Elektromobilität

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
bummeltroll
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Reichweitenrechner + Ladezeitschätzung

Beitrag von bummeltroll »

Hallo
die Firma Renault hat auf ihrer website einen Rechner für den BEV Twingo

für die Ladezeiten
Ladezeit.JPG

und für die Reichweite
Reichweite.JPG

Interessant ist, wie sich die simulierte Reichweite durch geänderte Temperatur ändert.

der Link:
https://www.renault.de/elektromodelle/t ... laden.html

VG
bummeltroll

editiert: die Renault-Tochter Dacia hat den Rechner auch:
https://www.dacia.de/modelle/spring/bat ... laden.html
tomate67
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Re: Elektromobilität

Beitrag von tomate67 »

Ich frage mich immer, wie ein Wohnwagen oder Anhänger mit einem E-Auto gezogen werden sollen?

Vielleicht ist der klassische Wohnwagen ein Auslaufmodell :roll:
Sanierter Pan von 1972
neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

tomate67 hat geschrieben: 05.11.2021, 15:14 Ich frage mich immer, wie ein Wohnwagen oder Anhänger mit einem E-Auto gezogen werden sollen?

Vielleicht ist der klassische Wohnwagen ein Auslaufmodell :roll:
Mit einigen E-Autos kann man durchaus WoWa ziehen.
Ökologisch war es m.E. schon immer nicht gerade optimal, seine wenig windschlüpfrige Behausung hinter sich her zu ziehen.

Mit E-Autos ist es nicht anders.
Erschwerend kommt hinzu, dass längere Fahrten dann von vielen Zwangspausen begleitet werden, weil zumindest mittelfristig nur relativ wenig Energie in Batterien transportiert werden kann und Ladevorgänge relativ lange dauern.
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Wolfg. von Reth
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Wolfg. von Reth »

tomate67 hat geschrieben: 05.11.2021, 15:14 Ich frage mich immer, wie ein Wohnwagen oder Anhänger mit einem E-Auto gezogen werden sollen? Vielleicht ist der klassische Wohnwagen ein Auslaufmodell.
Klar, darauf läuft es wahrscheinlich Ende dieses Jahrzehnts hinaus. Natürlich werden noch länger Camper mit alten Autos bzw. Wowa herumfahren, aber Fahrverbote und das absehbare Ende der Verbrenner werden sich schon bald negativ bemerkbar machen. Infolgedessen dürften die alten und schweren Caravans einen deutlichen Wertverlust erleiden. Mich tangiert das alles nicht mehr, meine Restlaufzeit ist inzwischen überschaubar. Als jüngerer Mensch würde ich die Anschaffung eines neuen Wohnwagen allerdings ein paar Jährchen hinausschieben, bis das sich die Fronten geklärt haben.

Wolfgang
road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

neja hat geschrieben: 05.11.2021, 19:47 Erschwerend kommt hinzu, dass längere Fahrten dann von vielen Zwangspausen begleitet werden, weil zumindest mittelfristig nur relativ wenig Energie in Batterien transportiert werden kann und Ladevorgänge relativ lange dauern.
Im Prinzip kostet das für Campingplatzsteher (hinfahren, bleiben, heimfahren) ja nur ein paar Stunden des Urlaubs. Also Hin- und Rückreise mit mehr und längeren Pausen, die nicht nur wegen des Stroms ins Geld gehen. Rational betrachtet auf die Zeit des Urlaubs gesehen ein zu vernachlässigender Zeit- und Kostenfaktor und vielleicht die fast einzige Einschränkung eines E-Autos im Jahr für viele von uns. Anderseits mag ich noch nicht daran glauben, dass wir unserer Ratio folgen. Wenn doch, dann können wir den quängelnden Mitfahrern immer wieder die Geschichte von Früher erzählen, als 8m WoWas vom SUV mit einem Pinkelstop in 10h von Deutschland nach Südfrankreich gezogen wurden. 120 km/h in D und 140 km/h in Frankreich. Das die Fakten überstrapaziert werden, ist dann der Historie geschuldet :PM:
road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

