Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschluß
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Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
So Freunde des großen Alt-Eisens. Warmlaufen zum Wechsel der Fensterdichtungen.
So ein 60er Titan hat ja immerhin 9 Fenster, davon 6 Festfenster und 4 Ausstellfenster. Nachdem ich letztes Jahr nicht dazu gekommen bin, war es Zeit die alten Fensterdichtungen pünktlich zur 45 Jahre Jubiläumstour auszuwechseln, damit er sich nicht schämen muss.
Zum Einsatz kommen die selbst designten Dichtungen, die ich vor etwa einem Jahr habe fertigen lassen. Als ich beim Kauf des Titan auf der Suche nach Fenster- und Türdichtungen war, sah die Marktlage doch recht dürftig aus und nach langer Diskussion mit dem Kaeferfreak wurde uns schnell klar, dass die Gummis der selbsternannten Teiledealer die unglaublichen Summen nicht wert waren. Mal stimmten die Abmessungen nicht, mal die Qualität nicht, mal passte das Design nicht in die 60er, fast immer war der Preis für die 15m Austellfesterdichtungen und die 12m Festfensterdichtungen völlig überzogen.
Als ich dann mit der Idee einer eigenen Serie um die Ecke kam, war ich mir mit Uwe schnell einig, dass sich die Formgebung an den Dichtungen der frühen 60er orientieren muss, dabei aber verschiedene Designfehler ausgebügelt werden mussten. Hier machen neuere Herstellungsverfahren wesentlich engere Fertigungstoleranzen bei besserem Material möglich. Einer der anderen Anbieter hat mir mal vorgeworfen, ich würde seine Dichtungen nur kopieren. Das stimmt nicht, dann würde ich die Dichtungen einfach von ihm kaufen...
Nun entstanden ist so eine kleine Serie aller für die 60er Tourings notwendigen Dichtungen.
Fangen wir mal mit dem leichten Teil an: die Festfensterdichtungen
Klassische Formgebung mit der geschwungenen Schwitzwasserrinne: Irgendwo unter den Meisterstücken des Käferfreaks findet sich eine Anleitung, wie man die Festfensterdichtungen um die Scheibe legt und dann in den Rahmen einsetzt und die eingeklappte Ecke mit Hilfe einer Schnur herauszieht. Wenn man diese Methode für die Dichtungen der alten Bauform versucht, wird man sehen, dass diese Technik so nicht klappt. Dies hat schon einen namhaften Touring-Restaurator, der nicht mehr im Forum weilt, zur Verzweiflung gebracht.
Also hier die klassische Art der Montage aus den 60ern.
Schritt 1:
Einlegen der Dichtung in die Fensteröffnung:
Der Stoß muss unbedingt nach oben, unter die Alu-Regenrinne, niemals nach unten, da sonst die Gefahr besteht, dass das Wasser in der Scheibennut durchsickert. Den Stoß lege ich meist nicht in die Mitte, da er so weniger auffällt. Die Dichtung muss etwa 10% Übermass haben.
Fertig eingesetzt, die Dichtung wird durch das Übermass in den Ausschnitt gedrückt. 2. Schritt:
Einschmieren der Fensternut mit einen geeigneten Schmitmittel. Hier Spüli. 3. Schritt:
Einführen der Scheibe in die Scheibennut. Bei etwa 1/3 der Höhe wird die Scheibe in die Nut eingesetzt und nach unten geführt. Wichtig ist nun. dass die Scheibe voll in der unteren Nut sitzt. Wenn es nicht rutscht, kann man mit einem gut abgerundeten, dünnen Spatel nahchelfen. Hier ein von Werk aus total stumpfes, perfekt abgerundetes Designmesser vom Elchen.
4. Schritt:
Nun kann man die äußere Dichtlippe der Scheibennut herausdrücken. Entweder mit dem dünnen Werkzeug von innen nach außen: Oder in Reifenheber-Manier von außen: Fast geschafft: Fertig: Durch leichtes Klopfen auf die Scheibe, wandert die Dichtung an den richtigen Platz.
Eigentlich doch ganz einfach...
Alles mindestens einen Tag stehen lassen, damit sich die Sachen setzten, bevor man den Füllkeder einsetzt.
So ein 60er Titan hat ja immerhin 9 Fenster, davon 6 Festfenster und 4 Ausstellfenster. Nachdem ich letztes Jahr nicht dazu gekommen bin, war es Zeit die alten Fensterdichtungen pünktlich zur 45 Jahre Jubiläumstour auszuwechseln, damit er sich nicht schämen muss.
