Frankreich - wie schnell?

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
tourensauser
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von tourensauser »

upsma hat geschrieben:
...Aber beim Anhänger zählt in F nicht die "Technische zulässige Anhängelast Touran" (Zugfahrzeug) als Fixwert sondern das tatsächliche Gewicht des Anhängers am Zugfahrzeug! :wink:
Im Gesetz steht was anderes :wink:

Es ist völlig egal wie schwer der Anhänger ist.......wenn einer dran ist und das zulässige (nicht tatsächliche) Zuggesamtgewicht des Zugfahrzuegs über 3,5 to ist, dann ist 90 km/h angesagt.

Nochmal das Beispiel: Nissan X Trail, zGG 2,2 to, Anhängelast max = 2,2 to --> Zulässiges Gesamtgewicht des Zuges = 4,4 to.

Wenn der Gartenabfallanhänger oder der Puck dranhängt ist 90 km/h angesagt, auch wenn das Gespann tatsächlich weniger wiegt als 3,5 to.
Gruß Stefan

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upsma
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von upsma »

... das erlese ich hier unter d<<<anders :roll: Das mit der zulässigen Gesamtmasse des Zugfahrzeuges in F ist klar! Aber der Anhänger wird hier als tatsächlich angesehen.

Zitat:

"Wenn das zulässige Gesamtgewicht des Zugfahrzeugs eines Gespannes über 3,5 Tonnen liegt, gilt in Frankreich eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 90 km/h auf Schnellstraßen und Autobahnen. Praktisch bedeutet dies, dass etwa ein leichtes Zugfahrzeug wie ein VW Golf mit Wohnwagen (aber Gespann insgesamt kleiner als 3,5 Tonnen) schneller fahren darf als ein schweres wie Touareg & Co. mit dem gleichen Anhänger"

Hier in D nennt es sich dann "max. zulässige Gesamtmasse des Zuges" im Fahrzeugschein und ist EU gültig.
Gruß aus Seevetal upsma<<<
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Roman
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von Roman »

tourensauser hat geschrieben:...und man versteht nun besser, warum fast alle Franzosen drastisch reduizierte Gesamt-Zuggewichte in den Papieren eingetragen haben .... :mrgreen:
Unglaublich! Das sollte schleunigst Unterbunden werden.

Ich finde diese Regelung auch in sich schlüssig. Der Ankauf dieser großen Autos wird ja immer mit der gesteigerten Sicherheit begründet. Noch sicherer ist es freilich, wenn man nur 90km/h fährt. Das ist sozusagen ein Feature!
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tourensauser
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von tourensauser »

upsma hat geschrieben:... das erlese ich hier unter d<<<anders :roll: .
Ja, Ulf, da steht was anderes. Beim ADAC steht auch was anderes. Und beim ÖAMTC steht dann die dritte Version.

Ich habe ja nun bewusst die französischen Gesetze verlinkt, und nicht den Mist den der bajuwarische Club von sich gibt.
Gruß Stefan

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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von tourensauser »

Roman,

es geht ja hier nicht darum, ob Du es richtig oder falsch findest dass dicke Autos auf der Autobahn rumfahren. Es geht einfach darum, das jeder (Du eingeschlossen) meint man darf in Frankreich generell 130 km/h fahren.

Wenn mein durch diverse Links und Verweise für Jeden nachvollziehbares Posting dem einen oder anderen helfen kann, eine dicke Strafe -oder gar ein Problem mit seiner Versicherung im hoffentlich nie eintretenden Schadenfall- zu vermeiden, dann war es ja schon für was gut.

