Elektro Umbau Troll ´87

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Tobi_Remark
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Elektro Umbau Troll ´87

Beitrag von Tobi_Remark »

Hallo Zusammen!

Ich möchte meinen Troll 1987 Autarktechnisch umbauen.

Bislang ist eine sehr abenteuerliche Konstruktion um eine 66Ah Pb-Säure Batterie verbaut.
Durch einen 7-pol Stecker ist bislang keine Ladung der Batterie möglich.

Ich habe nun erstmal vor den Stecker nebst Kabel zu tauschen. An der AHK liegt Dauerplus an. Das neue wird ein 9x1,5² +4x2,5² Kabel werden. Dadurch bekommen ich hoffentlich die Verluste beim Dauerplus bis zum Wohnwagen in den Griff. Als Batterie habe ich hier noch eine 150 Ah AGM Batterie von Phaesun günstig bekommen (Umsonst), die zwar mit 45 Kg sehr schwer ist, aber eben keinen Cent gekostet hat und uns bis zu 5 Tagen Autarkes stehen bescheren soll.

Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Ladewandler VCC 1212-20C von Votronic gemacht?
Laut Hersteller ist das Gerät spannungsgesteuert (Kein D+ Signal notwendig). Damit könnte die Batterie bei der Fahrt geladen werden mit 20 A. Den Kühlschrank möchte ich mit auf die Wohnraumbatterie klemmen (ca. 100 Watt / 8,3 A).
Wenn alles gut läuft sollte also die Batterie trotz Kühli nachgeladen werden.

Als neues Ladegerät habe ich bislang das Victron Bluesmart ip 22 mit Bluetooth und 20A Ladeleistung auserkohren.
Gibt es da in diesem Forum schon Erfahrungen?

Die 12 Verteilung müsste sich unter dem Wohnwagen befinden oder?

Danke fürs lesen.

Gruß Tobi
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neja
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Re: Elektro Umbau Troll ´87

Beitrag von neja »

Dass mit dem Votronic, der nur über die Spannung auf der Leitung gesteuert wird, über die dann auch bis zu 20A fließen sollen, kannst du wahrscheinlich vergessen.
Der Spannungsabfall ist auf der langen Strecke zwischen Starterbatterie/Lichtmaschine und Ladewandler im WoWa schon bei geringerer Stromstärke so groß (die notwendigen rund 13V, s. Bedienungsanleitung, können dann am Ladewandler nicht mehr aufrechterhalten werden), dass das Gerät sich dann quasi immer wieder selbst abschaltet.
(Du kannst ja mal den standardmässigen Absorber-Kühlschrank über PIN 9 laufen lassen und während des Betriebes, mal die Spannung an der Starterbatterie und am Kühlschrank messen. Das wäre dann der Spannungsabfall bei ca 9A Strom))

Für diese spannungsgesteuerte Betriebsart sind laut BA deshalb kurze, starke Zuleitungen gefordert und die gibt es beim Caravanbetrieb i.d.R. nicht, sondern z.B. nur bei WoMo oder Booten.

Nicht umsonst wird für den Caravan-Anschluss die klassische Variante mit Steuerung über D+, also letztendlich PIN 10 in der Bedienungsanleitung vorgestellt.

Für einen sinnvollen Caravan-Autarkbetrieb ist eine zusätzliche Ladeleitung (PIN 10) eigentlich ausnahmslos erforderlich. Dann benötigt man auch keinen 20A Ladewandler, sondern kommt mit 8-10A (wie normalerweise Standard) gut hin und der Kühlschrank läuft direkt über die Ladeleitung (PIN 10)
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Tobi_Remark
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Re: Elektro Umbau Troll ´87

Beitrag von Tobi_Remark »

Danke für die Antwort!

Ich habe mir genauer den VCC 1212-20C angeschaut. Der sollte extra für Caravans konfiguriert sein.

Laut Bedienungsanleitung benötigt das Gerät 11,7V für den Beginn des Ladevorgangs, darunter schaltet er ab.

