluss soll mein Installateur machen, da er aber gerade krank ist, fertige ich die Schablonen für die Gasleitungen schon mal selber an, dabei muss ja auch noch der Druckminderer integriert werden:
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Wie das eingebaut aussieht, kommt dann weiter :wink: unten
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Schrauber »

Dann schraube ich die Heizung fest. Die Löcher habe ich ja schon vorgestochen, erst mal alle Schrauben ohne Heizung mit dem Schrauber komplett in den Boden gedreht, da sie sich mit Heizung dann nur noch von Hand eindrehen lassen. Und wie schon oben bemerkt, ich hatte es befürchtet, eine Schraube stößt genau auf einen Träger unter der 10-mm-starken Bodenplatte, die Schrauben sind ja deutlich länger. Also hier erst noch mit Metallbohrer vorgebohrt.

Nachdem die Heizung fest montiert ist, geht es jetzt an die Montage von Abgas- und Zuluftrohr. Ich habe 2 Meter bestellt, letztlich brauche ich für Abgas und Zuluft nur insgesamt etwa 1,05 Meter, aber ich muss mich der Sache ja schrittweise annähern: Erst mal das Ende für den Anschluss am Wandkamin zurechtbiegen, ansetzen, den Bogen zum Anschluss an der Heizung grob biegen und erst mal großzügig Abschneiden. Dann „Einbauen“ und nach und nach noch mal zwei bis drei Zentimeter am einen oder anderen Ende abschneiden, bis es wirklich passt, beim letzten Mal vielleicht auch nur noch einen Zentimeter. So habe ich beide Rohre eingepasst.
Dann erst mal das Zuluftrohr fest eingebaut. Dann für das Abgasrohr ein Stück Lüfterrohr abgeschnitten und drüber gezogen. Und dann auch das Abgasrohr eingebaut.
IMG_6441.jpg
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Beim Einbau ist darauf zu achten, dass vor allem das Abgasrohr zum Kamin hin durchgehend steigt. Damit das dauerhaft so bleibt, wird noch eine Stütze montiert:
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Und mit Druckminderer sieht der Gasanschluss dann so aus:
IMG_6456.jpg
Am Einbaukasten musste ich ein bisschen rumsägen, das einlagige untere Blech der Rückwand anpassen, nachdem ich es erst dieses Jahr mit Alublech und Nieten geschlossen hatte, weil immer wieder mal was im Schrank angeschmort war ... hierzu noch zwei Fotos:
IMG_6443.jpg
IMG_6444.jpg
Wie gesagt, das ist keine Einbauanleitung sondern ein Erfahrungsbericht, jede(r) muss selber wissen was er/sie tut, Gas und Abgas sind gefährlich ...
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Schrauber »

Roman hat geschrieben: 28.10.2018, 22:12 Warum hast du dich für den Piezo-Zünder entschieden und nicht für die Zündautomatik? Ich hab ja auch eine mit Piezo, finde das aber eher nervig.
Ich dachte ich hätte es gleich beantwortet, aber es ist dabei wohl bei der Vorschau geblieben :oops:

Also: die Zündautomatik kostet ein paarzig Euros mehr, hat Elektronik und eine Batterie, die leer sein kann ... ich bin halt Freund der einfachen Lösungen ...
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Schrauber »

Die Verkleidung daufzuschrauben war dann etwas Gebastel. Erst musste ich seitlich das hinten umgebogene Blech an einer Stelle gerade biegen, weil es mit dem Abgasrohr knapp war:
IMG_6447.jpg
Bis die Verkleidung dann richtig gesessen ist, musste ich auch sonst noch hier und da dran rumbiegen, aber am Ende hat es gepasst.

