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Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 22.02.2020, 21:04
von Roman
Bild

Das Bild zeigt zwar keine Campingsituation, ist aber trotzdem interessant. Es stellt meine Mutter 1967 in London dar, vermutlich am Tage meiner Zeugung. Oder einen davor, einen danach. Mein Vater war damals im Rahmen seiner Ausbildung in London, meine Mutter hatte ihn drei Tage besucht. Mit dem Willen, Fakten zu schaffen, in dem sie die Pille abgesetzt hatte. Vielleicht ist es das früheste Foto von mir. :lol:

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 23.02.2020, 02:07
von Killerdackel
Roman veröffentlicht streng geheime Familiengeschichten ….. *tststs*

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 23.02.2020, 09:40
von Sommerlaune
Ich finde die Bilder richtig klasse!
Zeigen sie doch, daß Romans Familie im Urlaub entspannt Zeit mit Freunden verbracht hat.
Sozialkontakte statt rund um die Uhr Bespassung auf Hightech CP mit Marmorbädern, Ultraschnellem Wlan und Frühstücksservice.

Allerdings...Roman..ich seh gar keinen Grill?
Ich dachte immer, Du hättest das 'Fleisch/Garnelen/egal-was' Grillen von Deinen Eltern übernommen.
Aber die haben noch nicht mal eine Aussenküche??? :shock:

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 23.02.2020, 11:03
von Triton Uwe
Schätze Aussenküche+Hund verträgt sich nicht. Auch ein Grund warum die damals so schlank waren. Vermutlich waren die auch zu viert in dem Zelt. So ändern sich die Zeiten :wink:

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 23.02.2020, 13:23
von Roman
Der Hund war ein Chow-Chow, quasi ein chinesischer Speisehund. Demnach wäre ein Wok das passende Kochgerät. Den sehe ich aber auch nicht. :mrgreen:

Meine Eltern kamen beide aus Berlin. Vermutlich war damals das Grillen im Norden Deutschlands noch nicht bekannt. Dort wurde ja alles in großen Töpfen zähflüssig gekocht. Meist Kartoffeln, Hülsenfrüchte, manchmal auch Schweinsfüße oder Innereien. Sogar Frikadellen garte man in Wasser, nannte sich dann Königsberger Klopse. Meine Eltern sind dann über den Umweg des Rheinlandes ins Saarland gezogen und dort zum ersten Mal mit so etwas wie Kochkultur in Kontakt geraten. Das muss ein Schock gewesen sein. Vermutlich haben sie erst dort die Kunst des Grillens kennengelernt, ein bei Saarländern beliebter Zeitvertreib.

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 23.02.2020, 14:04
von Piratentroll
@Roman:

http://diaabend.tamquam.de/img/1016-01.jpg

Das ist der CP Wulfener Hals auf Fehmarn.

Heute ein Molloch, den wir nie wieder anfahren.

Damals ein Idyll.

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 23.02.2020, 15:40
von macgoerk
Offensichtlich war damals auch weniger Wind/Sturm.

...da würde doch keiner mehr zelten :roll:

@ Roman, ist doch schön zu wissen wo man/frau/div. produziert wurde...


(gab es 1967 schon die Pille ?)

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 23.02.2020, 15:43
von Orangina ETC 613
macgoerk hat geschrieben: 23.02.2020, 15:40(gab es 1967 schon die Pille ?)
Für Deutschland ab 1961 aus Berlin (damals Schering, heute Bayer),
aber konnten lange eher nur verheiratet Frauen mit schon mehreren Kindern bekommen...

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 23.02.2020, 15:45
von macgoerk
Danke, wieder was gelernt.. :thumbs:

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 23.02.2020, 15:55
von Roman
Meine Mutter will zu den ersten gehört haben, die sie genommen hatte. Sagte sie zumindest. Manchmal verschwimmen Erinnerungen auch. Und ich erinnere mich an erzählte Erinnerungen.

Das London-Foto wurde von meinem Vater London-1967034-01.jpg benannt. Ich nehme an, das ist eine Datierung. Die kann aber nicht stimmen, denn ich bin im April 67 geboren. Also stimmt die Datierung nicht oder die Geschichte nicht.

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 23.02.2020, 19:56
von renault troll 550
@Roman
Ich nehme an, Dein Vater hat 01 für das erste Bild seines Kindes, 4 für April und 1967 für Dein Geburtsjahr genommen und mit der Bezeichnung der Bilder erst begonnen als Du auf der Welt warst. Wahrscheinlich hat er seinen eigenen Code gehabt.