An der Batterie habe ich (gemessen) 13,8 V anliegen. Wenn ich nun von 6 m Leitung (2,5²) bis unter die Verteilung unter der vorderen Sitzbank zum Booster ausgehe, müsste ich doch rechnerisch bis zum Booster 12,2% Verlust (-1,68V) verschmerzen, oder? das entspricht dann 12,12V. Bis zur Batterie kann ich ja 6mm² oder größer legen.
Kühli direkt möcht ich eher ungerne, da ich die Batterie gerne nachladen möchte UND den Kühli betreiben.

Ich bin bei Strom echt Theoretiker von daher kann es auch sein, dass meine Rechnung murks ist. Ich glaube ich werde mal den Votronic Kundendienst kontaktieren. Deine Antwort bringt mich da doch etwas zu zweifeln.
Wenn Votronic meint das geht, versuch ichs und schicks ggf. zurück wenns nicht läuft. Ich berichte mal vom Ergebnis.

Gruß Tobi
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neja
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Re: Elektro Umbau Troll ´87

Beitrag von neja »

Die Bedienungsanleitung des 1212-20-C, die ich gesehen habe, geht grundsätzlich von 2 Möglichkeiten (Caravan und WoMo) aus, dazu gibt es auch entsprechende Anschlussbilder.
Das 1212-20-C ist zusätzlich auch für Caravanbetrieb vorgesehen. So ist das zu verstehen.
(Obwohl 20A für eine Leitung meist schon grenzwertig sind. Meine Meinung)

Die Caravan-Variante ist in der Bedienungsanleitung eindeutig mit PIN 10 (D+) Anschluss dargestellt.
-------
Die von dir genannten mindestens 11,7V stehen unter Punkt 1) "Klemme „D+“ anschießen"

Die von mir genannten rund 13V stehen darunter unter Punkt 2) D+“ nicht anschließen" und diese Spannungswerte gelten dann für den Anschluss ohne PIN 10 (D+).

Diese Spannungswerte (um die 13V) sind bei allen spannungsgesteuerten Relais oder Ladewandlern in etwa gleich, denn wenn die Ladung bei 11,X V immer noch statt finden würde, ohne dass dein Motor im Auto läuft (und damit die LiMa Spannung liefern kann) würde der Ladewandler die Starterbatterie des Autos deutlich entladen.

Diese benötigten rund 13V beim Anschluss ohne D+/PIN 10
erreichst du bei entsprechendem Strombedarf des Wandlers nicht, nicht mal theoretisch und mit nur 13,8V Ausgangsspannung schon gar nicht....

Bei der Berechnung des Spannungsabfalls müsstest du zudem die Widerstände aller beteiligten Komponenten im Stromkreis zwischen Starterbatterie und Wandler im WoWa wissen ( auch die innerhalb des Zugwagens...), also zu den Leitungswiderständen dann auch noch alle Kontakte usw. Gerade die Kontakte der 13-pol-Kupplung bleiben nicht immer so gut, wie sie im Neuzustand mal waren.

Was du da theoretisch berechnen kannst, wäre dann eher ein Idealfall, der praktisch nicht vorhanden sein wird....

Bei Autark-Caravans mit Nachladung durch die LiMa vom Zugwagen ist schlichtweg die Lösung mit Dauer- und Ladeplusleitung im Auto, die beste.
Z.B. das tatsächlich extra für den Caravanbetrieb konzipierte Schaudt CSV 40X (rund 300€ für alles zusammen...daher eine Empfehlung), welches Verteilung, Netzladegerät und ladewandler beinhaltet, baut ebenfalls darauf auf und bei den meisten werkseitigen Autark-Caravans ist es ebenso.

Mit Dauer- und Ladeplus kann selbstverständlich während der Fahrt der Kühli auf 12V laufen und es wird die Batterie geladen, genau so, wie du es gerne hättest. Dazu muss man nichts neu erfinden, denn diese Lösung ist seit Jahren bewährter Standard.
(Mit deiner Lösung, Kühlschrank über die Autarkbatterie während der Fahrt kühlen, beschränkst du dagegen den möglichen Ladestrom für die Autarkbatterie erheblich und musst letztendlich immer dran denken, dass du den Kühlschrank in längeren Fahrtpausen manuell abschaltest (und später wieder einschaltest), da der sich sonst in deutlicher Weise an der Kapazität der Autarkbatterie bedient.)


Von daher, meine Empfehlung:

Rüste Ladeplus nach und verwende das CSV 40X von Schaudt.
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