Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Touringthemen, .... aber bitte nicht alles ernst nehmen hier!
Andy111
Beiträge: 827
Registriert: 14.06.2020, 14:08

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

Und ich bin den Brocken hoch gewandert. Ich trottel 😀


Heute im Auftrag der Queen unterwegs. Fahrzeugnummer 007 und dann noch Baureihe 407 8)

Leider musste ein Vogel dran glauben. RIP
Dateianhänge
9107D8BD-CCA7-4A36-940E-DCBDC0374149.jpeg
AC94A966-0450-45CF-A60F-B25CC9159B00.jpeg
bsgs
Beiträge: 529
Registriert: 10.11.2020, 18:05
Wohnort: Südniedersachsen

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von bsgs »

Moin Andy111
Du schreibst
+++Schnipp++
Herrlich! ...
Das war doch eigentlich die Grundsteinlegung für ein Lokführer Dasein 🧐

Welcher ist denn dein „Haus ICE“ oder Stammstrecke?

Die Lok wird übrigens rechts mit den ganzen Hebeln gebremst so die ganzen Stahl Luftleitungen dran gehen. Mit dem Rad wird eigentlich „gas“ gegeben.
+++Schnapp++

...bei mir hat es nur zum Märklin-Oval gereicht....wohl weil ich immer Gas mit Bremse verwechselt habe :D :D

Ich pendele seit 20 Jahren in Südniedersachsen...und dem Harz,/Weserbergland..hin und her, rundherum, das ist nicht schwer :thumbs:
+++
...soll doch jeder fahren was er will, solange ein Eriba Touring WoWa dranhängt :)
road-movie
Beiträge: 5512
Registriert: 21.06.2010, 21:09
Wohnort: Dahoam is wost hi wuilst wanst weg bist.

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Von mir doch eine Verspätungsstorry der DB:
Am Di vom Norden nach Bayern hatten wir 30min Verspätung wegen Feuerwehreinsatz. Da denke ich immer an Selbstmord :(
Die Verspätung blieb dann bestehen aber war für einen Abschnitt dann nicht mehr um DB Navigator. Und tatsächlich wurden die 30 min mit einmal eingeholt - anscheinend durch Umleitung. Hatte ich so auch noch nicht erlebt.
Andy111
Beiträge: 827
Registriert: 14.06.2020, 14:08

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

road-movie hat geschrieben: 29.03.2022, 15:53 Von mir doch eine Verspätungsstorry der DB:
Am Di vom Norden nach Bayern hatten wir 30min Verspätung wegen Feuerwehreinsatz. Da denke ich immer an Selbstmord :(
Die Verspätung blieb dann bestehen aber war für einen Abschnitt dann nicht mehr um DB Navigator. Und tatsächlich wurden die 30 min mit einmal eingeholt - anscheinend durch Umleitung. Hatte ich so auch noch nicht erlebt.
Das geht durchaus mit einer Umleitung über ne Abkürzung oder einer geplanten langen Standzeit in einem Bahnhof als Puffer.

Insider Tipp: Notarzteinsatz am Gleis ist meistens das was sich niemand wünscht.
Wenn ich ein Notarzt im Zug brauche wird der immer zu einem Bahnhof koordiniert in dem ich dann halte.
Würde ja niemandem was bringen wenn ich einfach mitten in der wallachei anhalte und dorthin erst einmal ein Notarzt kommen müsste um dann noch mit ner Leiter und oder Feuerwehr in den Zug und wieder raus müsste.
renault troll 550
Beiträge: 703
Registriert: 01.03.2011, 11:56
Wohnort: Innsbruck

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von renault troll 550 »

Als es am Brenner wiedereinmal einen Stau gab hat sich ein Arzt mit einer hochschwangeren in den Zug nach Innsbruck gesetzt und die Rettung zum Innsbrucker Hauptbahnhof geschickt weil das die schnellste Verbindung in die Klinik war.
road-movie
Beiträge: 5512
Registriert: 21.06.2010, 21:09
Wohnort: Dahoam is wost hi wuilst wanst weg bist.

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Standzeit als Puffer glaube ich jetzt bei einer Nord-Süde ICE-Verbindung nicht?!

Ich verstehe das mit der Abkürzung nicht. Es werden doch Milliarden investiert, damit man irgendwo 10 min schneller ist (außer vielleicht vom Münchner Flughafen zum HBF :)) .

