Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Gas, Wasser, Toilette, Heizung, Kühlschrank, Elektrik, Solar
Antworten
Ana
Beiträge: 212
Registriert: 25.04.2013, 19:31

Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von Ana »

Hallo zusammen,

wir haben uns im Frühjahr für folgende „Autark-Lösung“ entschieden und sind bisher sehr zufrieden:

Dünnschicht Solarmodul 100Wp, 20V
Dünnschichtmodule sind leicht, flexibel, nur 2 bis 3mm stark und können gut auf das Hubdach, hier gibt es ja genug nutzbare Fläche, mit Sikaflex Kleber aufgeklebt werden. Ich hatte ja wirklich bedenken, wir würden unseren guten Troll verschandeln, aber jetzt finde ich, dass es richtig gut aussieht.
Solar-Laderegler von Steca, 12/24 V, 20 A
Ein Laderegler mit 10 A wäre auch ausreichend gewesen, denn mehr als ca. 6 A Strom werden wohl nicht fließen. Der Regler zeigt u.a. den Ladezustand der Batterie an, das ist das Wichtigste. Die aktuelle Ladeleistung wäre natürlich auch schick.
Solarkabel 4mm2
Das Kabel haben wir durch eine Dachdurchführung hinter dem Hubdach, hier war einmal eine Antenne angebracht und somit sowieso ein Loch im Dach, es sollte kein Neues geben, geführt und dann durch die oberen Fächer über der Tür nach vorn zum Laderegler, der im Bug unter dem Tisch angebracht wurde, verlegt. Was ich damit sagen will ist, bei einer Kabellänge von ca. 7m war 2mm2 zu dünn wegen eventuell höherer Verluste und 6mm2 wäre schon ziemlich dick zum Verlegen gewesen.
Versorgungsbatterie 65 Ah
Die Batterie hatten wir schon vorher. Zwischen Laderegler und Batterie haben wir eine Sicherung zwischengeschaltet.
LED-Birnen, G4, 1,2 W, Durchmesser: 10mm, Länge: 33mm
Hier haben wir die Kontakte gekürzt, so dass die Birnen in die Lampen passten und ausreichend Platz von der Birne zum Fassungsglas vorhanden war.

Zum Laden von Notebook und Mobiltelefon haben wir ein Netzteil direkt an die Batterie geklemmt, das variabel 19 V oder 5 V DC bei unterschiedlicher Stromstärke liefert.

Bei unserem Verbrauch von ca. 20 Ah pro Woche, das ist eine grobe Schätzung, ist die Anlage überdimensioniert. Das ist mir aber egal, hauptsache meine Frau hat immer ein grünes Licht am Laderegeler. Außerdem, man kann ja nie wissen und ich glaube es natürlich auch absolut nicht, geht vielleicht einmal unser Kühlschrank kaputt und es gibt eine Lösung, die nicht so viel Strom benötigt. Der läuft im Moment natürlich mit Gas.

Das Ganze hat ca. 700€ gekostet und muss schon 4 bis 5 Jahre halten, so dass es sich für uns wirtschaftlich lohnt. Es geht natürlich auch darum, längerfristig autark zu sein und nicht für die „Großmogule“ mit Klimaanlage den Strom auf den Plätzen mit zu bezahlen bzw. einfach um das Gefühl, dass man sich selbst mit Strom versorgen kann.
Wie lang das Modul auf dem Hubdach hält, wird man sehen. Das Dach liegt ja locker auf dem Rest auf, so dass da nicht so gewaltige Kräfte wirken sollten. Erschütterungen gibt es natürlich genug.


Viele Grüße und immer eine sichere Fahrt!
Ana und Klaus
Dateianhänge
20140425_202122_resized.jpg
Wir wünschen genug Welt & Zeit
Greyhawk
Beiträge: 308
Registriert: 17.05.2014, 23:47
Wohnort: Dortmund

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von Greyhawk »

:thumbs:

Wie schwer ist eigentlich das Modul?
Grüsse aus Dortmund
___
Wieder unterwegs mit 1981er Troll-O :)
Urlaubär
Beiträge: 44
Registriert: 19.05.2014, 03:15

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von Urlaubär »

sieht gut aus, die dünnschichtmodule sind leider teurer als die normalen,
aber schöne lösung.
Troll M bj. 92
Triton TM2000
Karsten ETC 234
Beiträge: 747
Registriert: 12.09.2007, 12:46
Wohnort: Gütersloh

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von Karsten ETC 234 »

Hallo Ana und Klaus,
ja, das haben wir im letzten Jahr auch so gemacht. Da wir einen Mover bekommen haben, haben wir auch gleich ein 70 WP-Modul vorne auf das Dach montieren lassen. Denn falls man nach dem Mover-Einsatz nicht sofort einen Stromanschluss hat, wird das durch das Solarmodul aufgefangen. Hat sich bis jetzt super bewährt, brauchen seit dem nicht mal mehr das Ladegerät, funktioniert spitze.
Wir mussten das Dünnschichtmodul nehmen, da ein Modul auf dem Heck wegen der Stützlast ausgeschieden wäre.
Wünschen Euch viel Spaß mit dem Modul und immer genug Solarstrom an Bord.
Viele Grüße aus dem freundlichen Isselhorst

