3D-Druck

Restaurierung, Teilebeschaffung, Werkzeug, Materialien
mikegold
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Re: 3D-Druck

Beitrag von mikegold »

road-movie hat geschrieben: 20.10.2018, 22:48 Es gibt Teile, die lassen sich nur additiv herstellen. Es gibt eine sehr teure Einspritzdüse für Flugzeugtriebwerke, die eine höhere Effizienz hat als eine konventionell hergestellte.

Ich habe *keine* Ahnung, wie die aufgebaut ist, aber man kann sich ja z.B. eine spiralförmige "Bohrung" vorstellen.

AM wir anscheinend definitiv schon kosteneffizient verwendet, ich warte nur darauf, dass ich so ein Teil man in meinem privaten Alltag auch sehe.

Soweit ich weiß ist man seit einiger Zeit dabei den Betankungskrümmer den Pannenvogel A400M, der additiv, schichtweise aus Titan herzustellen. Allerdings ist die Qualitätssicherung sehr aufwendig, da dort jedes Bauteil einzeln zertifiziert werden muß. Aber was hat das alles mit einer Konsumeranwendung zu tun ? Jeder könnte sich einen 3d Drucker leisten. Klar kann man sich Aluleistenendkäpchen drucken. Sehen aber, wie bereits erwähnt, aus der Maschine fallend nicht sehr überzeugend aus. Die Teile, die ich meist verwende werden z.T. Übermaß gedruckt um sie nochmals mit der CNC Fräse zu überarbeiten, da der Schichtaufbau, trotz hoher Auflösung in Z-Achse immer noch signifikant ist. Klar ist das bei Nicht-Sicht-Teilen egal. Oberflächenfinish oder Beschichtung ist aber nicht ganz einfach. Bei ABS-Prints und STL als Muster machbar aber in der Serie aufwendig. Vielleicht gibt es da andere Erfahrungen.
mikegold
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Re: 3D-Druck

Beitrag von mikegold »

mikegold hat geschrieben: 20.10.2018, 21:47 ...Deshalb habe ich noch kein Teil für mich privat nachdrucken lassen.
Muß mich da korrigieren. Habe mal den Lüftungsdeckel vom Triton zum drucken modelliert...
Habe leider kein Foto vom Endprodukt...
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road-movie
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Re: 3D-Druck

Beitrag von road-movie »

mikegold hat geschrieben: 21.10.2018, 11:13 Muß mich da korrigieren. Habe mal den Lüftungsdeckel vom Triton zum drucken modelliert...
Nicht nur modellierst sondern auch drucken lassen? Wie ist die Erfahrung? Zwischen Heimdrucker und Profidrucker gibt es ja auch noch den Druckservice für privat.
Trokolin
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Re: 3D-Druck

Beitrag von Trokolin »

Das Gitter gibt es doch noch als Ersatzteil. Kostet fast kein Geld.. Allerdings nur in schwarz. Aber das ließe sich auch noch in braun (70er Jahre Möbel) oder in elfenbein (60er Jahre Möbel) umlackieren.
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mikegold
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Re: 3D-Druck

Beitrag von mikegold »

Dass es das Teil noch gibt wußte ich nicht. Da gerade passendes Filament auf dem Ultimaker drauf war habe ich das Gitter schnell modelliert. und drucken lassen. Das erste Teil war ok. Hätte man durchaus verwenden können. Habe es leider nicht mehr gefunden. Ist schon ein paar Jahre her. Mal suchen...
TrollDoc
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Re: 3D-Druck

Beitrag von TrollDoc »

Hallo zusammen,
wenn ihr ein Bauteil aus ABS auf einem FDM-Drucker baut, könnt ihr es anschließend mit Aceton bedampfen, dadurch verschmilzt die Oberfläche. Die Oberfläche wird glatt und die Festigkeit steigert sich.
Der Nachteim bei schichtweise gebauten Werkstücken ist, dass man immer Höhenlinien erkennt. bei ABS kann man diese durch das Bedampfen glätten.

Bei PLA haben wir sehr gute erfahrungen mit Sprizspachtel und lackieren gemacht.

Die Qualitätssicherung bei additivgefertigten Bauteilen ist nicht so trivial. Die Norm schlägt vor bei jedem Baujod Probekörper mit zu drucken und diese anschließend zu prüfen. Das ist ein Netter Versuch, doch die Beschaffenheit des einzelnen Bauteils kann durch viele Faktoren von der Beschaffenheit der Probekörper abweichen. Daher bin icht nicht überzeugt von dieser Methode.