Zum Einsatz kommen die selbst designten Dichtungen, die ich vor etwa einem Jahr habe fertigen lassen. Als ich beim Kauf des Titan auf der Suche nach Fenster- und Türdichtungen war, sah die Marktlage doch recht dürftig aus und nach langer Diskussion mit dem Kaeferfreak wurde uns schnell klar, dass die Gummis der selbsternannten Teiledealer die unglaublichen Summen nicht wert waren. Mal stimmten die Abmessungen nicht, mal die Qualität nicht, mal passte das Design nicht in die 60er, fast immer war der Preis für die 15m Austellfesterdichtungen und die 12m Festfensterdichtungen völlig überzogen.
Als ich dann mit der Idee einer eigenen Serie um die Ecke kam, war ich mir mit Uwe schnell einig, dass sich die Formgebung an den Dichtungen der frühen 60er orientieren muss, dabei aber verschiedene Designfehler ausgebügelt werden mussten. Hier machen neuere Herstellungsverfahren wesentlich engere Fertigungstoleranzen bei besserem Material möglich. Einer der anderen Anbieter hat mir mal vorgeworfen, ich würde seine Dichtungen nur kopieren. Das stimmt nicht, dann würde ich die Dichtungen einfach von ihm kaufen...
Nun entstanden ist so eine kleine Serie aller für die 60er Tourings notwendigen Dichtungen.
Fangen wir mal mit dem leichten Teil an: die Festfensterdichtungen
Klassische Formgebung mit der geschwungenen Schwitzwasserrinne: Irgendwo unter den Meisterstücken des Käferfreaks findet sich eine Anleitung, wie man die Festfensterdichtungen um die Scheibe legt und dann in den Rahmen einsetzt und die eingeklappte Ecke mit Hilfe einer Schnur herauszieht. Wenn man diese Methode für die Dichtungen der alten Bauform versucht, wird man sehen, dass diese Technik so nicht klappt. Dies hat schon einen namhaften Touring-Restaurator, der nicht mehr im Forum weilt, zur Verzweiflung gebracht.
Also hier die klassische Art der Montage aus den 60ern.
Schritt 1:
Einlegen der Dichtung in die Fensteröffnung:
Der Stoß muss unbedingt nach oben, unter die Alu-Regenrinne, niemals nach unten, da sonst die Gefahr besteht, dass das Wasser in der Scheibennut durchsickert. Den Stoß lege ich meist nicht in die Mitte, da er so weniger auffällt. Die Dichtung muss etwa 10% Übermass haben.
Fertig eingesetzt, die Dichtung wird durch das Übermass in den Ausschnitt gedrückt. 2. Schritt:
Einschmieren der Fensternut mit einen geeigneten Schmitmittel. Hier Spüli. 3. Schritt:
Einführen der Scheibe in die Scheibennut. Bei etwa 1/3 der Höhe wird die Scheibe in die Nut eingesetzt und nach unten geführt. Wichtig ist nun. dass die Scheibe voll in der unteren Nut sitzt. Wenn es nicht rutscht, kann man mit einem gut abgerundeten, dünnen Spatel nahchelfen. Hier ein von Werk aus total stumpfes, perfekt abgerundetes Designmesser vom Elchen.
4. Schritt:
Nun kann man die äußere Dichtlippe der Scheibennut herausdrücken. Entweder mit dem dünnen Werkzeug von innen nach außen: Oder in Reifenheber-Manier von außen: Fast geschafft: Fertig: Durch leichtes Klopfen auf die Scheibe, wandert die Dichtung an den richtigen Platz.
Eigentlich doch ganz einfach...
Alles mindestens einen Tag stehen lassen, damit sich die Sachen setzten, bevor man den Füllkeder einsetzt.
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Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
Der Vollständigkeit halber noch das Einziehen des Füllkeders oder Füllerprofils.
5. Schritt: Einschmieren der Spreiznut mit Spülmittel
Am besten geht man einmal mit dem Kedereinzieher ohne Füllkeder durch die Nut
6. Schritt: Einziehen des Füllerprofils. Versendet wird ein 9mm Füllkeder in hellelfenbein.
Wo man anfängt ist egal, nur nicht an der Stelle wo das Gummiprofil zusammenstößt.
Fertig, wieder stehenlassen, dann den Füllkeder mit etwas Überstand abschneiden und einclipsen.