Wenn man da 30 min wett machen kann, wieso dann nicht immer?
Andy111
Beiträge: 827
Registriert: 14.06.2020, 14:08

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

road-movie hat geschrieben: 29.03.2022, 22:49 Standzeit als Puffer glaube ich jetzt bei einer Nord-Süde ICE-Verbindung nicht?!

Ich verstehe das mit der Abkürzung nicht. Es werden doch Milliarden investiert, damit man irgendwo 10 min schneller ist (außer vielleicht vom Münchner Flughafen zum HBF :)) .

Wenn man da 30 min wett machen kann, wieso dann nicht immer?
Anbei ein Screenshot einer Nord Süd oder eben Süd Nord Verbindung mit 30 min Standzeit. Auch in Mannheim werden Standzeiten von über 10 Minuten erreicht damit Anschlüsse garantiert werden können.

Naja es gibt Abkürzungen, da wird ordentlich Zeit eingespart aber eben auch ein oder mehrere Halte ausgelassen.
Es gibt Abkürzungen die sind beispielsweise eingleisig, es kann also nur in Bahnhöfen gekreuzt oder überholt werden. Dort wäre es kürzer und schneller her zu fahren aber es würde mit den ganzen Regionalbahnen nicht passen einen ICE ohne Halt dort durchzuschleusen. Zumindest im Regelfall.
Das kann im Störungsfall mal gemacht werden unter Anordnung dass der ICE Vorrang hat und somit die Regionalbahnen in den Bahnhöfen warten und Verspätung machen müssen.

Dann kommt der ICE am Ende vielleicht schneller an seinem planmäßigen nächsten Halt an und hat, zumindest für den Außenstehenden, auf mysteriöse Weise trotz Umleitung Zeit gut gemacht. 😃
Dateianhänge
1D8FB624-E0CA-4C99-93DB-667FF0BAAD25.jpeg
road-movie
Beiträge: 5512
Registriert: 21.06.2010, 21:09
Wohnort: Dahoam is wost hi wuilst wanst weg bist.

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Ich glaube nicht, dass es bei meiner Strecke die Standzeit war, ich bin schon ein paarmal die Nord-Südrute gefahren, aber meist nach Hamburg bzw. Hamburg-Bremen und ich weiß nicht, welche Routen ich jeweils hatte (immer viele Tunnel), aber ich kann mich kann keine langen Halte erinnern.

Vielen Dank für die Erklärung mit den Halten und vor allem das mit den Stopps für die Regionalbahnen! Schon wieder was Neues gelernt!

Das erklärt, warum meine Teenietochter über die Unpünktlichkeit der S-Bahnen schimpft - weil Papa pünktlich mit dem ICE heim sollte und es in Norddeutschland einen Feuerwehreinsatz gab ...

Ich bin kein privater Zugfahrer. Als Kind i.d. tiefen Pampa bin ich oft Zug gefahren - z.B. mit einer nicht kleinen Dieselbimmelbahn mit uralten Waggons (noch aus Kriegsszeiten?!). Zum meinem Wohnort i.d. noch tieferen Pampa bin ich oft die Gleise entlang getrabt - damals ging das Klo noch direkt durch und man durfte im Bahnhof nicht aufs Klo. Ich dachte als Kind, dass das bei den Flugzeugen genauso ist und hatte immer Angst, dass mir die Kacke auf den Kopf fällt :mrgreen: Als Jugendlicher bin ich i.d. Stadt gekommen und bin kaum öffentlich gefahren - wir sind Rad oder Auto gefahren.

Meine Teenietochter wohnt a.d. Land und ist öffentlich gut angebunden. Sie hat so ein Dauerticket und hat einen ordentlichen Aktionsradius durch die Öffentlichen. Das ist ein ganz anderes Leben, als meines war. Mit etwas schlechteren Öffis oder etwas weiter a.d. Land wäre auch ihr Leben ein ganz anderes.

Zugfahren ist etwas besonderen. Darum ist es auch so ein beliebtes Motiv in Filmen: Abenteuer, Krimi, Action, Freiheit, ...