Mit freundlichen Grüßen
Philipp
mikegold
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Re: 3D-Druck

Beitrag von mikegold »

TrollDoc hat geschrieben: 22.10.2018, 11:31 Hallo zusammen,
wenn ihr ein Bauteil aus ABS auf einem FDM-Drucker baut, könnt ihr es anschließend mit Aceton bedampfen, dadurch verschmilzt die Oberfläche. Die Oberfläche wird glatt und die Festigkeit steigert sich.
Der Nachteim bei schichtweise gebauten Werkstücken ist, dass man immer Höhenlinien erkennt. bei ABS kann man diese durch das Bedampfen glätten.

Mit freundlichen Grüßen
Philipp
Danke für den Tip. :thumbs:
Wir nutzen meist ABS für unsere ersten Probemuster. Für Kundenpräsentation lassen wir dann doch lieber lackierte STL Teile herstellen..
Kreszentia
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Re: 3D-Druck

Beitrag von Kreszentia »

Mmmmh - und wie bedampft man was mit Aceton?

Über das Aceton hängen?
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TrollDoc
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Re: 3D-Druck

Beitrag von TrollDoc »

Hallo Kreszentia,
ja genau so. Nun ja fast genau so. Du brauchs einen geschossenen Raum, also ein großes Glas oder Aquarium. Dann sollte man das Aceton zum Verdampfen anregen, ds geht mit Temperatur.

Aceton in eine flachen Schale , darüber ein Gitter auf dem man das Bauteil stellt. Dann das Glas darüber stülpen und das Aceton ganz vorsichtig erwärmen. Der Acetondampf kondensiert an dem" kalten" Bauteil.

Wichtig ist nur wenig Aceton benutzen und beobachten damit man nicht zulange bedampft.

Viele Grüße
Philipp
Kreszentia
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Re: 3D-Druck

Beitrag von Kreszentia »

Oooohkaayyyyy ... ich frag, weil wir bald ein 3D-Druck-Seminar haben und damit wir dann wissen, wie das schön glatt zu bekommen ist. Danke Dir :-)
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Re: 3D-Druck

Beitrag von road-movie »

Ich war am Mittwoch a.d. FormNext in Frankfurt. Ich war überrascht, wie viele Anbieter es zum Thema gibt. Massig Konkurrenz aber ein Beweis, dass das alles kein Hype ist, war es für mich trotzdem nicht.

Krass ist teils der Aufwand: Z.B. große Kuka-Roboter, die in Stunden irgendwelche Trivialitäten aus Kunststoff drucken.

Bei vielen Exponaten standen die Druckzeiten dabei. Z.B. eine Stoßstange für ein E-Auto (Smartklasse) mit nur 3kg in 90h Druckzeit. Bei den diversen 3D gedruckten Autos stand die Zeit leider nicht dabei. Wie viele tausende von Autos produziert VW täglich? Im Jahr um die 6 Mio, oder?

Bezüglich Qualität hat mich aber auch sehr viel sehr beeindruckt. Vor allem der Kunststoffdruck.

Ich habe ja hauptsächlich mit metallischen Pulverbettverfahren zu tun. Ich war überrascht, wie "effektiv" der Strahldruck ist. Dabei besteht ein Druckkopf aus Düse und Laser und das Pulver wird direkt a.d. Schmelzort geblasen. Ich habe einen Druck gesehen, der schon seit Stunden lief und nur etwas Staub lag im Bauraum. Angeblich 98,5% "Effizienz" (keine Ahnung, wie der richtige Begriff lautet), aber das hätte ich sogar auf besser geschätzt.

Alltagsgegenstände habe ich immer noch nicht viele gesehen. Als Ausnahme vielleicht die Badewanne "Erste 3D gedruckte Badewanne", aber da stand kein Preis dabei und für meine 1,90 ist sie auch etwas arg klein :). I.d. USA gibt es angeblich einen Hersteller, der für 20K Badarmaturen druckt.
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mikegold
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Re: 3D-Druck

Beitrag von mikegold »

road-movie
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Re: 3D-Druck

Beitrag von road-movie »

Wg Hausdrucker: Ich kenne ein Video von so einem Drucker, wo es um das Drucken von einfachen Häusern als sozialer Wohnungsbau geht. Da habe ich denn Sinn nicht gesehen. In Bezug auf extravagante Architektur macht es mehr Sinn.
mikegold
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Re: 3D-Druck

Beitrag von mikegold »

Trokolin hat geschrieben: 21.10.2018, 11:44 Das Gitter gibt es doch noch als Ersatzteil. Kostet fast kein Geld.. Allerdings nur in schwarz. Aber das ließe sich auch noch in braun (70er Jahre Möbel) oder in elfenbein (60er Jahre Möbel) umlackieren.
Wäre interessant zu erfahren wo es das gibt ?
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Re: 3D-Druck

Beitrag von Trokolin »

Hymer 0389041 dürfte ca 3,80€ kosten (ohne Gewähr)

Habe es aber auch schon irgendwo im Campinggroßhandel gesehen (Frankana?)
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