Faun 1962 Mammut-projekt

Restaurierung, Teilebeschaffung, Werkzeug, Materialien
Faunliebhaber
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Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Faunliebhaber »

Hallo Liebes Forum,
Ich habe mich schon vorgestellt, ich wusste nicht wie man den Thread hier in die Restaurationsrubrik verschiebt.
Deswegen, mache ich hier einfach nochmal einen neuen Thread von dem Touring seiner Reanimation auf. :D
Er soll nicht komplett restauriert werden, weil wir Camping wollen, und nicht über einen Kratzer im Blech Kleid ärgern wollen. :mrgreen:

Ich hoffe das ist nicht böse gesehen. :?:

Mein Faun sieht jetzt so aus:

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Übrigens, er wird jetzt bald geschweisst, alle Vortschritte schreibe und Fotografiere ich für euch. :mrgreen: :thumbs:
Dateianhänge
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Schrauber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Schrauber »

Du hattest in der Vorstellung geschrieben, dass du den Lack nicht erneuern willst und das gute Polierergebnis an der Dachspitze gezeigt. Aber gerade das Dach ist ein Spezialfall beim Touring, nämlich GFK mit Gelcoat-Oberfläche. Anhand deines Fotos kann ich mir vorstellen, dass da auch bei deinem Dach Handlungsbedarf ist: Schau mal unter dem Stichwort Osmose in die Forensuche und guck dir dein Dach dann nochmal kritisch an!
Faunliebhaber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Faunliebhaber »

Ok, danke ich schaue es mir nacher kritisch an, ist ja unter mir geparkt das gute ding. :thumbs:
Ich kann euch dann bald noch Fotos schicken, ein paar grosse Risse habe ich leider schon entdeckt.
Finki
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Finki »

Beim Thema "Camping" also vorrangig Nutzobjekt bin voll bei Dir. Aber schick darf er auch aussehen. Gerade wenn man soviel Arbeit reinsteckt. Ich bin ja auch mittendrin und muss ehrlicherweise sagen, das mich der zeitliche Aufwand etwas "überrascht" hat. So ein Wiederaufbau ist aus meiner Sicht mehr als ein Hobby. Aber immer nach dem treffenden Motto der Galaxy Quest-Crew: Niemals Aufgeben; niemals kapitulieren! :lol: :thumbs:

Ich habe mein Dach vorsorglich gleich zur Seite gelegt. Ich schaue es mir später zusammen mit dem Hubdach an... :shock:
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Roman
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Roman »

Faunliebhaber, wenn ich deine Dachbilder richtig deute, hast du eine toll ausgewachsene Osmose! Ein exquisites Exemplar. :mrgreen:
Achte immer auf den Horizont!
tomruevel_neu
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

also das mit der Osmose mag sicherlich möglich sein.
Aber nicht zwingend.

Das Dach ist werksseitig mit Schaumgummi isoliert.
Dort schlägt sich bei der Nutzung im Winter Feuchtigkeit nieder und die saugt sich in das Material. Das dauert sicherlich bis das wieder ausgetrocknet ist.
Sofern das Material überhaupt noch da ist.
Bei unserem seligen 1964er Faun war im Jahre 1980 (der Caravan war also gerade mal 16 Jahre alt) von der Dachisolierung nichts mehr übrig. Das Schaumgummi hatte sich völlig zersetzt und rieselte während der Fahrt hinter den Dachstaukästen heraus. So nette klebrige Krümelchen.
Die Folge der fehlenden Isolierung ist natürlich eine deutlich verstärkte Kondenswasserbildung an der Innenseite der Dachschale. Und das schimmelt und gammelt dann sehr malerisch mit den verblieben Resten der Isolierung.

Vieles an der Innenseite der Dachschale wird nichts anderes sein als die verschimmelten Reste.
Schrauber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Schrauber »

Es geht ja nicht um die Innenseite.
Faunliebhaber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Faunliebhaber »

Vielen Dank für die vielen Antworten zum Thema Osmose, ich werde mir das nochmal überlegen, aber jetzt geht es erstmal ans Schweissen unter den Fenstern. Ich stelle meine Frage jetzt einfach nochmal: reicht da Fülldraht?

Bin so froh, dass ich hier Hilfe und Glückwünsche bekomme: :mrgreen:
Schrauber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Schrauber »

Faunliebhaber hat geschrieben: 08.04.2021, 21:38 ... Ich stelle meine Frage jetzt einfach nochmal: reicht da Fülldraht?
Ich habe kein modernes, aber ein sehr gutes Schutzgasschweißgerät. Wenn ich mal vergesse, das Gas aufzudrehen, merke ich das sofort beim Schweißen bzw. am Ergebnis. Ich habe auch mal, als das Gas leer war, etwas notdürftig ohne Gas "zusammengebraten", aber schön war das nicht. Wie gut es vergleichsweise hält kann ich nicht beurteilen, das war eine wenig beanspruchte Verbindung, nicht an einem tragenden Fahrzeugteil.
Ich würde es nicht riskieren.

