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Re: Restaurierung Puck Export 1964

Verfasst: 22.05.2020, 06:02
von cailin
wokewa hat geschrieben: 21.05.2020, 22:26 @ poldi07
Sehe ich ähnlich. soll technisch und optisch in Ordnung sein, aber nicht zu schade zum benutzen sein. Ich denke ich werde bei meinem auch das Mobiliar im alten Stil etwas nach meinen Bedürfnissen abändern.
Ja... Das mit dem Mobiliar etwas abändern kann ich gut verstehen :mrgreen:

@poldi...der Puck sieht gigantisch aus.... So schön :thumbs:

Re: Restaurierung Puck Export 1964

Verfasst: 22.05.2020, 13:47
von Peter Pan
Hallo,
ich habe hier mal zwei Anhänge hintergehängt.
Das eine ist ein Bericht aus der Oltimer Praxis vor ein paar Jahren in dem es um die Restauration eines Puck geht. Insbesondere wird dort auch die Achse eingegangen. Der zweite Anhang sind die Daten, die ich mir vor 25 Jahren notiert hatte, als ich die Bremsen meines Pucks Erstzulassung 1979 neu gemacht habe. Den Puck und die Bremsen habe ich immer noch :-). Dazu hat sich vor ca. 10 Jahren mein Pan gesellt.
Evtl. helfen dir die Angaben ja.

Viele Grüße

Peter Pan

Re: Restaurierung Puck Export 1964

Verfasst: 23.05.2020, 14:16
von Hephaistos ETC 693
wokewa hat geschrieben: 21.05.2020, 21:32 Ich hab auch schon angefangen mit der Flex und Zopfbürste die alten Unterbodenschutzreste, den Lack und den Rost zu entfernen.
Bei dem Bild von unten sieht alles noch viel zu gut aus, nach dem abbürsten kamen noch jede menge Rostlöcher zum Vorschein. Eigentlich sind unten alle Rohre außen am Blech hinüber und von den Vierkantrohren sind auch einige unten aufgerostet. die Längsträger an denen die Achse verschraubt ist sind leicht durchgebogen und einer hat einen Riss an dem vor langer Zeit auch schon mal rumgeschweißt worden ist. Ich besorg mir jetzt erst mal die verschiedenen Eisenrohre und fange mit dem Austauschen an. Das kommt zwar bald einem Neubau gleich, aber noch hat mich die Motivation nicht verlassen.
Die Rohrkonstruktion am Unterboden hat es wohl hinter sich. Da einzelne Rohre zu tauschen wird IMHO Flickwerk.
Den Unterboden komplett neu zu bauen wird am Schluss weniger Arbeit sein.
Wenn sich dann beim Schweißen was verzieht, kommt man noch bei zum Richten.
Zum Schweißen käme man auch besser dran, und das Material ist neu und nicht korrodiert.
Bei der Gelegenheit könnte man den Rahmen ja auch etwas verstärken und Aufnahmen für Kurbelstützen mit anbringen.

Ich hab mal ein paar Jahre in der Schlosserei gearbeitet und auch mal alte Rostlauben zeitwertgerecht geflickt.
Von daher meine Einschätzung, dass ein Neubau des Unterbodens am Schluss einfacher geht und die bessere Option ist.

Oberhalb der Bauchbinde sieht der Rahmen ja besser aus, den könnte man dann auf den neuen Unterboden setzen.

Re: Restaurierung Puck Export 1964

Verfasst: 23.05.2020, 16:52
von wokewa
@Hephaistos
Hallo
ich glaube auch, das es einfacher ist einen Großteil einfach neu zu bauen. Ich hab auch Angst, das ich jetzt irgendwo ein halbes Rohr ersetze und dann in ein paar Jahren die zweite Hälfte durchgammelt, dann lieber jetzt einmal richtig machen. Das Problem, das man an den alten Rost nichts vernünftig anschweißen kann kommt noch dazu. Im Moment bin ich noch dabei alles zu vermessen und den genauen Zustand der Rohre zu inspizieren, damit ich dann nächste Woche Material besorgen kann. Danke für den Tipp mit den Kurbelstützen. Ich bin immer gut mit den alten Stützen klargekommen und das sind auch die Rohre, die noch in Ordnung sind. Wahrscheinlich weil da immer das Wasser wieder unten raus laufen konnte und ich ab und zu mal Sprühöl reingesprüht habe. Ich kann mir das mit den Stützen ja noch überlegen, bis wieder eine Bodenplatte drin ist. Beim Vermessen ist mir auch aufgefallen, das Eriba in den 60ern anscheinend auch nicht so ganz präzise gebaut hat, das sind schon mal ein paar Millimeter Toleranz, auch an Stellen, die noch in Ordnung sind. Ich denke, so genau wie damals bekomme ich das auch hin.

