Faun 1962 Mammut-projekt

Restaurierung, Teilebeschaffung, Werkzeug, Materialien
Faunliebhaber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Faunliebhaber »

Schrauber hat geschrieben: 11.04.2021, 00:16 Dass du das Schweißgerät gerade erst bestellt hast, hat so geklungen als ob du noch keine Erfahrung mit Schweißen hast ... inwieweit deine bisherigen Erfahrungen aufs Schutzgasgerät zu übertragen sind, kann ich nicht beurteilen, ich habe bisher nur mit Schutzgas geschweißt und ich glaube es ist die einfachste Art zu Schweißen, wenn man es eigentlich nicht kann :mrgreen: , aber trotzdem muss man viel üben und Gefühl gewinnen, wenn man nicht nur "braten" will. Ich habe früher an meinen Fahrzeugen viel rumgeflickt, aber für "Restaurierung" lege ich die Latte höher und bin da sehr selbstkritisch und unsicher. Deswegen meine Praxis und meine Empfehlung immer erst an vergleichbaren Stücken zu probieren.
Der Außendurchmesser bei den Profilen sollte natürlich dem Original entsprechen, die Materialstärke normalerweise auch. Aber an Stellen, wo sich das Original als zu schwach erwiesen hat, habe ich mich für eine dickere Wandung des Rohrs entschieden, bei mir sind das konkret die Rohre, die vorne am Deichselrohr angeschweißt sind und "sternförmig" nach oben gehen. Da habe ich mehrmals geschweißt und das zu dünne Rohr ist dann neben der Schweißstelle wieder gerissen ... nachdem ich die Beplankung in dem Bereich sowieso runter hatte, habe ich den Mist komplett entfernt und durch stärkere Rohre ersetzt. Ob das bei deinem Faun eine vergleichbare Situation ist, weiß ich nicht, da bräuchte ich Fotos von der Stelle.
Also ich versuche es an vergleichbaren Stücken, ich will auch auf keinen Fall Pfuschen. :mrgreen:
Ich schicke dann ein Bild wie es geworden ist :lol: :ALAAF:
Schrauber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Schrauber »

Na dann viel Erfolg! Ich bin da vielleicht auch übervorsichtig, aber vorm Schweißen habe ich einfach großen Respekt :wink:
Faunliebhaber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Faunliebhaber »

So, ich wollte mich auch mal wieder melden, ich habe diese Stelle jetzt geschweisst:
_DSC5912.JPG
_DSC5917.JPG
Hält auf jeden fall Bombenfest, habe davor mit den gleichen Einstellungen, 80 ampere und 15 volt Spannung eine sehr stabiele Naht, an dem gleichen Rohr hinbekommen. :thumbs:

Steinigt mich, falls ihr das Murks findet. :roll:
Timmy
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Timmy »

Ob die Schweißnaht gut oder schlecht ist, sieht man eigentlich nicht nach dem Putzen sondern vorher :roll: , eine gut Naht braucht nicht geschliffen zu werden.
Hinterher kann man auch nicht mehr sehen, wie stark du das Material vorher angefast hast, also ob die Naht tief genug ins Material hineingeht oder nur aufgelegen hat ...
Liebe Grüße aus dem Moor

Ralf

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Roman
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Roman »

Ich bin zwar kein Schweißer, aber ich vermute, Präzisionsarbeit ist beim Touring nicht gefordert. Meine Originalschweißnähte sehen jedenfalls ziemlich gebraten aus. Mit Lücken, wo man in die Rohre gucken kann. Ich vermute, das würde dem Meister Missbilligung ins Gesicht schreiben. Nicht unten am Wagen bei den tragenden Teilen, aber oben im Rahmen.
Achte immer auf den Horizont!
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Faunliebhaber »

Oh, upsi ich mache das nächste mal Bilder, und schleife es nicht.
Faunliebhaber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Faunliebhaber »

Auf diesem Bild kann man sehen, dass eine gute Wurzel entstanden ist. und alles ausgepunktet, hält das massiv denke ich, schöner wäre klar eine Naht, aber ich habe einfach Angst durchzubrennen. Ist halt Fülldraht, deswegen so viele Spritzer.
Dateianhänge
_DSC5949.JPG
Finki
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Finki »

Ich bin jetzt kein Experte. Ich gehe davon aus, dass du nach dem punkten noch rumschweißt. Dann dürfte es und ich stimme Roman da völlig zu, reichen. War bei mir ähnlich mal absolut perfekt und wieder frisselig mit Materialaufbau.

