Elektrisch ziehen?

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
auge
Beiträge: 500
Registriert: 06.09.2012, 22:59
Wohnort: Nähe Linz / OÖ

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von auge »

ch möchte auf meine Rechnung mit der Tankstelle zurück kommen.
Landtankstelle: 5800l/Tag das ganze mal 4 regional betrachtet.
Das sind dann abgerundet 20.000l / Tag.
9 kwh pro Liter sind: 180000 kwh / Tag oder 180 MWh / Tag.
Wir haben in Ottensheim ein Donaukraftwerk. Halbwegs gross. Folgende Daten hab ich ergoogelt:

Regelarbeitsvermögen 1.135 Millionen kWh/Jahr
auf den Tag umgelegt: 3100 MWh / Tag grob gerundet.

Das das Kraftwerk einen großen regionalen Bereich abdecken muss (Donaukraftwerke gibts ja nicht alle paar Kilometer) müsste ich wissen wie hoch der Kraftfahrenergiebedarf im Einzugsgebiet ist. Und zB heute. Niedrigwasser (Winter) kein Wind keine Sonne. Wie läufts da?

Ich glaube hier ist abseits der Verwendbarkeit der Fahrzeuge (i3 hat mir super Spass gemacht zu fahren) etliches nicht mitbedacht. Sehr viel ÖPNV läuft hier ja auch noch mit Diesel (Busse und Mühlkreisbahn) das müsste ja konsequenterweise alles elektrifiziert werden incl. unsere Heizungen (Viel Erdgas hier im Umfeld).

Auch wenn die Leute zu Hause Strom tanke muss täglich Strom in der Menge angeliefert werden.
Falls! die Produktion das Liefern kann, natürlich CO2 arm dann geht das nur mit Kernkraft die Deutschland ja gerade abschaltet. Weil ein E Auto mit Kohlestrom laden? Nö. Des bringt nix.

Meine Frage:
Hat jemand der sog. Experten das mal ideologiefrei durchgerechnet? Den gesamte fossilen Energiebedarf auf Strom umgerechnet und dann über
a) Stromproduktion
b) Stromverteilung
nachgedacht?
Bei jedem Wetter? Zu jeder Tages/Nachtzeit?

Es besteht ein recht linearer Zusammenhang zwischen Wohlstand einer Gesellschaft und deren Energieversorgungssicherheit.

Manchmal hab ich das Gefühl hier wird im Blindflug irgendetwas ideologisch entschieden. Also nicht hier im Forum sondern hier in unseren Gesellschaften.
2013-2014 Vectra C & Troll O 1980
2014-2018 MB 270T & Feeling 380SD
2019- RAM 1500 Sport LPG & Feeling 380SD
Reiseblog: http://experience.augustyn.at/
AUGE MUSIC - Qualität zählt
Sockentroll ETC 611
Beiträge: 1528
Registriert: 01.06.2014, 11:29
Wohnort: Eppingen

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Sockentroll ETC 611 »

Piratentroll hat geschrieben: 12.01.2021, 16:10 ...Ergebniss: die Stadtwerke Bochum genehmigen max 2 Anschlüsse, da das Leitungsnetz weitere nicht zulässt...

...Das mag in BW oder außerhalb von Ballungsräumen anders sein...
Und...
auge hat geschrieben: 13.01.2021, 08:26 ...Auch wenn die Leute zu Hause Strom tanke muss täglich Strom in der Menge angeliefert werden.
Falls! die Produktion das Liefern kann, natürlich CO2 arm dann geht das nur mit Kernkraft die Deutschland ja gerade abschaltet. Weil ein E Auto mit Kohlestrom laden? Nö. Des bringt nix...
Von wegen BW das Musterländle, Sparländle wär eher angebracht und der allgemeinen Energiewende geschuldet hängt die elektrische Versorgungssicherheit in unserer Region, durch den Wegfall von Philipsburg, Necharwestheim und Fessenheim (F), an einem seidenen Faden. So viele Solar- oder Windanlagen kann man auf die Schnelle gar nicht aus dem Boden stampfen. Und dann gibts ja auch noch die gefürchtete Dunkelflaute :shock:

Anderes Problem, wie auch in Bochum: in meinem Wohngebiet, erschlossen in den 1980ern, dachte man noch nicht an vielen Luftwärmepumpen und die Supercharger Stationen die in der jetzigen Zeit errichtet werden. Wärmepumpen haben Vorrang weshalb die Schnelladestationen limitiert sind, also reines E-Auto, naja :?:
Plug-in-Hybrid ist auch schwierig. Den könnte man zwar mit einer kleineren Ladestation bedienen, aber: aus dem Dorf raus mit E-Antrieb, auf der Landstraße bis zur nächsten Stadt zum Einkaufen mit dem Verbrennungsmotor, dann wieder E in der Stadt und das gleiche zurück (je nach Einkauf 8 - 12 km einfache Strecke). Also noch mehr Kurzstrecken für den Verbrennungsmotor. Keine guten Aussichten, wenn man auf dem Land lebt, wie wir :cry: .
Gruß Matthias,

oder immer noch der Uro :wink:
neja
Beiträge: 3662
Registriert: 10.08.2015, 13:23
Wohnort: bei Kiel

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von neja »

Aki ETC 589 hat geschrieben: 12.01.2021, 20:45 Erstens, kannst du auch jedes E- Auto an einer Schukodose laden,
Zweitens kann ich das ewige Gejammere zu teuer, zu teuer nicht mehr hören.
Die Vorreiter müssen immer erst tiefer in die Tasche greifen, damit dann der Massenmarkt in Schwung kommt.
Dann wirst auch du dir das leisten können, wenn ein Auto 25.000 Euro kostet. Deine jetzige Kiste hast du ja auch gekauft.
Gefördert, sprich das Geld wird dir auch noch hinterher geworfen. Also wo bitte ist das Problem?
Ich verstehe es nicht.

Der Aki
An der Schuko-Steckdose kann man, sofern man eine im Außenbereich zugänglich hat (ok, bei E-Auto-Fahrern sollte man ja grundsätzlich davon ausgehen..) ein E-Auto laden.
Das nützt einem während der Reise mit einem Wohnwagen in den Pausen nur eher gar nichts, weil schlichtweg der Energiehunger des Gespanns in einem eher ungünstigen Verhältnis zur Ladeleistung steht. Bei Kurzstrecken sind Schukosteckdosen dagegen durchaus eine Alternative.

Wenn du es dir leisten kannst (also z.B. über 3 Jahre monatlich mindestens 1500€ für das Auto zur Seite zu packen und zudem eine Solaranlage mit Speicherung besitzt) ist es nett von dir, dass du, als finanziell leistungsfähigerer Teil der Gesellschaft, die Kosten für eine Vorreiterrolle übernehmen möchtest.

Durch Leute wie dich ist es vermutlich einigen klar geworden, dass ein aktuelles, reines E-Auto für Reisen mit Wohnwagen, selbst wenn es, gemessen am Preis heutiger Kompaktwagen, recht teuer ist, nur für Freaks eine Alternative darstellt. Deswegen kann man dir dankbar sein, dass du einige vor einer Fehlinvestition bewahrt hast. Diese Leute werden jetzt erst einmal warten, bevor sie sich wieder mit E-Autos als Zugwagen für Gespanne beschäftigen.
Ist auch egal, diese Diskussionen führen zu nichts. Vielleicht gibt es den einen oder anderen hier im Forum, der offen für die elektrische Mobilität ist.
Würde mich gerne mit euch austauschen.
Vielleicht hast du es nicht bemerkt, aber ich finde, dass hier durchaus einige offen für die elektrische Mobilität sind.
"Offen" bedeutet aber nicht unbedingt, dass sie deiner Meinung in Bezug auf das E-Gespannziehen sein müssen.
Bei dem speziellen Thema treten die Nachteile, die es nun mal bei reinen E-Autos unstrittig gibt, deutlicher hervor.

Es könnte also den Fall geben, dass jemand einen E-Kleinwagen im Kurzstreckenbetrieb gut findet, einen 60-100t€-E-Boliden für Caravanbetrieb dagegen nicht.
Der wäre dann deiner Meinung nach der E-Mobilität gegenüber nicht aufgeschlossen?
GT230/Puck L
Skandinavienreisender ETC 585
Beiträge: 4986
Registriert: 27.10.2007, 18:45

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Skandinavienreisender ETC 585 »

Moin,
her mein Versuch, sich von den Emotionen zu lösen und das Thema schachlich von mehreren Seiten zu betrachten...
https://www1.wdr.de/fernsehen/die-story ... h-100.html
Grüße
Tilo