Hier noch ein Foto von unten:
IMG_6471.jpg
Die neue Gasleitung von oben stößt genau auf die alte Zuleitung, die ja unter dem Boden an die alte Heizung angeschlossen war. Für den neuen Anchluss musste sie nur ein klein bisschen gekürzt werden. In der Holzplatte, die ich natürlich noch schwarz streiche, ist das Loch für den Kondensatablauf zu sehen. Der schwarze Schlauch neben der Gasleitung kommt vom Überdruckventil des Vordruckreglers und muss ins Freie geführt werden. Den Gasanschluss habe ich wie schon angedeutet vom Installateur machen lassen, dabei war ich nur der Helfer.
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von tourensauser »

Guten Morgen Schrauber,

eine feine Bastelei. Das Ergebins im Innenraum sieht fast aus wie original. :thumbs:

Silikon ist keine gute Wahl.
Ich hoffe, Du hast kein Sanitärsilikon (essigvernetzt) verwendet, da dieses Alufrass verursacht. Beu neutralvernetztem (essigfrei) ist das nicht der Fall.
Davon abgesehen sollten solche Verbindungen dauerelastisch abgedichtet werden um dauerhaft dicht zu bleiben. Hierzu verwendet man Butyl. Als Kartusche oder Band erhältlich unter diversen Markennnamen wie Dekalin, Dekaseal oder auch Terostat.

Hast Du die Schrauben der Stutzen und der Kaminabdeckung auch abgedichtet ? Sonst sind hier Feuchtigkeitschäden vorprogrammiert.

Die Fugen der neuen Holzplatte am Boden (ehemalige Bodenöffnung) würde ich vor dem Streichen noch mit Sikaflex (überstreichbar) verkleben damit das dicht ist.
Gruß Stefan

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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Schrauber »

Doch ich habe Sanitärsilikon verwendet. Dabei habe ich auch wieder mal über eben die Geschichte mit dem "Essig" nachgedacht. Meine Meinung dazu: Wenn das Silikon abgebunden hat, ist es vorbei mit dem Essig. So steht das auch drauf: "Während der Aushärtung Abspaltung von Essigsäure". Ich habe das früher schon an vielen Stellen eingesetzt, wo ich es heute aus anderen Gründen nicht mehr machen würde, z.B. habe ich damit vor Jahrzehnten einen Alufensterrahmen in meinen Bulli eingeklebt (blankes Alu auf Autolack). Da ist bis heute nichts passiert, den Rahmen kriege ich wahrscheinlich nie wieder raus ohne ihn zu zerstören ...

Butyl habe ich wegen der geringen Temparaturbeständigkeit ausgeschlossen, wobei ich noch nicht weiß, wie heiß das Abgasrohr werden kann. Butylbänder haben eine Temperaturbeständigkeit bis 90°, Dekaseal nur bis 80°, das war mir zu knapp.

Die Kaminabdeckung habe ich noch nicht abgedichtet, da will ich lieber Dekaseal nehmen und meine Kartusche war eingetrocknet ... das hole ich nach, wenn ich demnächst an die Abdichtung der Aluleisten gehe!

Bei Holz bin ich aber mit Abdichten sehr vorsichtig - rein kommt die Feuchtigkeit am Ende doch irgendwie, aber dann nicht mehr raus. Als ich den Hilfsrahmen entrostet und gestrichen habe, habe ich es mir verkniffen, den noch guten Holzboden von unten mit zu streichen, damit er möglichst diffusionsoffen bleibt, zumal oben drauf dichtes PVC liegt. Und von unten wird der Puck ja auch nur selten und jeweils kurz nass.
Roman
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Roman »

Schrauber ist ein Nihilist! Er schleift noch die letzten Camper-Gewissheiten.

