Rost am Stahlrahmen vorbeugen (wie?)

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miell
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Rost am Stahlrahmen vorbeugen (wie?)

Beitrag von miell »

Und jetzt ein Postscriptum nur neben bei, hat nichts mit dem "Malern zu tun"!
viewtopic.php?f=26&t=19905#p245356
Ich habe im gesamten Wohnwagen die absolut mistige Plasteeckleiste zwischen Boden und aufgehender Wand entfernt.
Sollte das auch in den neuen Modellen von Hymer immer noch praktiziert werden diese neuralgische Fuge mit einem Plasteprofil zu kaschieren, so würde das für mich Kalkül der Firma bedeuten.
Begründung:
Ich war 48 Jahre in einem anderen Metier unterwegs (Planung und Durchführung von der Denkmalsanierung).
Aber eigentlich ging es ja auch nur um die mängelfreie Schaffung von Wohnraum, vergleichbar durchaus aus meiner Sicht mit diesem "kleinen Haus auf Rädern".
Die Gesetze der Physik bleiben/ gelten in beiden Fällen und auch Hymer kennt die natürlich!
Zwischen der wasserdichten Wandverkleidung, der konstruktionsbedingt dünnen Wärmedämmung und der ALU-Haut entsteht Tauwasser (Zweiflern gebe ich gerne die bauphysikalischen Formeln auf Anfrage)!
D.h. im Sandwich der WW-Außenwand aus drei unterschiedlichen Bauteilen sammelt sich natürlich auch Kondenswasser, welches stetig in Folge der Schwerkraft nach unten abläuft. Nach unten, wo es wegen dieser mistigen Plastesockelleiste nicht in den Innenraum des WW's verdunsten und von dort durch normales Lüften des WW abgeführt werden kann.
Das Kondenswasser staut sich auf dem Stahlrahmen.
Folge, der Rahmen rostetet zwangsläufig, weil ständig feucht! OK, die Bodenplatte zieht Kondenswasser vom Rahmen ab, das ist richtig, aber weil Wasser nun mal "keinen Kopf hat" macht es früher oder später die Bodenplatte im näheren Umfeld der Außenwand weich.
Diese unsinnige Plastesockelleiste ist vergleichbar mit dem blödsinnigen Versuch feuchte Wohnhauserdgeschosswände durch das Verputzen mit Zementmörtel oder gar Kunststoffputz (laienhafte Beschreibung) trocken zu legen.
Ob im Wohnhaus, der Wohnung oder dem Wohnwagen, es entsteht einfach durch unsere Atemluft Kondenswasser in der Umhüllung, wenn nicht eine wirklich hermetisch wasserundurchlässige (d.h. es darf nicht eine undichte Stelle an irgend einer Anschlussfuge sein) "Innenhaut" geschaffen wurde.
Druck und dazu zählt natürlich auch Dampfdruck aus Atemfeuchte verteilt sich dreidimensional gleichmäßig. Luftfeuchtigkeit durchdringt mit dem unveränderten Druck jede Schwachstelle und nur eine nicht wasserdichte Naht (eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied, das gilt für die Wärmedämmung wie Feuchtigskeitsisolieung gleichermaßen) läßt Kondenswasser in die Wandverkleidung gelangen.
Wo soll diese Feuchtigkeit (Betonung liegt auf schnellgenug um das Rosten zu verhinden) raus, wenn nicht in dem X-el zwischen Boden und Wand?
ALU-Haut wasserdicht, WW-Innenwand dicht! Besch... Plastesockelleiste, alles dicht!
Das Kondenswasser muß raus (!) dann bleibt die Bude trocken und eine wesentliche Ursache für Rost am Rahmen ist beseitigt .
Also wo immer auch optisch erträglich z.B. Staukästen und Küchenrückwände Plasteleiste raus!
Eriba Puck L 1997
wanderbaustelle
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Re: Rost am Stahlrahmen vorbeugen (wie?)

Beitrag von wanderbaustelle »

miell hat geschrieben: 16.08.2018, 01:43 Also wo immer auch optisch erträglich z.B. Staukästen und Küchenrückwände Plasteleiste raus!
Mensch Roman,
Kerstin lebt!

:mrgreen:

wanderbaustelle
Roman
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Re: Rost am Stahlrahmen vorbeugen (wie?)

Beitrag von Roman »

wanderbaustelle, ich steh gerade auf dem Schlauch...