Edit: zur Freude von Roman im Touring-Wiki verlinkt
5. Schritt: Einschmieren der Spreiznut mit Spülmittel
Am besten geht man einmal mit dem Kedereinzieher ohne Füllkeder durch die Nut
6. Schritt: Einziehen des Füllerprofils. Versendet wird ein 9mm Füllkeder in hellelfenbein.
Wo man anfängt ist egal, nur nicht an der Stelle wo das Gummiprofil zusammenstößt.
Fertig, wieder stehenlassen, dann den Füllkeder mit etwas Überstand abschneiden und einclipsen.
Edit: zur Freude von Roman im Touring-Wiki verlinkt
Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
Einfach Klasse!!! und meinen Respekt so etwas auf die Beine zu stellen, sich neue Dichtungen machen zu lassen.
Gruß Welle ... aus dem schönen Münsterland !!!
Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
Da schließe ich mich Welle an. Sehr gute Anleitung, Danke!
Noch ein Hinweis (nach eigener frustrierender Erfahrung): es sollte nicht zu kalt sein (mind. 15-18 °C), wenn man das Fenster einsetzt, sonst ist das Gummi zu steif! Derzeit aber wohl nicht das Problem...
Noch ein Hinweis (nach eigener frustrierender Erfahrung): es sollte nicht zu kalt sein (mind. 15-18 °C), wenn man das Fenster einsetzt, sonst ist das Gummi zu steif! Derzeit aber wohl nicht das Problem...
Thomas - Triton 420, BJ 2005
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Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
Vor allen Dingen Klasse Keder der pept doch noch mal zusätzlich das ganze hier auf .
Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
Na klar Uwe auch die Keder ,ist ja von dir oder?
Hast'e meine Post nicht bekommen?
Hast'e meine Post nicht bekommen?
Gruß Welle ... aus dem schönen Münsterland !!!
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Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
Die Fotos sind schon etwas älter, der Titan steht seit einigen Tagen wieder in der kuscheligen Scheune und erholt sih von der Tour.
Es stimmt, es sollte nicht unter 20° C sein.
Treffen der Generationen:
Neben einem mittleren Eriba Nova sieht selbst ein Titan gar nicht so groß aus.
Es stimmt, es sollte nicht unter 20° C sein.
Treffen der Generationen:
Neben einem mittleren Eriba Nova sieht selbst ein Titan gar nicht so groß aus.
Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
und viel Spaß und viele knitterfreie Km mit dem schönen Titan
schnezi
schnezi
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Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
RESPECT
Tolle Anleitung.
Tolle Anleitung.
Schöne Grüße aus dem Rheinland
-gorgoran-
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Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
Ich finde die Regenrinne für den Charme viel wichtiger:Kaeferfreak 65 hat geschrieben:Vor allen Dingen Klasse Keder der pept doch noch mal zusätzlich das ganze hier auf .
Die Dichtungen haben extra Dichtlippen und sind auch ohne Dichtmasse perfekt dicht, zur Sicherheit kommt trotzdem noch eine kleine Menge Dekalin unter die Dichtungen. Lieber etwas zu viel Dichtmasse als eine Champignonzucht.
Naja, wenn man die alten Dinger restauriert, hat man wenig Wahl um an Teile zu kommen. Die meiste "Hardware" kann man erschlachten. Bei dem weitaus wichtigsten Teil des Wohnwagens (wichtiger als alle Fragen nach Rostschutz, Lack oder Boden), den Dichtungen aber nicht. Ohne jetzt jemandem auf die Füße treten zu wollen: die Angebote für die Gummis reichen von unverschämt teuer bis teuer und schlecht. Und einige Anbieter geben nicht mal Gewährleistung auf das Material und Passform, da es ja nur ein privater Verkauf ist...welle hat geschrieben:Einfach Klasse!!! und meinen Respekt so etwas auf die Beine zu stellen, sich neue Dichtungen machen zu lassen.
Am besten sind die Anbieter, die noch originalen Lagerbestand von Eriba-Dichtungen anbieten. Die sind schon rissig und spröde, wenn sie aus dem Keller kommen.
Naja, ein paar Sachen stehen noch an...schnezi hat geschrieben: und viel Spaß und viele knitterfreie Km mit dem schönen Titan
schnezi
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Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
War wieder klasse gromit der Nachmittag immer wieder viel zu selten das treffen im Glashaus .
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Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
Ja, wie immer sehr gut und leider viel zu kurz...