Wolfg. von Reth hat geschrieben: 05.11.2021, 21:19 Klar, darauf läuft es wahrscheinlich Ende dieses Jahrzehnts hinaus. Natürlich werden noch länger Camper mit alten Autos bzw. Wowa herumfahren, aber Fahrverbote und das absehbare Ende der Verbrenner werden sich schon bald negativ bemerkbar machen.
Vielleicht gibt es dann ja Lieferservices, die den WoWa am CP bereitstellen und den Rest des Jahres optional für eine Unterbringung sorgen.
Wolfg. von Reth hat geschrieben: 05.11.2021, 21:19 Infolgedessen dürften die alten und schweren Caravans einen deutlichen Wertverlust erleiden. Mich tangiert das alles nicht mehr, meine Restlaufzeit ist inzwischen überschaubar. Als jüngerer Mensch würde ich die Anschaffung eines neuen Wohnwagen allerdings ein paar Jährchen hinausschieben, bis das sich die Fronten geklärt haben.
Ein Unterschied unserer zur jüngeren Generation ist die Geduld: Das mit den paar Jährchen sollte bei denen eigentlich JETZT sein (wofür ich sie auch ab und an beneide) :PM:
neja
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

road-movie hat geschrieben: 05.11.2021, 23:46
Wolfg. von Reth hat geschrieben: 05.11.2021, 21:19 Klar, darauf läuft es wahrscheinlich Ende dieses Jahrzehnts hinaus. Natürlich werden noch länger Camper mit alten Autos bzw. Wowa herumfahren, aber Fahrverbote und das absehbare Ende der Verbrenner werden sich schon bald negativ bemerkbar machen.
Vielleicht gibt es dann ja Lieferservices, die den WoWa am CP bereitstellen und den Rest des Jahres optional für eine Unterbringung sorgen.
Vielleicht sollte man sich dann konsequenterweise gleich/bald davon lösen, seinen eigenen WoWa und damit das eigene Bett überall vor Ort haben zu können.....bei Flugreisen klappte das bisher immer und solche "Exoten", wie Hütten, Mobilheime, Ferienwohnungen usw. genügen i.d.R. ja auch.
Für hart gesottene gibt es dann noch sogenannte Zelte....

Diesen "Preis" wird man wohl zahlen müssen, um viel "Campingverkehr" mit schweren, unförmigen Camping-Fz, die häufig nur 2 Personen befördern und zudem viel Verkehrsfläche auf Straßen und Parkplätzen beanspruchen, zu vermeiden.
Den Traum des kleinen Eigenheims auf Rädern, der m.E. vermutlich ein Kind der Nachkriegsjahre ist, dürfte bald nicht mehr zeitgemäß sein.
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road-movie
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

@neja: Ich gebe Dir inhaltlich Recht, alleine hätte ich schon nach wie vor Lust auf die eigene Bude - darum mag ich ja Hotels sowas von gar nicht. FeWo ist eher ok, aber halt sehr unflexibel.

Das mit dem Revival von Zelten ist eine gute Idee. Im Moment sind die CPs (wie ich sie kenne) im Süden eher nicht auf Zelte ausgerichtet. Aber mit schönen Bädern, Küchen wie auf Romans Norwegenbildern, Leihkühlschränken, Leihpavillons, Leihstühlen und -tisch, abschließbarem transportablen Verstauschrank, .... kann man das Zelten auch aufwerten.

Vielleicht bringt die Matratzenindustrie ja noch ein paar Innovationen raus.
Roman
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Roman »

neja hat geschrieben: 06.11.2021, 10:56
Den Traum des kleinen Eigenheims auf Rädern, der m.E. vermutlich ein Kind der Nachkriegsjahre ist, dürfte bald nicht mehr zeitgemäß sein.
Vielleicht ist es eine Kombination aus Nachkriegskind und maßloser Anspruchshaltung der Nachjahrtausendwende-Wohlstandsgeneration. Der Status E-Auto und Camping ist ja gar nicht so verschieden zu den 60ern und 70ern, also der Hochzeit des WW-Campings. Die Zugfahrzeuge waren so schwach, dass Bescheidenheit angesagt gewesen ist. Sowohl an Größe und Zuladung des Hängers wie auch an Reise-Entfernung. Ein Troll verlangte damals ein Zugfahrzeug der gehobenen Mittelklasse. Also sowas wie ein Tela S oder X.

