Restaurierung Triton 1983

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Dr King Schultz
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Dr King Schultz »

Guten Abend,

wollt euch mal einen Vorgeschmack zum Thema Leuchten geben.

Die originalen Kästen finde ich wirklich nicht schön, daher habe ich mir folgendes besorgt:
20200218_205917.jpg
Mir gefällt die runde klassische Form.
Das kleine ist die Kennzeichenleuchte.

Origina war nur Blinker und Ruck/Bremsleuchte, verbaut. Ich montiere vermutlich zusätzlich eine 3te Bremsleuchte übers Heckfenster.

Bremsleuchten gibt es ja massig Auswahl, bei den Positionsleuchten wird es aber schwierig.
Hier konnt ich noch nichts schönes finden, auch nicht so Voluminös sollen die sein.
Glaub die alten originalen waren schön, sind ja aber kaum zu bekommen und wenn dann teuer.


Gruß Ole
Eriba Touring Triton 1983
Triton Uwe
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Triton Uwe »

IMG-20150721-WA0000.jpeg
Moin Ole.
Hübsche Lampen haste. Echt alt oder vom Landy? Egal. Probleme gibt es nur bei defekt...
Hab auch lange gesucht. Alt war mir zu teuer, neu nicht so schön.
Immerhin konnte ich die vorderen Positionsleuchten nach meinem Geschmack bauen
Dr King Schultz
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Dr King Schultz »

Moin Uwe,

Die Leuchten habe ich auf www.oldtimerbedarf.de gefunden.

"Die beste Nachfertigung die ich bisher gesehen habe, scharfe Kanten beim Gummi, tolle Chromoberfläche und durchgefärbtes anstatt nur lackiertes Glas.

verbaut gewesen bspw. am: Land-Rover S1/S2, Morris Minor, Austin Healey Sprite Mk1 58-63, Austin Healey BN2, 4, 6, 7, Triumph Spitfire Mk I/II, GT6 Mk1"

Knapp 30,- pro Stück. Ich habe einen Blinker mehr bestellt und ein separates rotes Glas, für die ersten Defekte bin ich also gerüstet :thumbs:

Interessante Positionsleuchte, da muss ich bei dir mal nach einen Bild mit der Gesamtansicht vom Wagen schauen.

Ich meinte allerdings die seitlichen weiß-roten Leuchten,
da hab ich noch nichts gefunden.

Gruß Ole
Eriba Touring Triton 1983
Triton Uwe
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Triton Uwe »

Screenshot_20200219-172933_Photos.jpg
Ich meine dieselben original Leuchten. Zusätzlich hab ich aber vorne welche.
Dr King Schultz
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Dr King Schultz »

Sauber umgesetzt :thumbs:

Aber dazu ne Frage, warum zusätzliche vorne?
Würde meinen Seite und Heck mehr zu beleuchten bringt ehr was fürs gesehen werden.

Edit:
Oder hast du jetzt ne vordere und hintere Leuchte anstatt die seitliche kombinierte?
Das wäre noch ne Option, müsste auch zulässig sein.
Eriba Touring Triton 1983
Triton Uwe
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Triton Uwe »

Genau so. Habe letztlich hinten noch zusätzlich herkömmliche aus Plaste/Elaste :roll: dran gemacht. Fahre ja auch mal bei Sauwetter. Dann sieht man mich auch.
Hoffentlich
Dr King Schultz
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Dr King Schultz »

Guten Abend,

hier mal wieder ein Update, war eine Woche krank und in dem Rest der Zeit habe ich das Dach laminiert.

Als erstes ging es ans Schleifen:
107.jpg
108.jpg
Das Hubdach zerlegt und ebenfalls geschliffen:
109.jpg
110.jpg
111.jpg
Wie man sieht habe ich die obere Lackschicht komplett entfernt. Das darunter liegende Gelcoat (?) habe ich teilweise an schadhaften Stellen bis auf das Laminat entfernt.


Dann ging es ans Laminieren. Hier einfach mal die Einkaufsliste für Interessierte:
IMG_20200304_125526_1.jpg
Alles etwas zu viel, die Farbpaste ist zum einfärben vom Harz damit man besser sieht ob alles getränkt ist, mit dem Talkum werde ich später Spachtelmasse anrühren.

Also mal der grobe Ablauf (Untergrund sauber und fettfrei):

1. Alle Glaßmatten und Abreißgewebe vorher zurecht schneiden, später fehlt dazu eventuell die Zeit. Topfzeit vom Harz beachten! Bei mir 90 Minuten, dann müsst ihr fertig sein.
112.jpg
2. Harz anrühren, nach Gewicht penibel genau mischen und die zu laminirende Oberfläche einmal satt streichen. Ich mache eigentlich den kompletten Harzauftrag mit einer einfachen Malerrolle. Die billigsten, die sind danach nämlich Müll.

