Vorstellung eigene Elektroinstallation

Gas, Wasser, Toilette, Heizung, Kühlschrank, Elektrik, Solar
stefanp
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Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von stefanp »

Kurz vorweg: Da es sich hier um eine elektrische Installation handelt, setze ich beim Nachbau Fachkenntnisse voraus. Es gilt der übliche Haftungsauschluss: Alles was hier steht, ist ohne jede Garantie und Gewährleistung. Für Schäden an Mensch und Material, die beim versuchten Nachbau entstehen könnten, ist jeder selbst verantwortlich. Im Zweifelsfall ist vor Inbetriebnahme eine sachverständige Person hinzuzuziehen.

Hallo zusammen,

ich möchte euch hier meine selbstgebaute Elektroinstallation vorstellen. Ich konnte mit dem verbauten Zustand (Schaudt CSV 300) nicht viel anfangen. Die Klemmen waren alle schnell belegt, außerdem finde ich dieses werkseitig verbaute Flachstecker-Lüsterklemmen-System grauselig. Auch der Verteilerkasten im Schrank kommt weg, das kann in den Staukasten.

Also raus damit! :lol:
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verteilung4.jpg
Das letzte Bild zeigt schon fast den finalen Zustand:
  • Rechts ist die KFZ-Elektrik, also die vorgeschriebene Beleuchtung sowie die Stromversorgung vom Auto, Lade- und Zündplus.
  • In der Mitte ein großes Relais, damit kann ich per Fernschalter die Außenbeleuchtung auch ohne Auto aufleuchten lassen, ein kleines Gimmick.. :wink: Da die Massenpotentiale von Fahrzeugbeleuchtung und Bordbatterie getrennt zu halten sind, ist das Relais zweipolig.
  • Links ist die Elektroverteilung von der Bordbatterie, 8 Stromkreise reichen gut aus.
  • Ganz links ist die Verkabelung für die Wasserpumpenschalter, die war ursprünglich direkt unter dem Deckel an die Wand genagelt.
Hier nochmal ein Verdrahtungsplan der Verteilerbox. Aufgebaut wurde die Verteilung mit Wago Reihenklemmen. Die speziellen Sicherungsklemmen mit Mini-KFZ-Sicherungshalter sind prima dafür geeignet.

verteilung5.jpg

Im Staukasten der vorderen Sitzgruppe ist bereits der Movercontroller und eine 20Ah-Bleibatterie verbaut gewesen. Die Batterie war vom Verkäufer an das CSV mit angeschlossen, auch ein Bleilader war bereits verbaut. Es reichte für den notfallmäßigen Betrieb der Beleuchtung, zu mehr auch nicht. Ohne Batteriemonitor war der Akku schnell hin. Also wird der Staukasten auch leer geräumt, bis auf den Movercontroller, der hängt da ganz gut. Folgendes ist nun im Kasten:
  • 60Ah LiFePo
  • Ladebooster (Schaudt WA1208)
  • Solarladeregler (Votronic Duo Digital MPPT 165)
  • Victron Phoenix Inverter 12/1000
  • Victron Blue Smart Laderegler 12V/5A
  • Netzvorrangschalter (Eigenbau)
  • Miniverteiler auf Hutschiene

So sieht das im Aufbau befindlich aus:

verteilung6.jpg

Der Übersicht halber auch hierzu ein Verdrahtungsplan:
verteilung7.jpg

Auch der Sicherungskasten aus dem Kleiderschrank gewichen, die Box wurde ebenfalls in den Staukasten verlegt und eine Netzvorrangschaltung hinzugefügt. Diese möchte ich allerdings nochmal überarbeiten, da ich als Umschalter zwei Relais verwendet habe. Der neue Sicherungskasten soll dann ein Schütz als Umschalter haben, hier der Plan dazu:

verteilung8.jpg

Zu guter letzt noch ein Blick auf die Solaranlage. Das flexible 140W-Modul habe ich mir auf das Hubdach kleben lassen:
verteilung9.jpg

Die Anschlüsse gehen durch das Hubdach, unter der Krempe entlang und dann auf Höhe des Kleiderschranks in den Wohnwagen hinein:
verteilung10.jpg
verteilung11.jpg

Im geschlossenen Zustand sieht man weder die Kabel noch die untere Anschlussdose. Die obere Kabeldurchführung habe ich aus dem Maritimbereich, da ich da keinen Klotz draufhaben wollte.

Ich hoffe, euch Anregungen für eigene Ausbauten gegeben zu haben und freue mich über Kommentare!

Gruß
Troll 550 GT, Modell 2016
neja
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von neja »

Das sieht ja super aus.
Von der Qualität könnten sich einige der hochpreisigen WoWa-Hersteller (inkl. Hymer..) mal eine Scheibe abschneiden.

Eine Frage:
Auf der Batterie sehe ich 80Ah und nicht 60Ah, wie von dir geschrieben. Wie kommt das?

