Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Restaurierung, Teilebeschaffung, Werkzeug, Materialien
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Ritter Rost
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Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von Ritter Rost »

Hallo liebe Club-Gemeinde,

wir haben uns nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, einen Triton Bj. 1984 zu übernehmen.
Was uns die Entscheidung dann doch leicht gemacht hat, war der eher symbolische Kaufpreis und das Wissen, dass er ansonsten maximal noch ausgeschlachtet werden würde.

Da wir in letzter Zeit hier schon begeistert Eure Berichte und Fachwissen aufgesaugt haben, wollten wir uns nun auch anmelden und unsere Erfahrungen teilen.

Unser "Ritter Rost" war nun gut 6 Jahre nicht mehr im Einsatz und ein undichtes Bugfenster hat seine Spuren hinterlassen. Bislang wissen wir nur, dass die Stahlkonstruktion um das Fenster herum durchgerostet ist, wie Ihr auf den Bildern seht.
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Um das ganze Ausmaß des Schadens zu beurteilen, wollen wir am Bug anfangen, die Innenverkleidung zu lösen.
Hat uns dazu jemand einen Tipp, wie wir am besten vorgehen, um dabei nichts kaputt zu machen?

Vielen Dank im Voraus für Eure Tipps,
Euer Ritter Rost
trolloholic
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Re: Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von trolloholic »

Willkommen hier!

Bei uns ließen sich die Klammern der Bespannung relativ leicht entfernen.
Die Hälfte war schon durchgegammelt und die anderen haben wir mit der kleinen Cobra gezogen.
Da gibt es bestimmt auch Spezialwerkzeug, aber die lütte Cobra ist okay.
Beim Neutackern einfach Niro-Klammern nehmen.
Die Plasteleiste im Hüftknick noch intakt? Die sind meist porös.

Eines beachten: die alte Bespannung und ähnliche Stoffe nicht gleich wegschmeißen.
Manche lassen sich wiederverwenden. Sonst nützlich als Vorlage.
Wegschmeißen erst nach Ende der Arbeiten :thumbs:

Ist das Prob nur auf den Bugbereich beschränkt? Ich wünsch es Euch!

sonnige Grüße!
trolloholic
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
cailin
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Re: Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von cailin »

Willkommen im Forum.

und herzlichen Glückwunsch zum Triton ..

ich wünsche euch von Herzen viel Erfolg bei der Rettung von "Ritter Rost"..
Man sollte einfach mal das tun, was einen Glücklich macht, anstatt immer nur das, was Vernünftig ist.

Sprachs und kaufte sich nen Triton (1992)
und machte sie zur Tritonette


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Triton Uwe
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Re: Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von Triton Uwe »

Hallo Ritter Rost :thumbs:
Willkommen beim rostigsten Hobby der Campingszene. Da ihr ja schon viel im Forum gestöbert habt ist euch der Gau schon begegnet.
Bei mir klingelt da auch immer das Thema Bugfenster. Wenn möglich äußerst vorsichtig ausbauen weil extrem teuer und gebraucht kaum zu kriegen. Dann bitte alles fotografieren, hier freut sich so mancher an Erinnerungen an die eigene Baustelle.
Jetzt erstmal viel Spaß mit dem Eriba!
Ach ja,der Standort könnte potentielle Helfer/innen ansprechen..
Liebe Grüße von Uwe
Ritter Rost
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Registriert: 12.11.2019, 14:49

Re: Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von Ritter Rost »

