Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Gas, Wasser, Toilette, Heizung, Kühlschrank, Elektrik, Solar
Sockentroll ETC 611
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Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von Sockentroll ETC 611 »

Hallo Gemeinde,

nachdem hier im Forum das Thema "Solarstrom" gerade aktuell ist, kam mir der Gedanke eure verschiedenen Solarsysteme mit eueren Erfahrungen in einem Thread zu bündeln.
Mir geht es Hauptsächlich um das Warum euerer Anlage und nicht so sehr um die technische Seite. Welche Verbraucher zusätzlich, außer den bordeigenen Pümpchen und Lichtchen damit betrieben werden (wie Kühlbox, Mover, Laptop und Co) weshalb ihr dann genau "diese Variante" gewählt habt.
Die Handhabung, Vor- und Nachteile des auf euere persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenen Systems.
So können sich vielleicht potentielle Neueinsteiger mit einem System anfreunden, das gleiche oder ähnliche Vorgaben zu erfüllen hat.

Hier kann jeder sein System mal kurz vorstellen und über den Alltag auf Reisen berichten.

Ich habe zwei teilflexible Module (zusammen fast 90W) auf das Dach des WW im Heckbereich rechts und links der Entlüftungshaube geklebt.
CIMG5620.JPG
und die Möglichkeit wahlweise ein 50W oder ein 100W Panel mobil aufzustellen.
CIMG6690.JPG
Alle Module gehen über den Regler auf eine 75Ah Batterie im Troll, die auf das Dauerplus Zugfahrzeug angeschlossen ist. Zusätzlich zu den normalen Verbrauchern wird eine Kompressorkühlschublade fest im Troll verbaut dauerhaft betrieben und gelegentlich mal das Handy /Tablet geladen. Bei längerer Standzeit auch die Kompressorkühlbox im Auto, damit die Fahrzeugbatterie nicht zu lange belastet wird.

Vorteil der auf dem Dach befindlichen Module:
Diese unterstützen während der Fahrt in der Sonne den Ladestrom Dauerplus. Wirkt ähnlich wie ein Booster. Nach zwei bis drei Stunden Fahrt ist die Batterie, nach dem nächtlichen Verbrauch der Kühlung, wieder bei 100%. Der eingebaute Absorberkühlschrank wird während der Fahrt allerdings nicht über 12 V versorgt und betrieben.
Richte ich den Wohnwagen mit dem Heck gen Süden, reichen die zwei Panel auf dem Dach um die eingebaute Komperssorkühlung über mehrere Tage zu betreiben. Kommt die zweite Kompressorkühlung dazu wird's bei de 90W eng.

Nachteil:
Steht der Troll im Schatten oder ungünstig zur Sonne oder wirft das Hubdach Schatten auf die Panele, bekomme ich keinen vernünftigen Ladestrom zusammen.
Nach nur einer Fahrt im Nieselregen sehen die Module auf dem Dach dann so aus
CIMG7796.JPG
und ich muß schauen, wie ich die sauber bekomme. Der Wirkungsgrad nimmt bei Verschmutzung spürbar ab.
Und wenn's mal kaputt geht, nicht mehr funzt... :shock: :?:

Vorteil des mobilen Panels:
Ich kann dies immer optimal zur Sonne ausrichten, bringt also auch immer maximalen Wirkungsgrad. Nach ebenfalls zwei bis drei Stunden ist die Batterie auch wieder bei 100%. In südlichen Urlaubsländer reicht das 50W Modul. In der Kombi mit den Panelen auf dem Dach reicht das für zwei Kompressorkühlungen, Handy / Laptop laden. Bei uns, bzw noch weiter nördlich verwende ich das 100W Modul. Und wenns mal kaputt geht, nicht mehr funzt, wird's getauscht. Gut zu reinigen.

Nachteil:
Ich muß es extra mitführen und somit auch irgenwo gut verstauen. Vor Ort aufbauen /abbauen, Kabel ziehen und immer mal wieder umstellen / ausrichten. Kann gut geklaut werden.

Mein Fazit eine Kombi von Modulen auf dem Dach und Mobilen zum Ausrichten ist optimal.