Bild
Je älter, je besser!
Triton Bj.'84
auge
Beiträge: 500
Registriert: 06.09.2012, 22:59
Wohnort: Nähe Linz / OÖ

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von auge »

In Ö sind 2018 10 Mrd. Liter Treibstoff verkauft worden. Davon 80% Diesel.
Also rechnen wir was das elektrifiziert bedeuten würde.
Also mal 9

Das sind dann 90 000 000 000 kWh (In Form von Treibstoff - ohne Heizöl, Erdgas, LPG usw.) im Jahr....90 000 000 MWh (90 TWh)

Unser Kraftwerk in Ottensheim: Jahreserzeugung 1.153.163 MWh (1,15 TWh)

Das würde also etwa 90 Donaukraftwerke brauchen.

Gesamtstromerzeugung Österreich 2019: 20 900 000 MWh (20,9 TWh laut Statistia)

Hab ich mich wo vertan?
Das geht sich doch nie aus??
2013-2014 Vectra C & Troll O 1980
2014-2018 MB 270T & Feeling 380SD
2019- RAM 1500 Sport LPG & Feeling 380SD
Reiseblog: http://experience.augustyn.at/
AUGE MUSIC - Qualität zählt
neja
Beiträge: 3662
Registriert: 10.08.2015, 13:23
Wohnort: bei Kiel

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von neja »

Uromastyx ETC 611 hat geschrieben: 13.01.2021, 09:06
Piratentroll hat geschrieben: 12.01.2021, 16:10 ...Ergebniss: die Stadtwerke Bochum genehmigen max 2 Anschlüsse, da das Leitungsnetz weitere nicht zulässt...

...Das mag in BW oder außerhalb von Ballungsräumen anders sein...
auge hat geschrieben: 13.01.2021, 08:26
Plug-in-Hybrid ist auch schwierig. Den könnte man zwar mit einer kleineren Ladestation bedienen, aber: aus dem Dorf raus mit E-Antrieb, auf der Landstraße bis zur nächsten Stadt zum Einkaufen mit dem Verbrennungsmotor, dann wieder E in der Stadt und das gleiche zurück (je nach Einkauf 8 - 12 km einfache Strecke). Also noch mehr Kurzstrecken für den Verbrennungsmotor. Keine guten Aussichten, wenn man auf dem Land lebt, wie wir :cry: .
Das käme wohl auf den Einzelfall -wie weit ist die "Stadt" entfernt- an.
Falls ein Plugin-Hybrid wirklich 50km rein elektrisch fährt (wovon man eventuell ausgehen kann), sollte es theoretisch für viele Leute möglich sein, solche Touren rein elektrisch zu bewältigen.
Prinzipiell finde ich das Konzept Plugin-Hybrid als Übergangslösung für "was auch immer Neues" nicht schlecht, denn es vereint die Kurzstreckeneignung mit kleineren Akkus und unkomplizierter Ladetechnik (wenn man mindestens eine Schukosteckdose zur Verfügung hat...auf dem Land dürfte das aber häufiger der Fall sein), mit der Möglichkeit längere Strecken mit relativ großem Leistungseinsatz (also z.B. als ZugFz) problemlos zu bewältigen.
Leider sind solche Fz, die dann zudem auch eine geeignete Anhängelast besitzen, ebenfalls recht teuer und zwangsläufig sehr kompliziert, was später zu größeren Folgekosten führen könnte.
GT230/Puck L
zeeber
Beiträge: 1176
Registriert: 05.10.2019, 14:53

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von zeeber »

cailin hat geschrieben: 13.01.2021, 08:21 ....es ist halt alles ein wenig "einfacher" wenn man es sich leisten kann in einem Einfamilienhaus zu leben. kann nur nicht jeder..
Da hast Du wahr, und da hören die ungleichen Grundvoraussetzungen auch nicht auf.
Einer der Freunde mit S und M3 als Geschäftswagen (Abschreibung, Steuervorteil) hat 2 Wallboxen, eine in der Garage eine im Carport, diese werden immer wieder nach Abschreibung verkauft und wieder neu angeschafft.

Wenn man dann auch noch die Energie fürs fahren selber produziert fallen die "Kraftstoffkosten" so weit das diese fast nicht mehr interessieren.
Mal grob gerechnet. PV Anlage von kleiner 800 €/kwp ist aber nur bei Selbstmontage drin.
PV Anlage 10kwp Installationskosen Sonnenstunden Jahre Erzeugte kw Kosten €/kw
10 8000 900 20 180000 0,044

Also ca. 5 ct pro KWh gegenüber rd. 30ct pro KWh die beim Energieversorger anfallen.

