Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Restaurierung, Teilebeschaffung, Werkzeug, Materialien
Roman
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Re: Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Beitrag von Roman »

Am besten ist es, die Plane berührt den Wagen gar nicht, ist also unterlüftet. Also ein Zelt oder Dach, Carport genannt. Das geht aber oft nicht. Dann muss die Hülle atmungsaktiv sein. Ob es sowas im Baumarkt gibt, weiss ich nicht. Ich würde die auch im Campingfachbedarf kaufen. Die sind nicht wasserdicht, fühlen sich eher an wie billiges Neopren. Einen Trockner halte ich auch für unsinnnig.

Kühlschrank immer auf, wenn er nicht in Betrieb ist, ich glaube bei den Schränken ist es egal, wenn die so undicht sind wie beim Touring. Der Touring und viele Wohnwagen sollen nicht auf die Stützen gestellt werden, die dürfen nur ein Kippeln verhindern. Die Last muss auf der Achse liegen. Ob das beim Nova auch so ist, weiss ich wiederum nicht. Jedenfalls ist das Stehen über Monate nicht gut für die Reifen. Besser du entlastest die, indem du den Wagen auf Böcke oder Steine (so große Holblockdimger) stellst.

Zur Feuchtigkeitsprüfung: Dein Plan führt vermutlich zu nichts, du kannst nicht einfach dort gucken, wo es passt. Du hast halt die Feuchtigkeit dort, wo er undicht ist, wenn er das ist. Es kann also sein, dass der Rahmen vorne total rott ist, weil die Dichtung der Frontscheibe undicht ist, hinten aber staubtrocken und damit der Stahl aussieht wie neu. Du musst dort gucken, wo es von außen oder innen Spuren gibt. Der Boden weich ist, das Alublech korrodiert, innen Wasserflecken ist, das Furnier der Möbel sich wellt... Wenn da nichts ist, was dich besorgt, lass ihn einfach zu.
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mugru
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Re: Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Beitrag von mugru »

Zum Abstandhalten einer Plane vom Dach zur Unterlüftung gibt es im Campinghandel so Giebelprofile aus Styrodur, die kann man aber auch leicht selbst herstellen.
Im Forum hat mal jemand für Reparaturarbeiten mit Dachlatten ein Hilfsdach gebaut. Leider weiß ich nicht mehr wer und wann das war, aber ich hatte damals ein Bild davon gespeichert:
EribaNotdach.JPG
Gruß
Reinhard
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Roman
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Re: Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Beitrag von Roman »

Coole Idee!
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tomruevel_neu
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Re: Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

zur Feuchtigkeistprüfung.
Dafür gibt Geräte in unterschiedlichen Preisklassen.
Bei den ganz billigen piekst man mit Elektroden in das Material was man messen möchte.
Glücklicher sind Geräte wo man nichts anpieken muß, diese Geräte sind etwas teurer, das sind kapazitive Meßgeräte.
Die Kosten eines solchen Geräts relativieren sich sehr schnell wenn die frühzeitige Entdeckung einer Undichtigkeit größere Schäden vermieden werden.

Man muß ein wenig üben um die Meßwerte interpretieren zu können.
Beim Touring oder Nova ist es erst mal sinnvoll im Bodenbereich zu messen, egal ob innen oder außen. Dort landet eingedrungenes Wasser recht schnell.
Messen sollte man nicht zu dicht an metallenen Streben, das ergibt immer hohe Werte.
Höhere Werte ergeben sich auch bei Flächen die schon mal durchfeuchtet waren, auch wenn sie wieder trocken sind.
Messen würde ich auch mal rund um die Fenster, da ist teilweise ein Holzrahmen und um die Dachhaube. Wo dieser Holzrahmen sitzt läßt sich erfühlen indem man die Bespannung eindrückt.
Messungen nach starken Temperaturumschwüngen kann man vergessen, ein leichter Hauch Kondensfeuchte auf der Oberfläche verfälscht die Werte.

Hilfreich sind Notizen über die Meßwerte.
Bleiben Meßwerte nach Regenfällen konstant dann ist alles gut, auch wenn die Werte hoch ausfallen.
Steigen die Werte nach Regenfällen stark/schnell an, ist das eher ein Alarmzeichen.
Roman
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Re: Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Beitrag von Roman »

Mich würde mal interessieren, wie das Gerät Feuchtigkeit durch absolut wasserdichtes Material messen kann. Also durch den PVC und das Kunstleder. Bei mir war das Kunstleder hinten schwarz verschimmelt, innen im Wagen hat man nichts erkannt von den Wasserkaskaden, die in der Wand nach unten gelaufen sind.
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tomate67
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Re: Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Beitrag von tomate67 »

Roman hat geschrieben: 27.11.2021, 18:29 Mich würde mal interessieren, wie das Gerät Feuchtigkeit durch absolut wasserdichtes Material messen kann. Also durch den PVC und das Kunstleder. Bei mir war das Kunstleder hinten schwarz verschimmelt, innen im Wagen hat man nichts erkannt von den Wasserkaskaden, die in der Wand nach unten gelaufen sind.
Kapazitiv?