Die, die es nicht glauben wollen, können ja dann auf den ADAC oder sonst wen verweisen. :roll:
Gruß Stefan

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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von upsma »

Stefan :thumbs: , ich "verweise" mal auf einen deiner Links:

Ich bin zwar bin kein Franzose (hoffe aber hier auf das F-Eriba-Forum :wink: ) ....

ich bin nur ab stämmiger Hugenotte :D und der Sprache nicht mehr so mächtig :D

Aber:

Zitat: (Dein Link übersetzt)


Artikel R413-8

Geändert durchs - Dekret Nr 2014-3 der 3. Januar 2014. 1



Die Geschwindigkeit der Fahrzeuge, deren zulässiges Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen oder Fahrzeugkombinationen mit einem zulässigen Zuggesamtgewicht von über 3,5 t , mit Ausnahme der Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs ist begrenzt zu:

1 ° 90 km / h auf Autobahnen;


... komm die Kuh muss vom Eis!
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Roman
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von Roman »

tourensauser hat geschrieben:Roman,

es geht ja hier nicht darum, ob Du es richtig oder falsch findest dass dicke Autos auf der Autobahn rumfahren.
Ich habe mir einen kleinen Witz erlaubt, gegründet auf (meinen) Sozialneid! :mrgreen: :ALAAF:

Meine persönliche Meinung: Das ist alles gequirlte Kacke, sowohl die 100er-Ausnahmeregelung mit den ganzen schwachsinnigen 0,3 und 0,8 wenn bei nicht vorhandener blablabla, wie auch auch diese 3,5-Tonnen-Idiotie. Ich kann es mir genau vorstellen, das Ergebnis von JAHRELANGER Arbeit irgendwelcher Arbeitsgruppen, Kommissionen, usw. Ein Kompromiss aus Wichtigtuerei, Karrierismus, Dummheit und Ignoranz vor dem Problem selbst. Ich weiß wovon ich rede, ich war selbst an solchen 'Ergebnissen' beteiligt.

Natürlich muss man sich daran halten, will man nicht gegebenenfalls die Konsequenzen ziehen. Weil, irgendein Winkeladvokat wird dir einen Strick draus drehen, wenn du vom LKW geschnitten die Karre zerlegst, weil du 105km/h auf der Uhr hattest, obwohl der Arsch ohne zu gucken die Fahrbahn gewechselt hat.

Aber trotzdem bleibt Schwachsinn Schwachsinn.
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von t-beyer »

@Roman: Dass da eine Überregelmentierung stattfindet, bei der kaum noch einer spontan durchblickt, ist richtig und nervig. Habe allerdings auch schon einen einsichtigen Staatsanwalt erlebt, der wegen der Unübersichtlichkeit der Regelungen ein Bußgeldverfahren eingestellt hat. Aber: Anhängerbetrieb ist prinzipiell gefährlich, wenn man es übertreibt. Es gab hier den Fall eines Traktors mit schwerbeladenem ungebremsten Anhänger auf abschüssiger Strecke am Vatertag...Und der gesunde Menschenverstand ist eben manchmal extrem ungesund.
Gruß
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Roman
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von Roman »

Wenn sich Staatsanwälte einsichtig zeigen, weil sie so was simples wie eine Straßenverkehrsordnung als unübersichtlich anerkennen, dann stimmt was nicht.

Natürlich ist der Anhängerbetrieb nicht ohne Risiko. Macht man was falsch, fährt zu schnell, kann das schnell schlimme Konsequenzen haben. Nur, gilt das nicht für alle Fahrzeuge? Generelle Geschwindigkeitsfreigabe bei uns auf Autobahnen, für alle. Auch bei Regen, Schnee. Da geht man davon aus, dass grundsätzlich der Fahrer entscheidet, welche Geschwindigkeit noch angemessen ist. Dem Wohnwagenfahrer traut man das nicht zu? Warum ausgerechnet dem nicht?

Das Motorrad ist ein sehr risiko-behaftetes Fahrzeug. Keine Knautschzone, keine Gurte, ein Fehler, egal von wem, hat massivste Konsequenzen. Niemand fordert 80km/h für Motorräder. Wäre aber sicherlich lebensrettend - oder gesundsheitsrettend für zig Tausende. Nein, niemand sieht Handlungsbedarf.

Die meisten Menschen verunfallen in der Stadt. Wenn ich mit 50 durch Köln fahre, ich mache einen Fehler, das Kind, die Oma, der Radfahrer macht einen Fehler - Game over. 50 ist in der Stadt meist - nicht überall - zu schnell, um zu reagieren. Niemand sieht Handlungsbedarf.

Nur beim Wohnwagenfahrer holen sich Kommissionen einen runter, tut mir leid das harte Wort, und dann kommt so eine Wichse wie die aktuelle 'Ausnahmeregelung' bei raus.
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Schrauber
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von Schrauber »

Sei froh, solange nicht der Seehofer-Horst auf das Thema aufmerksam wird. Sonst hätten wir ruckzuck neue Gesetzesvorlagen: Tempo 60 für Wohnwägen mit Einfachverglasung, Tempo 90 für ausländische Gespanne mit 100er-Zulassung, Mindestgewicht für Gespann-Lenker, Zusatzmaut für Caravans mit Mover, jährliche MPU für ETC-Mitglieder, ... :mrgreen:
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von road-movie »

@Roman: bei der Argumentation wäre das nächste folgerichtige Thema die Legalisierung von Cannabis. Das mag für mache Nicht-Süddeutschen nicht so das Thema sein - in Bayern ist es eines. In D sterben jedes Jahr Zehntausende an Alkohol und Tabak - und zwar erlaubt mit entsprechenden Firmen und entsprechenden Gewinnen, Arbeitsplätzen und Werbung - aber Cannabis wir kriminalisiert.
Schrauber
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von Schrauber »

Jetzt kommt ja beim Thema Anhänger noch was dazu: Bis ich selber einen hatte, habe ich die Problematik des Anhängerziehens völlig überschätzt, obwohl ich sogar LKW- und Busführerschein hatte und Omnibusus-Fahrpraxis bis Griechenland, Türkei und Norwegen. Ich habe alle, die mit Hänger auch nur ein bisschen zu schnell gefahren sind, für verrückt gehalten.
Und genau so bzw. noch "viel mehr so" geht es wahrscheinlich den Gesetzes-Machern: Noch nie ein Hängerchen gezogen, aber darüber entscheiden wie es geht. Und das dann oft noch ohne wenigstens logisch denken zu können, was fehlende eigene Erfahrung wenigstens bis zu einem gewissen Grad ersetzen kann.

Gute Nacht, Schrauber
tourensauser
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von tourensauser »

Roman hat geschrieben:
Aber trotzdem bleibt Schwachsinn Schwachsinn.
JA, es ist völliger Schwachsinn. Genau das gleiche wie mit diesen Führersscheinklassenänderungen wo keiner mehr durchblickt. Aber wie Du sagst. wenns hart auf hart kommt und Du die Fuhre irgendwo zerlegst wird jeder Versicherer nach einem Schlupfloch suchen.


Ulf, die Übersetzung ist missverständlich. Das Zauberwort für das Verständnis ist PTRA, Poids total roulant AUTORISÉ.
PTRA: Le poids total roulant autorisé ... désigne la masse maximale autorisée pour un ensemble de véhicules (tracteur + remorques)

PTRA bezeichnet das maximal zugelassene Gewicht eines Gespannes bestehend aus Zugfahrzeug und Anhängern und könnte auch mit "zulässiges Gesamtzuggewicht" übersetzt werden.
Und genau das ist der Knackpunkt. Eben nicht das tatsächliche Gewicht, oder die Summe der zulässigen Gesamtgewichte, sondern eben das THEORETISCH mögliche Zuggesamtgewicht wobei hier nur das ziehende Fahrzeug betrachtet wird. Der Anhänger spielt ÜBERHAUPT keine Rolle mehr. Völlig egal was der wiegt, denn der darf ja nie schwerer sein als die zulässige Anhängelast des Zugfahrzeugs.

Wenn dem nicht so wäre, dann hätten die Franzosen-Camper bestimmt keine Petiton ins Leben gerufen !
Zitat aus dem Text der Petition:
Une simple remorque attelée a un véhicule qui a un ptra supérieur à 3,5 tonnes seront limités à 90km/h sur autoroute, bien que la somme de leur ptac soit inférieur à 3,5 tonnes.

Ein einfacher Anhänger, angehängt an ein Fahrzeug mit einem zugelassenen Gesamtzuggewicht über 3,5 to bedeutet eine Begrenzung auf 90 km/h, obwohl die Summe der zulässigen Gesamtgewichte der einzelnen Fahrzeuge unter 3,5 to ist.
Gruß Stefan

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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von F_frenchman »

road-movie hat geschrieben:@Roman: bei der Argumentation wäre das nächste folgerichtige Thema die Legalisierung von Cannabis. ...........
Wie das ist nicht legal :shock: :shock: ..............das ist aber jetzt die schlechteste Nachricht in diesem Fred.................nicht nur dass ich in F zu schnell gefahren bin, nun auch noch sowas.

Gruß Francois

PS: bevor ich mich mit einem Flic über die genaue Auslegung des Textes streite, richte ich mich lieber nach der strengsten Auslegung. Einer der Gründe warum ich in Ösiland die Höchstgeschwindigkeit NIE überschreite. Dummerweise gibt es hier keine Seite auf Deutsch welche das so korrekt übersetzt wie Tourensauser. Böse Falle!!
Volvo V60 D4 BJ 15, Eriba Troll 542 BJ 2019, EZ 2019, Ich BJ 60, 1 Frau, 1 Hund. ;-)
flugnatter
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Re: Frankreich - wie schnell?

Beitrag von flugnatter »

tourensauser hat geschrieben: Das Zauberwort für das Verständnis ist PTRA, Poids total roulant AUTORISÉ.
PTRA: Le poids total roulant autorisé ... désigne la masse maximale autorisée pour un ensemble de véhicules (tracteur + remorques)

PTRA bezeichnet das maximal zugelassene Gewicht eines Gespannes bestehend aus Zugfahrzeug und Anhängern und könnte auch mit "zulässiges Gesamtzuggewicht" übersetzt werden.
Und genau das ist der Knackpunkt. Eben nicht das tatsächliche Gewicht, oder die Summe der zulässigen Gesamtgewichte, sondern eben das THEORETISCH mögliche Zuggesamtgewicht wobei hier nur das ziehende Fahrzeug betrachtet wird. Der Anhänger spielt ÜBERHAUPT keine Rolle mehr. Völlig egal was der wiegt.....................

Ein einfacher Anhänger.............. bedeutet eine Begrenzung auf 90 km/h.........
.......Wenn man damit zulässig über 3,5to zGG kommen kann.

Genau so hab ich den franz. Link am Dienstag interpretiert, und einfach mal in meinen kleinen grünen KFZ-Schein geguckt.
Dort steht bei unserer Zugmaschine: Zeile F.1: zGG.: 2040kg, und die zul. Anhängelast gebremst in Zeile Q.1: 1400kg, zusammen 3440kg, also gut im grünen Bereich.
Aber das selber ausrechnen braucht man eigentlich garnicht, denn es gibt noch eine Zeile 22, und dort steht: Zul.Ges-Gew.d.Zuges max. 3250kg, also noch etwas niedriger. 8)

Und ich bin letztes Jahr auf dem Rückweg von den Pyrenäen IMMER schön brav mit 95 gefahren. :shock:
Aber wir sind ja im Urlaub, und nicht auf der Flucht...... :D


@tourensauser:
Stefan, wenn Du möchtest, daß Dein Wurzel legal mit 130km/h über französische Autobahnen "saust", gibst Du ihn einfach mir.
ICH mach das.... liebend gerne... für DICH.....
Zufällig ist der ja auf genau 1400kg aufgelastet.......somit darf ich das.

(hab Deine mail v. Okt-WE gelesen, mit Bild)

PS: Wir stehen gerade am Melbystrand bei Laholm, `n paar km von Killhult entfernt, bei über 25°C und voller Sonne.....
Hab diesmal das 10" Läppi mitgenommen, damit ich weis, was euch so "bewegt".......

:wink:
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