Ich habe gute Erinnerungen an Züge. Die 1 1/2 Tage Delhi - Mumbai sind ein Abenteuer: Eng mit den Leuten, auf offener Plattform im Sonnenuntergang durch die Reisfelder und Palmenwälder fahren, die Bahnhöfe, das Essen, die Klos :oops: - ist aber auch schon 20 Jahre her.
In Thailand sind die Nachtzüge von Bangkok in den Norden oder Süden genial. Man ist von 9 bis 9 Unterwegs, hat ein Bett mit frischer Bettwäsche und Vorhang, das von einem Zugbegleiter (?) mit weißen Handschuhen bezogen wird. Es kostet so viel/wenig wie eine Nacht in BKK und man kommt gut ausgeschlafen an.

Aber meine Lieblingsnachtzugfahrt war eine Direktverbindung nach Koppenhagen als meine Tochter ca. 9 Monate alt war. Nach mehr als 9 Monaten mal wieder ausschlafen - 10 Stunden am Stück - ich kann mich immer noch a.d. Gefühl der Erleichterung erinnern. :thumbs:
ViatorLo ETC 680
Beiträge: 35
Registriert: 14.12.2021, 13:49
Wohnort: Bonn

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von ViatorLo ETC 680 »

Hallo Andy,

Zum Thema ICE fällt mir ein, das mein Sohn (der in seiner Märklin- Eisenbahn Löcher in die Berge gebohrt hat um die Züge im Tunnel fahrend zu beobachten), von Opa zu Weihnachten einen ICE geschenkt bekam. Da wir in Florida lebten hies das Ding natürlich „Eis“ (englisch = Ice) und in einem Deutschlandurlaub musste ich dann mit Sohnemann von Siegburg nach Frankfurt Flughafen und zurück mit dem echten „Eis“ fahren. Fand er dann aber doch doof weil durch die vielen Tunnel und Schneisen kaum etwas von der Landschaft und damit von der Geschwindigkeit wahr zu nehmen war. Viel vergnüglicher war es dann im Bummelzug von Bad Godesberg nach Köln und zurück. Papa hatte auch Spaß da es Spargelzeit war und als wir an Alfter vorbeifuhren im Speisewagen erst ein Spargelsüppchen und dann frischer Spargel mit Schinken serviert wurde.

Eine andere Erinnerung aus meiner Zeit in Florida ist der Autozug von Sandford (bei Orlando) nach Washington. Wir gaben um 3 Uhr Nachmittags unser Auto ab, wurden vom Gepäckträger zum eigenen Abteil (mit eigenem Bad) geführt und konnten anschließend an einer Weinverkostung teinehmen. Als wir später das Abendessen genossen, wurden die Sitze im Abteil zu Betten umgebaut und man verschlief die Fahrt nach Washington.
Wärend des Frühstücks das gleich Prodedere in Umgekehrter Reihenfolge – Betten weg und Sitze wieder da! Gegen 10 Uhr nahmen wir dann entspannt unseren Wagen wieder entgegen und konnten die weitere Reise beginnen. Die Kinder hatten noch nicht einmal gefragt: „wann sind wir endlich da“!
So ist Bahnfahren wundervoll.

Gruß
Lothar

Auszug aus dem Web:
"Amtrak bietet private Zimmer in seinem Auto Train an. Brauchen Sie mehr Platz? Upgrade auf ein privates Schlafzimmer. Während Roomettes mit privaten Toiletten und zwei Sitzen ausgestattet, sind Amtrak-Schlafzimmer doppelt so groß und haben ein Plus: eine eigene Dusche. Beide Optionen beinhalten Abendessen, Wein und Frühstück. Amtraks Auto Train verkehrt auf einer 855 Meilen langen Nonstop-Strecke zwischen Lorton, Virginia, und Sanford, Florida. Die gesamte Fahrt dauert ungefähr 17,5 Stunden. Reisende müssen einen Platz im Voraus reservieren und ihre Fahrzeuge bis 14:30 Uhr einchecken."
ViatorLo ETC 680
road-movie
Beiträge: 5512
Registriert: 21.06.2010, 21:09
Wohnort: Dahoam is wost hi wuilst wanst weg bist.

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Ist so eine Amtrak-Fahrt dann teuer Luxus oder gar nicht so wild?

Mir ist letzte Woche zum ersten mal aufgefallen, dass der ICE im Englischen wie "I see" ausgesprochen wird.

Ich kenne den noch als Intercity-Experimental und war immer von der Optik und Geschwindigkeit fasziniert. Das war cool, das erste mal damit gefahren zu sein. Obercool ist die Geschwindigkeitsanzeige und sanfte, leise sonore Brummen bei 250 km/h! Die Pampazüge waren immer sehr laut.