So, jetzt seid ihr dran 8)
Gruß Matthias,

oder immer noch der Uro :wink:
ukasten
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von ukasten »

Solaranlage mit Batteriekoffer
Die folgende Lösung ist unter den Gesichtspunkt der möglichen Zuladung des Wohnwagens und einer modularen Bauweise zur nachträglichen Erweiterung entstanden. Die Anregungen erhielt ich damals aus dem Touringwiki und durch Hilfe/Diskussion hier im Forum.
In einem alten Fotokoffer wurden die folgenden Bauteile verbaut:
Gelbatterie 24 AH
Solarregler Steca Solsum F 6.6 ( als Unter/Überspannungsschutz )
angeschlossen sind am Regler
-- eine Anhängersteckdose zum Anschluss an den Wohnwagen
-- 12 Volt Steckdose ( Anschluss am Ausgang des Reglers) für zusätzliche Verbraucher
-- Anschlüsse für das Solarpanel
-- 12 Volt Steckdose direkt an Batterie ( Ladeeingang / ungeregelter Ausgang )
Hauptschalter
Innen.JPG
Das Gewicht ist mit 10 kg noch zu transportieren und durch die Abmessung (30 x 20 x25 cm) passt der Koffer unter die Haube der Anhängevorrichtung. Dort wird die Verbindung mittels Anhängersteckdose hergestellt. Aber auch eine Verbindung innerhalb des Wohnwagens ist durch die geregelte 12 Volt Steckdose möglich.
Aussen 1.JPG
Geladen werden kann die Batterie über:
1. Ladung über 220 Volt vom Campingplatz mit CTEK Ladegerät
2. Über freistehendes Solarmodul (20 Watt)
3. Ladung während der Fahrt im Auto (Akkukoffer hinter Fahrersitz) über Spannungswandler und CTEK Ladegerät.
4. Teilladung während der Fahrt über Bordsteckdose (noch nicht probiert da Punkt 3)
Aussen laden.JPG
Die gesamte Anlage ist aufgrund der Batteriegrösse in der Lage uns mit Strom für ca. 4-5 Tage zu versorgen.
Wobei als Verbraucher nur die Beleuchtung (auf LED umgerüstet) und Wasserpumpen zu rechnen sind.
Die notwendige Aufladung des Laptops erfolgt über Spannungswandler im Auto.
Der Akku soll auch nur dann eingesetzt werden, wenn auf dem Campingplatz kein Strom in "greifbarer" Nähe ist (z.B. Zeltwiese, Stromkasten weiter als 25m Kabel)
Da wir die Urlaubsorte (teilweise nur für 2/3 Tage) aufgrund der Wetterlage festmachen ist eine Reservierung nicht möglich/gewollt. Die Solarzelle ist nur für längere Verweildauer auf oben genannten "stromlosen" Plätzen gedacht.

Für alle die den Koffer nachbauen möchten ist hier der Stromlaufplan jedoch ohne Gewähr ob dieser den Richtlinien entspricht, da ich nicht aus dem Elektrobereich komme. Als Alternative zum Fotokoffer sind auch Munitionskisten oder Werkzeugkisten vom Baumarkt möglich.
Schaltplan.jpg
Schaltplan.jpg (34.73 KiB) 7379 mal betrachtet
Ich sehe diese Lösung als Minimallösung bzw. ist ein " nice to have " und war eine schöne Aufgabe für einen Winter.

Gruss Uli (Ukasten)
Golf GTE zieht Familia 320 (2012)
Ana
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von Ana »

Hallo Zusammen,

anbei der Bericht und Link zu unserem Umbau. Heute würden wir die Fläche des Hubdaches noch besser nutzen und, auch wieder mit Dünnschichtmodulen, 250 bis 300 Watt installieren, weil dann wirklich der Sprung für den Kühlschrankbetrieb bei mittleren Sonnenbedingungen gemacht wäre und wir weniger Gas benötigen würden.
Selbstversorgung gehört zum Touring! Wir haben schon so viele schöne Plätze genossen, weil wir uns nicht um einen Stromanschluss zu kümmern brauchten. Auch ist fast immer noch ein Platz ohne Stromanschluss frei, so dass „freies“ Reisen weitaus einfacher ist.