Die CS 80Ah LiFe (auf dem Bild) finde ich bei knapp 600€, zumal mit BMS und trotzdem Hochstrom-geeignet, recht günstig.
Zuletzt geändert von neja am 08.10.2021, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
GT230/Puck L
stefanp
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von stefanp »

Danke! Gut beobachtet :) Da klebt der falsche Aufkleber drauf, es sind (leider) nur 60Ah.
Troll 550 GT, Modell 2016
neja
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von neja »

stefanp hat geschrieben: 08.10.2021, 12:09 Danke! Gut beobachtet :) Da klebt der falsche Aufkleber drauf, es sind (leider) nur 60Ah.
Die reicht ja auch und ist mit knapp 500€ immer noch sehr günstig.

Ich bin beim Puck L auch mit 20Ah-LiFe plus Mover gut klar gekommen.....
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baki60
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von baki60 »

Vielen Dank für die Bilder Deine E-Installation. Ich restauriere gerade meinen Familia BJ1966 und will es möglichst einfach und nicht so viele Leitungen im Innenraum haben. Da ich nur eine Gasflasche brauche habe ich den Platz für die 2. Gasflasche genutzt. Im Innenraum habe ich dann nur die Steckdosen 230V. Außerdem habe ich versucht mich an die DIN VDE 0100-721 für zu halten. Anbei ein paar Bilder.
Viele Grüße Matthias
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Hardy ETC 651
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von Hardy ETC 651 »

absolut top...sehr gut gemacht
neja
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von neja »

Sorry, aber das finde ich nicht....
mal ganz abgesehen von der Optik.

Wenn sich der Wohnwagen ständig in einer Halle oder unter einem geschützten Dach befindet, wäre das zwar optisch auch nicht schön aber für mich ok. Hat der CEE-Stecker des WoWa eine Abdeckung bei Nichtgebrauch während der Fahrt?

Zwar wird die 230V-Anlage während der Fahrt nicht betrieben, aber die gesamte Eingangs-Installation kann während der Fahrt Druckunterschieden, Staub und mehr oder weniger direktem Spritz-/Strahlwasser (von schräg unten...) vom Zugwagen ausgesetzt sein.
An der Einbau-Position sollte die gesamte Installation (inkl. Kabeleinführungen) m.E. mindestens IP65 entsprechen, also staubdicht und geschützt vor Strahlwasser aus beliebigem Winkel.

Die Verschraubung des Potentialausgleichs ist schon beim originalen Touring nicht gut gelöst, aber hier ist sie der Korrosion besonders ausgesetzt. Das gleiche gilt m.E. für die Scharniere und Verschlüsse des Holzkastens plus dessen Verschraubungen (nur Spax...?), sofern die nicht konsequent aus nicht rostendem Stahl bestehen sollten.
Zudem gibt es offenbar keinen konstruktiven Schutz vor Wasser am Gaskasten, was m.E., trotz Verwendung einer Siebdruckplatte, durchaus kein Fehler wäre.
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trolloholic
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von trolloholic »

neja hat geschrieben: 17.10.2021, 09:04 Sorry, aber das finde ich nicht....
mal ganz abgesehen von der Optik.
Moin neja
man sieht den Kasten und die Install. doch garnicht unter dem originalen Blecheimer:

Bild

... ich finde das Ganze aus anderen Gründen suboptimal. :?

schönen Sonntag in die Runde!
trolloholic
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von baki60 »

Hallo neja,
vielen Dank für die Rückmeldung zum Aufbau der E-Installation. Auch wenn der Kleinverteiler IP65 hat, finde ich es eine gute Idee von unten noch einen Spritzschutz zu realisieren. Ich werde ein unteres Blech bauen, das mit dem Gaskasten abschließt. Die Abdeckung des Gaskasten wird noch neugebaut (passt optisch nicht zum neuen Blech) und wird dann auch entsprechend abgedichtet.
Noch einen Satz warum ich diese Stelle für die Einspeisung und Verteilung gewählt habe: Der Platz im Gaskasten ist bei einer Flasche einfach ungenutzt. Bei so einem kleinen Wohnwagen, kann ich jeden Stauraum im Innenraum gebrauchen…
Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag
Matthias
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von neja »