Geht man von 17,5 kWh auf 100 km aus und stellt unseren Drecksdiesel dagegen ergibt sich grob*:
Verbrauch/100km Kosten Km Summe €
M3 17,5 0,05 300.000 2.625,00
D5 6 1,20 300.000 21.600,00

*unser Diesel hat rund 300.000 auf der Uhr (gerade eingefahren :D ) und höhere Kosten würden bei Auslandsfahrten bei beiden Varianten dazukommen, wobei der Strom dann sicher 6 bist 10 mal so teuer wäre.
Hephaistos ETC 693
Beiträge: 1442
Registriert: 09.09.2019, 19:30
Wohnort: Murgtal

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Hephaistos ETC 693 »

auge hat geschrieben: 13.01.2021, 09:34 In Ö sind 2018 10 Mrd. Liter Treibstoff verkauft worden. Davon 80% Diesel.
Also rechnen wir was das elektrifiziert bedeuten würde.
Also mal 9

Das sind dann 90 000 000 000 kWh (In Form von Treibstoff - ohne Heizöl, Erdgas, LPG usw.) im Jahr....90 000 000 MWh (90 TWh)

Unser Kraftwerk in Ottensheim: Jahreserzeugung 1.153.163 MWh (1,15 TWh)

Das würde also etwa 90 Donaukraftwerke brauchen.

Gesamtstromerzeugung Österreich 2019: 20 900 000 MWh (20,9 TWh laut Statistia)

Hab ich mich wo vertan?
Das geht sich doch nie aus??
Ganz so stimmt das nicht , was die Zahlen angeht :

Die 20,9 TWh sind aus 2019 in Österreich aus Wasserkraft erzeugt worden, laut Statista.
Gesamtstromverbauch 2019 99,5 TWh, davon 25 % importiert = 74,3 TWh Eigenerzeugung laut Google.
Davon 60 % aus Wasserkraft laut Energie Graz = 44 TWh.

Den Vergleich der umgesetzten Energien muss man auch anders ansetzen :

Die 90 TWh in Form von haupsächlich Diesel sind mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit als Brennwert oder Heizwert angegeben.
Es ist also die Wärmemenge angegeben, die bei der Verbrennung ensteht.
Bei Heizwert von 11,8 kWh pro Kilogramm Diesel sind das 7,6 MegaTonnen Dieselkraftstoff :shock:

Gegenrechnen mit Annahme alles Diesel :
10 Mrd. Liter = 10 Mio Kubikmeter x 0,830 Tonnen pro Kubik = 8,3 MegaTonnen Diesel.

Kommt hin, der Unterschied ist marginal.

Die Energiemenge, die ein Verbrennungsmotor das tatsächlich in Form von mechanischer Arbeit herausholt, ist geringer.
Bei einem guten Turbodiesel sind das etwa 230 Gramm Diesel pro kWh mechanischer Arbeit ab Kurbelwelle Leistungsabgabe.
Mit 7,6 Mt (Megatonnen) = 7,6 Tg (Teragramm) / 230 Gramm pro kWh sind das 33 TWh mechanische Arbeit, die da geleistet werden !
Die 33 TWh sind also der Mindestbedarf an elektrischer Energie zum vollständigen Ersatz des Dieselkraftstoffs :shock:

Jetzt mal die ganzen Wirkungsgrade weg, aber das kann man hin und her rechnen, wie man will !

Mit mechanischer Wirkungsgrad Fahrzeug mit Dieselmotor ab Kurbelwelle = 70-80 %
UND
Lade, Motor und Netzwirkungsgrad beim E-Auto = 70-80 %
Kommt da kein Unterschied bei raus, der die Gesamtaussage verändert !