viewtopic.php?f=24&t=13771&p=155641&hil ... na#p155641

[quoteHallo zusammen,

wir haben uns im Frühjahr für folgende „Autark-Lösung“ entschieden und sind bisher sehr zufrieden:

Dünnschicht Solarmodul 100Wp, 20V
Dünnschichtmodule sind leicht, flexibel, nur 2 bis 3mm stark und können gut auf das Hubdach, hier gibt es ja genug nutzbare Fläche, mit Sikaflex Kleber aufgeklebt werden. Ich hatte ja wirklich bedenken, wir würden unseren guten Troll verschandeln, aber jetzt finde ich, dass es richtig gut aussieht.
Solar-Laderegler von Steca, 12/24 V, 20 A
Ein Laderegler mit 10 A wäre auch ausreichend gewesen, denn mehr als ca. 6 A Strom werden wohl nicht fließen. Der Regler zeigt u.a. den Ladezustand der Batterie an, das ist das Wichtigste. Die aktuelle Ladeleistung wäre natürlich auch schick.
Solarkabel 4mm2
Das Kabel haben wir durch eine Dachdurchführung hinter dem Hubdach, hier war einmal eine Antenne angebracht und somit sowieso ein Loch im Dach, es sollte kein Neues geben, geführt und dann durch die oberen Fächer über der Tür nach vorn zum Laderegler, der im Bug unter dem Tisch angebracht wurde, verlegt. Was ich damit sagen will ist, bei einer Kabellänge von ca. 7m war 2mm2 zu dünn wegen eventuell höherer Verluste und 6mm2 wäre schon ziemlich dick zum Verlegen gewesen.
Versorgungsbatterie 65 Ah
Die Batterie hatten wir schon vorher. Zwischen Laderegler und Batterie haben wir eine Sicherung zwischengeschaltet.
LED-Birnen, G4, 1,2 W, Durchmesser: 10mm, Länge: 33mm
Hier haben wir die Kontakte gekürzt, so dass die Birnen in die Lampen passten und ausreichend Platz von der Birne zum Fassungsglas vorhanden war.

Zum Laden von Notebook und Mobiltelefon haben wir ein Netzteil direkt an die Batterie geklemmt, das variabel 19 V oder 5 V DC bei unterschiedlicher Stromstärke liefert.

Bei unserem Verbrauch von ca. 20 Ah pro Woche, das ist eine grobe Schätzung, ist die Anlage überdimensioniert. Das ist mir aber egal, hauptsache meine Frau hat immer ein grünes Licht am Laderegeler. Außerdem, man kann ja nie wissen und ich glaube es natürlich auch absolut nicht, geht vielleicht einmal unser Kühlschrank kaputt und es gibt eine Lösung, die nicht so viel Strom benötigt. Der läuft im Moment natürlich mit Gas.

Das Ganze hat ca. 700€ gekostet und muss schon 4 bis 5 Jahre halten, so dass es sich für uns wirtschaftlich lohnt. Es geht natürlich auch darum, längerfristig autark zu sein und nicht für die „Großmogule“ mit Klimaanlage den Strom auf den Plätzen mit zu bezahlen bzw. einfach um das Gefühl, dass man sich selbst mit Strom versorgen kann.
Wie lang das Modul auf dem Hubdach hält, wird man sehen. Das Dach liegt ja locker auf dem Rest auf, so dass da nicht so gewaltige Kräfte wirken sollten. Erschütterungen gibt es natürlich genug.

Viele Grüße und immer eine sichere Fahrt!
Ana und Klaus

Dateianhänge

20140425_202122_resized.jpg

][/quote]

Gruß
Ana & Klaus
Wir wünschen genug Welt & Zeit
Schrauber
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von Schrauber »

Ich hatte vor zwei Jahren diesen Thread losgetreten, weil ich mit einer solaruntestützten Kompressorbox von der Kühlung mit Gas loskommen wollte. Allerdings befindet sich die Kühlung bei mir im Zugfahrzeug, sodass das Ergebnis ganz einfach war:

Ein Solarpanel auf das Dach des Zugfahrzeugs, wobei ich als Installationsort eine Dachterrasse zur Verfügung hatte:

Bild

Etwas genauer HIER zu sehen.