@trolloholic, hast recht, der Eimer ist da irgendwie drüber gestülpt. Das hatte ich nicht erkannt.
Mit dem Eimer drüber ist das elektrisch vermutlich ok, zumindest mit Spritzschutz von unten.
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von neja »

baki60 hat geschrieben: 17.10.2021, 18:10 Hallo neja,
vielen Dank für die Rückmeldung zum Aufbau der E-Installation. Auch wenn der Kleinverteiler IP65 hat, finde ich es eine gute Idee von unten noch einen Spritzschutz zu realisieren. Ich werde ein unteres Blech bauen, das mit dem Gaskasten abschließt. Die Abdeckung des Gaskasten wird noch neugebaut (passt optisch nicht zum neuen Blech) und wird dann auch entsprechend abgedichtet.
Noch einen Satz warum ich diese Stelle für die Einspeisung und Verteilung gewählt habe: Der Platz im Gaskasten ist bei einer Flasche einfach ungenutzt. Bei so einem kleinen Wohnwagen, kann ich jeden Stauraum im Innenraum gebrauchen…
Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag
Matthias
Hast du keine 12V-Beleuchtung und/oder eine 12V-Pumpe im WoWa-Innern?
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von baki60 »

neja hat geschrieben: 17.10.2021, 18:44
Hast du keine 12V-Beleuchtung und/oder eine 12V-Pumpe im WoWa-Innern?
Der WoWa ist innen noch nicht ausgebaut. Bei den Leuchten bin ich noch nicht entschieden. Allerdings hatte ich ÖLFLEX 2x1,5mm² hinter die Innenverkleidung verlegt. Also muss die Beleuchtung 12V werden. Ob ich eine Pumpe brauche, weiß ich noch nicht. Für die 12V im Innenraum wollte ich dieses Ladegerät verwenden:
Ladegerät.pdf
(1.72 MiB) 56-mal heruntergeladen
Das Ladegerät kann auch als reines Netzteil betrieben werden, dann kann ich mich auch noch später entscheiden, ob ich einen Akku einbaue.
neja
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von neja »

baki60 hat geschrieben: 17.10.2021, 20:01
neja hat geschrieben: 17.10.2021, 18:44
Hast du keine 12V-Beleuchtung und/oder eine 12V-Pumpe im WoWa-Innern?
Der WoWa ist innen noch nicht ausgebaut. Bei den Leuchten bin ich noch nicht entschieden. Allerdings hatte ich ÖLFLEX 2x1,5mm² hinter die Innenverkleidung verlegt. Also muss die Beleuchtung 12V werden. Ob ich eine Pumpe brauche, weiß ich noch nicht. Für die 12V im Innenraum wollte ich dieses Ladegerät verwenden: Ladegerät.pdf
Das Ladegerät kann auch als reines Netzteil betrieben werden, dann kann ich mich auch noch später entscheiden, ob ich einen Akku einbaue.
Das Gerät sieht gut aus:
10A wäre auch mit Pumpe völlig ausreichend. Der reine Netzteilbetrieb ist von Vorteil. solange du keine Batterie hast und es ist auch für LiFe-Batterien geeignet, die sich, gerade im kleinen WoWa, platzmässig anbieten.

Der Preis ist mit rund 130€ auf dem Niveau vergleichbarerer "besserer" Kleinlader, wie z.B. von Victron oder CTEK, wobei CTEK eigentlich, wegen fehlender LiFe-Einstellung, eher nicht empfohlen werden kann.
Das Victron (bluesmart IP65) hätte den Vorteil, dass eine Überwachungs und Einstellmöglichkeit von außen (über Bluetooth) besteht und man daher, wenn der Platz ohnehin knapp ist, keine extra Anzeige (z.B. Spannungs und Stromanzeige) im direkten Sichtbereich vorsehen muss/sollte.
Zudem kann man bei dem Gerät vieles (über die App) frei einstellen, wenn man denn möchte.
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carlotz ETC 517
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von carlotz ETC 517 »

neja hat geschrieben: 18.10.2021, 09:56 ...wobei CTEK eigentlich, wegen fehlender LiFe-Einstellung, eher nicht empfohlen werden kann.
Dieses hier schon >>> https://www.ctek.com/storage/0407ACD693 ... -DE-DE.pdf
Bild
Geht die Sonne auf im Westen, musst du deinen Kompass testen.
stefanp
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Re: Vorstellung eigene Elektroinstallation

Beitrag von stefanp »

Das CTEK-Ladegerät sieht nach dem Produktblatt eher fragwürdig aus. Pulserhaltung zur Batteriepflege is bei LiPos absoluter Quatsch. Auch das konstante Halten auf 100% Ladung verkürzt tatsächlich die Batterielebensdauer. Besser ist eine Lagerung bei ca. 60%. Eine Temperatursteuerung fehlt - bei Minusgraden darf ein LiPo jedoch nicht geladen werden. In der Tabelle steht max. 50A, im Text sind es dann doch 5A. Dann noch die manuelle Rücksetzfunktion - heißt das, das sich der Lader ab und zu verirrt oder wozu ist der gut? Insgesamt fühlt man sich da etwas verschaukelt.

Der Victron Bluesmart 12V / 5A bietet beispielsweise wesentlich mehr Funktionen und kann sogar über Bluetooth konfiguriert werden. Bei kleinerem Preis :ALAAF:
Troll 550 GT, Modell 2016
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