Worüber ich mich heute freue

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
yoho
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von yoho »

Nur künftig bleibt mein Bier meins, meine Orangenmarmelade meine, meine Oliven meine und wenn ich glaube, da muss doch noch tiefgefrorener Fisch dasein, dann wird das auch in Zukunft so sein.
Da ist unseren Eltern ja echt was erspart geblieben. Wir sind beide mit neunzehn ausgezogen und danach nur zu Besuchen zurückgekommen. Und zumindest meine Eltern haben gut ausgepasst, dass ich beim Auszug nicht den halben Werkzeugkeller habe mitgehen lassen. Ich meine, so im Laufe einer Kindheit und Jugend, da gewöhnt man sich so an das Werkzeug, dass man glaubt: "Alles meins!"
Roman
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von Roman »

Siehst du, ich habe das Werkzeug meiner Tochter nach Berlin hinterhergefahren.
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cailin
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von cailin »

Mein Senior hat mir zum 40igsten nen bohrhammer geschenkt, weil er es leid war, dass ich mir immer seine Hilti gemopst habe...

Da freue ich mich immer noch und immer wieder drüber
Man sollte einfach mal das tun, was einen Glücklich macht, anstatt immer nur das, was Vernünftig ist.

Sprachs und kaufte sich nen Triton (1992)
und machte sie zur Tritonette


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Roman
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von Roman »

Ein gutes Geschenk! Ich eier mein Leben lang mit so einer drecks Schlagbohrmaschine herum. Die führt einfach zu nichts.
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Hephaistos ETC 693
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von Hephaistos ETC 693 »

Mein Papa hat mir mit 15 die Werkstatt zugeschlossen, so als erzieherische Maßnahme, weil ich in seinen Augen nicht schön genug ins Schulheft geschrieben habe oder nur eine zwei als Durchschnittsnote hatte. So was in der Art halt.

Mit 16 habe ich die Sommerferien auf dem Schrottplatz malocht, den Lohn am letzten Tag bar mitgenommen und bin danach im Fachhandel aufgeschlagen, Werkzeugkiste kaufen. Das Zeug ist heute noch vollständig da und im Einsatz, die Kreuzsschlitzchraubenzieher mussten mal neu, aber das wars dann. Der Bohrhammer aus der Aktion lebt auch noch.

Erzieherische Maßnahme: Komplett in die Hose :PM:


@miell:
Freuen wir uns heute einfach doch alle, dass die Deinen NICHT ausziehen wollen.
Dann kann es daheim doch so schlimm gar nicht sein :wink:
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Roman
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von Roman »

Hephaistos hat geschrieben: 20.05.2020, 21:18 Mein Papa hat mir mit 15 die Werkstatt zugeschlossen, so als erzieherische Maßnahme,...
Mit Verlaub, Dein Vater war leider in dieser Hinsicht ein Idiot. Ich wäre froh, wenn meine Jungs eine Neigung zum Werkzeug hätten. Sie bringen ihr Fahrrad zur Reparatur in die Werkstatt. Wenn ich mich darüber aufrege und selbst Hand anlege, werde ich als schrulliger Alter belächelt. Meine Tochter war genauso, aber als sie ausgezogen war, hat sie plötzlich eine 180°-Kehre gemacht und die vergammelte Bude im Wedding renoviert. Plötzlich war Werkzeug und Knowhow von Vaddern willkommen. Ich habe also noch Hoffnung bei den Herrn Söhnen. Aber ich kann die Handwerkerzunft verstehen, die über Nachwuchssorgen klagt. Bei meiner Generation gehörte Bastelt, Frickeln noch zur normalen Freizeitbeschäftigung. Meine Söhne verbringen einen Gutteil ihres Lebens vor dem Rechner, können aber kein Betriebssystem installieren. Ich habe zuletzt mein Android-Tablet gerootet und eine von Google befreite Version aufgespielt. Die kannten noch nicht mal den Begriff Rooten. Ich rede wie ein alter Mann. :oops:
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macgoerk
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von macgoerk »

Roman hat geschrieben: 20.05.2020, 21:33 Die kannten noch nicht mal den Begriff Rooten.
Ich rede wie ein alter Mann. :oops:
Du bist ein alter Mann... :mrgreen:
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Roman
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von Roman »

:wink: :thumbs:
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von macgoerk »

Roman hat geschrieben: 20.05.2020, 22:52:wink: :thumbs:
...ich bin leider noch ein bisschen älter... :PM:
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Roman
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von Roman »

Das ist doch gut. Du hast - wenn ich einen richtigen Einblick gewonnen habe - ein Lebenswerk vollbracht. Ich muss noch ein bisschen dran arbeiten. Bin aber auch einem guten Weg. Auf das bis jetzt geleistete bin ich stolz. Zur Not würden die Jungen jetzt ohne mich fliegen.
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von yoho »

