Das "Lange Elend" oder Titan sucht wieder Familienanschluß

[gromit ETC 456]

Habe gesehen das Du auch einen 850er hast. Hat der auch die Hüftkrankheit oder ist er schwer beladen? Überlege ob meiner neue Federn kriegen soll

OT: Ist ein V70 mit vollem Gas- und Benzintank. Nach einigen Stunden parken, sacken da die Niveaumaten zusammen.


Zurück zum Thema: Ein alter Sibir steht zwar im Keller, ist aber für unseren Verwendungszweck ziemlich ungeeignet. Also ist ein neuerer Elelctro-Lux verbaut. Retro-Fit Teil 1: Wir fräsen uns einen stilvollen Einbaurahmen und tauschen die Schalter in stilgerechte 50er-Jahre Kippschalter.

Für die recht komplizierte Innenkontur des Rahmens habe ich vorher eine Schablone aus 10mm MDF geklebt. Idee ist gut uns sieht um Längen besser aus als vorher, die 2. Schablone wird aber mit Teak furniert.


Bei manchen Dingen fragt man sich beim Einbau, ob das alles so hält, manchmal kam hier die Idee auf und wurde heiß unter den Restauratoren diskutiert, manchmal auch wieder zerredet. Bei einigen neueren Bauweisen fehlt einfach die Erfahrung und deshalb wagen es nur wenige sie auszuprobieren. Eine dieser Neuerungen war die Konstruktion des Bodens aus 4mm Betoplan unten, 30mm Styrodur und 6mm Birke oben. Alles ordentlich als Sandwich zusammengeklebt, ohne Holz-Einsätze.

Der Boden ist leichter geworden als das Original, aber die Frage ist ja, ob er auch hält. Nach längerer Dauernutzung gibt es bisher keine Probleme. Der Boden knarrt nicht und ist immer noch fest, ohne weiche Stellen. Durch den Einbau einer Versorgungsklappe und der Heizung musste ich ein Loch in den Boden sägen und konnte mit dem ausgesägten Stück experimentieren: Zieht man die Lagen senkrecht auseinander, sieht man, dass der Kleber gut klebt. Es reißt nicht die Klebeverbindung, sondern der Styrodur-Schaum wird reißt unter der Oberfläche ab:

Die Festigkeit des Bodens ist also durch die Festigkeit des Schaumstoffs gegeben und nicht durch die Klebeverbindung.

[Roman]

Hallo Gromit,

womit hast Du denn das Styrodur auf das Betoplan geklebt? Mit Sika?

Ich habe meinen Boden seinerzeit aus 4mm Betoplan-25mm Styropor- 3mm Betoplan aufgebaut. Der Stabilität wegen habe ich im 15cm Raster Holzstege eingeklebt/geschraubt. Mangels 25mm Styrodur eben Styropor. Der Boden ist in sich stabel, da biegt nichts durch, er er ist nicht Druckpunkt-stabil. So bin ich auf einen rumliegenden Schraubendreher getreten und hatte ein kleines Loch in der Deckschicht. Ich habe keinen PVC im Wagen, sondern das Betoplan ist auch die Nutzfläche. Glaubst Du, Styrodur als Kern würde diese Druckpunkt-Stabilität bringen?

[mikegold]

Dein Kühlschrank Retro Neubau sieht richtig gut aus.
Finde sogar die "elfenbein" Front in dieser Form ganz OK.

[gromit ETC 456]

womit hast Du denn das Styrodur auf das Betoplan geklebt? Mit Sika?

Sika Parkettkleber, Foto/Typ ist weiter vorne im Fred (bin zu faul zum suchen).

Ich habe meinen Boden seinerzeit aus 4mm Betoplan-25mm Styropor- 3mm Betoplan aufgebaut. Der Stabilität wegen habe ich im 15cm Raster Holzstege eingeklebt/geschraubt. Mangels 25mm Styrodur eben Styropor. Der Boden ist in sich stabel, da biegt nichts durch, er er ist nicht Druckpunkt-stabil. So bin ich auf einen rumliegenden Schraubendreher getreten und hatte ein kleines Loch in der Deckschicht. Ich habe keinen PVC im Wagen, sondern das Betoplan ist auch die Nutzfläche. Glaubst Du, Styrodur als Kern würde diese Druckpunkt-Stabilität bringen?

Der Unterschied ist das Styrodur, welches alleine fast trittbeständig ist und die 6,5mm Birke oben (war anfangs auch Nutzschicht, mittlerweile allerdings mit dickem Teppich). Das Betoplan, was es hier so gibt ist meist recht weiches, leichtes, beschichtetes (Tropen)-Holz. Ist unten o.k., aber mir zumindest oben zu weich. Besser finde ich 4 oder 6,5mm Birke oder 5mm Buche. Da lässt sich nichts eindrücken.

