Der Lockdown macht medizinisch momentan auf jeden Fall Sinn, wobei wir ("wir" im Sinne unserer Volkswirtschaft, die letztendlich ja auch die Krankenversicherungen finanziert) uns den, so hart das auch klingt, nur über eine begrenzte Zeit leisten können, weil der ganze medizinische Zauber ja auch Geld kostet, das nicht einfach nur aus der Banknotendruckerei kommen sollte.Die Neuerkrankungen gehen zurück und Deutschland hat mit um 1% eine sehr niedrige Sterberate (im Vergleich: Italien 11,4%,
Frankreich 6;8%, Spanien 8;8%). ... Für mich bestätigt sich hier der Sinn des Lockdown.
Aber, die Zahlen für die tödlich verlaufenden Erkrankungen sind mit großer Vorsicht zu genießen. Marita ist in ihrem Erstberuf Statistikerin und als Journalist habe ich eine Menge von ihr gelernt. Unter anderem, dass die Bezugsgröße einer solchen Zahl wie "x Erkrankungen verlaufen tödlich" zu hinterfragen ist. Denn berechnet wird das im Verhältnis zur Zahl der positiv getesteten Erkrankten.
Aber, wer wird nach welchen Kriterien wo getestet? Und wie viele? - Wissen wir das? Und sind die Zahlen der positiv getesteten im Verhältnis zum statistischen Mittel der Gesamtbevölkerung irgendwie vergleichbar? Kann man überhaupt die Lebensumstände in Spanien, Italien, den USA und Deutschland vergleichen bzw. Ungleichheiten herausrechnen?
Die einzige Zahl, die auch nur ansatzweise eine Aussagekraft hat, ist die Zahl der an dem Virus gestorbenen Menschen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Die habe ich aber bisher noch nicht gesehen. (Ich habe allerdings auch nicht allzu sehr danach gesucht, denn noch habe ich Arbeit.)