Ich habe heute den Troll aus dem Winterquartier geholt. Zunächst unwillig, dann aber mit immer mehr Spaß an der Sache. Die erste Fahrt geht zwar nur bis in den Garten der Schwiegereltern. Aber immerhin, ein Anfang.
on the raod again_forum.jpg
Was man auf dem Foto nicht sieht: die Flosse war schmutzig und der Troll total eingestaubt, da direkt vor der Remise ein unbefestigter Feldweg langgeht, der viel von Traktoren befahren wird. Da musste ich erstmal zur Waschanlage (so ein Do-It-Yourself Teil). Zu meiner Überraschung war der Waschplatz abends um neun rappelvoll. Der dient offensichtlich der Poser-Szene von Phönix-West als Boxengasse. Da hatten die Jungs jedenfalls mal was zu gucken. :wink:
Zuletzt geändert von yoho am 21.05.2020, 00:12, insgesamt 1-mal geändert.
Schrauber
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von Schrauber »

yoho hat geschrieben: 20.05.2020, 23:57 ... Zu meiner Überraschung war der Waschplatz abends um neun rappelvoll. Die dient offensichtlich der Poser-Szene von Phönix-West als Boxengasse. Da hatten die Jungs jedenfalls mal was zu gucken. :wink:
:mrgreen:
miell
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von miell »

Dass die Beiträge von Hephaisto u.a. Stichwort Vater eine Schmunzelerinnerung an meinen Vater geweckt haben.
Hephaistos hat geschrieben: 20.05.2020, 21:18 Mein Papa hat mir ...
Mein Vater, "Gott hab in seelig" (100 Jahre nur knapp verfehlt) war ein kluger und fleißiger Arzt mit, manfrau verzieh es ihm ob seiner anderen großartigen Qualitäten und weil er ein nur liebevoller Vater war, handwerklich zwei linken Händen.
Er hatte im Keller ein Brett an der Wand, an dem er fein säuberlich alles aufgehängt hatte, was die sprichwörtliche "Axt im Hause" so zu haben hatte, wenn sie tatsächlich "den Zimmermann ersparen wollte".
Das waren nach meiner Erinnerung:
Ein kleiner Schmiedehammer, dessen Stiel schon beim Anschauen rausrutschte, ein Fuchsschwanz von Großvater geerbt der, wie immer wieder stolz versichert wurde, noch handgeschränkt und - gefeilt und angeblich "messerscharf :lol: war ", ein Schlitzschraubendreher mit "Erdachsenkrümmung", eine hölzerne Bügelsäge mit Blatt, dessen Zähne so stumpf waren, dass wahrscheinlich keine Möhre damit zu schneiden war, ein Laubsägeschraubstock ca. 100 Gramm "schwer" mit unbekannter Herkunft, eine Gipsspachtel, sehr wichtig, wie sich später herausstellte, ein gerader und ein etwas verbogener Nagelbohrer (die wenigsten Zeitgenossen werden sowas noch kennen) und die wichtigste technische Neuerung (1960),
ein Handdübellochbohrer.
Alles Vaters Stolz und so wurden die Gerätschaften immerwieder mal von was auch immer gereinigt, mit Margarine gefettet, weil der Keller feucht war und "liebevoll" an ihren Platz zurückgehängt. Das war's dann mit dem Handwerk.

"Wehe du gehst mir an das Werkzeug" lautete die gebetsmühlenartig wiederholte Warnung.
Ich glaube, es war die Warnung des gebrannten Kindes :wink:.

Und dann kam eines Tages doch der Einsatz für die Axt im Hause.
Unser damaliges Haus hatte Holzbalkendecken, darunter eine Brettsparschalung benagelt mit Schilfrohrmatten, als Träger des abschließenden Putzes.
Die Neonröhre in der Mitte der Küche sollte der neuen Hängeküchenlampe weichen, in der Mitte des Tisches diesmal, wie sich's so gehört.
Der Handdübellochbohrer: Ein zylindrischer, sechskantiger Handgriff aus Eisen, in dessen einem Ende ein bohrerähnliches Endstück mit wahlweisem Durchmesser gesteckt wurde. Auf das andere Ende schlug man (1960 wirklich nur Mann) mit dem wackelig bestielten Schmiedehammer, während man am Sechskanntgriff fortwährend drehte.
So sollte man angeblich ein kreisrundes Loch "selbst in Ziegel" bohren können, für die "modernen Blechdübel mit wachsgetränktem Jutestrick" von Fischer.
Gesagt, getan, der Samstag war endlich gekommen, gespannt durfte ich aus der Zimmerecke zuschauen.
Vater setzte an, schlug auf das Ding und zack, - die erste Blutblase.
Vater setzte an, schlug auf das Ding und zack, - da war das Loch schon mit einer Drehung fertig!?