Ich bin übrigens auch schon Magnetschwebetechnik gefahren. Eine der U-Bahnlinien in Peking hat die Technik. Sieht optisch nicht besonders aus, ist nicht schnell und ist rumpelig. Ich glaube, die Chinesen haben aber auch schnelle und moderne Strecken.
Andy111
Beiträge: 827
Registriert: 14.06.2020, 14:08

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

road-movie hat geschrieben: 31.03.2022, 08:28

Ich kenne den noch als Intercity-Experimental und war immer von der Optik und Geschwindigkeit fasziniert. Das war cool, das erste mal damit gefahren zu sein. Obercool ist die Geschwindigkeitsanzeige und sanfte, leise sonore Brummen bei 250 km/h! Die Pampazüge waren immer sehr laut.
Der experimental hatte schon was. Wenn ich ausnahmsweise mal auf der Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart den Ur ICE1 fahre fasziniert mich das immer wieder aufs Neue.
Über 30 Jahre alt und dann auf 280kmh.
Wenn ich mir überlege was mein Golf an Technik besitzt mit 30 Jahren (nichts) und den ICE1 dagegen stelle mit Entwicklung um 86 rum find ich es schon wirklich faszinierend was dort alles an technischen Neuheiten eingebaut wurde.
Alleine dass durch den ganzen Zug 2 Lichtwellenleiter gehen über den alle Wagen kommunizieren und am Ende der andere Triebkopf (TK) perfekt mit dem vorderen an der Spitze synchronisiert. Verrückt. Und das mit teilweise 14 Mio Kilometer auf def Uhr.

Gut vorne auf dem Stahlgefederten Triebkopf (TK) mit über 80 Tonnen ist nicht son sanftes dahin gleiten und ganz bestimmt nicht leise, aber geil ist es dafür. 8)
Dateianhänge
Letztes Jahr ein ICE1. Hab aber mittlerweile schon welche mit 16 gesehen.
Letztes Jahr ein ICE1. Hab aber mittlerweile schon welche mit 16 gesehen.
road-movie
Beiträge: 5512
Registriert: 21.06.2010, 21:09
Wohnort: Dahoam is wost hi wuilst wanst weg bist.

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Beim Auto wirkt doch der Luftwiderstand quadratisch über die Geschwindigkeit?! Also ein bissl schneller als schnell und kräftig gestiegener Verbrauch. Beim Zug würde ich das nicht erwarten, dass der Stromverbrauch / 100km bei Tempo 200 so viel mehr als bei Tempo 150 wäre?

Oder könntet Ihr auch mit Tempo 130 Engergie sparen gegen Putin - und die Fahrplanplaner i.d. Wahnsinn treiben :)
Andy111
Beiträge: 827
Registriert: 14.06.2020, 14:08

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

road-movie hat geschrieben: 31.03.2022, 15:17 Beim Auto wirkt doch der Luftwiderstand quadratisch über die Geschwindigkeit?! Also ein bissl schneller als schnell und kräftig gestiegener Verbrauch. Beim Zug würde ich das nicht erwarten, dass der Stromverbrauch / 100km bei Tempo 200 so viel mehr als bei Tempo 150 wäre?

Oder könntet Ihr auch mit Tempo 130 Engergie sparen gegen Putin - und die Fahrplanplaner i.d. Wahnsinn treiben :)
Ob’s eins zu eins gleich ist weiß ich nicht, aber ist ja Luftwiderstand. Warum sollte der anders sein als beim Auto. Weiß ja der Wind nicht wogegen er drückt 😀

Also auf schnellfahrstrecken ist mehr Saft auf der Oberleitung. Mehr saft ist falsch, aber ich kann und darf mehr rausziehen.
Das braucht ein ice 3 mit 16.000 Ps auch um auf 300kmh zu kommen. Gerade zwischen Frankfurt und Köln. Die Strecke ist eine Achterbahn. Hoch und runter in einer Tour.
Bei voller Zugkraft zieht der ICE3 dort bei 15.000 Volt gute 1200 ampere Obertrom aus dem Fahrdraht.
Das geht auf normalen Strecken nicht. Die sind meistens für 900 Ampere und manchmal auch nur für 600 Ampere freigegeben.

