trolloholic hat geschrieben: ↑19.07.2021, 19:54"Wir brauchen batteriegestützte Sirenen, die auch bei Stromausfall die Bevölkerung warnen können
und einfach funktionieren.
So, wie es sie bis zum Anfang der 90er Jahre in Deutschland gab."
Moin,
so war es leider eben nicht.
Die Sirenen wurden über 400V versorgt.
In dem Haus auf dem die Sirene stand hing irgendwo eine Steuereinheit.
An dieser Steuereinheit konnte man manuell mittels Knopfdruck die Sirenen starten oder sie wurden über eine im Haus vorhandene Telefonleitung gestartet (über die Sirenenweiche). Letzteres war der Normalfall.
Die Sirenen wurden 2 Mal im Jahr geprüft, in den Tagen vorher schwärmten die Außendienstler der seligen Bundespost aus und prüften die Stromwege zu den Sirenen.
Wenn nun das Stromnetz oder das Fernmeldenetz ausgefallen ist blieben auch die Sirenen stumm.
Der Fernmeldenetz fällt i.d.R. später aus als das Stromnetz, weil es eine eigene Notstromversorgung der zentralen Netzknoten (Vermittlungsstellen) hat.
Modern böte es sich also an batteriegestützte Sirenen per Funk anzusteuern.
Per Mobilfunk würde auch schon keinen Sinn mehr machen weil nicht jeder Mobilfunkmast auch eine Notstromversorgung hat.
Und was Bochum angeht.
Der zuständige Pegel Hattingen lag ja wohl bei mindestens 7,00m (danach konnte er nicht mehr abgerufen werden), der Wasserstand war wohl ein bisher noch nie erreichter Wert.
Und das mit dem erlauben da irgendwo zu bauen. Im Verlauf der Ruhr, z.B. in Bo-Dahlhausen, in Essen Kupferdreh / - Werden / - Kettwig hat es ja Häuser erwischt die z.T. im 19 Jahrhundert oder eher gebaut wurden und die schon bei "normalen" Hochwässern gefährdet sind und jedes Mal volllaufen.
Das betrifft beispielsweise auch die Historischen Altstädte von Velbert Langenberg / - Neviges die der Deilbach (Nebenfluß der Ruhr) überflutet hat.
Oder Rur in Monschau, da gibts fast jedes Frühjahr/jeden Winter einen nassen Keller.
Wenn die Wasserwirtschaftsverbände mal ein wenig die Flußbetten der kleineren Bäche reinigen würden, dann gäbs auch weniger Treibholz, was Brückendurchlässe verstopft und in Folge das Wasser sich einen anderen, ungeplanten Weg sucht und/oder die Brücke beschädigt wird.
Kleine Bäche werden im Prinzip überhaupt nicht von Totholz geräumt, bei etwas größeren wie z.B. Rur, Prüm, Ahr oder Kyll werden Bäume herausgesägt die quer liegen, der Kleinkram bleibt drin und schwimmt bei nächsten Hochwasser irgendwo unkontrolliert durch die Gegend. Da gibts ja das Bild von dem zerstörten Örtchen Schuld, mit der 3-bogigen Steinbrücke, wo alle 3 Joche mit Totholz verrammelt sind. Da muß man sich nicht wundern wenn das Wasser sich komplett einen anderen Weg sucht.