Hallo zusammen, mittlerweile sind wir etwas schlauer und unser Ritter Rost war schon in 2 Werkstätten zur Begutachtung. Die Aussage der 1. Werkstatt war, dass der Rahmen am Boden bis auf 4 Löcher sowie der Boden selbst, die Außenhaut und Inneneinrichtung in gutem Zustand sei. Wir müssten mit ca. 50 Arbeitsstunden rechnen, diese Angabe aber ohne Gewähr da wir bis dahin die Innenverkleidung noch nicht entfernt hatten. Das Bugfenster und ein festes Seitenfenster wurden ausgebaut. Wir haben ihn dann erstmal mitgenommen und die Innenverkleidung an Bug-und Heckfenster entfernt. Am Bugfenster ist der Rahmen, wie vermutet, komplett durchgerostet. Der Rahmen um das Heckfenster ist an einer Seite durchgerostet, der Rost geht an einer Verstrebung bis zum Boden und noch ein Stück quer in Richtung Seitenfenster.
So haben wir ihn dann in einer zweiten Werkstatt vorgestellt. Der Werkstattleiter hat schon als wir ihn auf den Hof gefahren haben von einer Vollrestaurierung gesprochen. Bei seiner Begutachtung ist er schnell zu dem Schluss gekommen, dass am Triton nichts mehr zu retten sei. Wenn er sich nur die Rahmen um Bug- und Heckfenster anschaue, würde er zu wenig gesundes Material sehen, um etwas Neues dranzuschweißen. Von unten hat er sich den Eriba gar nicht erst angeschaut.
Der Plan der 1. Werkstatt wäre gewesen, die durchgerosteten Teile des Rahmens durch entsprechend vorgeformte/-geschweißte zu ersetzen und diese an die intakten Rahmenteile zu schrauben, damit der Wohnwagen nicht bis auf die Knochen ausgezogen werden muss.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit dieser Vorgehensweise, haltet ihr das für möglich? Die Frage stellt sich uns, da wir hier im Forum bislang ausschließlich von Reparaturen in Form von Schweißen am komplett freigelegten Rahmen gelesen haben. Unser Laienverständnis sagt uns, dass auf die Rahmenteile um die Fenster ja nicht so viel Zug oder Druck kommt und diese eigentlich nur die Fenster halten müssen, so dass ein Anschrauben vorgefertigter Rahmenteile sich für uns recht gut anhört.
Habt ihr Erfahrungen, wie viel Zeit das Anfertigen solcher Rahmenmaßanfertigungen benötigt und wie die neuen Teile mit dem Rest verschraubt werden können?
Wir sind nun etwas verunsichert, ob wir unseren Ritter Rost schon aufgeben müssen oder wir doch noch jemanden finden, der uns entsprechende Teile ersetzt, da wir uns mit solchen Arbeiten selbst nicht auskennen bzw. nicht schweißen können.
Kennt jemand im Großraum Stuttgart eine Werkstatt oder Privatperson, die das für uns machen könnte? Sind für solche Arbeiten aus eurer Sicht eher Schlossereien die Fachleute oder an wen können wir uns wenden?
Viele Grüße,
Euer Ritter Rost :D
Hier seht ihr noch ein paar Bilder unserer Entdeckungen:
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tomate67
Beiträge: 232
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Re: Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von tomate67 »

Die gezeigten Schäden sind typisch und lassen erahnen, dass noch viel mehr zum Vorschein kommt, wenn die Möbel und die Wandbespannung ausgebaut werden. Bei meinem sah es auch nicht viel böser aus. Die Rohre sind bekanntlich hohl und wenn Wasser in sie eindringt, und danach sieht es aus, wird der Großteil der Rohre des Gürtels und darunter vergammelt sein..... bei mir war es so.
Was könnt ihr selbst leisten, habt ihr Platz und Zeit?

Wenn ihr keine Möglichkeiten habt, dann lasst die Finger davon!
Wenn ihr die Möbel und Wandbespannung heraus bekommt, solltet ihr eine Schlosserei finden, die euch neue Rohre einschweißt. Wie teuer so etwas wird, hängt auch davon ab, welche Schäden sich noch zeigen werden.

Bei meinem wäre es ein Totalschaden gewesen, aber ich schweiße ja selbst. Das kostet "nur" Zeit, Freizeit, die mir Spaß macht. Die Materialkosten sind dabei nur Peanuts.
Sanierter Pan von 1972
Triton Uwe
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Re: Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von Triton Uwe »

Armer Ritter Rost. Das ist mehr als böse. Ohne komplettes Zerlegen und totalen Neuaufbau sehe ich kein Weiterkommen. Wenn ihr kein Schweissgerät bedienen könnt wird es schwer möglich. Allerdings wenn ihr den zerlegt und den nackten Käfig bei einer Schlosserei abgebt......? Gibt es sowas noch? Dann hättet ihr immer noch viel zu tun.
Blech wieder aufziehen, Kunstleder neu oder alt wieder rein,Dämmung erneuern, Gas Elektro usw.
Zeitdauer mehrere Monate.
Ersatzteile und hohe Kosten.
Dann könnt ihr ein auf eure Bedürfnisse gemachtes Unikum haben.
Soweit meine Spekulation. Lohnt das? Man kann nicht alles mit Zahlen rechnen, aber das Geld muss schon da sein. Und beim Bauen lernt man auch viel. Insgesamt ist das einfache Technik, aber verschiedene Gewerke wie Lackieren, Möbelbau Technik usw kommen auf euch zu.
Und ein gutes Forum gibt es auch.
Eine schwere Entscheidung.
Ganz oder gar nicht!
tourensauser
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Re: Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von tourensauser »

Ich sehe das wie Uwe. :(

Der braucht das volle Programm. Ich habe das auch hinter mir, allerdings sah Wurzel im vergleich zu Deinem richtig gut aus. Ich habe 4 Jahre gebraucht für die Restaurierung.

Viel Erfolg, wie auch immer.
Gruß Stefan

77er Troll Dokumentation der Restaurierung
zeeber
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Re: Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von zeeber »

Kann mich meinen Vorschreiben nur anschließen.
Rechnet sich, bzw. lohnt der Aufwand?

Ich hatte nur alle Möbel aus unserem WoWa ausgebaut um zwei Montagefehler (geringer Wassereinbruch über 19 Jahre) fachgerecht zu beheben und den Innenraum und Technik zu reparieren.
Das komplette zerlegen weil die Rohre von innen durchrosten wäre für mich ein Alptraum und hätte den Abbruch des Projektes zur Folge.

Wir haben ein 53 Jahre altes Auto das wir lieben, da setzt bei uns die Vernunft schon aus.
Wenn wir unseren Eriba denn doch noch so ins Herz schließen wie vorgenannten Wagen, dann werde ich vielleicht doch schwach.

Viel Freude (keine Ironie) bei der Restaurierung. Danach bist Du Wohnwagen-Ingenieur und Meister-Mechaniker Ehrenhalber.
Werde das Ritter Rost Projekt verfolgen.

Gruß Stefan
tomate67
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Re: Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von tomate67 »

Photo von Dr. King Schulz- Parallelthread
Photo von Dr. King Schulz- Parallelthread
Wenn Du deinen Triton soweit nackig machen kannst, sollte es reichen, damit ein Metallbauer dir alles schweißt.

Zusammenkriegen musst du ihn natürlich auch wieder.

Solltest Du Dir das nicht zutrauen, besser an Bastler verkaufen.
Sanierter Pan von 1972
Triton Uwe
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Re: Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von Triton Uwe »

Wie willst du Profile einschweißen wenn Außen das Blech drauf ist?
tomate67
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Re: Triton 1984: Projekt Ritter Rost beginnt

Beitrag von tomate67 »

Das Problem ist eher die gammeligen Profile heraus zu bekommen. Beim Einschweißen kommt man mindestens von drei Seiten heran, das langt dicke und ist stabil genug. Bei mir sind es Rundrohre, da kommt man noch weiter rum.

Klar, besser ist Aluhaut runter, sandstrahlen, schweißen, verzinken und neu beplanken. Aber das ist nun mal ein ganz anderer Aufwand.

Ich mache das so, schon allein weil 30% meiner Profile nicht mehr vorhanden waren und ca 75% ersetzt werden. Nur so weiß ich, wie die Rohre geformt werden müssen.

Ich nenne auch nicht Restaurieren, sondern zeitwertgerechtes Entrosten und Sanieren!
Sanierter Pan von 1972
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