Man kann schon ordentlich Energie sparen wenn man die Geschwindigkeit nicht völlig ausfährt. 250 - 280kmh zwischen Köln und Frankfurt reicht in der Regel um genau passend anzukommen.
Was noch mehr ausmacht ist die Topographie zu kennen. Der Zug rollt kilometerweit. Ich schalte bei gewissen Gefällen gezielt vorher die Leistung ab und rolle dann ohne Probleme von 250 auf 300kmh. Unten im Loch gebe ich dann wieder Leistung und nutzte die Topographie so perfekt. Der Fahrgast merkt von dem nichts, außer er guckt ab und zu aufs Display.
Ich kann vor kölle ca 60km vorher die Leistung komplett abschalten und bis Siegburg wunderbar „segeln“ und muss dort dann dennoch noch bremsen.
road-movie
Beiträge: 5512
Registriert: 21.06.2010, 21:09
Wohnort: Dahoam is wost hi wuilst wanst weg bist.

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von road-movie »

Die 16000 PS sind dann aufgeteilt in zwei Triebwerksköpfe? Ab und an gibt es ja solche ewig langen ICEs, haben die dann mehr Triebwerksköpfe? Wie viele Leute könnte ihr transportieren? 15kV mit 1000 Ampere ist beides eine echte Hausnummer (auch wenn bei ersterem ja schon ein Porsche auf 800V kommt).

Schade, dass Rekuperieren technisch kaum möglich ist - man verbremst ja im kurzer Zeit die Energie, die man über längere Zeit an Beschleunigung aufsummiert hat - diese gewaltigen Energiemengen sind kaum vernünftig zu speichern und einzuleiten - oder geht das sogar?

Sind solche Beschränkungen und Regeln dann eher auf Anweisungsbasis einzuhalten und nicht technisch limitiert?

Und noch ein paar Fragen: Wie heißt der Fahrer? Zugführer? Und mit wem plaudert man da während der Fahrt? Privat mit dem Handy? Mit den Leuten a.d. Leitzentrale oder kommt ein(e) Zugbegleiter(in) auf nen Schwatz vorbei? Dass Reden nicht erlaubt ist, glaube ich jetzt mal nicht?!
Andy111
Beiträge: 827
Registriert: 14.06.2020, 14:08

Re: Führerstandsfotos und andere Einblicke in die Eisenbahn

Beitrag von Andy111 »

road-movie hat geschrieben: 31.03.2022, 16:38 Die 16000 PS sind dann aufgeteilt in zwei Triebwerksköpfe? Ab und an gibt es ja solche ewig langen ICEs, haben die dann mehr Triebwerksköpfe? Wie viele Leute könnte ihr transportieren? 15kV mit 1000 Ampere ist beides eine echte Hausnummer (auch wenn bei ersterem ja schon ein Porsche auf 800V kommt).

Schade, dass Rekuperieren technisch kaum möglich ist - man verbremst ja im kurzer Zeit die Energie, die man über längere Zeit an Beschleunigung aufsummiert hat - diese gewaltigen Energiemengen sind kaum vernünftig zu speichern und einzuleiten - oder geht das sogar?

Sind solche Beschränkungen und Regeln dann eher auf Anweisungsbasis einzuhalten und nicht technisch limitiert?

Und noch ein paar Fragen: Wie heißt der Fahrer? Zugführer? Und mit wem plaudert man da während der Fahrt? Privat mit dem Handy? Mit den Leuten a.d. Leitzentrale oder kommt ein(e) Zugbegleiter(in) auf nen Schwatz vorbei? Dass Reden nicht erlaubt ist, glaube ich jetzt mal nicht?!
Ich kann nicht wirklich gut zitieren, daher Versuch ich das jetzt mal chronologisch 😅