@Peter Pan
Danke für den Bericht und die technischen Angaben.
Ich hab zwar keine Bremse an meinem Puck, aber trotzdem sehr interessant. Das kommt alles in meine Eriba Dokumentensammlung.

Re: Restaurierung Puck Export 1964

Verfasst: 23.05.2020, 17:14
von poldi07 ETC 576
...die Touring wurden früher händisch geschweißt, da ist keiner wie der andere!

Re: Restaurierung Puck Export 1964

Verfasst: 07.06.2020, 23:37
von wokewa
Hallo,
ich wollte mich mal wieder zurückmelden. Der Puck ist immer noch nicht verschrottet, sondern so langsam wieder auf dem Weg der Genesung. Nach etwas zögern habe ich mich jetzt doch für die radikale Methode entschieden. Die Einschätzung von Hephaistos hat sich als richtig erwiesen, einzelne Röhrchen zu tauschen wäre nur Flickwerk und der komplette Neubau ist sinnvoller und wahrscheinlich auch einfacher. Ich habe also erst mal einen Tag damit verbracht alles so genau wie möglich zu vermessen und überlegt wo und wie man da anfängt ohne das sich alles verzieht. Außerdem wollte ich schon mal mit meiner guten Chinesischen Rohrbiegemaschine spielen.
Die Türschwelle und der erste Bogen ( Alt und Neu )
Die Türschwelle und der erste Bogen ( Alt und Neu )
IMG_20200602_193702.jpg
Dann kam der radikale Teil, alles was an Vierkantrohren im Bereich Achse nicht astrein war nachgebaut und ausgetauscht.
Den nachgebauten Teil mal testhalber danebengelehnt
Den nachgebauten Teil mal testhalber danebengelehnt
Den ganzen Gammel rausgeflext
Den ganzen Gammel rausgeflext
Das neue Teil mit Spanngurten, Schraubzwingen und einem alten Winkeleisen ausgerichtet und verschweisst
Das neue Teil mit Spanngurten, Schraubzwingen und einem alten Winkeleisen ausgerichtet und verschweisst
Wie Hephaistos schon schrieb kann man das alle auch noch gut während der Montage ausrichten. Die meiste Zeit brauchte ich zum ständigen nachmessen und ausrichten. Es geht nichts über jede menge Spanngurte und einen 3,5 Tonnen Geländewagenheber um den Schweißverzug wieder zu korrigieren.
Zum bequemeren Arbeiten auf Böcke gestellt
Zum bequemeren Arbeiten auf Böcke gestellt
Eigentlich wollte ich da nur das Querrohr auswechseln und die drei Längsträger erhalten, aber die waren dann auch nicht mehr so toll, also neu.
Endstand Sonntag Abend
Endstand Sonntag Abend
In den nächsten Tagen geht es dann mit Rohre biegen weiter und die neue Achse kommt hoffentlich auch diese Woche.
Erstaunlicherweise zieht sich das ganze Gestell wieder wie von Zauberhand in Form je weiter ich mit den neuen Teilen komme. Die Spalte die sich beim zerlegen aufgetan haben gehen wieder zu und Rohre die zwischenzeitlich zentimeterweit voneinander entfernt waren lassen sich wieder mühelos miteinander verschweißen. Wie schon geschrieben, ständig nachmessen, nach jeder Schweißung die Winkel überprüfen und die Diagonalen in den Feldern nachmessen und gegebenenfalls mit leichter Gewalt korrigieren. Das kostet Zeit aber geht leider nicht anders.
Leider hat sich herausgestellt, das das Rohr hinten links in dem normalerweise die Stütze steckt doch nicht mehr so gut wie gedacht ist. Ich hab es leider erst nach dem Einschweißen des hinteren Querrohrs gemerkt, also vorsichtig die neue Schweißung auf flexen und ersetzen. Kommt auch auf den Plan für nächste Woche.

Re: Restaurierung Puck Export 1964

Verfasst: 09.06.2020, 22:20
von wokewa
Es geht weiter mit den Randbögen. Alles auf eine Pappe abgepaust und mit der Chinesischen Hydraulikpresse gebogen. Leider spielt das Wetter nicht mit, sonst wäre schon was verschweißt.
Alt gegen neu. Ich finde es ist gut geworden.
Alt gegen neu. Ich finde es ist gut geworden.
Der Gerät
Der Gerät
Und dann wurde der Regen schlimmer. Zwangspause!
Warten auf den Sonnenschein
Warten auf den Sonnenschein

Re: Restaurierung Puck Export 1964

Verfasst: 10.06.2020, 19:03
von poldi07 ETC 576
...gute Arbeit :W: :thumbs: