Das beidseitig Anschleifen reduziert zwar die Anzahl der Gänge zum Schleifbock, dafür gehen aber die Nadel-Halter-Spannzangen schneller kaputt. Durch die Hitze wird die Elektrode rauh, und diese Stelle zieht man dann ständig durch die Spannzange, welche dann abnutzt und irgendwann nicht mehr hält. Man zieht immer stärker fest und irgendwann ist der Brenner kaputt. Ich habe die Elektrode nur an einer Seite spitz, die andere ist halbrund für bessere Montage. Stattdessen einfach 10 einseitig spitze Nadeln im Vorrat halten, die sind dann wenigstens kalt, wenn es zum Schleifbock geht.Dr King Schultz hat geschrieben: ↑29.02.2020, 22:23 Kleiner Tip, wenn man die Elektrode von beiden Seiten anschleift muss man halb so oft laufen und etwas Trennspray an der Elektrode hilft auch hätte ich das Gefühl
Gestern habe ich noch vergessen, die wesentlichen Vorteile vom WIG-Schweißen zu erwähnen.
Es muss ja einen Grund haben, warum ich das Verfahren bevorzuge und als Königsklasse bezeichne:
- Kein Funkenflug, also extrem geringe Brandgefahr und keine Schweißerläuse
- Fast kein Rauch, wenn die Werkstücke sauber sind.
- Man kann ohne Zusatzwerkstoff arbeiten und die Teile einfach zusammenschmelzen.
- Es sind extrem kleine Hefter möglich, die man ohne Probleme überschweißen kann.
- Man kann auch sehr kleine Werkstücke schweißen, ich habe schon Sachen auf der Schweißplatte befestigt, weil sie das Schutzgas sonst weggeblasen hätte
- Man kann sehr gut auftragen und modellieren, das ist schick, wenn man zwei Teile verbinden will, die eigentlich nicht zusammenpassen. Am Ende geht man noch einmal ohne Zusatz drüber und glättet die Oberfläche.
- Die WIG-Trafos können fast alle auch Stab-Elektroden, da ist man für den mobilen Einsatz bestens gerüstet.
- Es gibt sogar WIG-Trafos, an die man einen Plasmaschneider anschließen kann. Hat sich ein ehemaliger Kollege gekauft, aber ich hab das Gerät nie probiert.
Verzinkt geht mit MAG ganz gut, so lange man die Dämpfe nicht einatmet. Das geht schneller, als man denkt, die Folge ist eine Vergiftung, in Fachkreisen auch Zinkfieber genannt.
Ole hat schon recht, mit den Stab-Elektroden ist man am mobilsten. Für mal schnell das Gartentürchen reparieren ist das perfekt, vor allem brennen die Elektroden auch durch Zink und Farbreste. Tragbare Elektrodentrafos gibt es mittlerweile sogar mit Akku, da entfällt das Kabelziehen ganz.
Womit wir beim leidigen Thema Kabelziehen wären:
Elektroschweißen an einer normalen 230 Volt / 16 Ampere Schukosteckdose ist mit 3,3 Kilowatt maximal leistungsmäßig immer auf Kante genäht.
Das wird bei modernen Geräten immer besser, aber die Grenzen der Elektrotechnik sind fix.
Lange Leitungen in der Hausinstallation und dann noch eine 50 Meter Kabeltrommel hintendran vertragen sich nicht, da denkt man dann schon, das der Trafo einen Schaden hat. Geräte für 380 Volt sind da natürlich um Längen besser, aber die 380 Volt Steckdosen sind nicht immer verfügbar. Es gibt Geräte, die können beides, aber das ist eher selten. In der alten Wohnung konnte ich in der Werkstatt nur Kleinkram schweißen, bei den 3,5er Stab-Elektroden ist spätestens nach der zweiten die Sicherung geflogen.
So, das sollte zum Thema Verfahren reichen........
Gruß
Mike