Andrea und Karsten


2021:100 Übernachtungen im Sterki
2022:118 Übernachtungen im Sterki
2023:126 Übernachtungen im Sterki
poldi07 ETC 576
Beiträge: 3092
Registriert: 27.03.2013, 15:10
Wohnort: Konstanz am Bodensee/Tann in Niederbayern

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von poldi07 ETC 576 »

...wie bekommt man die Module eigentlich wieder runter wenn es sein muss? Mir gefällt die Lösung gut, aber im Reparaturfall stelle ich mir das heftig vor. Die sind doch geklebt, oder?
Grüsse Poldi07
Bild
Gut Ding braucht Weile und Geduld...
Goose
Beiträge: 361
Registriert: 22.01.2011, 13:22
Wohnort: 59457 Werl
Kontaktdaten:

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von Goose »

Ich habe mir zwei Module mit ca 1 Jahr Abstand montiert.

Das Gewicht ist gerade so grenzwertig, das hintere Ende sackt leicht ab. Wenn ich mal eine passende Feder bekommen, dürfte das dann wieder reichen.

Und zur Demontage gehe ich davon aus, dass das dann wie bei Autoscheiben erfolgen muss, nämlich mit dem Zugdraht den Kleber durchschneiden und anschließend die Reste entfernen.
Gruß
Hubert The Goose

Bild
Pathfinder
Beiträge: 283
Registriert: 12.05.2014, 10:11

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von Pathfinder »

Dünnschicht hat einfach den schlechtesten Wirkungsgrad. Ich habe 100Watt ebenfalls flach auf dem Dach und bin bisher noch nie unter 50Watt Solarleistung gekommen, das Hubdach Nord-Süd ausgerichtet bringt dann aber deutlich um teilweise mehr als 20% an Leistung. Verbaut 2x50 flexibel Mono die wesentlich effektiver sind. Seit einem Jahr PWM durch MPPT Regler ersetzt, bringt immerhin rund zwischen 15-20% mehr.
Karsten ETC 234
Beiträge: 747
Registriert: 12.09.2007, 12:46
Wohnort: Gütersloh

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von Karsten ETC 234 »

Hallo Pathfinder,
das mit der reduzierten Leistung stimmt, deshalb setzt Mobile Technology drei Zellen mehr auf das Feld. Diese sollen den Verlust durch den Wärmestau ausgleichen. Es scheint zu klappen, wir kommen bestens mit der Leistung klar, trotz Mover.
Viele Grüße aus dem freundlichen Isselhorst

Andrea und Karsten


2021:100 Übernachtungen im Sterki
2022:118 Übernachtungen im Sterki
2023:126 Übernachtungen im Sterki
road-movie
Beiträge: 5511
Registriert: 21.06.2010, 21:09
Wohnort: Dahoam is wost hi wuilst wanst weg bist.

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von road-movie »

Pathfinder hat geschrieben:das Hubdach Nord-Süd ausgerichtet bringt dann aber deutlich um teilweise mehr als 20% an Leistung. Verbaut 2x50 flexibel Mono die wesentlich effektiver sind. Seit einem Jahr PWM durch MPPT Regler ersetzt, bringt immerhin rund zwischen 15-20% mehr.
Brauchst Du die Leistung? Mein Verbrauch lag dieses Jahr bei < 3 Ah / Tag. Ich habe aber auch keine Großverbraucher.
Pathfinder
Beiträge: 283
Registriert: 12.05.2014, 10:11

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von Pathfinder »

Ja ich brauche etwas mehr Leistung weil gelegentlich auch noch der Akku des Faltpedelecs geladen werden muß. Aber auch das Netbook zum Studium dieses Forums braucht etwas Strom. Hab nur eine 38AH OPTIMA Batterie. Da sind bei bewölktem Himmel die 100Watt Solar oft schon grenzwertig im Ertrag. Meißt gehts aber nach 2 Tagen "freistehend" schon wieder weiter, dann läd die Lichtmaschine des Fahrzeugs bis auf ca.80%. Angeblich liegt das an dem zu kleinen Akku, viel mehr geht aber nicht um die magere Zuladung in Grenzen zu halten.
Ana
Beiträge: 212
Registriert: 25.04.2013, 19:31

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von Ana »

Hallo zusammen,

wir haben ein Phaesum-Modul, allerdings habe ich es jetzt nur noch mit 83 Wp gefunden -bei größeren Abmessungen. Das Modul ist 4 kg schwer und mit dem Hubdach gibt es bezüglich dem Gewicht keine Probleme. Das Gewicht ist ja gut verteilt. Natürlich ist der Wirkungsgrad von Dünnschichtmodulen schlechter als bei "normalen" mono- oder polikristallinen Modulen, allerdings kann man den Platz auf dem Dach sehr gut nutzen. Auch ist hier die Entwicklung nicht stehen geblieben, so bietet z.B. Jurawatt flexible Dünnschichtmodule mit 260 Watt bei einem Wirkungsgrad von 15,8% an. Das ist ja schon mal was.
Ohne Oberflächenschaden mit nachfolgendem Schleifen und Lackieren bekommen wir das Ding nicht mehr vom Dach. Da hilft nur eine optimistische Lebenseinstellung und gesunder Humor, wenn es mal soweit sein sollte. Von Tesa gibt es sehr hitzebeständiges, doppelseitig klebendes Klebeband. Nach Vatersay funktioniert das auch sehr gut. Ich könnte mir vorstellen, dass man das besser wieder abbekommt.