Beim von mir gewählten und etwas umgestrickten Klapp-Panel ("Solarkoffer") ist der Laderegler schon integriert. Von da ein Kabel zu Masse und eins zur Autobatterie, fertig. Eine Buchse für die Kühlbox im Heck war schon vorhanden.

Dieses Jahr sollte statt Dachterrasse wieder das Dachzelt mit, das Panel war schnell ummontiert:

20180728_202429-02.jpeg
Sockentroll ETC 611
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von Sockentroll ETC 611 »

ukasten hat geschrieben: 03.11.2018, 22:21 ...Die gesamte Anlage ist aufgrund der Batteriegrösse in der Lage uns mit Strom für ca. 4-5 Tage zu versorgen.
Wobei als Verbraucher nur die Beleuchtung (auf LED umgerüstet) und Wasserpumpen zu rechnen sind...

Ich sehe diese Lösung als Minimallösung bzw. ist ein " nice to have "...
Ana hat geschrieben: 04.11.2018, 10:05 Heute würden wir die Fläche des Hubdaches noch besser nutzen und, auch wieder mit Dünnschichtmodulen, 250 bis 300 Watt installieren...
...Selbstversorgung gehört zum Touring! Wir haben schon so viele schöne Plätze genossen, weil wir uns nicht um einen Stromanschluss zu kümmern...brauchten.
Genau so habe ich mir den Thread vorgestellt :thumbs: ob Minimallösung oder Solarkraftwerk auf dem Hubdach. Autarke Stomlösungen für den Touring individuell auf die Bedürfnisse abgestimmt. Ich finde auch, dass die Selbstversorgung irgendwie zum Touring gehört :wink:

Mehr Berichte über den Praxisbetrieb euerer Anlage wären auch noch schön.

Ich war zwar dieses Jahr nicht mit dem Touring unterwes, aber das autarke Solarsystem war ähnlich. Das 50W Modul auf dem Autodach und das 100er zum Ausrichten auf dem Stativ. Betrieben wurden dauerhaft zwei Kompressorkühlungen und gelegentlich eben Druckwasserpumpe, LED-Licht, Handy / Tablet laden. Das Auto mit dem Modul auf dem Dach gen Süden und das mobile immer gut in die Sonne gedreht. So standen wir zwei Wochen ohne Landstromversorgung und ohne Zitterpartie ob die Batteriekapazität reicht, auf dem ersten Campingplatz. Apopro rentabilität in der Zeit 49.- Euro auf diesem CP eingespart :wink:

Zwei Tage wieder auf einem sehr sonnigen CP ohne Probleme. Dann mehrere Tage auf einem sehr schattigen Platz, bzw mit bewölktem Himmel. Da ging es nur mit Batterieladegerät über Landstrom.
Gruß Matthias,

oder immer noch der Uro :wink:
tourensauser
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von tourensauser »

Beim Neuaufbau von Wurzel habe ich mich für eine Solarlösung entschieden, die uns die Möglichkeit bieten sollte, unabhängig vom Landstrom überall frei stehen zu können und dabei die Elektroversorgung dauerhaft zu gewährleisten.

Alle Leuchten sínd mit LED bestückt. An sonstigen Verbrauchern gibt es dann noch die Wasserpumpen vom Frischwassertank und der Toilette. Ansonten ist noch Handyladen ein Thema. Und die Kompressorkühlbox die dauerhaft durchläuft.
Kühlschrank läuft auf Gas.

Im Wagen ist eine 75 aH Batterie verbaut.