Jeder ice ist anders. Es gibt ja mittlerweile 6 verschiedene Im Grunde die Technik ist immer die selbe wenn man das ganze mal auf eine Standard Lokomotive bezieht. Strom kommt über den Stromabnehmer und vakuumhauptschalter (kann bei Gefahr auch unter voller Last ausschalten ohne ein riesigen Lichtbogen zu erzeugen) in den Trafo. Von da aus weiter in durch diverse stromrichter und energie zwischen Speicher zu den Fahrmotoren wovon eine herkömmliche Lokomotive bei meist 4 Achsen auch 4 Motoren hat.
Der ICE 1 ist im Prinzip nichts anderes. Ein Wagenzug aus 12 Mittelwagen wo Passagiere drin Platz nehmen und vorne sowie hinten eine Lokomotive. In diesem Fall aber Triebkopf genannt weil mit dem Wagenpark fest verkuppelt.
Der ganze Zug heißt jetzt auch triebzug weil er nicht ohne weitestes wie früher die alten Intercity auseinander gekuppelt werden kann.
Dann wird unterschieden zwischen halb und Vollzug. Ein Halbzug kann man mit einem weiteren Halbzug Kuppeln.
Das geht beim ICE1 technisch nicht und praktisch auch nicht da dann viel zu lang.
Beim ICE2, der technisch fast baugleich mit dem ICE1 ist, wurde das realisiert. Dieser hat allerdings nur auf einer Seite einen Triebkopf und am anderen Ende nur einen Steuerwagen. In diesem können Dreiviertel Fahrgäste sitzen und der Rest ist ein Führerstand um von der Seite den Triebkopf zu steuern und zu fahren.
Der ice 2 hat nur 7 Mittelwagen für Fahrgäste und einen TK. Er kommt demnach auf 210m Zuglänge. Diesen kann man dann mit einem weiteren ICE2 zu einer Doppeltraktion Kuppeln und kommt so auf 420m Zug. Mehr passt nicht mehr an die meisten Bahnsteige wo wir halten.

Beim ICE 3 hat man dann erstmalig die Antriebe im Zug verteilt. Das Grundprinzip bleibt allerdings. Der Zug hat zwei Stromabnehmer wovon einer immer gehoben ist, es geht durch den Hauptschalter in zwei Wagen die einen kleineren Trafo besitzen. Die sogenannten Trafowagen. Aus denen werden immer die zwei benachbarten Wagen mit Strom zum fahren gespeist. Demnach hat der ICE3 der auch als Halbzug mit 8 wagen verkehrt, 4 angetriebene Wagen mit je 4 fahrmotoren a 500kw.
Dieser kann dann natürlich wieder mit einem weiteren gekuppelt werden.

Der ice 4, also der aktuellste, gibt es als voll und Halbzug. Das Grundprinzip bleibt auch hier gleich. Wird aber wieder anders aufgeteilt. Jeder Wagen der beim ICE4 angetrieben wird hat seinen eigenen Trafo.

Es gibt also viele Unterschiede wie die Kraft auf die Schiene gebracht wird. Man gewinnt somit einen oder zwei Wagen mehr für Reisende als bei den alten ICEs da die Technik bei den neueren im Fußboden verbaut ist.
Die Traktion wird natürlich auch viel besser, je mehr angetriebene Achsen man hat.


Zweite Frage: Strom zurück Speisen geht. Das auch in großer Menge. Ich kann mit den fahrmotoren natürlich auch bremsen. Der Strom geht zurück in die Oberleitung. Die „dynamische oder E-Bremse“ ist auch immer vorgesteuert. Sprich sie wird immer erst ausgereizt und wenn die nicht mehr ausreicht kommen andere bremssysteme dazu.
Ich kann das aber manuell auch ändern wenn’s mal rutschiger ist und ich mit allen Achsen gleich bremsen möchte.

Dritte Frage: Die Oberstrombegrenzungen haben immer einen technischen Hintergrund. Zum Beispiel auf stark befahrenen Strecken haben Güterzüge oftmals nur die 600A wo ich die 900 ziehen darf, einfach nur um das Netz nicht überzubelasten.
Auf strecken wo nur 600 freigegeben ist kann es sonst z.b. passieren wenn zwei Züge die relativ nah bei einander sind gerade im ungünstigen Moment gleichzeitig beschleunigen so das Netz in die Knie zwingen.
Kurzumm, das Netz wird unterschiedlich gespeist und ist unterschiedlich belastbar.

Offiziell heißt es Triebfahrzeugführer. Oder eben noch Lokführer. Mag ich persönlich am liebsten.

Der Zugführer ist im Falle vom Fernverkehr hinten ein zugbegleiter der eine armbinde trägt. Der hat die Verantwortung über den Zug und auch das sagen. Zumindest offiziell.

Unterhalten tu ich mich selten. Klar man redet betrieblich über zugfunk mit allerhand Kollegen. Ab und zu kommt mal Bordpersonal nach vorne auf nen Pläuschen und bringt Kaffee.
Ab und zu fahren auch andere Lokführer zur Streckenkunde mit.

Aber ich genieß es immer alleine vorne zu sitzen und einfach meine Ruhe zu haben. ☺️
Antworten