Sieht aber insgesamt ausreichend aus. Was mich wundert ist, dass Du dich getraut hast die Aluhaut dran zu lassen. Meine war zwar letztendlich durch alukorrosion hin, aber zum schweißen hätte ich eh alles abgenommen. Muss ja schließlich wieder Rostschutz drauf. Gerade am Kontakt von Rahmen und Haut. Ich hab da zusätzlich zu Brantux noch Gewebeklebeband als Trennschicht drauf. Und Außerdem kannst Du beim runden Rohr auch rund schweißen...
Ein ERIBA im Land der QEK's. :D

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Schrauber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Schrauber »

Nach der Theorie und auch nach meiner Erfahrung ist es nicht gut, solche Profile auf Stoß zu schweißen. Vor allem bei so dünnem Material. Ich habe das mal an einer schwer zugänglichen Stelle notgedrungen gemacht, das hat nicht lange gehalten. Das war eine Verbindung, die auf Zug belastet wurde. Bei eher konstruktiven Querrohren mag das gut gehen, ich würde aber lieber kein Risiko eingehen und so so ein Rundrohr nicht abschnittsweise ersetzen, sondern komplett von einem Träger/Pfosten bis zum nächsten. Die Materialkosten fallen nicht wirklich ins Gewicht und das Schweißen ist auch einfacher.
Miguel
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Miguel »

Unten rechts sieht nach nur geklebt aus.
Wenn das Schweißnähte mit Fülldraht sind, dann halte ich da nichts von. Eine Kontrolle ist praktisch nicht möglich.
Es ist schon ok, nicht durch zuschweißen, aber ein paar mehr echte Punkte sollten es sein. Ich würde auch etwas mehr Strom geben, dir fehlt Einbrand.
Schrauber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Schrauber »

Ich campe hier gerade mit jemandem vom Fach und habe das mal angesprochen, der schließt Schweißen auf Stoß an solchen Profilen auch grundsätzlich aus.
Faunliebhaber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Faunliebhaber »

Das höhrt sich ja alles nicht so gut an, die Verbindungen sin aber wie ich finde sehr sehr stabiel.
Ich habe davor ja alles in einem Schraubstock bei gleicher Stromstärke gescvhweisst und mit der rückseite einer riesen Axt, das Rohr nicht auseinander bekokmmen. Der untere Punkt ist auch nur geklebt, ich denke, dass das alles stabil ist, ich habe ja drumherum gepunktet. Allein schon bei einem Punkt auf jeder Seite konnte ich das Metall einfach nicht mehr trennen, ausserdem ist das ja keine Stelle auf die Tonnen einwirkt, beim Unterrahmen wo ich eh nichts schweissen muss, da würde ich davor lieber nochmal ganz sicher gehen wie ich das Schweissgerät einstelle, und ich habe sowiso bald Schutzgas bald.
Miguel
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Miguel »

Na klar sagt der Fachmann dass man nicht auf Stoß schweißen darf, die Naht selbst ist mit Schutzgas ziemlich hart und rundherum ist das Metall durchgeglüht. Das ist ja auch der Grund, warum man Rahmenteile am Kfz nur mit großen Überziehern reparieren darf, die dann im korrekten Abstand mit einzelnen Punkten mit dem Altteil verschweißt werden.
Das ist mechanisch ganz klar die richtige Lösung, korrosionstechnisch aber ein Alptraum.
Ich hab gerade ca 2m 20x20x1 Rohr in der Tür ersetzt. Und natürlich musste ich das auf Stoß schweißen, für Überlappungen ist da kein Platz.
Ich hab ja in den vergangenen Jahren schon so einige Schweißnähte gezogen und bin mir sicher, dass das jetzt mit mir aushält. Das Richten des gesamten Türrahmens, damit er gut in den Türausschnitt passt war kein Thema, da ist nichts an den Schweißstellen abgeknickt. Ich hab allerdings auch mit Schutzgas gearbeitet. Wenn du dir sicher bist, dass deine Reparaturstellen stabil sind, dann ist es allemal besser als die verfaulten Rohre und das ist doch worauf es ankommt.
Schrauber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Schrauber »

Bleche über rostige Karosserieteile drüber zu ziehen ist natürlich Mist, das ist Flickerei um nochmal 2 Jahre zu gewinnen.
Aber statt Teilstücke der Rundrohre zu tauschen würde ich jeweils das ganze Rohr rausschneiden und erneuern, also die horizontalen Rohre von Holm zu Holm.
Miguel
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Miguel »

Ist sicherlich die bessere Lösung.
Ich hab’s bei meiner Tür aber auch anders gemacht, weil ich die gebogenen Stellen erhalten wollte, das hätte sonst einige Testreihen gebraucht um die benötigten Radien und Abstände zu treffen. Außerdem gab es das 20x20x1 nur in 1,5m Stücken.
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