Ich habe bewusst darauf verzichtet, Paneele auf das Dach zu bauen da ich es für mich für nicht sinnvoll halte. Während dem Fahren wird die Batterie über den Ladebooster geladen und bei den Standzeiten suche ich auf den Campingplätzen den Schatten. Auf meinem Abstellplatz bei Nichtnutzung steht der Wohnwagen unter Dach und ein Paneel wäre hier auch sinnfrei.
Stattdessen habe ich mir ein faltbares 100 W Paneel gekauft (Solarkoffer) das an einer 20m langen Leitung in der Sonne platziert wird während der Wagen im Schatten stehen kann. Das Paneel wird unter dem Wohnwagen an einer dafür angebrachten Dose im Unterboden eingesteckt. Der Laderegler sitzt im Wohnwagen. So werden Spannungsverluste durch das lange Kabel vermieden, bzw. es ist schergestellt, dass trotz der langen Leitung noch genug Spannung am Regler ankommt.

In der Praxis können wir ohne Solarunterstützung und Nachladen 4-5 Tage stehen bis die Batterie soweit entladen ist, dass nachgeladen werden muss. Bisher hatten wir die Situation noch nicht, dass wir so lange keine Sonne im Urlaub gesehen haben.
Bei Einsätzen in sonnigen Regionen ist es in der Praxis so, dass das Paneel morgens ca. 1-2 Stunden in der Sonne steht, bis die Batterie wieder voll ist. Über den Tag werden alle Verbraucher durch das Paneel versorgt, so dass die Batterie effektiv nur abends/nachts belastet wird.

Noch eine Anmerkung zu den Kosten: Paneel, Kabel, Laderegler lagen bei etwa 300,--€(Batterie war durch Einsatz des Schaudt CSV409 sowieso vorhanden). Bei bisher ca. 200 Nächten ohne Landstrom seit Fertigstellung der Restaurierung im Sommer 2015 haben wir etwa 700,-- € an Stromkosten gespart. Das war wie gesagt nicht die Motivation, zeigt aber dass es auch aus finanziellen Gründen sinnvoll sein kann, auf Solar umzustellen.

Nachteil dieser Lösung ist, dass das Paneel aufgestellt, umgestellt, und transportiert werden muss. Hier ist die Dachmontage klar im Vorteil. Diese würde bei unserem Nutzungsverhalten allerdings nicht funktionieren.
Gruß Stefan

77er Troll Dokumentation der Restaurierung
Hardy ETC 651
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von Hardy ETC 651 »

Wir haben 400WP auf dem Dach, eine 130Ah LiFeYPO4 Batterie und einen 2kW Sinus Wechselrichter.
Unser Touring ist aufgelastet. Einen Mover haben wir nicht.
Anlage wurde komplett von mir alleine installiert.

Unsere Erfahrung ist folgende:
Wir brauchen seid dem Einbau keinen Landstrom mehr. Egal wie lange und wo wir stehen.
Wir haben sehr viele elektrische Verbraucher. Ich bin selber erschrocken wie viele es sind.
Jedoch mögen wir den Komfort. Einige Verbraucher nutzen wir nur wenig.

Für uns bedeutet der Touring Unabhängigkeit/Mobilität und Flexibilität.
Aber auch Komfort und Gemütlichkeit sowie praktischer Nutzen.

Wir mögen es Abends gemütlich Fernzusehen und surfen gerne im Internet.
Natürlich lesen wir auch gerne einfach mal nur ein Buch und gehen spazieren oder sitzen einfach nur so draussen.
Das eine schliesst das andere nicht aus.
Fürs Internet betreiben wir einen LTE wLan Router mit 2 externen Antennen.

Wir laden völlig autark unsere eBikes und betreiben manchmal einen 1800W Minibackofen.
Gekocht wird auch im Wohnwagen, jedoch bleibt die Bratpfanne wenn es geht draussen.
Dort wird ein Gaskartuschenkocher genutzt, hier nervt das die Kartuschen nicht lange halten, relativ teuer sind und Müll verursachen.
Ich möchte nun eine Induktionskochplatte kaufen welche auf einem Brett ausziehbar hinter der rechten Aussenstauklappe montiert wird.
Diese Kochfelder benötigen zwischen 1500W und 2000W (welche wir ja haben), und das Problem mit den Kartuschen ist gelöst.

Zuhause können wir den Touring nur so abstellen das wir nur mit viel Aufwand an die Landstrom Einspeisesteckdose kommen.
Da bin ich froh, das wir Solar und Batterie haben.

Der niedrigste Akkustand war seid Einbau 76%. Voll ist der Akku immer an einem Tag.