3. Das Glasgewebe möglichst faltenfrei auflegen und glatt streichen. Keine Angst falten können herrausgestrichen und gezogen werden. Ich mache das alles mit der Hand ohne Werkzeug.
Anschließend Das Gewebe mit Harz tränken bis wirklich alles Nass ist und keine Luftblasen zu sehen sind.
113.jpg
4. Um aufwendiges schleifen und reinigen des ausgehärteten Harzes zu vermeiden verwende ich Abreißgewebe. Ich habe Körper und Leinwand bestellt, genau wie bei den Glasgeweben eignet sich das Körper besser für Formen ist aber etwas teurer. Ich habe es für die Rundungen benutzt.

Abreißgewebe verarbeitet man wie eine weitere Lage Glas. Auflegen, glatt streichen und wenn nötig tränken bis auch die Lage nass ist.
114.jpg
115.jpg

Dann aushärten lassen, dauert bei Zimmertemperatur meist 24 Stunden. Daher habe ich mir auch den Ofen angemacht. Harze haben auch eine Mindestverarbeitungstemperatur.


Am nächsten Tag kann dann das Abreißgewebe in einem spitzen Winkel abgezogen werden.
116.jpg
Das Laminat ist so direkt zur Weiterverarbeitung geeignet und muss nicht angeschliffen werden.
Spachtel, Lack, weitere Glasschichten haben einen optimalen Untergrund.
117.jpg

Bei solchen Aktionen immer an die Schutzausrüstung denken!
Hier mindestens eine Brille und Nitrilhandschuhe.


Gruß Ole
Eriba Touring Triton 1983
Skandinavienreisender ETC 585
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Skandinavienreisender ETC 585 »

ohne Worte :thumbs:
Grüße
Tilo

Bild
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Triton Bj.'84
cailin
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von cailin »

Super Erklärung.. Danke... Und coole Farbe
Man sollte einfach mal das tun, was einen Glücklich macht, anstatt immer nur das, was Vernünftig ist.

Sprachs und kaufte sich nen Triton (1992)
und machte sie zur Tritonette


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Dr King Schultz
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Dr King Schultz »

Skandinavienreisender ETC 585 hat geschrieben: 09.03.2020, 05:24 ohne Worte :thumbs:
Danke, besonders da ich weiß dass du selbst Erfahrungen mit Laminaten hast freut mich das :)



@cailin:
Danke, aber die Farbe wird nicht bleiben :lol:
War das erste mal dass ich Harz eingefärbt habe, erstaunlich das man bei nur 5% Farbpaste so eine Durchfärbung bekommt.


Gruß Ole
Eriba Touring Triton 1983
tomate67
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von tomate67 »

Das sieht wirklich Klasse aus..... traue ich mir aber nicht zu.


Kann man das Dach nicht einfach streichen/rollen?
Ich spiele mit dem Gedanken meinen Pan später weiß zu folieren und das Dach mit hellblauem Lack zu rollen? Spricht da etwas gegen?
Sanierter Pan von 1972
Hephaistos ETC 693
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Hephaistos ETC 693 »

Um die Schicht tragendes Glasfaser sauber blasenfrei zu bekommen, empfehle ich einen Entlüftungsroller:

https://www.bacuplast.de/hilfsmittel/hilfsmittel.html ganz unten auf der Seite......

Am Ende ist das ein Stück mittig durchbohrte Gewindestange aus Nylon, die auf einem Farbrollengriff montiert wird.
Hört sich einfach an und wirkt wahre Wunder !

Damit walzt man ein bisschen hin und her, dann kommen die Blasen nach oben und platzen, fertig ist die Laube.
Das Abreissgewebe muss man dann gar nicht mehr durchtränken..........
Troll 530 "Océane" & VW Caddy 4-motion 2.0 tdi
Dr King Schultz
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Dr King Schultz »