Heute wiegt der Troll 1.5 Tonnen und der Komfort eines Reihenhauses muss mitgeschleppt werden. Ein komplettes Badezimmer, Warmwasserboiler, Klima, 7-Phasenmatratzen im seperaten Schlafzimmer in Festbetten! Sogar über Geschirrspülmaschinen wird nachgedacht. Mit dem Campen der Vorjahrtausendzeit hat das nicht mehr viel zu tun.

Auf YT findet sich ein Video, wo einer einen Touring Familia mit einem Tesla Model 3 testet. Der Touring ist ein WW nach dem Standard der 70er und das Auto würde ich in die Mittelklasse einordnen. Wenn ich unsere Reise dieses Jahr nach Norwegen überschlage, dann wäre die damit fast ohne Einschränkungen im Vergleich zum Diesel möglich gewesen. Wir sind nie weiter als 200 Kilometer täglich gefahren bis auf die Brachialrückfahrt von den Lofoten nach Südnorwegen. Die war aber unnötig, wir haben dort dann Rest-Zeit totgeschlagen, die wäre auf einer gemütlichen Rückfahrt besser investiert gewesen. Das wäre natürlich nur gegangen, weil in Norwegen elektrisches Fahren viel üblicher ist und man auf den CP laden kann. Außerdem ist das Land knackevoll mit Highlights und Autobahnen gibt es eh nicht. Einzig die Hin- und Rückfahrt von Köln nach Dänemark zur Fähre wäre mit E-Gespann ätzend geworden, die würde ich nicht so gerne in 250-Kilometer-Häppchen zurücklegen. Wenn ich nach Norwegen will, möchte ich mir nicht Deutschland oder Dänemark ansehen.

Zugegenermaßen habe ich in Norwegen nur zwei Teslas als Camping-Gespanne gesehen. Einen mit WW und einen mit Universal-Campinganhänger. Man sieht in Norwegen extrem viel E-Autos, gefühlt die Hälfte. Der Tesla ist dort so üblich wie bei uns VW, aber auch viele ID.3 habe ich gesehen. Die Norweger aber campen in riesigen WoMos oder Doppelachser-WoWas, die von großen Oberklasse-Verbrenner-SUV gezogen werden.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

in Norwegen ist alles etwas anders.
Über Strom spricht man nicht; den hat man....

Es geht ja insgesamt durchaus auch darum, Energie zu sparen und nicht nur darum, sich die mittelfristig geringe, transportable Energie eines E-Autos auf einer längeren Fahrt in mehrere Häppchen ein zu teilen und mehr Reisezeit ein zu kalkulieren.

Ohne fossile Energie und ohne Atomkraft, wird es nämlich beim Strom knapp, wenn ein großer Anteil an E-Fz vorhanden ist. Viele Industrieeinrichtungen werden nämlich zukünftig auch auf Strom umgestellt werden müssen.
Mit dem Verhalten unserer südlichen Bundesländer bezüglich Ausbau von Windkraft, wird das dann besonders schwierig....

Ein recht windschlüpfrig gebauter Pkw, wie es z.B. beim Tesla der Fall ist, braucht bei langsamerer Fahrt (wie in N obligatorisch...) nur ca die halbe Energie/100km, wie ein Gespann aus Tesla und Touring mit ca gleicher Geschwindigkeit.
Mit angehängtem WoWa wird die tolle Windschlüpfrigkeit eines E-Autos komplett irrelevant.
Dazu kommt die Inanspruchnahme von mindestens der doppelten Verkehrsfläche bei nahezu allen WoWa-Gespannen.
Das hört sich nicht unbedingt nach einer akzeptablen Richtung an, die man zukünftig, angesichts steigender Verkehrsdichte und Energieknappheit, ernsthaft weiter verfolgen sollte.
Zuletzt geändert von neja am 06.11.2021, 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

road-movie hat geschrieben: 06.11.2021, 11:38 @neja: Ich gebe Dir inhaltlich Recht, alleine hätte ich schon nach wie vor Lust auf die eigene Bude - darum mag ich ja Hotels sowas von gar nicht. FeWo ist eher ok, aber halt sehr unflexibel.