Ich rate dir auch dringend, erst mal gründlich an vergleichbaren Metallstücken zu üben, bevor du an den Touringrahmen gehst. Ich mache auch nach vielen Jahren Schweißerei immer noch eine Probe mit vergleichbaren Reststücken, bevor ich an die eigentliche Schweißstelle gehe, denn die richtige Einstellung von Stromstärke und Drahtvorschub ist knifflig und hängt immer von der Materialstärke und Art der Verschweißung ab. Oft verschweißt man ja auch unterschiedliche Materialstärken und muss probieren, bei welcher Einstellung das eine nicht durchbrennt und das andere trotzdem ausreichend erhitzt wird. Und es gibt nichts ärgerliches als eine vergeigte Schweißverbindung, die man noch mal "rückbauen" und neu machen muss. An den Probestücken auch probieren, ob man sie mit Gewalt wieder auseinanderreißen kann (Schraubstock, Fäustel, ...), das darf nicht sein.

Ich empfehle dir außerdem die Anschaffung eines Schweißhelms mit selbstverdunkelndem Glas, das habe ich mir erst letztes Jahr gegönnt, das ist ein ganz anderes Arbeiten als mit einer Maske, die man in der (dann beim Schweißen fehlenden) Hand hält oder einer Brille, durch die man zwischen Aufsetzen bzw. Runterklappen der Gläser kaum etwas sieht, bis der Lichtbogen zündet. Unter dem Helm braucht man dann auch keine Sonnencreme.
Finki
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Finki »

Nachdem ich gerade selbst ca. 20m Rahmen ausgetauscht habe, kann ich Schrauber in den meisten Dingen Recht geben. Du musst Dich zwingend ausprobieren. Hab ich auch gemacht. Und das möglichst an gleichen Materialien. Passende Videos dazu gibt es bei Youtube. Achte auch auf die Stärke des gekauften Materials, meist 1,5 mm stark und des verbauten(1mm??) minus Rost. Zu lange drauf und Du brutzelst durch wenn das Gerät zu stark eingestellt ist.

Ich habe selbst alles mit Fülldrahtschweißen geschweißt. Geht und ist günstiger. Das ein Schutzgasschweißgerät ohne Schutzgas nicht geht liegt am Draht der keine Füllung hat und dementsprechend ohne Gas nicht funktioniert. Ich hatte den Vorteil vor 18 Jahren mal ein "Kurs" bei der Bundeswehr gemacht zu haben und erst als die Schweißnaht so ca. aussah wie in den Videos war ich zufrieden. Dann ging es in Echt los. Ich hab allerdings festgestellt, dass beim Bau des Rahmens oft nur an 2 Seiten geheftet wurde. Schweißt du also komplett rum und flext dann ab dürfte es reichen. Beim Probieren würde ich den Belastungstest wie von Schrauber empfohlen auch dringend nahe legen. Nur damit Du weißt ob du richtig liegst...
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Finki »

Ein Nachbrenner: Denke daran den Rahmen vor den Rausschneiden von Stücken sinnvoll zu fixieren, am Besten geht es mit geschweißten Hilfsstreben.

HG Finki aus Brandenburg an der Havel
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Schrauber »

:thumbs:
Faunliebhaber
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Faunliebhaber »

Oh ok, also Erfahrungen mit schweissen habe ich schon, aber nicht viele, die Nähte wurden aber oft gut und ich habe sie mit aller Gewalt nicht auseinander bekommen, einen Verdunklungshelm habe ich. Das Schweissgerät ist Top modern: Stahlwerk 200 st igbt .
Das wird schon klappen, wenn ich voher genau an dem gleichen Rohr übe.
Ich kaufe jetzt Rundrohr 2,5 cm 1,5mm oder?


Danke für alle Tipps :mrgreen:
Finki
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Finki »

Ohh. Mit dem Rundrohr kenne ich mich nicht aus. Sorry. Ich hatte das 20x20 Quadrat...
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Re: Faun 1962 Mammut-projekt

Beitrag von Schrauber »

Dass du das Schweißgerät gerade erst bestellt hast, hat so geklungen als ob du noch keine Erfahrung mit Schweißen hast ... inwieweit deine bisherigen Erfahrungen aufs Schutzgasgerät zu übertragen sind, kann ich nicht beurteilen, ich habe bisher nur mit Schutzgas geschweißt und ich glaube es ist die einfachste Art zu Schweißen, wenn man es eigentlich nicht kann :mrgreen: , aber trotzdem muss man viel üben und Gefühl gewinnen, wenn man nicht nur "braten" will. Ich habe früher an meinen Fahrzeugen viel rumgeflickt, aber für "Restaurierung" lege ich die Latte höher und bin da sehr selbstkritisch und unsicher. Deswegen meine Praxis und meine Empfehlung immer erst an vergleichbaren Stücken zu probieren.
Der Außendurchmesser bei den Profilen sollte natürlich dem Original entsprechen, die Materialstärke normalerweise auch. Aber an Stellen, wo sich das Original als zu schwach erwiesen hat, habe ich mich für eine dickere Wandung des Rohrs entschieden, bei mir sind das konkret die Rohre, die vorne am Deichselrohr angeschweißt sind und "sternförmig" nach oben gehen. Da habe ich mehrmals geschweißt und das zu dünne Rohr ist dann neben der Schweißstelle wieder gerissen ... nachdem ich die Beplankung in dem Bereich sowieso runter hatte, habe ich den Mist komplett entfernt und durch stärkere Rohre ersetzt. Ob das bei deinem Faun eine vergleichbare Situation ist, weiß ich nicht, da bräuchte ich Fotos von der Stelle.
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