Differenzen zwischen Touringfahrern und Normalcaravanern??

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
LupusCanis
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Beitrag von LupusCanis »

"Rentnerecke"
die nennt man heute "Best Ager"
Das ist Die Zielgruppe nur sagen darf man es eben nicht.
Wer sonst kann den mal eben 15K€ für so ein spielzeug hinlegen.
Bernd_lu
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Beitrag von Bernd_lu »

Jetzt ich!
Wir sind "ganz früher" (1992) mit dem Wohnmobil-Nasenbär unterwegs gewesen. Das war nicht schlecht, aber halt sehr sperrig. In Südfrankreich am Grand Canyon du Verdon hab ich dann die Plastikschürze an irgend einem Felsen gecrasht. Kaskoschaden. Und immer schleppte man dieses kantige Riesenschiff auf Rädern durch die Gegend, egal wohin man wollte. Das war's also schon mal nicht.
Danach kam der VW-Multivan T4 ohne Hubdach und mit Vorzelt. Das war eine coole Sache, auch mit Kind. Dann kam ein unglaublich eleganter T4-Dehler in Rot-Weiss mit Hubdach. Elegant aber unbequem und eng wie eine Dehlerjacht halt so ist. Ich habe dann auf der Aldi-Gartenliege im Vorzelt gepennt. Besser wars.
Danach kamen einige Male Ferien im Ferienhaus - ich hatte die Nase von der Aldi-Liege voll und wollte im Urlaub ein richtiges Bett. Auch schön, so ein offener Kamin und eine Einbauküche. Aber es war etwas einsam und unkommunikativ. Und es war schlecht fürs Kind. Und mit den fremden Betten und Matrazen, das war auch nicht der Wahre Jakob.
Dann kam der Puck (vor vier Jahren). Seitdem macht Urlaub RICHTIG Spaß. Alles war jetzt so unkompliziert. Wir hatten, was wir brauchten (ein warmes und trockenes Bett). Wir waren schnell da und schnell wieder weg (wenn es sein musste). Wir machten kurze Stadttrips oder rollten für ein paar Tage ans Meer. Wir brauchten wenig Diesel. Wir hatten ein wendiges Zugfahrzeug und waren unabhängig. Und wir wurden immer wohlwollend aufgenommen (manchmal mit einem gönnerhaften Lächeln der Camper mit RICHTIGEM Wohnwagen - natürlich) . In Frankreich wurden wir einmal von vier französischen Familien adoptiert und mussten eine Woche lang Boule spielen. Vielleicht lag das an uns, aber der Puck war sicherlich hilfreich.
Jetzt haben wir einen Triton (weil unser Sohn noch gelegentlich mitfährt). Wir freuen uns über den Feuchtraum, in dem man prima Gummistiefel, Handtücher und Anoraks mit der Umluft trocknen kann. Wir freuen uns, dass wir jetzt auch mal drinnen sitzen können, ohne das Bett umbauen zu müssen - schließlich regnet es ja auch mal. Und wir freuen uns, dass er nur wenig größer und schwerer ist als der gute Puck L.

Vor zwei Wochen hatten wir Besuch von Freunden. Stolz zeigte ich den elfjährigen Triton auf Hochglanz geputzt in der Scheune. Unsere Freunde schauten sich "das Ding" an und schütteln den Kopf. "Sehr schön, aber uns wäre das zu eng". Und erklären uns, wie problemlos sich auch ein 6,80m x 2,30m WW ziehen lässt.
Jaaaa, nach Holland und über die Autobahn. Kein Problem. Aber duch die Cevennen, Pyrenäen, Haute Provence? Pass hoch, Pass runter? Durch kleine Bergdörfer? Mal eben während der Durchreise zum Bäcker oder Metzger reinspringen? Café au lait am Marktplatz? Iss nich. Aber wer solche schlimmen Sachen sowieso nicht macht, der brauch auch keinen Touring, so wie unsere Freunde, die deshalb ja nicht "bekloppt" sind, sondern Urlaub völlig anders definieren.

Ich wollte NIE einen Wohnwagen haben (meine Frau auch nicht). Als wir dann auf einem Frankreichurlaub zum ersten Mal bewußt die d-rolligen Tourings auf der Autobahn rollen sahen, dachten wir noch, das wären alles Oldtimer und schade auch, so etwas uneitles, lustig-witzig-winziges Wägelchen würde ja heutzutage - im TDI Hightech-Zeitalter- bestimmt nicht mehr hergestellt. Durch Zufall und Google stieß ich dann auf dieses Forum hier - danke nochmal an die Jungs (und Mädels?), die dass alles hier so liebevoll managen!

Deshalb haben wir uns also einen Touring gekauft, nach der Devise: Einfach währt am längsten, das Leben ist kompliziert genug und man weiß nie, wie tief die nächste Felsnase hinter der Kurve hängt. Wer einen RICHTIGEN Wohnwagen hat, soll ihn also in Ehren halten und benutzen - acht Wochen auf einen ADAC-Campingplatz an der Costa Brava sind in einem Hobby, Tabbert oder Hymer BBW bestimmt nett, in einem Touring eher nicht (ich habe es noch nicht ausprobiert!). Wenn man Älter wird, ändert sich so einiges, vielleicht läßt der Abenteuerdrang und die Lust auf Schluchten und Felsüberhänge ja bei uns bald nach (hoffentlich nicht) oder man wird einfach gebrechlich und ängstlicher. Dann kann oder muß man den Touring halt zu gutem Preis eintauschen, schweren Herzens, denn wir wissen ja, was wir verlieren würden.

Das Schöne ist, dass sich heutzutage jeder (Kaufkraft vorausgesetzt) das kaufen kann, was er braucht oder zu brauchen glaubt. Und das ist auch gut so und sichert die Arbeitsplätze von so vielen Touringfahrern.

Ne schöne Jross uss Kölle,
Bernd
"Das Wertvolle ist nicht neu und das Neue nicht wertvoll." Henry Peter, Lord Brougham - The Edinburgh Review, 1802
bummler
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Beitrag von bummler »

Roman hat geschrieben:
Da habe ich die Möbelkofferfraktion zum ersten Mal richtig kennengelernt. Die ... bauten schloßartige Vorzelte auf. Darin saßen sie dann gegenüber in ausladenden Campingmöbeln und starrten schweigend in ihr Weizenglas.
Ich bestreite natürlich nicht, dass du das erlebt hast.

Mir zum Beispiel drängte mal ein Auch-Touring-Fahrer ein abwertendes Gespräch auf, als ich auf der Wiese bei unserem Touring die SAT-Schüssel auf das Stativ schraubte. Sein Missionarsdrang war kaum zu bremsen und er glaubte, mich über die wahre Form des Campings belehren zu sollen (TV sei mit wahrem Camping nicht kompatibel :oops: ; war vor Reich-Ranitzkis Schelte). Ich verallgemeinere das aber nicht.

Vor sich wortlos in ihr Bier starrende Camperrunden sind mir - zumindest bewusst – noch nie begegnet. Eher das Gegenteil - angeregte Unterhaltung, die nicht bedenkt, dass andere Camper gern ab 1:00 Uhr ihre Ruhe finden möchten ... Einen Zusammenhang mit der Größe des Freizeitfahrzeuges finde ich enorm konstruiert.

Gruß bummler
Zuletzt geändert von bummler am 19.10.2008, 09:20, insgesamt 2-mal geändert.
Roman
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Beitrag von Roman »

Hallo bummler, einen Zusammenhang zwischen Campingfahrzeug und Persönlichkeit herzustellen, wäre in der Tat völliger Blödsinn. Natürlich stieren nicht alle Großwohnwagenfahrer scheintot in ihr Bierglas. Nur scheint es unter diesen eine Gruppe zu geben, die für mich befremdliche Campingformen pflegen.

Der besagte Campingplatz letzte Woche besteht eigentlich nur aus einer großen Wiese mit ein paar Wegen dazwischen. Die Tourings und Camper stellten sich einfach irgendwo hin, wo es schön war. Entweder mit Blick zum Rhein, unter einen Baum oder im Caree, wenn eine ganze Gruppe mit mehreren Fahrzeugen angereist war. Nicht so das Gros der Möbelkoffer. Bei denen hatte man Eindruck, sie wollten einen Obi-Parkplatz nachstellen. Alle schön akurat nebeneinander, WW - Vorzelt, WW - Vorzelt. Sogar solche, die augenscheinlich verwandt oder befreundet waren - bauten ihr Vorzelt mit Blick auf den Rücken des Bekannten auf. Hauptsache Ordnung in Reih und Glied. Zwei fingen sogar an mittels Eisenstangen und rotweißem Baustellenband temporäre Parzellen abzustecken. Rechtwinklig, selbstverständlich. Tut mir leid, ich bin noch neu in der deutschen Camperszene, aber ein bisschen befremdlich fand ich das schon.

Bei deiner Satelitenschüssel fällt mir ein: Gerade auf dem Platz habe ich ein Traumgespann gesehen. Einen VW-Bus, erste Generation, ich weiß nicht genau, wie man den nennt, T1 wahrscheinlich. Früher nannten wir den 'Bulli'. 1A restauriert und grellgrün lackiert mit Hubdach und einem Puck dazu. Der Puck hatte genau vorne vor dem Hubdach eine ebenfalls sehr kleine Satelitenschüssel, die ihm prächtig stand.

###########

@Bernd

Genauso ist es uns in Dalmatien auch gegangen. Irgendwie sind wir häufig auf Campingplätzen gelandet, auf denen es nur Zelte und kleine Camper gab, weil durch die Gebirgsstraßen Kangoo und Troll gerade mal so durchgepasst haben.

Von den Franzosen sind wir lustigerweise immer besonders herzlich empfangen worden. Fanden sie wohl witzig, eine Boche-Familie im kleinem französischem Auto und kleinem französischen WW.

Eigentlich sehe ich die Tourings auch als Option fürs Älterwerden. Jetzt werden wir noch von unseren kleinen Kindern gebremst, aber später, falls man dann das Benzin noch bezahlen kann und die Herren Banker unsere Zivilisation nicht ins Nirvana spekuliert haben, kann es doch erst richtig los gehen. Ein Puck/Pan ist doch noch für ein älteres Ehepaar, welches nicht in Reih und Glied stehen will, handelbar. Nur sollte, bitte schön, weder 'Für immer Jung' noch 'Gefühl' draufstehen ;)
Christian ETC 362
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Beitrag von Christian ETC 362 »

Ich war letzte Woche in der Eifel ( Schafbachmühle ). Zufällig war da gerade Schrankwandtreffen vom DCC. Alle waren sehr freundlich zu uns und unserem Troll und haben immer schön gewinkt :wink:
Gruß von Christian ETC 362 mit Troll von 1988 Bild
Werner ETC 105
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Beitrag von Werner ETC 105 »

Wieso warst Du dort ohne uns zu informieren.........??
Mann,Du hast Doch das Bier,und wen Durst wir :-)
ACHTUNG! Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten
Ebenso bin ich verantwortlich für das was ich schreibe,aber nicht wie Ihr es versteht!
ansonsten:Bild
Christian ETC 362
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Beitrag von Christian ETC 362 »

Hallo Werner,

ich war schon unterwegs in die Richtung und konnte meine Frau noch in letzter Sekunde zur Schafbachmühle überreden. Und im Troll bin ich ohne Radio, Fernsehn und Lappi. Gib mir mal deine Telefonnummer, dann rufe ich dich nächstes Mal an :lol:

Ps. wir waren diesmal ganz Oben - schön viel Regen und kalt und nur von holländischen Ironmen in Minipackzelten umgeben.
Gruß von Christian ETC 362 mit Troll von 1988 Bild
helmut_h
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Beitrag von helmut_h »

Hi all,

ich glaube eher, dass der unterschied nicht so sehr in der groesse der WW zu finden ist, sondern in ihrer verwendung.
ich campe seit mehr als 40 jahren, seit 22 jahren auch mit kindern. die kinder waren wenige wochen alt, da waren sie dabei. und camping ist fuer uns auch heute noch in erster linie ein zelt und das auch im winter !!!
und wenn du mit einem zelt heute auf einem campingplatz aufschlaegst, findest du in der hintersten ecke ein kleines stueck wiese, wohin man die "eine hand voll" zelte verbannt hat. und wenn du dann mit dauercampern konfrontiert wirst...
da ueberlegst du schon, warum du keine gartenzwerge mit dabei hast, keinen mini-zaun, kein paletten-ausgelegtes-vorzelt mit teppich und bierzapfanlage und kleinen schildern, die du ueberall hinstecken kannst, mit der aufschrift "meins".

Wir haben viele nette camper kennengelernt, darunter waren manchmal auch dauercamper.
aber oft bekommst du als zeltler nur missachtung von einigen dauerkampern mit ihren oft total verrotteten, abgewrackten ersatz-gartenlauben.

mittlerweile waren wir oft mit dem troll unterwegs und die betonung lag immer auf "unterwegs". ich koennte mir nicht vorstellen, laenger als eine woche an einem platz zu bleiben, dazu gibt es viel zu viele schoene ecken.
als tourigfahrer hatte ich ehr das gefuehl, dass da heimlicher neid auf die mobilitaet und den geruch der freiheit war und das erkennen des unvermoegens ueber den schatten der eigenen bequemlichkeit zu springen.
ich glaube man sollte die stellplaetze fuer dauercamper einschraenken (das gibt sicher widerspuch aus der gruppe der lobbyisten der gartenzwergindustrie) und mehr plaetze fuer zeltler und reisende wohnwagler bereitstellen.
viele CPs sind ja hoffnungslos zugeparkt mit den vor-sich-hin-gammelnden gartenlauben auf raedern.
mittlerweile habe ich auch ein dickschiff von kabe, aber darin wohne ich, wenn ich arbeiten gehe (und da ist ein wenig luxus recht nett...) oder der muss im winter mit, wenn's hinter den polarkreis geht. (da hatten wir im troll eine zu starke eisschicht an den innenwaenden...)

den troll werden wir weiter geben, wir werden wieder mehr mit dem zelt unterwegs sein, da wir das sowieso immer mit dabei haben, auf dem rad und im kanu. unser troll stand oft leer im urlaub herum, weil wir "unterwegs" waren...
und am wochenende waren wir oft zu faul, den troll aus dem quartier zu zotteln, zu beladen, loszufahren, um ihn dann am sonntag abend wieder einzumotten.
und ohne WW, egal in welcher groesse ist man doch noch unabhaengiger, auch schneller, zumal wir sehr haeufig uebers wasser nach schweden hin und her pendeln und sehr grosse entfernungen "fressen", von den faehrkosten mal ganz abgesehen.
und mit dem zelt koennen wir ja in schweden ueberall mal so fuer ein, zwei naechte, an den schoensten plaetzen, wo kein WW hin, geschweige wieder weg kommt (auch kein touring).


abschliessend der wunsch meinerseits, sucht nicht die unterschiede zwischen den camper-fraktionen, sucht die gemeinsamkeiten (auch wenn dauercamper einen touringfahrer nie verstehen werden).

gruss
helmut
ich ziehe den troll nicht nur, ich bin einen...
Mario73
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Beitrag von Mario73 »

Hallo!
Auch ich möchte mich dazu äußern.
Anfangs sind wir mit dem Motorrad und Zelt in den Urlaub gefahren.Dann kam als Nächstes der VW Bus und nun hat der Bus einen Pan zu ziehen.So entwickelt sich das immer weiter.Zumal wir seit Mai eine Person mehr sind.
Wobei ich nicht denke,daß wir uns größere Wohnwagen oder Camper zulegen werden.
Der Bus hat schon die "richtige" Größe.Aber mit dem Motorrad hat es auch sehr viel Spaß gemacht hat.War irgendwie noch "freier".
Und ob es einen Unterschied zu anderen Campern(Dauercampern)gibt,weiß ich gar nicht so genau.
Auch dort gibt es komische Vertreter ihrer Art,aber die sind anderswo genauso eigenartig.Denn es sind(oh Wunder)alles nur Menschen,mit Fehlern und Vorzügen.
Auf das Campen möchte keinesfalls verzichten,auch unserer kleine Tochter "mußte" schon mit.Dafür brauche ich halt keinen "Mega-super-dreiachs-M.A.N"oder ähnliches.
Für die anderen ist gerade das das Tolle.Luxus pur.
Fazit ist,jeder sollte so Leben(oder hier:campen),wie er möchte-Hauptsache er ist glücklich!

Nachschieben möchte ich noch,daß das Campen mit einem alten VW(BJ 1976) und alten WW leider auch viele Fragen auf CP aufkommen läßt.
Von "So einen hatte ich auch,war bloß ein Ford,aber sonst genauso" bis "Fahren die eigentlich noch?"
Ist manchmal hart an der Grenze....

Viele Grüße,

Mario
Roman
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Beitrag von Roman »

Nachschieben möchte ich noch,...
Hallo Mario,

siehste, da mußt du selbst Deine Ode an die Tolleranz am Schluss selbst relativieren :D

Ich glaube, zwischen DEM Touringfahrer und DEM Dickschiffahrer gibt es einen grundlegenden Unterschied. Der Dickschiffer fährt getreu dem Motte: größer - breiter - schwerer - besser. Oder: Viel hilft viel!

Der Touringer findet in der Reduktion den Reiz. Je kleiner, je besser. Wie erreiche ich mit einem Minimum an Fläche ein Maximum an Luxus. Die Lösung liegt im Detail. Reiner Purismus ist Touringfahren nicht wirklich, das hat helmut ja schön deutlich gemacht. Ich z.B. bin schon stolz auf mein Echtholzfurnier (was ein Schwachsinn beim Camping !!!! :lol: ) Ich wollte sogar, ehrlich gesagt, eigentlich nur dieses helle haben (nochmal !!! :lol: )

Ein wenig muss ich dem helmut rechtgeben. Den Sommer haben wir im Süden Dalmatiens die Grenzen des Trolls auch kennenlernen müssen. Auf einigen CPs war der Troll der einzige WW und damit eine Attraktion. Die Möbelkofferfraktion traut sich anscheineind nicht dahin. Die Straßen sind da was eng, öfter auch recht steil. Die Plätze sind darum auch rundherum auf Zelte ausgerichtet, d.h. steile Terrassen unter Bäumen ohne Zufahrtswege. Das Auto muss halt vorne bleiben. Unsereins wurde zwar mit großem Hallo empfangen, musste aber am Katzentisch platznehmen.

Trotzdem, helmut, keine Ahnung wie alt Deine Kinder sind. Meine kleinen sind gerade in die Schule gekommen. Solche Zelt-Wandertouren würde ich ihnen noch nicht zutrauen. Für uns hat der Troll einen Quantensprung an Mobilität bedeutet. Alleine nicht mehr dieses Riesenzelt aufbauen zu müssen. Keine fünf Isomatten entlüften, den ganzen Mist ins Auto zu verfrachten...
Zuletzt geändert von Roman am 19.11.2008, 09:58, insgesamt 1-mal geändert.
helmut_h
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Beitrag von helmut_h »

Hi Roman,

meine kinder sind nun schon etwas groesser, die grosse wird demnaechst 22 und die "kleine" im sommer 16. aber unsere zeltouren kaben wir von anfang an gemacht. mit zelten koennten wir mittlerweile handeln, fuer jede gelegenheit haben wir mittlerweile das passende zelt. eins fuer 4 personen, so mal schnell an der starssenkante fuer eine nacht, 2 tunnelzelte fuer kleine stellplaetze auf kanu- /radtouren, tentipi mit ofen fuer harte expeditionsanforderungen. den kindern hat das immer spass gemacht. erstmals im winter hatten wir die kinder mit, da war die kleine 3 1/2. das theater haettest du erleben muessen... sie wollte nicht nach hause...
klar hat der troll uns viel luxus auf reisen beschert, im sommer ist so ein kuehlschrank eine feine sache. aber wir brauchten oft eine uebernachtung auf stecken, die ich sonst einfach mal so im stueck mache. und die kinder haben nie im auto gemault, auch wenn es oft tagestouren mit mehr als 1000 km waren.

wenn du meine kinder fragst, welche touren die schoensten waren, werden sie mit sicherheit unsere kanutouren auf dem klarälv nennen.
da waren wir eine woche mit kanu und zelt unterwegs, jeden abend ein anderer platz, aber mit lagerfeuer, stockbrot und waffeln, die mit dem waffeleisen im feuer gebacken wurden. auf der ersten tour dort war die kleine 4, bei der 2. tour (auf wunsch der kinder waren wir dort noch einmal) war die kleine 7.

so ein riesen-2-kabinen-zelt hatten wir auch, aber es bringt nichts. du baust ewig auf und ab...
mittlerweile nutzen wir fast ausschliesslich das tentipi varrie 7 B/P (schwedisches 4 jahreszeiten zelt, heisst mittlerweile safir7 B/P). ist nach herstellerangaben fuer 7 leute, aber da hat der hersteller 7 schlafplaetze auf dem boden verteilt, kein freier fleck mehr...
fuer 4-5 personen super. bei sauwetter entweder ein feuer im vorderen drittel oder man hat den ofen mit, da kann man auch drauf kochen.
im sommer mit innenzelt (wegen der vielen piratzeln die sonst ueberall herumkrabbeln), im winter nur einen spezialboden, teilbar wegen feuerstelle.

man ist doch so mehr mit der natur verbunden, die campingplatze werden fuer mich immer abstossender. mit dem rad oder dem kanu, da bauen wir immer einfach irgendwo auf, wo es uns gefaellt und wenn man leute trifft, ist es kommunikativer. wir haben da auch einige familien mit 3 kindern auf radtour mit zelt getroffen und die kleinsten kinder waren da deutlich unter 3 jahren!!!

da unsere kinder nun auch nicht mehr immer dabei sind (oder sein wollen) gewinnen wir gegenwaertig die urspruengliche freiheit zurueck. und fuer eine oder 2 naechte koennen wir auch mal im bus schlafen, wenn wir zu faul sind das zelt aufzubauen.

ach ja, eins noch... man traut seinen kindern immer viel zu wenig zu, da muss man einfach mehr mut haben und wenn man wirklich mal an die grenze kommt, dann sagen sie schon bescheid, wir haben das immer wieder ausgetestet und dadurch sehr viel gewonnen, an spass und schoenen erlebnissen.

gruss
helmut
ich ziehe den troll nicht nur, ich bin einen...
bummler
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Beitrag von bummler »

Hallo Helmut.
Ich habe mal schnell die automatische Rechtschreibkorrektur über deine Beiträge laufen lassen – war in der Länge etwas schwierig zu lesen.

So richtig kann ich ja nicht sehen, wo du die Gemeinsamkeiten zwischen dir als Zeltler und den Dauercampern suchst, findest und künftig pflegen möchtest. Die Sache mit den Dauercampern: Hat die denn was mit Tourings zu tun? Ich glaube nicht, dass Dauercamper mit ihrem „Unvermögen“ hadern – die haben einfach andere Wünsche und Vorstellungen und fühlen sich prächtig, wenn sie diese umsetzen können. Der Gartenzwerg hat doch nichts mit Camping zu tun – schau dir doch mal den urbanen Weihnachtskitsch an – besonders intensiv in Skandinavien.

Ich weiß ja auch nicht, wo du zeltest. Auf den CP, die wir üblicherweise besuchen, stehen eigentlich immer Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile abwechselnd in den Parzellen (habe das auch in N, S und FIN eigentlich nur so kennen gelernt, außer für die die Mopedgangs. Denen ist es aber in aller Regel sogar lieber, wenn sie etwas abgesetzt zelten können und es dann mit der Platzordnung nicht ganz so pingelig genau nehmen müssen, ohne anzuecken). Die Dauercamper haben doch eigentlich immer ihren eigenen Bereich – leider allerdings häufig den schönsten.

Fragen an einen "Olttimereigner" wie: "So ein Ding fährt noch?" gehört nach meinem Empfinden nicht in die Schublade "Intoleranz", sondern freundliches Interesse. Nicht jeder hat das Hobby, Rost zum Laufen zu bringen und kennt sich da aus. Vielleicht sind manche auch nur etwas vorgespannt???

Gruß bummler
Roman
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Wohnort: Köln

Beitrag von Roman »

ach ja, eins noch... man traut seinen kindern immer viel zu wenig zu,
Hallo helmut,

Meinen Kindern traue ich das schon zu, nur mir nicht! :) Wir müssen halt immer für zwei mitdenken, mittragen, miträumen...

Gruss, Roman
Werner ETC 105
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Beitrag von Werner ETC 105 »

Meine Güte,erst jetzt merke ich das ich noch nie PROBLEME mit anderen WWeigner gehabt habe,der einzigste Problemkontakt hatte ich mit einem Touringfahrer!!! Aber das dauerte nur drei Tage :D
Und solltet Ihr mal Probleme mit einem Touringfahrer haben,es könnte ICH sein :wink:
Naja,unterhaltsam finde ich Andere schon,also beim Anreisen(mittels Armeauseinander und vorlaufen wie ein Schwan der Frau als Wegbereiter).
Platz aussuchen in echt über EINE Stunde,weil...... .oh DER ist aber auch schön,oder Der dort.
Dann das rangieren,HIER habe ich persönlich den meisten Spass :D .
Dann das Ausrichten,oh der muss HIER viiiel höher :cry:
Als Folge davon den WW mittels Handarbeit VERSUCHEN auf einen Keil oder Ähnliches zu bugsieren.. Dann die SATschüssel einrichten........... herrlich,das geht bis zum Abend bzw Platzwechsel.
Irgend wie ist so ein Tag auf einem CP auch mal lustig :lol:
Aber Probleme nöö
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ansonsten:Bild
Mario73
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Beitrag von Mario73 »

bummler hat geschrieben:.....Fragen an einen "Olttimereigner" wie: "So ein Ding fährt noch?" gehört nach meinem Empfinden nicht in die Schublade "Intoleranz", sondern freundliches Interesse. Nicht jeder hat das Hobby, Rost zum Laufen zu bringen und kennt sich da aus. Vielleicht sind manche auch nur etwas vorgespannt???

Gruß bummler
Sind ja auch manche,aber manchmal sind die Bemerkungen grenzwertig.

Na klar freue ich mich,wenn jemand Interesse an dem Gespann bekundet-ist dann aber leicht nervig,wenn das der gesamte CP gleichzeitig tut!!!

Im Nachhinein hätte ich mir den Nachschub wohl sparen können :wink:

Ich bin immer froh,wenn wir auf dem CP etwas abseits stehen und nicht mitten im Trubel.Ist entspannter.

Mario
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