Das mit dem Revival von Zelten ist eine gute Idee. Im Moment sind die CPs (wie ich sie kenne) im Süden eher nicht auf Zelte ausgerichtet. Aber mit schönen Bädern, Küchen wie auf Romans Norwegenbildern, Leihkühlschränken, Leihpavillons, Leihstühlen und -tisch, abschließbarem transportablen Verstauschrank, .... kann man das Zelten auch aufwerten.

Vielleicht bringt die Matratzenindustrie ja noch ein paar Innovationen raus.
Momentan ist es nicht ungewöhnlich, attraktive Campingplätze im Sommer lange im Voraus reservieren zu müssen.....sehr flexibel ist das auch nicht gerade.
Ich vermute nicht, dass sich das kurzfristig wieder ändern wird.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von Roman »

Ich wollte halt nur mal zeigen, besonders auch mir selbst, dass es geht. Ich hatte hier ja Litaneien verfasst, was warum Campingreisen nicht gehen. In der Tat, unsere Reisen z.B. an die Algarve oder auf den Balkan wären nach aktuellem Stand nicht möglich gewesen, die Norwegen-Reise schon. Die Norweger sind uns eben ein paar Jahre voraus mit der elektrischen Infrastruktur. Aber das ist nichts, was sich sich nicht schnell aufholen ließe.

Was das Thema Energiesparen durch das E-Auto betrifft, da sehe ich keinerlei Bemühungen. Ganz im Gegenteil. So gut wie jedes neue E-Auto auf dem Markt ist ein dicker, fetter SUV. Also genau das Gegenteil von windschlüpfrig. Und ob jetzt an den ID.4 noch jemand für seinen Sommerurlaub ein Wohnwägelchen ranhängt, ist dann auch egal, wenn er mit der Karre jeden Tag 40 Kilometer zur Arbeit pendelt.

Ich begeistere mich immer mehr für das Konzept des Apteras. Der Wagen ist halt wirklich auf's Energiesparen getrimmt. Darin läge eine echte Option für die Zukunft. Vielleicht könnte man damit weite Teile auf dem Land den Öffentlichen Nahverkehr komplett obsolet machen. Zurzeit lese ich ja allerlei Konzepte, wie auch in der Fläche Busse und Bahnen das Auto ersetzen sollen. Vermutlich würden aber Ultraleicht-Autos viel weniger Energie verbrauchen als wenn dicke Busse und Bahnen die meiste Zeit leer herumfahren würden. Das müssen die aber, wenn sie Flexibilität und eine Sitzplatzgarantie anbieten wollen. Ich glaube nicht, dass die Menschen freiwillig verzichten auf den Individualverkehr. Ich glaube sogar, dass Aufstieg und Siegeszug der bürgerlich-liberalen Demokratie eng verknüpft ist mit dem Auto. Das war und ist ein unfassbar wichtiges Symbol. Mit dem Auto sind Bauern und Arbeiter, kleine Angestellte und Beamte von Untertanen zu Bürgern geworden. Individualverkehr war vorher, also in ständisch organisierten Gesellschaften, dem Adel und dem Großbürgertum vorbehalten. Die ritten ein Pferd oder saßen in einer Kutsche. Der Pöbel ging zu Fuß oder fuhr später Bahn. Vermutlich haben nur deswegen so viele Deutsche sich für die Bonner Republik begeistern können, weil man dem ehemaligen Volksgenossen ein Lenkrad in die Hand gedrückt hat: "Müller, sie sind jetzt nicht mehr des Führers Untertan, sondern freier Bürger, darum setzen sie sich bitte in den Käfer oder DKW und fahren, wohin es ihnen beliebt." Das fand Müller super und die BRD samt Demokratie und den ganzen Kram damit auch. Im Unterschied zu den Nazis, die die Suggestivkraft des Autos natürlich genau erkannt, aber nicht die Zeit hatten, es umzusetzen, waren Honegger und seine Truppe zu blöd dazu. Der Trabbi wurde nicht weiterentwickelt, die DDR setzte auf den öffentlichen Verkehr für die Arbeiter und Bauern. Nur wollten die keine mehr sein, sondern Bürger. DAS geflügelte Wort der Maueröffnung war der 'Westwagen'. Ich glaube, alle Versuche der linken Ökos, eine Energiewende ohne Auto zu realisieren, wird gnadenlos scheitern. Man könnte es sogar umgekehrt hinterfragen: Das Auto wird für viele linke Ökos zum Symbol einer falschen Gesellschaft stilisiert. Meinen sie damit nicht vielleicht die liberale Gesellschaft? Sollen vielleicht die ganzen Bürger wieder Genossen werden?
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Re: Elektromobilität

Beitrag von bummeltroll »

neja hat geschrieben: 06.11.2021, 18:56 Ohne fossile Energie und ohne Atomkraft, wird es nämlich beim Strom knapp, wenn ein großer Anteil an E-Fz vorhanden ist. Viele Industrieeinrichtungen werden nämlich zukünftig auch auf Strom umgestellt werden müssen.
Mit dem Verhalten unserer südlichen Bundesländer bezüglich Ausbau von Windkraft, wird das dann besonders schwierig....

Ein recht windschlüpfrig gebauter Pkw, wie es z.B. beim Tesla der Fall ist, braucht bei langsamerer Fahrt (wie in N obligatorisch...) nur ca die halbe Energie/100km, wie ein Gespann aus Tesla und Touring mit ca gleicher Geschwindigkeit.
Mit angehängtem WoWa wird die tolle Windschlüpfrigkeit eines E-Autos komplett irrelevant.
Dazu kommt die Inanspruchnahme von mindestens der doppelten Verkehrsfläche bei nahezu allen WoWa-Gespannen.
Das hört sich nicht unbedingt nach einer akzeptablen Richtung an, die man zukünftig, angesichts steigender Verkehrsdichte und Energieknappheit, ernsthaft weiter verfolgen sollte.
und dann war da noch das Problem mit dem Netz.
Die Elektrizität muss ja auch noch zu den Ladestellen.
Da bin ich sehr gespannt, wie diese Ladeparks an den Autobahnen und Bundesstrassen realisiert werden können.
Unsere Nachbarstadt hat ein Umspannwerk vor dem Ortsschild.
Ich denke die Fläche daneben wird dem Bauern abgekauft und dann kommt dort ein Ladepark hin.
Viele Flächen gibt es nicht, wenn nicht alte Tankstellen geschlossen werden oder an jedem zweiten Parkplatz eine Ladesäule steht.

VG
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Re: Elektromobilität

Beitrag von road-movie »

neja hat geschrieben: 06.11.2021, 18:56 Ohne fossile Energie und ohne Atomkraft, wird es nämlich beim Strom knapp, wenn ein großer Anteil an E-Fz vorhanden ist. Viele Industrieeinrichtungen werden nämlich zukünftig auch auf Strom umgestellt werden müssen.
Ein weiterer Punkt sind die Heizungen. So wie ich es sehe, ist die aktuell favorisierte Heizung die Wärmepumpe (die ich immer noch nicht richtig verstanden habe) und die braucht wohl um die 30% der Heizenergie in Form von Strom. Was für 30% des aktuellen Heizöls und Gas schon gut happig ist.
neja hat geschrieben: 06.11.2021, 18:56 Dazu kommt die Inanspruchnahme von mindestens der doppelten Verkehrsfläche bei nahezu allen WoWa-Gespannen.
Das ist m.E. zu vernachlässigen. Auf der AB ist der Abstand zwischen den Autos das entscheidende, da zwackt ein WW nicht so viel ab, wenn hinter jedem x-tausendste(?) noch was dran hängt.
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Re: Elektromobilität

Beitrag von neja »

@Roman:
Ich begeistere mich immer mehr für das Konzept des Apteras. Der Wagen ist halt wirklich auf's Energiesparen getrimmt. Darin läge eine echte Option für die Zukunft. Vielleicht könnte man damit weite Teile auf dem Land den Öffentlichen Nahverkehr komplett obsolet machen.
Irgendwelche Konzeptwagen gab es quasi schon immer. VW hatte vor einigen Jahren ähnlich aussehende Studien, die mit ca 1-2L Diesel/100km auskommen.
Über eine Kleinserie ist das Konzept XL1 nie heraus gekommen.