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Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
Uiiii, der letzte Beitrag vor einem Jahr. Ganz schön lange her. Dabei ist soviel passiert und der Titan war mittlerweile zusammengerechnet in den 2 Jahren fast ein halbes Jahr unterwegs. Bei den verschiedenen Urlauben verging kaum ein Tag, an dem keine Leute vor dem langen Ding standen und gestaunt und gelobt haben wie schön doch ein Eriba Titan ist.
Im letzten Urlaub stand dann plötzlich jemand vor dem Wagen und sagte "so einen habe ich auch! Welches Baujahr hat denn Deiner?". Wir konnten es beide kaum glauben. Es gibt also noch einen 68er Titan, der lebt und bisher nicht auf diversen Fotos im Internet aufgetaucht ist. Leider hatte der andere Titan-Eigner nur Fotos dabei und war nicht mit seinem Titan unterwegs.
Die Diskussion in einem anderen Fred über einen nicht funktionierenden Gaskühli hat mich daran erinnert, dass auf der Festplatte noch viele Bildergeschichten darauf warten, veröffentlicht zu werden. Ich werde sie hier hineinsetzten um alles etwas beieinander zu haben und zu Romans Freude alles aber mit dem Wiki-verlinken, damit man es findet.
Fangen wir also mit einer alten Geschichte an, einem All-Time-Favorite-Classics des Forums: Hilfe der Kühlschrank funktioniert nicht auf Gas. Hatte ich auch vor dem vorvorletzten Urlaub. Genug geschwafelt, frisch ans Werk...
Wie ein Absorber-Kühli funktioniert ist ja klar: im Verdampfer wird das Ammoniak-Gemisch, also die Kühlflüssigkeit, unter Wärmezufuhr verdampft und verteilt sich im Rohr im Inneren des Kühlschranks, das sich hinter der geriffelten Alu-Platte verbirgt. Dort kondensiert die Kühlflüssigkeit und entzieht dabei Wärmeenergie. Ganz einfach . Der Verdampfer kann mit Strom oder Gas beheizt werden.
Die Dinger sind Energiefressend und unkaputtbar. Wenn der Kühlschrank noch auf einer der Betriebsarten funktioniert, ist er reparabel.
Der Kühli ist übrigens ein Electrolux RM 2210 mit elektronischer Zündung. Die Arbeitsschritte sind bei den anderen im Touring verbauten Kühlis mit Handzündung aber identisch, da der Brenner fast Baugleich ist.
Wie bei allen Dingen, die Spaß machen gilt: Bitte nicht nachmachen
Als erstes muss der Kühlschrank ausgebaut werden und aus der Nische hervorgeholt werden. Dies ist vom Baujahr abhängig. Ich muss die Besteckschublade herausziehen, dann kann ich die Gasleitung vom Kocher lösen, die Edelstahl-Deckplatte abnehmen, um an die Gasleitung vom Kühli zu kommen und diese zu lösen. Der Kühlschrans selber ist mit vier Schrauben am seitlichen Innenraum vorne befestigt.
Wenn der Kühli seine Behausung verlassen hat, hat man freien Zugriff auf die Baustelle. Die meist rostigen Rohre des äußeren Wärmetauschers interessieren nicht. Die Probleme mit dem Gas sind in einem kleinen Metallkästchen unten/rechts unter dem Abgaskanal konzentriert:
Seitlich sitzt eine Blechschraube, die kann der gewifte Maus-Gucker lösen, um freien Blick auf den Brenner zu haben:
Da haben wir nun alles vor uns: den Brenner und die Kabel, die den Verdampfer mit 12 oder 220V Strom beheizen. Uns interessiert nur der untere, schwarze Topf Teil mit dem Brenner. Wieder eine Schraube, also los schrauben und den Bfrenner am besten mit dem Zuleitungsrohr abziehen. Das Zuleitungsrohr muss man natürlich oben am Gasregler auch los schrauben:
Gasrohr und Brennertopf los geschraubt, liegt der Übeltäter auf der Werkbank:
Das runde ist der Brennertopf. Aus dem Loch mittig, sollte die Flamme kommen. Oben ist der Fühler der Zündsicherung, der das Gas absperrt, wenn die Flamme aus ist, unten, also das weiße, ist der Ionisator, der den Zündautomaten an wirft, wenn die Flamme kurzfristig aus ist. Das Teil fehlt natürlich bei allen Kühlis ohne elektrische Wiederzündung.
Zündsicherung und Fühler der Zündautomatik kann man natürlich abbauen, die stören nur...