Um den Diesel / das Benzin komplett durch elektrische Energie zu ersetzen, bräuchte fast so viel klimaneutrale Wasserkraftleistung, als derzeit in Österreich vorhanden ist :shock:
Zuletzt geändert von Hephaistos ETC 693 am 13.01.2021, 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
Troll 530 "Océane" & VW Caddy 4-motion 2.0 tdi
zeeber
Beiträge: 1176
Registriert: 05.10.2019, 14:53

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von zeeber »

Hephaistos hat geschrieben: 13.01.2021, 10:10
Mit mechanischer Wirkungsgrad Fahrzeug mit Dieselmotor ab Kurbelwelle = 70-80 %
Und ich dachte das bei PKW die Dieselmotoren einen Wirkungsgrad von 25-30% haben.
Hat sich das was verändert? Oder hab ich was falsch verstanden?
Hephaistos ETC 693
Beiträge: 1442
Registriert: 09.09.2019, 19:30
Wohnort: Murgtal

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Hephaistos ETC 693 »

zeeber hat geschrieben: 13.01.2021, 10:26
Hephaistos hat geschrieben: 13.01.2021, 10:10
Mit mechanischer Wirkungsgrad Fahrzeug mit Dieselmotor ab Kurbelwelle = 70-80 %
Und ich dachte das bei PKW die Dieselmotoren einen Wirkungsgrad von 25-30% haben.
Hat sich das was verändert? Oder hab ich was falsch verstanden?
Ich habe ja ab Kurbelwelle 70-80 % geschrieben, also von der mechanischen Kraftabgabe der Kurbelwelle über das Getriebe bis auf die Straße.

Die bekannten 25-30 % Wirkungsgrad vom Tank über die Kolben bis auf die Kurbelwelle ist bei den 230 Gramm pro kWh schon mit bei.

Mal nachrechnen :

11,8 kWh Heizwert pro Kilo Diesel im Tank, für eine kWh mechanische Abgabe-Leistung zu erzeugen braucht man 230 Gramm Diesel.
Quelle für die 230 Gramm : diverse Datenblätter der HATZ-Dieselmotoren
Also 4,3 kWh mechanisch pro Kilo Diesel.
100 / 11,8 *x 4,3 = 36 % Wirkungsgrad

Gute, moderne Dieselmotoren schaffen das, die bekannten 25-30 % sind eine etwas ältere Angabe.
Troll 530 "Océane" & VW Caddy 4-motion 2.0 tdi
Hephaistos ETC 693
Beiträge: 1442
Registriert: 09.09.2019, 19:30
Wohnort: Murgtal

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von Hephaistos ETC 693 »

Als das mit der E-Mobilität kann ich mir jedenfalls nicht so richtig schönrechnen.

Aber ich bin ja auch kein Überzeugungstäter, der Andere von den Vorteilen der elektrischen Mobilität überzeugen möchte :PM:


Man kann das mal andersrum bertrachten :
Wie sähe das jetzt aus, wenn mich jemand besuchen kommt mit dem E-Auto und hier laden muss, damit er wieder heim kommt ?


Innert von 10 Minuten zu Fuß eine Strecke gibt es immerhin 3 Ladestationen:

Eine Säule beim Autohaus, da steht dann der E-Vorführwagen von VW
Zwei Säulen auf dem Parkplatz von der ENBW-Werkstatt, da parken dann deren Dienstfahrzeuge.
Eine kostenlose Ladesäule beim Solaranlagenhersteller, da laden dessen Mitarbeiter.

Mit 15 Minuten Fussmarsch eine Strecke wären noch zwei Ladesäulen vor dem Rathaus, aber da steht dann der klimaneutrale Dienstwagen vom Bürgermeister.

Das abzuklappern dauert ne halbe Stunde mit dem Auto....
Auto ohne Wohnwagen hintendran, wohlgemerkt......
Laden geht nur mit abgekuppeltem Wohnwagen, das könnte an den mir bekannten Ladesäulen sogar mit Mover ein Abenteuer der besonderen Art werden :shock:

Um weitere Ladesäulen zu erreichen, braucht man schon ein Klapprad im Kofferraum. Genau für diese Anwendung habe ich meine beiden alten Klappräder gebraucht verkauft :wink:

Oder ein hilfsbereites Besuchsopfer, dass den Besuch bei der nächsten freien Ladesäule mit dem Auto einsammelt :PM:
Troll 530 "Océane" & VW Caddy 4-motion 2.0 tdi
cailin
Beiträge: 5975
Registriert: 28.09.2016, 13:42
Wohnort: Im Schwäbischen..