Die rechnerische Ladeleistung der Panels mit 400WP wäre 22A, diese haben wir noch nie erreicht!
Rekord war im Sommer 18,8A. Wir haben nur günstige Panels welche bei schlechten Lichtverhältnissen einen niedrigeren Wirkungsgrad
als hochpreisige haben. Daher habe ich 4 Stück oben drauf gesetzt. Nicht schön geredete Standard Ladeströme sind so um die 10A (flach auf dem Dach).
Bei völliger starker Bewölkung und Regen sind es noch 0,5A.

Wir hatten Anfangs keinen Batteriecomputer (teuer :( ) , und ich wusste nie wie viel noch in der Batterie ist.
Die LiFeYPO4 Batterie hat die Eigenschaft dauerhaft fast über die ganze Kapazität bei ca 13,2 -13,3V zu liegen und erst kurz vor leer in der Spannung zu sinken. Das ist bei Blei/Gel und AGM Akkus anders.
Da gibt es oft eine günstige 0-100% Anzeige in Form von einer 5stufigen LED oder LCD Anzeige welche anhand einer Spannungskennlinie linearisiert ist.
Das geht bei LiFeYPO4 nicht, daher haben wir nun auch einen Batteriecomputer, dieser zeigt auch den aktuellen Entladestrom sowie jede Menge anderen Kram an. Der max angezeigte Entladestrom liegt bei ca 145A

Um in Winter in Extremsituationen die Ladeleistung erhöhen zu können gibt es noch einen Steckplatz für mobile Panelaufstellung.

Im Sommer haben wir auch im Schatten gestanden, Batterien waren trotzdem immer voll.

Ich nutze den Touring sehr viel, auch beruflich.
Oft stehe ich weit weg vom Landstrom.

Ich versuche auch immer so wenig wie möglich aussen aufzubauen.
Nur Klappstuhl und Abstellmöglichkeit für eine Flasche Bier.

Zu den Kosten kann ich sagen das die ganze Anlage im Eigenbau grob etwas mehr gekostet hat als ein von Fachwerkstatt montierter ordentlicher Mover.

usw

viele Grüße

Hardy

Batteriecomputer
IMG_1804.jpeg
Piratentroll
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von Piratentroll »

Moin,

ich finde das hier alles höchst interessant, allerdings versteh ich überwiegend nur Bahnhof. Ein Fachbegriff jagt den Nächsten. Den Zusammenhang kann ich mir nicht erschließen :roll:

Was ich verstanden habe, ist Anfang und Ende. Theologisch/ philosophisch durchaus von Bedeutung, nutzt mir dies in der sekunlaren Welt der Ströme wenig.

Am Anfang steht die Sonne und das Panel. Am Ende die Batterie und das Licht. Soweit komme ich mit.

Der Mittelteil ist mir ein Rätsel. Buster, Regler, Batteriecomputer, Amper, Watt und Ohm. Kabel, Stecker und Dioden.

Auch ganze Zeichnungen von Schaltanlagen gibts zu sehen. Außer ein paar Kugelschreiberstrichen und Kringeln erkenne ich da nix.

Kann das wer in eine logische, verständliche Reihenfolge bringen? Nicht ums nachzubauen, sondern um es zu verstehen.

Also mal angenommen, ich hätte ein Panel zum Aufstellen, eine Batterie und eine Lichtquelle.

Wie würde mir womit ein Licht aufgehen?

Glück Auf!
„per aspera ad astra.“
Wahlspruch der Sternenflotte

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trolloholic
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von trolloholic »

Piratentroll hat geschrieben: 04.11.2018, 20:07 Wie würde mir womit ein Licht aufgehen?
für mein low level ist mir diese Seite gerade angenehm:

http://sms.ckw.ch/content/ckwsms/de/sta ... laert.html

Gruss
trolloholic
Immer wenn unser Troll rumzickt, kommt mir C. Bukowski in den Sinn:
"Find what you love and let it kill you."
Hardy ETC 651
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von Hardy ETC 651 »

Piratentroll hat geschrieben: 04.11.2018, 20:07 ....Kann das wer in eine logische, verständliche Reihenfolge bringen? Nicht ums nachzubauen, sondern um es zu verstehen.