Viele Grüße
Ana und Klaus
Wir wünschen genug Welt & Zeit
Hunzelfunzel
Beiträge: 13
Registriert: 30.06.2020, 18:09
Wohnort: Hannover

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach - Hinterlüftung?

Beitrag von Hunzelfunzel »

Hallo zusammen,

ich interessiere mich ebenfalls für semiflexible Solarmodule auf dem Hubdach und suche nach einer guten Möglichkeit zur Hinterlüftung.
Auf der Seite von Greenakku wird auf den Hitzestaueffekt hingewiesen, der sich negativ auf den Wirkungsgrad auswirken solle.
Hier https://youtu.be/_vRlligL6Yo wird empfohlen in die Klebstoffwülste M10er Edelstahlmuttern (Höhe 8mm) als Abstandshalter zu verwenden.
Somit sei ausreichend Luftspalt für eine Hinterlüftung vorhanden.

Hat das jemand von Euch schon ausprobiert?


Beste Grüße,
Stephan
Beste Grüße,
Stephan (Hunzelfunzel)

Troll 530 GT, BJ 2020, Autarkpaket, TrumaVent 12V
Skandinavienreisender ETC 585
Beiträge: 4976
Registriert: 27.10.2007, 18:45

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach - Hinterlüftung?

Beitrag von Skandinavienreisender ETC 585 »

Hunzelfunzel hat geschrieben: 04.05.2023, 09:04
Hier https://youtu.be/_vRlligL6Yo wird empfohlen in die Klebstoffwülste M10er Edelstahlmuttern (Höhe 8mm) als Abstandshalter zu verwenden.
Somit sei ausreichend Luftspalt für eine Hinterlüftung vorhanden.

Hat das jemand von Euch schon ausprobiert?


Beste Grüße,
Stephan
ja, ich. Funktioniert problemfrei. Habe das Modul (130W) hinter dem Hubdach verklebt, da liegt es nicht im Fahrtwind. Und damit ich die Kleberwülste notfalls wieder problemfrei entfernt bekomme, habe ich auf das Dach erst eine farblich passende Car-Wrappingfolie verklebt...
Grüße
Tilo

Bild
Je älter, je besser!
Triton Bj.'84
Hunzelfunzel
Beiträge: 13
Registriert: 30.06.2020, 18:09
Wohnort: Hannover

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von Hunzelfunzel »

Hallo Tilo,

das ist interessant mit der Folie.
Hast du von der Installation ein Foto gemacht?

Reichen dir die 130W auf Dauer oder hast du noch ein mobiles Modul als Ergänzung?
Beste Grüße,
Stephan (Hunzelfunzel)

Troll 530 GT, BJ 2020, Autarkpaket, TrumaVent 12V
Skandinavienreisender ETC 585
Beiträge: 4976
Registriert: 27.10.2007, 18:45

Re: Dünnschichtmodul auf dem Hubdach

Beitrag von Skandinavienreisender ETC 585 »

Moin,
Fotos habe ich damals keine gemacht.
Die Folie wird "übermaßig" verklebt. Dann habe ich 7 dicke Längsspuren mit Sika weiß UV-Beständig gezogen und pro Spur 5 Muttern M8 in das Sika gedrückt. Danach das Modul aufgelegt, festgedrückt, Hohlkehle an der Außenspur gezogen und mit Klebeband befestigt.
Die Kabel habe ich durch zwei Löcher gezogen und unter der Himmelverkleidung zu meinem Installationsort geführt. Löcher sind dann ebenfalls mit Sika verschlossen worden.
Ist m.E. deutlich harmonischer als so eine klobige Kabeldurchführung, zumal sie auch noch auf dem Seitenradius sitzen würde.
Nach dem Aushärten habe ich mit einem scharfen Messer die Folie an meiner Wunschstelle eingeritzt und entfernt. Näheres s. Bilder.
20230505_085603.jpg
20230505_085529.jpg
Die Frage nach dem Ausreichen des 130W-Moduls kann ich bejahen. Die Zelle lädt eine 67Ah-LifePo, fest verbaut. Wird zum movern, Handy und Tablet laden und Licht genutzt. Und auch eine Dieselheizung kann angeschlossen werden. Völlig überpowert. Kommt aber immer drauf an, was man betreiben möchte. Auf dem Auto habe ich auf der Reling noch ein 180W-Modul auf Relingträgern befestigt, die lädt meine 100Ah-LiFePo für die Engel-Kompressorbox.
Grüße
Tilo

Bild
Je älter, je besser!
Triton Bj.'84
Antworten