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von cailin »

Dafür gibt es dann eben eine App, die dir Freie Ladesäulen anzeigt..

und so gesehen finde ich es auhc richtig "Strafgeld" zu bezahlen, wenn man eine Ladesäule länger als Nötig (auch der Herr Bürgermeister) belegt.
Sonst funktioniert das System ja nicht. ...
sind sie für die Allgemeinheit und öffentlich zugänglich muss halt auch ein Bürgermeister sein geladenes Auto auf einen anderen Parkplatz stellen.
Heißt aber auch, dass es Ladestellen sind, die mit Karte oder App zu bedienen sind. Zahlen muss der Bürgermeister ja nicht für alle.

Mittlerweile gibt es ja auch an Vielen Supermärkten Ladestationen.. würde für mich aber dennoch nicht klappen.. so lange kauf ich einfach nie ein.
Man sollte einfach mal das tun, was einen Glücklich macht, anstatt immer nur das, was Vernünftig ist.

Sprachs und kaufte sich nen Triton (1992)
und machte sie zur Tritonette


2017: 28 N
2018: 28 N
2019: 35 N
2020: 27 N
2021: 44 N
neja
Beiträge: 3662
Registriert: 10.08.2015, 13:23
Wohnort: bei Kiel

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von neja »

Hephaistos hat geschrieben: 13.01.2021, 10:42
zeeber hat geschrieben: 13.01.2021, 10:26
Hephaistos hat geschrieben: 13.01.2021, 10:10
Mit mechanischer Wirkungsgrad Fahrzeug mit Dieselmotor ab Kurbelwelle = 70-80 %
Und ich dachte das bei PKW die Dieselmotoren einen Wirkungsgrad von 25-30% haben.
Hat sich das was verändert? Oder hab ich was falsch verstanden?
Ich habe ja ab Kurbelwelle 70-80 % geschrieben, also von der mechanischen Kraftabgabe der Kurbelwelle über das Getriebe bis auf die Straße.

Die bekannten 25-30 % Wirkungsgrad vom Tank über die Kolben bis auf die Kurbelwelle ist bei den 230 Gramm pro kWh schon mit bei.

Mal nachrechnen :

11,8 kWh Heizwert pro Kilo Diesel im Tank, für eine kWh mechanische Abgabe-Leistung zu erzeugen braucht man 230 Gramm Diesel.
Quelle für die 230 Gramm : diverse Datenblätter der HATZ-Dieselmotoren
Also 4,3 kWh mechanisch pro Kilo Diesel.
100 / 11,8 *x 4,3 = 36 % Wirkungsgrad

Gute, moderne Dieselmotoren schaffen das, die bekannten 25-30 % sind eine etwas ältere Angabe.
Gehen wir mal von 230g/kwh (= ca 36% mechanischer Wirkungsgrad) aus, dann kann z.B. ein Golf 7 bei konstant 100km/h mit 4,5L Diesel pro 100km klar kommen.
Das ist bei Konstantfahrt realistisch.
Der mechanische Energiebedarf ist dabei 16,3kwh/100km
Beim Diesel sind also 4,5L/100km dem Tank zu entnehmen (übrigens auch wenn zusätzlich geheizt wird...)

Beim E-Auto ist das etwas anders, denn bei den 16,3kW mechanischem Leistungsbedarf bei 100km/h, kommen noch alle Wirkungsgrade auf dem Weg von der Batterie bis zum Motorausgang hinzu.
Also Batterieentladewirkungsgrad, Reglerwirkungsgrad, Motorwirkungsgrad. Wenn man heizt, wird der Gesamtwirkungsgrad beim E-Auto entsprechend schlechter.

beim Diesel müssen 4,5L/100km bezahlt werden.
Beim E-Auto kommen in Bezug auf die Bezahlung und die Bereitstellung die o.a. Wirkungsgrade plus der Batterieladewirkungsgrad hinzu.
Wenn über eine Wallbox oder eine Schukosteckdose mit AC geladen wird, kommt noch der Wirkungsgrad des AC/DC-Wandlers hinzu.
Zuletzt geändert von neja am 13.01.2021, 12:05, insgesamt 3-mal geändert.
GT230/Puck L
zeeber
Beiträge: 1176
Registriert: 05.10.2019, 14:53

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von zeeber »