Wenn man den Brenner nun von der Seite betrachtet, sieht man unten eine Bohrung, in der etwas Silbern schimmert. Das ist die Gasdüse und der Übeltäter... Mun muss das Gasrohr auch noch ab, dazu spannt man den Brenner in den Schraubstock und dreht mit einem Schraubenschlüssel das Gasrohr ab. Ist meist ziemlich fest gebacken und ist (zumindest bei mir) keine Überurfmutter. Das gewinkelte Gasrohr muss man also mitdrehen. Zu allem Spaß ist es ein Linksgewinde, wie alle Gasverschraubungen.
Wenn man nun alles los hat, kann man das Plättchen mit der Gasdüse herausschieben:
Da das Loch der Gasdüse in das fertig verchromte Blechteil geschnitten wurde, sind die Flanken unbehandelt und rosten lustig vor sich hin. Da Rost ein größeres Volumen hat, als der Stahl, rostet das Loch also nach und nach einfach zu und es kommt kein Gas mehr durch. Die Spinne, die in vielen Beschreibungen im Gasrohr wohnen soll ist meist ein Märchen, wie soll die denn durch ein 0,2mm Loch ins Gasrohr kommen...
Neue Düse gekauft (gibt es noch, z.B. bei 321) oder neu ausgebohrt und das Gas strömt wieder und macht den Verdampfer auch mit der Flamme heiß.
Wenn man alles ausgebaut hat, sollte man nun mein einem Schraubenzieher das Innere des Brenners säubern. Dort sammelt sich der Rost und Dreck vom Schornstein:
Dann alles in umgekehrter Reihenfolge wieder montieren.
Wenn man nun vor der Abfahrt noch einige Tage Zeit hat, kann man den ausgebauten Kühli einige Tage! auf den Kopf gestellt lagern, damit sich das Kühlmittel neu verteilt und evtl. Blasen sich auflösen. Dann langsam wieder umdrehen und in den Touring einbauen. Zur Probe einige Flachen Pils in den Kühli stellen und am nächsten Tag kalt genießen.
Im letzten Urlaub stand dann plötzlich jemand vor dem Wagen und sagte "so einen habe ich auch! Welches Baujahr hat denn Deiner?". Wir konnten es beide kaum glauben. Es gibt also noch einen 68er Titan, der lebt und bisher nicht auf diversen Fotos im Internet aufgetaucht ist. Leider hatte der andere Titan-Eigner nur Fotos dabei und war nicht mit seinem Titan unterwegs.
Die Diskussion in einem anderen Fred über einen nicht funktionierenden Gaskühli hat mich daran erinnert, dass auf der Festplatte noch viele Bildergeschichten darauf warten, veröffentlicht zu werden. Ich werde sie hier hineinsetzten um alles etwas beieinander zu haben und zu Romans Freude alles aber mit dem Wiki-verlinken, damit man es findet.
Fangen wir also mit einer alten Geschichte an, einem All-Time-Favorite-Classics des Forums: Hilfe der Kühlschrank funktioniert nicht auf Gas. Hatte ich auch vor dem vorvorletzten Urlaub. Genug geschwafelt, frisch ans Werk...
Wie ein Absorber-Kühli funktioniert ist ja klar: im Verdampfer wird das Ammoniak-Gemisch, also die Kühlflüssigkeit, unter Wärmezufuhr verdampft und verteilt sich im Rohr im Inneren des Kühlschranks, das sich hinter der geriffelten Alu-Platte verbirgt. Dort kondensiert die Kühlflüssigkeit und entzieht dabei Wärmeenergie. Ganz einfach . Der Verdampfer kann mit Strom oder Gas beheizt werden.
Die Dinger sind Energiefressend und unkaputtbar. Wenn der Kühlschrank noch auf einer der Betriebsarten funktioniert, ist er reparabel.
Der Kühli ist übrigens ein Electrolux RM 2210 mit elektronischer Zündung. Die Arbeitsschritte sind bei den anderen im Touring verbauten Kühlis mit Handzündung aber identisch, da der Brenner fast Baugleich ist.
Wie bei allen Dingen, die Spaß machen gilt: Bitte nicht nachmachen
Als erstes muss der Kühlschrank ausgebaut werden und aus der Nische hervorgeholt werden. Dies ist vom Baujahr abhängig. Ich muss die Besteckschublade herausziehen, dann kann ich die Gasleitung vom Kocher lösen, die Edelstahl-Deckplatte abnehmen, um an die Gasleitung vom Kühli zu kommen und diese zu lösen. Der Kühlschrans selber ist mit vier Schrauben am seitlichen Innenraum vorne befestigt.