Finde sogar die "elfenbein" Front in dieser Form ganz OK.

Das originale weiß war mit zu weiß. Sieht auf dem Foto auch dunkler aus. Ist in echt heller als "hellelfenbein", also ein gebrochenes weiß...

[gromit ETC 456]

Nach langer Zeit eine Ergänzung, die ich 2012 gemacht habe, um wieder einen funktionsfähigen Kocher zu haben. Die alten Brennerunterteile waren verrostet, die Ventile festkorrodiert und undicht. Alte Kocher aus einem anderen Wagen hatte ich mehrere, die passten aber auch nicht in das Spülenfeld vom Titan. Auch wollte ich neue,halbwegs sichere Technik. Also habe ich einen neuen Cramer CK 85 an die alte Kochmulde dadaptiert. Die Sache ist einfacher als gedacht, da die meisten Durchmesser der verschiedenen Verschraubungen und Brennerköpfe der neueren Brenner in die alte Mulde passen. Der Umbau ist also wieder umkehrbar...

Brennerunterteil Cramer EK 85 im Loch der alten Kochmulde - passt perfekt:

Deckel drauf. Ist mittlerweile plan geschliffen und poliert:

Alles von unten:

Die dicken Alu-Rohre von den Ventilen zu den Brennern wurden aus Alu-Rohren neu gebogen. Etwas schwierig ist, diese im korrekten Durchmesser aufzutreiben.

Einbau der Ventile, diese werden im Frontgitter verschraubt:

Hier noch die neuen Drehknöpfe, mittlerweile sitzen dort die alten Dinger..

[gromit ETC 456]

Das lange Luder hat dieses Jahr seinen 50sten gebührend gefeiert. Beinahe 7 Jahre nach Anfang der Restauration und damit nach 6 Jahren auf Tour als Reisewohnwagen ist es Zeit einige Dinge zu richten und Bilanz zu ziehen, wie sich die einzelnen Arbeiten bewährt haben.

Fast am Ende der Saison steht auf der ToDo-Liste für die nächste Saison:

- Überarbeitung der Achse
- Kleinere Ausbesserungen am Rahmen und in den Radkästen
- Bau des ultimativen Touring-Tisches
- Einige kleinere Arbeiten im Innenraum
- Erweiterung der Ersatzteil-Nachbauten, da einige Teile nicht mehr zu bekommen sind

Aber erst mal nach oben mit dem Tröt, damit ich ihn auch wiederfinde.

[Roman]

Und das wichtigste: Schön, dass du wieder hier bist!

[Kaeferfreak 65]

Das lange Luder hat dieses Jahr seinen 50sten gebührend gefeiert. Beinahe 7 Jahre nach Anfang der Restauration und damit nach 6 Jahren auf Tour als Reisewohnwagen ist es Zeit einige Dinge zu richten und Bilanz zu ziehen, wie sich die einzelnen Arbeiten bewährt haben.

Fast am Ende der Saison steht auf der ToDo-Liste für die nächste Saison:

- Überarbeitung der Achse
- Kleinere Ausbesserungen am Rahmen und in den Radkästen
- Bau des ultimativen Touring-Tisches
- Einige kleinere Arbeiten im Innenraum
- Erweiterung der Ersatzteil-Nachbauten, da einige Teile nicht mehr zu bekommen sind

Aber erst mal nach oben mit dem Tröt, damit ich ihn auch wiederfinde.

Schließe mich Roman an .
Sollte ich schon Platz in der Halle vorbereiten , immer wieder gern gesehen .

[gromit ETC 456]

Fangen wir mal an:

Das lange Luder hat sich als größerer Reise Touring bestens bewährt. Innen genug Platz für 4 Leute ohne Stapelbett-Konstruktionen und Platzangst. Da es ja keinen wirklich Familien-tauglichen Touring mehr gibt, kann man also sagen, dass sich die Restauration auf jeden Fall gelohnt hat. Auch auf dem Camping-Platz hat man sofort Anschluss, meist an ältere Niederländer, die total begeistert sind, in den Wagen rein gucken wollen und einem erzählen, dass sie früher auch einen Touring hatten, der ihnen jetzt aber zu klein wäre.