Hephaistos hat geschrieben: 13.01.2021, 11:10 Aber ich bin ja auch kein Überzeugungstäter, der Andere von den Vorteilen der elektrischen Mobilität überzeugen möchte :PM:
Ums überzeugen in welche Richtung auch immer sollte es nicht gehen, aber um den Austausch von Sichtweisen und Argumenten.
Alle Haushalte mit Elektrokarre die ich kenne haben ausnahmslos noch mindesten einen Verbrenner.
2 Beispiele:
Die Zürcher Bekannten haben zwei Elektroautos für den Stadtverkehr und einen (neuen) Grand Cherokee zum ziehen.
Die beiden Teslas von Freunden werden täglich benutzt und in der Regel nur zu Hause geladen. Die gefahrene Reichweite von rd. 250 km am Tag schaffen die locker (long range Modelle).
Er sagt, das Model S sei das günstigste Auto was er je gefahren hat, allerdings hatte er immer Limousinen mit 8 Zylindern... :roll:


Wir haben uns damals schwer getan uns zwischen einem T5 und D5 zu wählen. Da wird dann diskutiert, gerechnet und irgendwann die Entscheidung getroffen.
Jetzt nach 17 Jahren können wir sagen es war die richtige Entscheidung und der D5 läuft weiter gut.
Die Annahmen die wir getroffen hatten haben sich erfüllt, bzw. übererfüllt.
Mit einem T5 wären wir vielleicht nicht zu unserem Triton gekommen und wir wüssten nicht was wir vermissen würden.

Für das nächste Fortbewegungskonzept werden die Abwägungen von neuem beginnen und dann treffen wir hoffentlich die für uns beste Entscheidung.
Gruss Stefan
neja
Beiträge: 3662
Registriert: 10.08.2015, 13:23
Wohnort: bei Kiel

Re: Elektrisch ziehen?

Beitrag von neja »

zeeber hat geschrieben: 13.01.2021, 11:52
Hephaistos hat geschrieben: 13.01.2021, 11:10 Aber ich bin ja auch kein Überzeugungstäter, der Andere von den Vorteilen der elektrischen Mobilität überzeugen möchte :PM:
Ums überzeugen in welche Richtung auch immer sollte es nicht gehen, aber um den Austausch von Sichtweisen und Argumenten.
Alle Haushalte mit Elektrokarre die ich kenne haben ausnahmslos noch mindesten einen Verbrenner.
2 Beispiele:
Die Zürcher Bekannten haben zwei Elektroautos für den Stadtverkehr und einen (neuen) Grand Cherokee zum ziehen.
Die beiden Teslas von Freunden werden täglich benutzt und in der Regel nur zu Hause geladen. Die gefahrene Reichweite von rd. 250 km am Tag schaffen die locker (long range Modelle).
Er sagt, das Model S sei das günstigste Auto was er je gefahren hat, allerdings hatte er immer Limousinen mit 8 Zylindern... :roll:


Wir haben uns damals schwer getan uns zwischen einem T5 und D5 zu wählen. Da wird dann diskutiert, gerechnet und irgendwann die Entscheidung getroffen.
Jetzt nach 17 Jahren können wir sagen es war die richtige Entscheidung und der D5 läuft weiter gut.
Die Annahmen die wir getroffen hatten haben sich erfüllt, bzw. übererfüllt.
Mit einem T5 wären wir vielleicht nicht zu unserem Triton gekommen und wir wüssten nicht was wir vermissen würden.

Für das nächste Fortbewegungskonzept werden die Abwägungen von neuem beginnen und dann treffen wir hoffentlich die für uns beste Entscheidung.
Gruss Stefan
Wenn man von einer Nutzungsdauer von über 10Jahren ausgeht, muss man bei E-Batterie-Autos mit heutigen Entwicklungsstand zudem immer von einer deutlichen Verringerung des speicherbaren Energieinhaltes des Akkus und somit einer deutlichen Verringerung der Reichweite rechnen.
Zudem geht es vielleicht auch irgendwann mal um den Restwert.
Ich möchte z.B. in 5 Jahren kein jetzt aktuelles E-Auto gebraucht kaufen.
In 5 Jahren sollte sich bei der Akkuentwicklung (hoffentlich ernsthaft) was getan haben und die Autos haben dann z.B. generell mindestens 100kwh-Akkus.
Dann kann es schwierig werden, sein heutiges, relativ teures E-Auto mit z.B. 70kwh-Akku, der dann z.B. real noch 56kwh aufweist (unterstellter Batteriezustand: 80%, also noch lange kein Garantiefall...) zu einem guten Preis zu verkaufen.
GT230/Puck L
Antworten