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 24.02.2020, 21:51
von Helmut aus der Pfalz
Roman,
heute am heiligen Rosenmontag ein dreifach kräftiges Veto aus der Pfalz: eine beliebte Freizeitbechäftigung eines Saarländers ist NICHT das Grillen! Und KEIN Saarländer beherrscht die Kunst des Grillens!
Da hast du etwas Elementares und Existentielles einfach gedankenlos durcheinandergebracht. Ein Saarländer ist ein Schwenker, der mit viel Gefühl, einem guten Auge und mit einigen Karlsberg Urpils die Schwenker auf seinem (natürlich selbstgebauten) Schwenker für sich und seine Freunde bis zur unübertreffbaren Genussreife schwenkt. Das hat mit profanem Grillen nur am Rande etwas zu tun!
In diesem Sinne - ein dreifach kräftiges pfälzisches Helau ins Rheinland.
P.S.: Übrigens: Die Hunsrücker östlich der saarländischen Landesgrenze können das auch!
Helmut (aus der Pfalz)

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 24.02.2020, 22:26
von Roman
Helmut, damit hast du natürlich vollumfänglich Recht. Zu meiner Entschuldigung kann ich vorbringen, dass ich zuerst daran gedacht hatte, auf den 'Schwengger', so wird der ungefähr ausgesprochen, eingehen wollte. Ich habe mich dann aber dagegen entschieden, denn ich wollte die werte Leserschaft nicht überfordern. Man bedenke, wir haben es hier vornehmlich mit Norddeutschen zu tun. Das sind Menschen, die das Hantieren mit einem Kramer-Gas-'Grill' für Grillen halten. Die würde man mit dem Schwenken heillos überfordern. Schwenken ist halt Kunst. Ganz große Kunst. Ich bin da schon oftmals dran gescheitert.

Ich muss gestehen, dass wir als Homburger seinerzeit das 'Bit', insbesondere den Stubbi, dem Urpils vorgezogen haben. Das mag auch pennälerhafte Attitüde gewesen sein. Und das gute Einbecker Urbock natürlich. Gibt es das noch?

Köln ist übrigens kulinarisch dem norddeutschen Raum zuzuordnen. Also eine Brache. Die Kölner haben Kochkunst von den Österreichern beigebracht bekommen. Das war in den 80ern. Nachzulesen in der Biographie Martin Kippenbergers von seiner Schwester Susanne Kippenberger. Die Kippenbergers sind übrigens eine Dynastie aus dem Ruhrgebiet und Wuppertal. Der Uropa von Martin Kippenberger war ein Typ, der hieß Leverkus. Der hatte eine Chemiefabrik in Wuppertal gegründet, die schnell prosperierte. Weil im engen Tal der Wupper nicht genug Platz war, hat er in einem Dorf am Rhein, Wiesdorf, billig Land gekauft und sein Werk dort erweitert. Den Ort, wo die Belegschaft ansässig wurde, hat er Kurzerhand Leverkusen genannt.

Aber genug der Heimatgeschichte. Wer mal richtig gut essen will, der sollte tief in den Südwesten der Republik fahren. Saarland, Pfalz, oder auf der anderen Seite, Lothringen, Elsass, ist egal.

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 24.02.2020, 22:59
von Killerdackel
Orangina ETC 613 hat geschrieben: 23.02.2020, 15:43
macgoerk hat geschrieben: 23.02.2020, 15:40(gab es 1967 schon die Pille ?)
Für Deutschland ab 1961 aus Berlin (damals Schering, heute Bayer),
aber konnten lange eher nur verheiratet Frauen mit schon mehreren Kindern bekommen...
Es gab Regionen, wo Frauenärzte - die oft auch Belegärzte in Stadt- oder Kreiskrankenhäuser waren - SEHR zögerlich mitm Verschreiben waren.
Womöglich wären sie sonst als Belegärzte "ersetzt" worden.
Damals ham ja in diesen Regionen Pfarrer von der Kanzel runter an Wahlsonntagen angesagt, wos Kreuz aufn Stimmzettel hingehört !

Dort wos Hochschulen gab wars lockerer:
Frauenärzte mit eigener kleinen Klinik hams gern an Studentinnen verschrieben und dadurch Kundinnen gewonnen.
Deren Kinder sind später bei diesen Ärzten zur Welt gekommen, weil sich ein jahrelanges Vertrauen aufgebaut hatte.
Väter durften bei den Geburten dabei sein, was in Kliniken der öffentlichen Hand schier unvorstellbar war.
Keine Theorie = Tatsache:
Studentin mampfte ab 1967 die Pille, Jahre später kam beim Pillenverschreiber ein Wunschkind zur Welt und ihr Mann war natürlich dabei …. *schmunzel*

Viel später waren Väter oft bei Geburten dabei, gab aber Ausnahmen:
Hebamme zur Gebärenden:
Sie sollten jetzt ihren Mann anrufen, damit er noch rechtzeitig zur Geburt kommt.
Gebärende zur Hebamme:
Was soll der bei der Geburt, er war bei der Empfängnis auch nicht dabei.

Re: früher war mehr Zelt

Verfasst: 24.02.2020, 23:03
von Killerdackel
Roman hat geschrieben: 24.02.2020, 22:26 …... Wer mal richtig gut essen will, der sollte tief in den Südwesten der Republik fahren. Saarland, Pfalz, oder auf der anderen Seite, Lothringen, Elsass, ist egal.
Das bedarf DRINGEND der Ergänzung:
Baden-Württemberg & Bayern dürfen in Deiner Aufzählung nicht fehlen.