Also mal angenommen, ich hätte ein Panel zum Aufstellen, eine Batterie und eine Lichtquelle.

Wie würde mir womit ein Licht aufgehen?

Glück Auf!
Der Thread ist ja dafür da das Dir ein Licht aufgeht.

Also du brauchst einen Regler....der sitzt quasi in der Mitte, er ist die Zentrale und hat 3 Anschlüsse. (1 x Eingang und 2 x Ausgang)
- Solarpanel (Eingang)
- Batterie (Ausgang)
- Lampe (Ausgang)
Bildschirmfoto 2018-11-04 um 21.14.20.png
Das wars dann schon.

Der Regler bekommt vom Panel Elektrische Energie und ändert Sie passend für die Batterie. Und liefert dann die Energie zur Lampe.
Das Panel direkt an eine Lampe anzuschliessen wäre Unsinn, würde aber eigentlich auch gehen. Die Panels geben meist um die 18-20V raus.
gewünscht ist aber ca. 14,2-14,4V um die Batterie zu laden. Deshalb regelt der Regler dann die 18-20V auf 14,4 runter.
Und das 12V Licht vom Wohnwagen sollte nicht direkt an die Batterie sondern am Anschluß "Lampe" des Reglers.
Das heißt der Regler hat noch eine zweite Aufgabe...er versorgt den Wohnwagen mit Strom...aber nur solange eine Mindestspannung der Batterie nicht unterschritten wird. Beim unterschreiten schaltet der Regler den Ausgang ab, damit die Batterie nicht kaputt geht.

Man kann natürlich das Licht vom Wohnwagen direkt an die Batterie anschliessen....dann gäbe es aber keinen Sicherheitsmechnismus.
Es sei denn man erweitert die Anlage usw....

Strom und Spannung erkläre ich gerne so:

Die Spannung drückt den Strom durchs Kabel.....ähnlich wie Wasserdruck das Wasser durchs Rohr drückt.
Keine Soannung kein Strom....Kein Druck kein Wasser
Die Menge an Strom wird in Ampere angegeben....die Menge an Wasser in Liter
kleines Kabel = Strom muss sich durchquetschen.....kleines Rohr = Wasser muß sich durchquetschen
quetschen = Probleme

usw

gruß

Hardy
Zuletzt geändert von Hardy ETC 651 am 04.11.2018, 21:15, insgesamt 2-mal geändert.
Schrauber
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von Schrauber »

Grundprinzip, sehr laienhaft formuliert: Photovoltaik heißt, dass man aus Licht Strom macht. "Solarzellen", die in größerer Stückzahl auf einem "Panel", "Modul" oder wie immer man das nennt, angeordnet sind, können Strom liefern, wenn sie Licht bekommen, bevorzugt direktes Sonnenlicht. Mit diesem Strom lädt man eine Batterie, genauer gesagt einen Akku. Dazu braucht man einen Laderegler, das ist ein elektronisches Teil, das dafür sorgt, dass der Strom nur richtig rum fließt und nur solange, bis der Akku voll ist. Und mit dem Strom von dem Akku kann man dann Elektrogeräte betreiben.
Wie einfach das sein kann, kannst du an meiner Anlage sehen, s.o., da wird die Autobatterie mit Photovoltaik geladen, solange die Lichtmachine das nicht erledigen kann.
Kompliziert wird es hier meistens, weil die Leute eine Batterie im Touring haben oder überhaupt erst einbauen wollen, die dann sowohl vom Auto als auch vom Campingplatz-Stromanschluss als auch von der Photovoltaik geladen werden soll. Und weil damit dann eben die Probleme mit Ladeplus, Dauerplus, Spannungsabfall usw. auch noch ins Spiel kommen.
mikegold
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von mikegold »