Wenn der Kühli seine Behausung verlassen hat, hat man freien Zugriff auf die Baustelle. Die meist rostigen Rohre des äußeren Wärmetauschers interessieren nicht. Die Probleme mit dem Gas sind in einem kleinen Metallkästchen unten/rechts unter dem Abgaskanal konzentriert:
Seitlich sitzt eine Blechschraube, die kann der gewifte Maus-Gucker lösen, um freien Blick auf den Brenner zu haben:
Da haben wir nun alles vor uns: den Brenner und die Kabel, die den Verdampfer mit 12 oder 220V Strom beheizen. Uns interessiert nur der untere, schwarze Topf Teil mit dem Brenner. Wieder eine Schraube, also los schrauben und den Bfrenner am besten mit dem Zuleitungsrohr abziehen. Das Zuleitungsrohr muss man natürlich oben am Gasregler auch los schrauben:
Gasrohr und Brennertopf los geschraubt, liegt der Übeltäter auf der Werkbank:
Das runde ist der Brennertopf. Aus dem Loch mittig, sollte die Flamme kommen. Oben ist der Fühler der Zündsicherung, der das Gas absperrt, wenn die Flamme aus ist, unten, also das weiße, ist der Ionisator, der den Zündautomaten an wirft, wenn die Flamme kurzfristig aus ist. Das Teil fehlt natürlich bei allen Kühlis ohne elektrische Wiederzündung.
Zündsicherung und Fühler der Zündautomatik kann man natürlich abbauen, die stören nur...
Wenn man den Brenner nun von der Seite betrachtet, sieht man unten eine Bohrung, in der etwas Silbern schimmert. Das ist die Gasdüse und der Übeltäter... Mun muss das Gasrohr auch noch ab, dazu spannt man den Brenner in den Schraubstock und dreht mit einem Schraubenschlüssel das Gasrohr ab. Ist meist ziemlich fest gebacken und ist (zumindest bei mir) keine Überurfmutter. Das gewinkelte Gasrohr muss man also mitdrehen. Zu allem Spaß ist es ein Linksgewinde, wie alle Gasverschraubungen.
Wenn man nun alles los hat, kann man das Plättchen mit der Gasdüse herausschieben:
Da das Loch der Gasdüse in das fertig verchromte Blechteil geschnitten wurde, sind die Flanken unbehandelt und rosten lustig vor sich hin. Da Rost ein größeres Volumen hat, als der Stahl, rostet das Loch also nach und nach einfach zu und es kommt kein Gas mehr durch. Die Spinne, die in vielen Beschreibungen im Gasrohr wohnen soll ist meist ein Märchen, wie soll die denn durch ein 0,2mm Loch ins Gasrohr kommen...
Neue Düse gekauft (gibt es noch, z.B. bei 321) oder neu ausgebohrt und das Gas strömt wieder und macht den Verdampfer auch mit der Flamme heiß.
Wenn man alles ausgebaut hat, sollte man nun mein einem Schraubenzieher das Innere des Brenners säubern. Dort sammelt sich der Rost und Dreck vom Schornstein:
Dann alles in umgekehrter Reihenfolge wieder montieren.
Wenn man nun vor der Abfahrt noch einige Tage Zeit hat, kann man den ausgebauten Kühli einige Tage! auf den Kopf gestellt lagern, damit sich das Kühlmittel neu verteilt und evtl. Blasen sich auflösen. Dann langsam wieder umdrehen und in den Touring einbauen. Zur Probe einige Flachen Pils in den Kühli stellen und am nächsten Tag kalt genießen.
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Re: Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschl
Uih, das sind ja prima Bilder! Habe meinen RM 200 gerade in der Garage stehen. Den werd ichmir mal vorknüpfen!
Habe gesehen das Du auch einen 850er hast. Hat der auch die Hüftkrankheit oder ist er schwer beladen? Überlege ob meiner neue Federn kriegen soll
Titan und Volvo passen ja auch gut zusammen! Glückwunsch zu dem TT (tollertitan)
Uwe
Habe gesehen das Du auch einen 850er hast. Hat der auch die Hüftkrankheit oder ist er schwer beladen? Überlege ob meiner neue Federn kriegen soll
Titan und Volvo passen ja auch gut zusammen! Glückwunsch zu dem TT (tollertitan)
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