Als zusätzliches "Spielzeug" gibt es dafür sicher eine Akzeptanz bei Leuten, die sich so etwas leisten können und zudem in diese Fz hineinpassen...., aber z.B. eben nicht als vollwertiges, universell einsetzbares Familien-Fz. Deswegen setzt sich so etwas (z.B. auch Renault Twizzy, den es seit ein paar Jahren gibt) in der Masse schlichtweg nicht annähernd durch. Solche Fz bedienen, genau wie E-Roller oder Lastenfahrräder, nur eine Nische, sind aber niemals die Lösung für Individualverkehr über Land.

Die Ansprüche sind zudem gestiegen.
Selbst für das souveräne Ziehen eines größeren, aktuellen Touring (also rund 1300kg) braucht man ein Auto, welches für den bloßen Transport von häufig nur 2 Personen plus Gepäck eigentlich zu groß und zu leistungsfähig ist.
(Allrad sollte möglichst zudem vorhanden sein (Allrad kostet auch bei E-Auto mehr Energie als nur eine angetriebene Achse) und die fetten E-Bikes müssen natürlich auch noch mit...)
Mit einem 500kg Puck werden sich die meisten Caravanfreunde wohl eher nicht abgeben wollen....

Kleinere E-Autos, die im Kurzstreckenverkehr m.E. durchaus sinnvoll sein können, sind für solche Zwecke, neben der nicht ausreichenden Batteriekapazität, meist überhaupt nicht geeignet. Die haben weder eine Anhängelast und manchmal nicht mal eine zul. Dachlast.

Bei VW muss es momentan z.B. schon der ID.4 sein, wenn man ein universell nutzbares E-Fz haben möchte. Selbst der ebenfalls nicht sehr kostengünstige ID.3 ist, aufgrund komplett fehlender Anhängelast, nicht universell einsetzbar.
Beim ID.4 handelt es sich aber bereits um ein relativ großes Fz (mit den Ausmaßen eines mittleren SUV) und rund 2-Tonnen Leergewicht.

So gesehen ist selbst die Reiseform mit einem, nach heutigen Maßstäben eher kleinen WoWa, damit verbunden, dass dafür ein recht massives und relativ dauerleistungsfähiges Auto zur Verfügung stehen muss, welches auch solo nicht gerade Energie-sparend ist.
Solche Autos sind aber meilenweit von den o.a. Konzeptstudien entfernt und daher kann diese Reiseform eigentlich keine Zukunft haben.

Ich bin vor ein paar Tagen mit einem Hyundai Ioniq 5 zur Probe gefahren. Das macht schon relativ viel Spaß und man kann damit jeden Touring (jedenfalls kürzere Strecken...) ziehen. Das Auto hat 1600kg Anhängelast.

Ein Auto mit Energiesparambitionen ist das aber ganz sicher nicht.
Das ist relativ breit und, wegen der immer noch viel zu großen Batterien..., relativ hoch (ohne dass man dadurch im Innen raum einen Vorteil hätte). Es wiegt ähnlich wie ID.4 ca 2T leer und hat eigentlich zu viel maximale Leistung (217PS), die, da sie auch gern mal genutzt wird, keine energiesparende Wirkung hat.
So etwas, was in mittelprächtiger Ausführung ohne Förderungen rund 50t€ kostet, zwar viele Assistenten, aber nicht mal einen Heckscheibenwischer besitzt, wird, im Gegensatz zu den Kleinserien-Sparfahrzeugen, gekauft.
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