Wir verwenden, wie Hardy, eine LiFePo4 Batterie allerdings nur mit 30Ah. Wasserdicht in einem PVC Beutel verpackt, dient sie auch als Stromquelle für einen kleinen Bootsmotor. Das ganze Packet (Bild) ist handlich und wiegt 4kg. Das sind über 10kg weniger als unser alter Gel Akku mit 28Ah. Gefüttert wird sie über ein mobiles 100W Panel.
Hardys positiven Erfahrungen mit diesem Typ decken sich mit den meinen. Im Winter lade ich sie alle 2 Monate mal kurz auf. Ansonsten muß man sich nicht viel um sie kümern. Möchte nie wieder einen anderen Akku haben.
Für die nächste Saison hätte ich noch gerne parallel ein semi-flexibles Panel auf dem Dach, damit ich kurzen Aufenthalten nicht immer das große Sonnensegel auspacken muß.
20181104_223919.jpg
SteffenJ
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von SteffenJ »

Ich hänge mich einfach mal an diesen etwas älteren Thread an und frage Euren gesammelten Sachverstand, was von diesem neuen Produkt zu halten ist:

https://www.autarker.de/produkte/elektr ... ery/page/1

Billig ist diese Lösung sicherlich nicht, im Gegenteil, zumal die Solarpaneele ja noch hinzukämen. Für mich als technisch eher ahnungslosen Menschen klingt so eine Kofferlösung trotzdem interessant.

Was meint Ihr? Ergibt es Sinn, das Bordsystem auf den größeren Koffer (230 V) umzustellen? Also: Koffer an den CEE-Stecker anschließen und unter den Touring legen?
Roman
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von Roman »

Der hohe Preis liegt vermutlich in dem großen LiFePo-akku begründet. Daraus resultiert das niedrige Gewicht. Wenn das keine Rolle spielt bei dir und es auf das eine oder andere Kilo nicht ankommt, bezahlst du was, das du nicht brauchst.
Achte immer auf den Horizont!
neja
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Re: Solarsysteme, Erfahrungsbericht

Beitrag von neja »

Grundsätzlich halte ich nicht viel von "Energieversorgungskisten" die häufig außerhalb des WoWa stehen müssen.
(wenn du die 12V-Variante wählst, was eher sinnvoll und billiger wäre, wird die Kiste außerhalb des WoWa an den normalen 13-pol-Stecker des WoWa angeschlossen, da ja nichts umgebaut werden soll.
So eine gut 4kg schwere, mit Griff versehene 800€-Kiste ist sicherlich schnell mal weg und zum normalen laden muss sie irgendwo ins Trockene.


Der Preis ist etwas heftig.
Etwas ähnliches (ebenfalls mit LiFe-Akku), aber nicht in eine relativ wasserfeste Kiste verpackt, bekommst du z.B. von der Fa. Victron:
Mit 30Ah ab ca 430€ unbd mit 40Ah ab ca 500€.
Auch dort ist ein kleines Netzladegerät dabei und die Geräte beinhalten zusätzlich noch einen sogenannten Ladewandler, mit dem sie während der Fahrt geladen werden können. Solar kann man natürlich auch anschließen und man benötigt dazu, im Gegensatz zu dem von dir verlinkten Gerät, keine zusätzlichen Komponenten.
Diese Geräte sind, sofern man das mal vorhat, sogar für den Antrieb von Movern geeignet.
Bei dem von dir verlinkten Gerät musst du sogar die Verbindung zum WoWa-Stecker (für relativ viel Geld) extra kaufen und Mover könntest du damit nicht betreiben.

Du solltest dir daher erst einmal Gedanken machen, wofür du eine Autark-Stromversorgung brauchst und welche Verbraucher wie oft und wie lange mit einer Batterieladung betrieben werden sollen.
Dann kann man sich weitere Gedanken machen.
Von außen stehenden Kisten würde ich abraten und bei etwas älteren Touring sprechen sogar technische Gründe dagegen.
Die 230V-Variante ist auch nicht so prickelnd.
Der Preis ist ebenfalls relativ heftig, Geräte über 600W können nicht über 230V betrieben werden und Geräte mit 600W können z.B. maximal gut 1 Stunde betrieben werden, bis gar nichts mehr geht. Das WoWa-interne Netzteil für 12V hat Verluste, die dann letztendlich auch aus dem Li-Akku bestritten werden müssen.
GT230/Puck L
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