Ich gebe miell recht, diese Fuge unten ist ein Kardinalfehler in der Konstruktion. Zusammen mit dem PVC. Ob Kondenswasser bei üblicher Nutzung eines Ferienwohnwagens wirklich ein Problem darstellt, und ob die Pappverkleidungen der neueren Wagen (ab Mitte 80er) nicht so diffusionsoffen sind, dass die wieder entfleuchen kann, weiß ich nicht. Aber bei partiellen Undichtigkeiten wirkt sich diese idiotische Fuge zwischen Wand und Boden über dem Hilfsrahmen katastrophal aus. Ich behaupte mal, Undichtigkeiten wird es bei diesen Konstruktionen immer geben. Materialübergänge, Türen, Klappen, Dichtungen ohne Ende in einer Konstruktion, die in der Nutzung stark durchgerüttelt wird. Ist bei Autos auch nicht anders. Ich glaube, es wäre nicht schlimm, wenn ein wenig Wasser, was bei Starkregenfahrten irgendwo reinläuft, wieder rauslaufen könnte. Insbesondere, wenn der Wagen bei Nichtnutzung überdacht, also trocken steht. Aber nein, die Plörre sammelt sich genau in dieser Fuge, kann nicht weg, zieht in den Boden und lässt den samt Rahmen vergammeln. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf... Eigentlich müssten dort Ablaufkanäle eingebaut werden.

Unser alter Kangoo war total undicht. Das Wasser lief oben in den Gewinden im Dach rein, in die man den Gepäckträger verschrauben kann. Das war völlig egal, das Wasser lief eben unten wieder raus. Weil das Blech gut gegen Rost geschützt war (14 Jahre keine Garage gesehen, nicht die Spur von Rost, auch nicht bei jahrelang unbehandelten Kratzern), war das völlig egal.

Ich behaupte mal: Styrodur als Isolierung (Styropor zieht Wasser), ordentliche Ablaufe überall, ein wasserfester Boden, der abtrocknen kann, und man könnte sich die ganzen Dichtungsorgien sparen.
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wanderbaustelle
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Re: Rost am Stahlrahmen vorbeugen (wie?)

Beitrag von wanderbaustelle »

Roman hat geschrieben: 16.08.2018, 09:39 auf dem Schlauch...
naja, also ich würde mir als Ameise einen netten Zugang zum Küchenschrank wünschen. :ALAAF:
Kerstin ist schlau; sie läßt den Zugang aus technischen Gründen einfach notwendig erscheinen...
Roman
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Re: Rost am Stahlrahmen vorbeugen (wie?)

Beitrag von Roman »

Glaub mir, aus Erfahrung weiß ich, dass Kerstin und ihre Kolleginnen derlei Unterstützung nicht brauchen. Selbst nachdem ich alle Stützen und das Bugrad in Wasserschüsseln gestellt hatte, sind die Heere über eine Abspannung vom Dinkel in die Schatzkammern gelangt.
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mikegold
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Re: Rost am Stahlrahmen vorbeugen (wie?)

Beitrag von mikegold »

Roman hat geschrieben: 16.08.2018, 10:08 Glaub mir, aus Erfahrung weiß ich, dass Kerstin und ihre Kolleginnen derlei Unterstützung nicht brauchen. Selbst nachdem ich alle Stützen und das Bugrad in Wasserschüsseln gestellt hatte, sind die Heere über eine Abspannung vom Dinkel in die Schatzkammern gelangt.
...Kerstin and Friends. Die kommen überall hin.
http://www.spiegel.de/video/haengebruec ... 19833.html
miell
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Re: Rost am Stahlrahmen vorbeugen (wie?)

Beitrag von miell »

wanderbaustelle hat geschrieben: 16.08.2018, 09:54
Roman hat geschrieben: 16.08.2018, 09:39 auf dem Schlauch...
naja, also ich würde mir als Ameise einen netten Zugang zum Küchenschrank wünschen. :ALAAF:
Kerstin ist schlau; sie läßt den Zugang aus technischen Gründen einfach notwendig erscheinen...
Gibt es da irgendeinen Beitrag hier den ich kennen sollte um meine These zu revidieren? Bin wirklich nicht belehrungsresistent, aber die entsprechenden Gegenargumente würde ich dann schon gerne wissen.
Eriba Puck L 1997
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