Und das war alles?

Vater war so begeistert von der neuen Technik, dass er erstmal, was wirklich nicht seine Gewohnheit war, einen zu sich nahm.
Dann wurde der Wunderdübel gesetzt, der Haken reingedreht, bis zur Hälfte...,
- dann - platzte der Putz zwei/drei Handflächen groß ab, die Holzbretter kamen zum Vorschein und es stellte sich heraus, er hatte genau den Zentimeterabstand zwischen zwei Sparschalungsbrettern getroffen.
"Das is' ja Holz?"
Weil einem soviel Gutes wurd' beschert, war das noch einen Asbach Uralt wert.
"Junge hol mal beim Elektriker St.. (unser Ecknachbar) die Schale hier voll Gips." " Der soll uns auch 'ne Spachtel leihen", ergänzte die umsichtige Mutter!
"Nein lass das! Wofür hab' ich mein eigenes Werkzeug? Werkzeug verleiht man nicht!"
Der restliche Vormittag war ausgefüllt durch die verzweifelten Versuche von Vater, das Putzloch mittels Gips und seiner Spachtel zu verschließen.
"Immer den Gips ins Wasser, nich' umgekehrt Junge! Und wenn die Spachtel feeest, ach Mensch.., wird, hast du zu lange gerührt.
Gips wird wahnsinnig schnell fest, wie du grade siehst!"
Rückblickend eine wahre Sisyphusarbeit. Die trockenen Bretter und der umgebende Putz ließen den Gips in Sekunden erstarren, da ließ sich nichts glatt spachteln.
Endlich nahm er Mutters Rat an und er näßte mit dem Handfeger "mal ordentlich" aus dem Wischeimer vor.
Naja, paar Buckel, aber die Spachtel im Haus hatte den Elektriker gespart.
Am späten Nachmittag kam dann der Nagelbohrer zum Einsatz, nicht mehr so ganz in der Tischmitte, aber der Familienrat
hatte nichts einzuwenden, wurde der Haken endlich fachmänisch, dank "hauseigenem Nagelbohrer" in der Deckenschalung eingeschraubt und die Lampe zunächst nur aufgehängt, weils ja zu dunkel war um die Sicherung rauszuschrauben.
Der Nagelbohrer war zum zweiten Gebogenen avanciert, weil da grad ein Ast drunter war. "Ich will da jetzt nich nochmal daneben neu bohren!"
Vielleicht zu unser aller Glück begnügten wir uns diesen Abend noch einmal mit der Neonröhre "trautem" Schein.
Am Sonntag Morgen waren weitere Putzflächen, weil etwas zu ordentlich mit dem Handfeger vorgenäßt, locker geworden.

Der Vater hat die Gerätschaften gereinigt, mit Margarine gefettet, weil der Keller feucht war und "liebevoll" an ihren Platz zurückgehängt.
"Junge, wehe du gehst mir an das Werkzeug!"

Der Elektriker von nebenan hat's dann alles bereinigt, am Montag Abend, rechtzeitig vor dem Abendessen.

"Die ist zu hoch, die blendet" stellt Vater fest. "Is' doch kein Problem, zieh sie einfach runter Mann!"
"Ach so, ja, jetz schönes Licht. Kinder, wehe ihr geht mir an diese Lampe!"
Fünf Kinderköpfe wackelten syncron, wenn auch widerwillig verneinend.
"Bring mir doch bitte mal 'n Cognac."

"Mein lieber Mann, den hat der Elektriker leer gemacht!"

Ich vermisse ihn, den genialen Handwerker!
- Meinen Vater, nicht den Elektrikersuffkopp!
Zuletzt geändert von miell am 21.05.2020, 02:34, insgesamt 1-mal geändert.
Eriba Puck L 1997
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von miell »

Hephaistos hat geschrieben: 20.05.2020, 21:18 @miell:
Freuen wir uns heute einfach doch alle, dass die Deinen NICHT ausziehen wollen.
Dann kann es daheim doch so schlimm gar nicht sein :wink:
Die Antwort morgen!
Gruß
Michael
Eriba Puck L 1997
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Re: Worüber ich mich heute freue

Beitrag von eri ETC 379 »

Habe gestern auf einer Radtour diese ebenfalls wunderschönen Wohnwagen gesehen - damit haben wir mal angefangen.... :lol: (große Freude, dass es sie noch ich gibt :lol: )
Corona hat ihm sprichwörtlich ins Handwerk gefuscht.... Der Bastler repariert und hübscht sie auf. Sein "Geld" (hobbymäßig) macht er dann mit der Vermietung..... was gerade nicht läuft :?
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Alle Rechtschreibfehler sind volle Absicht, zusammen ergeben sie eine Botschaft mit der ich versuche die Weltherrschaft an mich zu reißen.
Triton Bj. 80
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