Überall Unsicherheit, Dissens. Klo, oder nicht Klo? Vollgummibugrad, Luftbugrad? Wo man hinschaut ein Meinungschaos. Nur eine Gewissheit galt auf ewiglich: Dichte nie mit Silikon! Und jetzt wird auch noch diese Bastion niedergerissen. :cry:
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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von tourensauser »

Schrauber hat geschrieben: 29.10.2018, 09:32 Doch ich habe Sanitärsilikon verwendet. Dabei habe ich auch wieder mal über eben die Geschichte mit dem "Essig" nachgedacht. Meine Meinung dazu: Wenn das Silikon abgebunden hat, ist es vorbei mit dem Essig. So steht das auch drauf: "Während der Aushärtung Abspaltung von Essigsäure".
Meine Meinung dazu ist: Wo kein Essig drin ist kann nichts schiefgehen. Und wenn man schon von der Problematik weiss ist es sicher sinnvoller, ein anderes Produkt zu verwenden. So ne Kartusche Dichtmittel kostet ja nicht die Welt.

Wie hoch die Abgastermperatur der Heizung ist und wie heiss der Stutzen an der abzudichtenden Stelle maximal werden kann, das weiss Truma am besten. Gerade bei unterschiedlichen Temperaturen und uneterschiedlichen Ausdehnungen der Materialien ist eine dauerelastisch Dichtmasse wichtig. Bestimmt gäbe es auch Dichtmittel die höhere Temperaturen vertragen falls nötig (was mich wundern würde).

Ich halte Silikon, egal ob neutralvernetzt oder nicht, hier für ungeeignet.
Gruß Stefan

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Re: 70er-Jahre Puck: Austausch Trumatik SB 1800 gegen S 2200

Beitrag von Schrauber »

tourensauser hat geschrieben: 29.10.2018, 10:49
Schrauber hat geschrieben: 29.10.2018, 09:32 Doch ich habe Sanitärsilikon verwendet. Dabei habe ich auch wieder mal über eben die Geschichte mit dem "Essig" nachgedacht. Meine Meinung dazu: Wenn das Silikon abgebunden hat, ist es vorbei mit dem Essig. So steht das auch drauf: "Während der Aushärtung Abspaltung von Essigsäure".
Meine Meinung dazu ist: Wo kein Essig drin ist kann nichts schiefgehen.
Na dann kann jetzt ja nichts mehr passieren :mrgreen:
tourensauser hat geschrieben: 29.10.2018, 10:49 Wie hoch die Abgastermperatur der Heizung ist und wie heiss der Stutzen an der abzudichtenden Stelle maximal werden kann, das weiss Truma am besten.
Truma macht dazu aber leider keine Angaben, auch nicht zur Wahl des Dichtmittels. Eigentlich sollten die da eine Dichtung mitliefern!
tourensauser hat geschrieben: 29.10.2018, 10:49Gerade bei unterschiedlichen Temperaturen und uneterschiedlichen Ausdehnungen der Materialien ist eine dauerelastisch Dichtmasse wichtig.
Silikon ist dauerelastisch. Und die Materialien sind Aluminium und Aluminium. Sonst wäre mir das bisschen Silikon dazwischen auch zu dünn, um ausreichend beweglich zu sein.
tourensauser hat geschrieben: 29.10.2018, 10:49 Ich halte Silikon, egal ob neutralvernetzt oder nicht, hier für ungeeignet.
Ich habe in der Einbausituation, "eingeklemmt" zwischen zwei Bauteilen aus gleichem Material, keine Sorge. Wobei es ja von innen auch leicht zu sehen wäre, wenn es undicht wird. Dann halt die vier Schrauben wieder raus und ein anderes Dichtmittel dazwischen gespritzt. Aber wegen dem noch abzudichtenden Gehäuse des Wandkamins und dem Deckel, der da bei der Fahrt drauf ist, kommt da sowieso nur in Extremfällen Wasser von außen an. Nass wird es eher durch Tauwasser, das sich auf der Innenseite am blanken Metall bildet, die Stelle ist nämlich konstruktionsbedingt eine perfekte Wärmebrücke ...

Aber ich habe es ja oben schon ausdrücklich erwähnt, ich habe keine Einbauanleitung geschrieben sondern einen Erfahrungsbericht. Und ich habe dabei auch auf diesen Punkt aufmerksam gemacht, weil mir klar war, dass es da unterschiedliche Einschätzungen gibt.
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