Legst Du an zwei gegenüberstehenden Metallplatten eine hochfrequente Wechselspannung, so leitet dieser Kondensator den Strom. Ist die Luft dazwischen feuchter, sinkt der elektrische Widerstand. Das geht sogar durch eine Glasplatte, aber nicht, wo sich Eisen verbirgt. Man kann also nur die Feuchtigkeit der Isolierung messen.
Sanierter Pan von 1972
Roman
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Re: Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Beitrag von Roman »

Dann müsste doch aber eine der Platten z.B. unterm Touring sein, wenn man den Boden messen möchte. Die andere im Wagen über dem PVC. Oder im Falle der Wand: eine Platte in der Wand vor dem Alublech und hinter der Styroporplatte, die andere im Wagen vor dem Kunstleder. Wie kann das sonst gehen? Oder nimmt man das Alublech quasi als Reflektor?
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Skandinavienreisender ETC 585
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Re: Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Beitrag von Skandinavienreisender ETC 585 »

Roman, das sind solche Geräte (Beispiel) https://de.trotec.com/shop/feuchtemessg ... aJEALw_wcB
Grüße
Tilo

Bild
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Roman
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Re: Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Beitrag von Roman »

Wie misst das Ding denn die Feuchtigkeit durch eine wasserdichte Folie?
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tomruevel_neu
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Re: Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Beitrag von tomruevel_neu »

Moin,

sich mal nach "kapazitive Feuchtigkeitsmessung".
Da gibts reichlich Lesestoff zur Funktion.

Die Messung wird durch Verkleidungen oder Folien nicht merklich beeinflußt.
Wohl aber von dem was weiter darunter liegt.
So sind bei einem normalen Caravan mit tragendem Holzgerüst die Werte dort wo ein Holzrahmen unter der Oberfläche liegt anders als wenn dort nur die Isolierung ist. Dort wo Rahmenteile sind, werden die Werte auch höher.
Ebenso sind Bereiche die schon mal durchfeuchtet waren für höhere Werte gut.
Metallteile vermurksen die Werte völlig, dazu reichen verborgenen Schrauben oder Heftklammern.

Daher ist der angezeigte Wert erst mal nicht so wichtig.
Man sollte dann auch den Bereich drumherum messen und schauen wie sich der Meßwert verhält.
Es wird nicht mitten auf der Wand Feuchtigkeit sein, nur weil dort der Wert hoch ist.
Bei Feuchtigkeit steigt der Wert je näher man der Stelle kommt wo es undicht ist, geht man über diese Stelle hinaus sinken die Werte auch wieder.
Wenn man so eine undefinierbare Stelle hat sollte man zu unterschiedlichen Wetterbedingungen messen. D.h. nach langer Trockenheit und nach Regenfällen. Hohe Werte nach langen Trockenperioden sind dann eben so hoch, steigen die dann aber nach Regenfällen, dann wird es wohl irgendwo hineinlaufen.

Bei dem Nova hat man das Problem (bei Touring auch), dass man den Bereich Übergang Dach/Seitenwand nicht messen kann.
Das ist von der Bespannung o.ä. verdeckt.
Messen kann man also erst an der Oberkante der Fenster oder eben ganz unten, am Boden.
Bei den Tourings die die feste Wandverkleidung haben kann man hoffen dass die Feuchtigkeit in die Verkleidung gesickert ist und man sie dort mißt.

Folierte Wände sind insofern ausgesprochen blöd, man sieht erst etwas wenn es schon sehr lange daneben geht.
Dank der Folie gibts keine Wasserränder oder sichtbare dunkle Flecken. Wenn man Glück hat wellt sich die Folie.
Bei Papierfolie der ganz neuen Modelle sieht man eher was, allerdings reicht dort auch schon eine Panne in Form von einem umgestürzten Glas Wasser für einen Wasserrand.
Miguel
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Re: Restauration des Hymer Eriba Nova 340

Beitrag von Miguel »

Ich würde das Messgerät weglassen, da gibt es mit den Unmengen an Metall viel zu viele Fehlerquellen in Wandaufbau. Ansonsten müsste man die Messpunkte genau markieren und die Werte protokollieren. Aber was ist, wenn es jetzt schon nass ist?

Ich denke man kann eingedrungenes Wasser an den typischen Spuren am Boden erkennen, wenn es an den Fensterrahmen knistert oder bröselt, sind die Holzleisten durch und defekte Abdichtungen kann man auch von außen an leichten Rissen unter den Leisten erkennen.

Geh einfach davon aus, dass der Aufbau nicht für 30 oder mehr Jahre gedacht war und dass mit Glück durch den trockenen Standort bisher nicht so viel passiert ist.

Lüftungsgitter offen und dann Entfeuchter aufstellen ist natürlich wenig sinnvoll, wie soll dieses Granulat bei ständigem Nachschub an feuchter Luft den Innenraum trocken halten?
Die einfachen Planen aus dem Baumarkt müssen unbedingt unterlüftet sein, das kann ein Lattendach oder aufgelegte Styroporleisten sein oder sonst was. Nicht vergessen der Wind hat erhebliche Kraft und reißt entsprechend heftig an Planen, insbesondere wenn sie nicht komplett anliegen. Ich würde dringend zu den atmungsaktiven Abdeckungen raten.

Reifen und Gummifederung entlasten bedeutet dass die Räder den Boden nicht oder nur mit geringer Last berühren. Also Böcke unter die Achse und Stützen nur so weit rausdrehen dass es nicht kippelt. Wenn du an der Straße stehst sehr ungünstig weil du alle zwei Wochen den Wagen bewegen musst, oder hast du einen Stellplatz auf einem Privatgrundstück?
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