Hephaistos hat geschrieben: 10.03.2020, 20:09 empfehle ich einen Entlüftungsroller
Guter Hinweis, die Dinger hatte ich schon garnicht mehr auf dem Schirm. Da ich zuletzt immer im Vakuum laminiert hatte ergab sich das mit der Luft von alleine.
Das ganze Dach hätte ich aber nicht in einen Beutel bekommen :mrgreen:
Hephaistos hat geschrieben: 10.03.2020, 20:09 Das Abreissgewebe muss man dann gar nicht mehr durchtränken..........
Da habe ich mich vllt nicht gut ausgedrückt. Ich arbeite in jedem Schritt mit der Malerrolle, unter gutem Druck bekommt man damit auch die meiste Luft aus dem Laminat. Nach auflegen und glattstreichen des Abreißgewebes bin ich dann erstmal wieder mit gut Druck und der Malerrolle über das Gewebe. Dabei tränkt sich das meißte schon durch je nach dem wie viel Harz vorher verwendet wurde. Bleiben noch stellen vom Gewebe hell gehe ich dort noch mal mit Epoxy drüber.
Deshalb schrieb ich "wenn nötig".

tomate67 hat geschrieben: 10.03.2020, 20:00 Kann man das Dach nicht einfach streichen/rollen?
Ich spiele mit dem Gedanken meinen Pan später weiß zu folieren und das Dach mit hellblauem Lack zu rollen? Spricht da etwas gegen?
Also Sinn und zweck der Sache ist ja nicht dass das Dach blau ist. Das Dach war undicht, bei Interesse mal hier oder im Bootsbereich nach Osmose suchen. Es gibt auch andere Reparaturmöglichkeiten und Mittelchen, die hier beschriebene Lösung ist aber wohl die langlebigste.

Blau ist das Dach jetzt nur weil ich das Harz eingefärbt habe um zu sehen dass wirklich alles getränkt ist. Es wird noch gespachtelt, grundiert und Lackiert.

Nur Lack ist zum dauerhaften abdichten nicht geeignet!
Wenn dein Dach aber einfach nur blau sein soll, klar dann kannst du es kurz anschleifen, reinigen und dann mit Lack rollen. Aber bitte keinen auf Wasserbasis :wink:

Gruß Ole
Eriba Touring Triton 1983
Roman
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Roman »

Meins war undicht, und zwar deutlich, ich habe es allerdings nur gespachtelt und gestrichen mit Spezialfarbe aus dem Bootsbedarf. Zumindest seit 11 Jahren hält das Zeug und ist dicht. Der Wagen stand ununterbrochen bei Wind und Wetter draußen.
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Re: Restaurierung Triton 1983

Beitrag von Dr King Schultz »

Hallo zusammen,

es geht wieder etwas weiter.

Bei den folgenden Arbeiten sollte wieder auf die PSA geachtet werden, bei mir sieht das so aus:
118.jpg
Ein Mundschutz ist hier auf jeden Fall empfehlenswert da beim Schneiden und Schleifen des Glasgewebes feine Glaspartikel durch die Luft fliegen. Es muss nicht zwingend eine Lackiermaske sein, aber normale Atemschutzdinger sind ja dank Corona nicht mehr zu bekommen. Im T-Shirt arbeiten ist auch ehr schlecht, das kann ganz schön jucken das Zeug!

Als erstes werden mit einem Cuttermesser die überstehenden Glasfasern entfernt:
119.jpg
Jetzt kann man auch schön im Schnitt die neue Schicht erkennen:
120.jpg
Als nächstes habe ich das Dach an den Stellen wo das Laminat noch leichte Wellen hatte oder überlappt geschliffen und anschließend mit Spachtel aus Epoxyd und Talkum gespachtelt:
121.jpg
Nach der ersten Schicht Epoxydgrundierung…
122.jpg
habe ich das Dach noch einmal an einigen Stellen nachgeschliffen, da man Unebenheiten auf dem weißen Grund stärker sieht als zuvor. Auf dem Bild kann man gut sehen in welchen Bereichen leichte Wellen im Laminat vorhanden waren:
123.jpg
Dann wurde das Ganze noch mal grundiert, mit dem Ergebnis bin ich jetzt auch zufrieden:
124.jpg

Das Ganze werde ich jetzt noch mal mit dem Hubdach in Angriff nehmen.



Roman hat geschrieben: 11.03.2020, 07:57 Meins war undicht, und zwar deutlich, ich habe es allerdings nur gespachtelt und gestrichen mit Spezialfarbe aus dem Bootsbedarf. Zumindest seit 11 Jahren hält das Zeug und ist dicht. Der Wagen stand ununterbrochen bei Wind und Wetter draußen.
An sowas dachte ich als ich "andere Reparaturmöglichkeiten und Mittelchen" schrieb. Freut mich sehr dass es bei dir schon seit 11 Jahren gut funktioniert. Ich war mir mit sowas einfach zu unsicher, besonders Langzeiterfahrungen findet man ehr selten. Bei Epoxy war ich auf der sicheren Seite :roll:


Gruß
Ole
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