Aber ein Problem gibt es, wenn man den Eriba Titan der ersten Baureihe als Reisewohnwagen fährt: die Achse.
Eine Z-Achse ist die "nicht Lustig" Karte der Eribas. Ich frage mich jedes Mal, wieso Erich Bachem die erfunden und patentiert hat. Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass man durch die eigenwillige Achse innen die perfekte Aufteilung und Gewichtsverteilung hat. In Fahrtrichtung rechts ist das Rad nach vorne versetzt. Dort ist auch die Küche untergebracht und der schwere Kühlschrank steht direkt vor dem Radkasten (Man erinnere sich: Der Radkasten-Kühlschrank wurde erst 68 von Hymer erfunden). Hinten ist die Sitzgruppe und dazwischen dann -eben durch den versetzten Radkasten- Platz für Tür In Fahrtrichtung links ist die Achse nach hinten versetzt und die schwere Heizung, die Batterie (in der Luxus-Version) und der Kleiderschrank waren hinter der Achse angeordnet:

titan_66.png (5.94 KiB) 4945 mal betrachtet

Sieht gut aus, ist aber nicht gut. Das Fahrvergnügen mit dem Eriba Titan leidet ziemlich unter der Z-Achse. Jede Bodenwelle führt nicht nur u einer Nick-Bewegung des Anhängers sondern auch zu einer Querkraft an der Anhängerkupplung. Man sollte die maximale Stützlast unbedingt ausreizen, aber trotzdem möchte man ja heutzutage durchaus mit 80 Reisen. Stoßdämpfer gab es natürlich auch nicht. D.h. der Titan hoppelt auch noch oft hinterher. Die Deichsel habe ich anfangs ja neu gemacht und eine ASK ist montiert. Die hilft etwas das dynamische System Zugwagen-Anhänger zu beruhigen.

Nach den letzten Fahrten gab es jedoch auch Probleme mit der Federung. Die Achsgummis sind steinhart und federn nicht mehr richtig. Als ich mit der Restaurierung angefangen habe, hatte ich von alten Anhängern ungefähr Null Ahnung. So ist auch das Thema "Tauschen der Achsgummis" an mir vorbei gegangen. Nach diversen Jahren Fahrerei mit schlechtem Gefühl ergibt sich gerade die Gelegenheit, dies nachzuholen. Es muss ja sein.
Also erst einmal Aufbocken und Räder ab:

Oben sieht man eine üble Delle, die uns jemand 'reingefahren hat - Natürlich mit Fahrerflucht...
Man sieht aber auch, dass der Rahmen nach 7 Jahren intensiver Nutzung gut erhalten ist. Das Entrosten mit der Zopfbürste, die Rostumwandlung/Passivierung und die Beschichtung mit Brantho-Korrux hat funktioniert. Es finden sich zwar einige kleinere Steinschläge von Schotterpisten, die minimal Rosten und einige Rostnester sind nicht ausreichend tot gewesen und blühen leicht wieder auf. Alles echt minimal. Auf der grauen Farbe sind die Roststellen gut sichtbar und werden jetzt auch wieder entfernt...

[gromit ETC 456]

Vier Schrauben M16 los und 2 Schrauben M12 von der Deichsel los und schon liegt das gute Stück auf der Straße:

Eriba Titan Z-Achse

Eriba Titan Z-Achse

Der Versatz zwischen den beiden Achsstummeln beträgt immerhin 30cm:

Alte, rissige und harte Achsgummis:

Gewicht der Achse inkl. Achsschenkel und Bremstrommeln 68kg

[gromit ETC 456]

Sollte ich schon Platz in der Halle vorbereiten , immer wieder gern gesehen .

@Kaeferfreak Zu spät gesehen: Gerne, mein Traum ist eine halbwegs geheizte Halle mit Strom...

[Kaeferfreak 65]

Na , dann sag an wann du kommen möchtest oder PN , dann mus ich etwas Kultur machen .... ist aber nicht schlimm .
Gummis pressen kannste auch in Aachen machen , da gibt es auch solch versierten Handwerksbetrieb ... sollte Jaw2 mehr darüber wissen .
Heizung hatte ich vor zwei Wochen schon kurz laufen , da die Bude ausgekühlt war ...... mir und das Leisten kleben tat es gut .

[gromit ETC 456]

Achse eingepackt, hingefahren und nach zwei Stunden waren die neuen Achsgummis verpresst:

Titan Z Achse, neue Gummis

Die Gelegenheit, dass die Radschwingen demontiert waren, wurde gleich genutzt, die Halterungen für die Stoßdämpfer am alten Eriba Titan anzuschweißen:

[Kaeferfreak 65]

Schön Stefan , wird sich alles erkenntlich zeigen wenn es wieder auf Reisen geht .
Wo hast du pressen lassen ?

[gromit ETC 456]

War ein wenig schwierig jemanden zu finden, bei dem die Achse auf die Presse passt und Nico in Bad Rappenau war mir zu weit. Ich war bei Triprep in Scherpenzeel.

Steinschläge im Radkasten großzügig mit Zinkspray grundiert:

Die Achsteile auch Zinkgrundiert: