Urlaubslektüre 2019

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
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Andreas Roppel ETC 203
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Urlaubslektüre 2019

Beitrag von Andreas Roppel ETC 203 »

Hallo,

Ferienzeit gleich Lesezeit.

Habe soeben den Roman von Rosa Schmidt,

MEIN MANN, DER RENTNER, AUF TOUR STATT KUR :thumbs:

durch. Ein herrliches Buch über zwei Neueinsteiger in die Welt des Campings und des sagenumwobenen Porta Pottis. Aber Achtung, Lachattacken nicht ausgeschlossen.

Gruß Andreas
macgoerk
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von macgoerk »

Moin,

ich lese mich nach langer Zeit mal wieder durch die Schwedenkrimis
von Sjöwall/Wahlöö. Zehn schmale RoRoRo Bändchen.
Geschrieben von 1965 bis 1975.

Die Welt war damals schon böse. :mrgreen:
Touring ! Von 1983 bis 2023 !
Schrauber
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von Schrauber »

Da habe ich auch schon dran gedacht, die habe ich in den 80ern alle gelesen.
Frank 66
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von Frank 66 »

James lee Burke - Mississippi Jam
Krimi geht gut runter...

Passignano Sul Transmino

Sonne 22C*

Frank
Roman
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von Roman »

Ich habe passend zur Reise 'Die Brücke über die Drina' mitgenommen und angefangen zu lesen. Find ich aber doof, lese ich nicht weiter.
Achte immer auf den Horizont!
macgoerk
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von macgoerk »

Typisch
Touring ! Von 1983 bis 2023 !
Schrauber
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von Schrauber »

Ich hätte da noch einen heißen Tipp: Die Kriminalromane von Volker Kutscher mit Krininalkommissar Gereon Rath und seiner Lebensgefährtin Charlotte Ritter, die Juristin werden will und zeitweise auch bei der Polizei arbeitet. Falls jemand weiß, dass die Bücher die Vorlage für Babylon Berlin waren und die Filme doof fand: Ich fand Babylon Berlin auch nicht toll, aber die Bücher sind saugut! Ich habe mich durchgefressen, und mein Sohn war mit seinen Büchern im Urlaub nicht so glücklich, aber der erste Band von Kutscher (den hatte ich als für mich letzten dabei, weil ich ich mit dem zweiten angefangen hatte) hat ihn begeistert und er will die weiteren auch lesen.
Die Geschichte beginnt Ende der 20er Jahre und ich war bei den ersten Bänden froh, dass es vor der "Machtergreifung" spielt. Aber dann ging die Handlung Band für Band weiter und ich konnte trotz der "einteretenden" Nazi-Zeit nicht aufhören. Es gibt, neben der einfach spannenden, wenn auch manchmal etwas unrealistischen Handlung, einen guten Einblick in die Zeit und Kutscher hat ein sehr gutes Einfühlungsvermögen dafür, wie unterschiedliche Menschen sich in dieser Zeit zurechtfinden oder eben auch nicht. Spannend durchweg seine Beziehung zu Charlie, eigentlich haben sie eine sehr ähnliche Einstellung, aber sie gehen eben jeweils ganz anders damit um und so gehören sie unabänderlich zusammen und doch steht die Beziehung immer auf der Kippe. In der Nazizeit kommt noch ein Pflegesohn dazu, der dann bald begeistert in der Hitlerjugend ist ... aber ich will jetzt nicht mehr vorweg nehmen, lest selber!
Schrauber
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von Schrauber »

Nachtrag: Ab 1932 war das ja dann auch die Zeit, in der meine Eltern aufgewachsen sind, in der schließlich der Vater meiner Mutter als Offizier in Norwegen war, überzeugt von "der Sache" (das entnehme ich seiner Feldpost), später war er überzeugter Demokrat, wenn auch sehr konservativ, hat aber nie über die Zeit damals gesprochen ... wie wird man mit sowas fertig? Ich frage mich immer wieder, wie ich mich in so einer Umgebung entwickelt hätte ... und bin so dankbar für "die Gnade der späten Geburt" ...
macgoerk
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von macgoerk »

...ich finde die Formulierung „die Gnade der späten Geburt“ schon schräg.

Wir haben Glück gehabt.

Die nächsten Jahre/Jahrzehnte werden richtig beschissen.

Für die nächsten Generationen.
silkstockings
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von silkstockings »

Du könntest dann auch die Romane von Joan Weng mögen - sie spielen auch in der Zeit in Berlin.

Und die Gnade der späten Geburt zweifel ich auch an, wenn ich mir die Entwicklung in D so ansehe. Ich versuche das mir Mögliche dagegen zu erschreiben.
Wer nach Rezept kocht, ist feige
Tritönnchen '92
miell
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von miell »

macgoerk hat geschrieben: 04.08.2019, 00:17 ...ich finde die Formulierung „die Gnade der späten Geburt“ schon schräg.
Wir haben Glück gehabt.
Die nächsten Jahre/Jahrzehnte werden richtig beschissen. Für die nächsten Generationen.
Dass die richtig beschissen werden für die nächste Generation haben aber nur wir alten Herren, respektive die von uns gewählten alten Herren, zu verantworten!
Süssmuth's, Schwan's und Künast's gab es meines Erachtens viel zu wenige.
Und ja, für meinen Raphael, meine Daniela, meine Laura und meinen Philipp wird es richtig beschissen. Da hast du recht!
Mein Widerstand 1968, zugegeben, war nicht militant genug!
Nicht konsequent genug! Es war ein Fehler, dass ich mich, wie viele meiner damaligen Gesinnungsfreunde, auf den vermeintlichen Erfolgen unserer politischen Aktivitäten ausgeruht habe.
Wir haben Glück gehabt, ja!
Aber das Glück unserer Kinder haben auch nur wir, die "Alten", in den Händen!
Eriba Puck L 1997
Schrauber
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von Schrauber »

Ich habe den Begriff "Gnade der späten Geburt" bewusst in Anführungszeichen gesetzt, zunächst einmal habe ich schlicht das Glück gemeint, erst in den 60ern geboren zu sein; dann fiel mir dieser Begriff ein, der es mit dem Wort "Gnade" eigentlich noch besser trifft, hätte er nicht den Beigeschmack, den er durch Kohl etc. bekommen hat, nämlich die Verantwortung für das Grauen, das unser Volk angerichtet hat, abzulehnen. Ich fühle mich nicht schuldig, aber verantwortlich. Nachdem ich mich viel damit beschäftigt hatte, habe ich irgendwann gesagt "ich kann es nicht mehr hören, aber ich werde es meinem Sohn erzählen". Aber man stößt ja doch immer wieder drauf, man kann und darf nicht weghören. Die Bücher von Kutscher waren für mich aber ein ganz anderer, neuer Zugang als alles bisher, weil er in spannender Romanform mit Einfühlungsvermögen an der Frage arbeitet, wie das passieren konnte.

Der 68er-Geist hat sehr viel erreicht, mit mehr Militanz wäre es nicht besser geworden. Im Gegenteil: Die militanten Aktionen von RAF und Umfeld haben, mal abgesehen von den eigentlichen Verbrechen, auch sonst nur negative Auswirkungen gehabt. Und egal wie, das was uns heute bedroht, hätte man damals nicht verhindern können: Der Klimawandel war noch gar nicht bekannt, das Internet noch in weiter Ferne, und mit fragwürdigen Aktionen im damaligen Deutschland hätte man auch keine heutigen herrschenden Wirrköpfe und Despoten verhindert. Wir hätten vielleicht noch ein kleines bisschen mehr Gerechtigkeit für die Welt erkämpfen können, dann gäbe es heute vielleicht ein paar Flüchtlinge weniger. Vielleicht. Aber im Nachhinein ist es immer leicht zu sagen, was man hätte besser machen können.

Und natürlich bin ich auch froh, dass ich nicht später geboren bin, wenn ich sehe was an Problemen auf uns zu rollt. Andererseits: In meiner Jugend war ich mir sicher, dass der nächste Weltkrieg kommt, mit Atomraketen, und später, dass der Wald stirbt ...
macgoerk
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von macgoerk »

Zustimmung :!:
Touring ! Von 1983 bis 2023 !
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Re: Urlaubslektüre 2019

Beitrag von macgoerk »

Die Bücher der norwegischen Autorin, Maja Lunde
„Die Geschichte der Bienen“
und
„Die Geschichte des Wassers“

sind erschreckend aktuell.
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